Was ist der unterschied zwischen an und verwendung der antibabypille

Die Antibabypille gilt als eines der zuverlässigsten Verhütungsmittel. Seit mittlerweile fünf Jahrzehnten verlassen sich Frauen aller Generationen auf die kleine Tablette. Was mit einem einzigen Präparat begann, ist heute ein breit gefächertes Sortiment verschiedener Pillen die von Ärzten verschrieben werden. Wir geben Ihnen hier einen Überblick über die unterschiedlichen Arten der Pille.

  • Minipillen

  • Kombinationspillen (die "klassische" Antibabypille)

  • Mikropillen (niedrig dosierte Kombinationspillen)

Sie unterscheiden sich anhand ihrer hormonellen Zusammensetzung. Die Wirkstoffe der Pille ähneln den körpereigenen weiblichen Geschlechtshormonen Gestagen und Östrogen, die den weiblichen Zyklus regulieren und eine Schwangerschaft initiieren können.

Richtig eingenommen unterdrücken diese Wirkstoffe der Pille die Reifung des Eis und den Eisprung. Gestagene verhindern zudem den Aufstieg männlichen Samenzellen in die Gebärmutter und dadurch eine Befruchtung.

Die Minipille gilt als eine der am besten verträglichen Pillenarten und kommt dementsprechend häufig zum Einsatz.

Im Gegensatz zur Kombinationspille (Antibabypille), welche aus zwei Hormonen zusammengesetzt ist, enthält die Minipille keine Östrogene, sondern nur Gestagene, also nur ein Hormon. Die Wirkung der Gestagene beruht auf einer Veränderung des Gebärmutterschleims, die das Eindringen von Spermien bzw. die Einnistung durch ein befruchtetes Ei unmöglich macht.

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Minipillen, die das Gestagen Desogestrel beinhalten, entfalten ihre Wirkung zusätzlich durch Unterdrückung des Eisprungs. Durch den Einsatz eines einzelnen Wirkstoffs entfallen viele Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Erbrechen oder Übelkeit, die vor allem Östrogen zugeschrieben werden. Im Gegensatz zur Kombinationspille scheint die Minipille zudem nicht zu einem erhöhten Thromboserisiko zu führen.

Ein weiterer Vorteil der östrogenfreien Minipille ist, dass sie von Frauen eingenommen werden können, die auf Grund von Erkrankungen keine Östrogene einnehmen dürfen. Sie ist die einzige Pille, die auch während der Stillzeit eingenommen werden darf.

Die Minipille gilt bei richtiger Anwendung als genauso sicher wie die Kombinationspille.

Die Einnahme der Minipille erfordert ein hohes Maß an Disziplin. Sie muss täglich zur gleichen Uhrzeit eingenommen werden. Der Einnahmezeitpunkt darf nicht mehr als drei Stunden abweichen.

Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie die streng regulierte Einnahme einhalten können, sollten Sie auf eine andere Pillenart zurückgreifen. Die Minipille wird ohne Pause eingenommen. Manche Frauen berichten über unregelmäßige Blutungen unter der Minipille.

Bei Minipillen mit dem Gestagen Desogestrel muss auf den Einnahmezeitpunkt muss weniger genau geachtet werden als bei Minipillen des Gestagens Levonorgestrel.

Kombinationspillen enthalten sowohl Gestagene als auch Östrogene. Auch die sogenannten Mikropillen zählen zu den Kombinationspillen. Die Mikropille bezeichnet eine niedrig dosierte Unterform der Kombinationspille und gilt heutzutage als Standard der oralen Verhütungsmethoden. Der Östrogenanteil darf bei Mikropillen nicht mehr als 0,05 Milligramm (mg) betragen.

Sie wird wie alle Kombinationspillen in verschiedene Kategorien unterteilt:

  • Einphasenpillen

  • Zweiphasenpillen

  • Drei- und Vierphasenpillen

Nachteil der Kombinationspille ist das nachgewiesene Thromboserisiko, das insbesondere in Verbindung mit anderen Risikofaktoren wie Nikotinkonsum oder chronischen Erkrankungen deutlich ansteigt. Daher wird oft die niedriger dosierte Mikropille bevorzugt.

