Der in der Karte dargestellte Ausschnitt wird von Ozeanen geprägt. Erdkruste kontinentalen Typs gibt es dort nur im Bereich der Indisch-Australischen Platte sowie randlich (Amerika, Afrika, Eurasien). Der größte Teil des Gebiets wird von Erdkruste ozeanischen Typs eingenommen. Der Indische Ozean ist mit 74 Mio. Quadratkilometern der kleinste der drei Ozeane der Erde und geologisch jünger als der Pazifische Ozean. Er ist zudem deutlich flacher; die größte Tiefe wird mit 7455 Metern im Sundagraben (südlich der Insel Java) erreicht. Sundagraben und Diamatinagraben sind die einzigen Tiefseegräben. Ein Nord-Süd-ausgerichtetes System von Rücken untergliedert den Indischen Ozean in mehrere längliche Becken. Eine Kette von Rücken trennt die Indisch-Australische Platte von der Afrikanischen Platte im Westen und der Antarktischen Platte im Süden. An diesen Rücken entsteht ozeanische Kruste neu. Südlich von Neuseeland setzt sich die Rückenkette in den Südpazifik fort. Der Vulkanismus im Indischen Ozean ist auf wenige Inseln beschränkt (Komoren, Mauritius, Réunion, Big Ben auf den Kerguelen), neben Réunion sind vor allem die Kerguelen ein typisches Beispiel für Hotspot-Vulkanismus (s. 199.2, 243.3). Der größte Teil des Pazifischen Ozeans ist mehr als 4000 Meter tief; in den schmalen, langgezogenen Tiefseegräben werden sogar bis zu 11 034 Meter (im Marianengraben: Witjastief 1) erreicht. Die langgezogenen, schmalen Tiefseegräben markieren Grenzen zwischen Platten (z.B. Pazifischen Platte, Philippinischen Platte). Zahlreiche aktive Vulkane und die häufigen Erd- und Seebeben sind Ausdruck der tektonischen Aktivitäten zum Beispiel an Horizontalverschiebungen (Nordamerika), Kollisionen (Neuguinea) und Abtauchvorgängen (Atacamagraben) benachbarter Platten. Zwischen dem Ostpazifischen Rücken und dem Tongagraben gibt es nur wenige Inselgruppen, westlich des Tongagrabens schließt sich ein tektonisch sehr unruhiges und stark gegliedertes Gebiet an. Der Nordpazifik ist durch Inselrücken in mehrere Teilbecken untergliedert. Einen zentralen Rücken wie in den anderen Ozeanen gibt es hier nicht; es entsteht daher keine neue Erdkruste. Der Pazifik ist – in geologischen Zeiträumen betrachtet – ein schrumpfender Ozean.
Wenn Du den Diercke Atlas installiert und lizenziert hast, zeigt er Dir diese Karte in vereinfachter Form! Jetzt durchstarten
Viele Wissenschaftler sagen, dass wir mehr über das All als über die Tiefen unserer Ozeane wissen. Der Atlantische und der Pazifische Ozean sind die größten Meere unseres Planeten und bedecken die Hälfte der Erdoberfläche. Zusammen bilden sie den größten Lebensraum der Erde. Die Wissenschaftler sind sich im Unklaren darüber, wie viele Tierarten in den Tiefen der Ozeane leben. Geschätzt sind in den Meeren zwischen 700.000 und einer Million von Arten anzutreffen – wobei noch über 91 Prozent nicht klassifiziert wurden. Aufgrund der vielen Mysterien, die unsere Ozeane bergen, faszinieren sie Wissenschaftler und Geografen auf der ganzen Welt auch heute noch. Diejenigen von uns, die keine Fachleute sind, stellen häufig eine Frage – Wo genau treffen der Atlantik und der Pazifik aufeinander? Wie unterscheiden sich die beiden Weltmeere voneinander? Mischen sie sich wirklich einfach nur?
Wo treffen sich also der Atlantik und der Pazifik?Wenn Sie sich selbst immer gefragt haben, wo der Atlantische und der Pazifische Ozean aufeinandertreffen, dann erhalten Sie jetzt eine eindeutige Antwort: am Kap Hoorn. Diese raue Landspitze befindet sich am südlichsten Punkt des Feuerlandes, einem Archipel an der äußersten Spitze Südamerikas. Am Kap gestaltet sich die Navigation aufgrund wilder Strömungen, starker Winde und unvorhersehbarem Wetter besonders schwierig. Jahrhunderte lang wagten Segler die Umsegelung des Kap Horn nicht, bis dem Dänen Jacob Le Maire die Umsegelung des Kaps im Jahre 1616 gelang. Jetzt können auch moderne Schiffe die abgelegenen Gewässer durchqueren und die Robben- und Pinguinkolonien am Kap Hoorn besuchen. OK, jetzt wissen wir also, wo die beiden Ozeane aufeinandertreffen, aber woran lässt der Unterschied erkennen? Gemäß Topografen verläuft die Linie, welche die Grenze zwischen dem Atlantik und dem Pazifik kennzeichnet, zwischen Kap Hoorn und der Antarktis. Die schmale Wasserstraße wurde nach dem englischen Entdecker Sir Francis Drake die Drake-Straße genannt. Mit bloßem Auge lässt sich der Unterschied zwischen beiden Ozeanen jedoch nicht ausmachen. Wie auch Grenzen zwischen unterschiedlichen Ländern zumeist imaginär gezogen wurden, gibt es auch Grenzen zwischen Ozeanen.
Videos wie dieses jedoch zirkulieren bereits seit einiger Zeit durch das Internet. Das Video lässt eine klare Trennung zwischen den tiefblauen und dunkelgrünen Ozeangewässern erkennen. Der Bildunterschrift ist zu entnehmen, wo der Atlantik und der Pazifik genau aufeinandertreffen. Seitdem das Video gepostet wurde, haben Fachleute das Phänomen etwas entmythisiert. Was sich in diesem Video erkennen lässt, ist das sedimentreiche Wasser aus Gletscherflüssen, die in den Golf von Alaska münden – daran lässt sich auch der große Farbunterschied beider Gewässer erklären. Nachdem wir jetzt wissen, wo der Atlantische und Pazifische Ozean aufeinandertreffen, können wir uns jetzt etwas Technischerem widmen, und zwar der Frage, ob sie sich mischen oder nicht. Das klingt vielleicht nach einer seltsamen Frage – Wie können sich die beiden Ozeane mischen, wenn sie ja ausschließlich aus Wasser bestehen? Es ist jedoch nicht ganz so einfach. Aufgrund der unterschiedlichen Dichten und Strömungen der beiden Ozeane, vermischen sie sich nicht einfach ruhig und gleichmäßig miteinander. Der Atlantische Ozean ist salziger als der Pazifik, wodurch das Wasser eine höhere Dichte aufweist. Zudem kennzeichnet das Kap Hoorn die Stelle, an der die beiden Ozeane aufeinandertreffen. Zusammen sind die unterschiedlichen Dichten, Strömungen und Temperaturunterschiede für die raue See verantwortlich, für die das Kap Hoorn so berühmt-berüchtigt ist. Obwohl sich die beiden Ozeane vermischen – wie das auch Flüssigkeiten tun – geht es nicht nur ums Segeln.
|