Bei der Einphasenpille enthalten alle Tabletten einer Monatspackung den gleichen Anteil an Hormonen. Die Tabletten können in beliebiger Reihenfolge eingenommen werden. Die Einphasenpille ist in verschiedenen Dosierungen erhältlich. Sie wird in Deutschland am häufigsten verschrieben.

Bei der Zweiphasenpille ist der Einnahmezeitraum in zwei Phasen unterteilt. Die Tabletten beider Phasen unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung und sind durch verschiedene Farben deutlich zu erkennen. Die Reihenfolge der Tabletten muss eingehalten werden. Die Zweiphasenpille ahmt den natürlichen Zyklus der Frau mit seinen unterschiedlichen Hormonkonzentrationen nach.

Ähnlich zeigt sich die Dreiphasenpille. Entsprechend dem Menstruationszyklus enthalten die jeweiligen Phasen eine unterschiedliche Konzentration von Gestagenen.

Die neueste Generation ist die Vierphasenpille mit den Wirkstoffen Dienogest (einem Gestagen) und Estradiol (einem Östrogen). Auch hier muss die Reihenfolge der Tabletten unbedingt eingehalten werden.

Die Kombi-Pille gilt als sehr sicher und ist das am häufigsten verwendete Verhütungsmittel. Aber sie ist auch ein Medikament und kann deshalb nicht ganz bedenkenlos eingenommen werden.

Was ist der unterschied zwischen an und verwendung der antibabypille
© BZgA/HauptwegNebenwege

Es gibt viele verschiedene Pillensorten. Sie enthalten fast alle eine Kombination der beiden weiblichen Hormone Östrogen und Gestagen (daher der Name „Kombi-Pille“). Sie unterscheiden sich zum Teil in der Dosierung, in der Zusammensetzung der Hormone und in der Art, wie sie eingenommen werden müssen.

Die Hormone in der Pille haben eine dreifache Wirkung. Erstens hemmen sie die Eizellenreifung und damit den Eisprung. So kann es zu keiner Befruchtung kommen. Zweitens verändern die Hormone den Schleim im Gebärmutterhals, so dass die Spermien nicht in die Gebärmutter eindringen können. Drittens wird die Gebärmutter-Schleimhaut nur ungenügend aufgebaut. Ein befruchtetes Ei kann sich dadurch nicht einnisten.

In der Stillzeit ist die herkömmlichen Kombinationspille nicht zu empfehlen. Sie ist zu hoch dosiert, so dass Hormone, wenn auch in geringen Mengen, in die Muttermilch übergehen und deren Zusammensetzung verändern. Zudem hemmt das in der Kombinationspille enthaltene Östrogen die Milchproduktion. Frauen, die stillen und dennoch mit der Pille verhüten möchten, sollten daher besser die Minipille nehmen. Diese enthält kein Östrogen und ist auch niedriger dosiert als die Kombinationspille. Umgangssprachlich wird sie deshalb manchmal auch „Stillpille“ genannt.

Was ist der unterschied zwischen an und verwendung der antibabypille
© BZgA

Bei sogenannten Einphasenpillen ist in jeder Tablette die gleiche Menge Östrogen und Gestagen in der gleichen Zusammensetzung enthalten. 21 Tage lang wird täglich eine Pille eingenommen. Dann wird die Einnahme für sieben Tage unterbrochen. Während dieser Unterbrechung setzen Blutungen ein, weil dem Körper keine Hormone mehr zugeführt werden. Auch während der Zeit, in der keine Pille eingenommen wird, besteht Verhütungsschutz.

Bei manchen Einphasenpillen befinden sich 28 Tabletten in einer Packung, wobei die Pillen der letzten sieben Tage andersfarbig sind und keine Wirkstoffe enthalten. Sie dienen nur dazu, Einnahmefehler zu vermeiden. Hier wird die Pille also ohne Pause eingenommen. Die Blutungen treten während der Einnahme der wirkstofffreien Tabletten ein. 

Außerdem gibt es ein Präparat mit einem „24 und 4“-Einnahmerhythmus. Nach der Einnahme von 24 hormonhaltigen Pillen erfolgt die Einnahme von vier hormonfreien Pillen. Danach wird die Einnahme mit einer neuen Packung fortgesetzt.

Bei sogenannten Mehrphasenpillen befinden sich unterschiedlich dosierte Hormontabletten in einer Packung. Die Pillen haben unterschiedliche Farben. Sie müssen genau in der vorgeschriebenen Reihenfolge eingenommen werden. Durch die unterschiedliche Zusammensetzung von Gestagen und Östrogen in einer Pillenpackung soll eine ungefähre Anpassung an den weiblichen Zyklus erreicht werden. Ob Mehrphasenpillen gegenüber Einphasenpräparaten Vorteile haben, ist nicht geklärt.

Wurde einmal eine Tablette vergessen oder zu spät mit der neuen Pillenpackung begonnen, reicht es aus, die Einnahme innerhalb von zwölf Stunden nachzuholen. Dann besteht keine Gefahr, schwanger zu werden. Die weiteren Tabletten werden wie gewohnt genommen.

Sind mehr als zwölf Stunden verstrichen (bei Pillen mit dem Wirkstoff Nomegestrol mehr als 24 Stunden; lesen Sie dazu die Packungsbeilage), sollte die Einnahme so schnell wie möglich fortgesetzt werden, auch wenn das bedeutet, zwei Pillen an einem Tag zu nehmen. Mithilfe eines kurzen Tests können Sie herausfinden, ob Sie dann zusätzlich verhüten müssen oder möglicherweise die „Pille danach“ infrage kommt.

Hin und wieder eine „Pillenpause“ einzulegen, um festzustellen, ob der natürliche Zyklus noch normal funktioniert, wird heute nicht mehr empfohlen. Auch Frauen, die lange mit der Pille verhütet haben, können nach dem Absetzen rasch schwanger werden.

Wenn Sie zum ersten Mal mit der Pille verhüten, beginnen Sie mit der Einnahme üblicherweise am ersten Tag der Monatsblutung. Dann besteht sofort ein ausreichender Empfängnisschutz. Wenn Sie am zweiten bis fünften Zyklustag mit der Einnahme beginnen, müssen Sie in den folgenden sieben Tagen zusätzlich mit einer anderen Methode verhüten, zum Beispiel mit einem Kondom.

Wenn ganz sicher ist, dass Sie nicht schwanger sind, können Sie auch an jedem anderen Tag mit der Anwendung beginnen. Auch dann müssen Sie in den ersten sieben Tagen der Einnahme zusätzlich verhüten.

Für Mehrphasenpräparate gelten zum Teil abweichende Regeln. Sprechen Sie dazu mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. 

Wenn Sie von einer anderen (hormonellen) Verhütungsmethode auf die Pille umsteigen wollen, gelten besondere Regeln. Das gilt auch für den Fall, dass Sie nach einer Geburt oder Fehlgeburt (wieder) mit der Einnahme der Pille beginnen möchten. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird Sie darüber informieren.

Die Frauenärztinnen und -ärzte und auch die Schwangerschaftsberatungsstellen sind weiterhin für Sie da. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die Abläufe jedoch vielerorts etwas verändert. Erkundigen Sie sich vor Ihrem Besuch telefonisch, per E-Mail oder im Internet, welche Regelungen und Schutzmaßnahmen zu beachten sind. Dies ist besonders dann wichtig, wenn Sie Symptome einer Infektion mit dem Corona-Virus SARS-CoV-2 haben, aufgrund einer Corona-Infektion in häuslicher Isolierung sind oder als Kontaktperson unter Quarantäne stehen.

Folgerezepte für Pille, Vaginalring und Verhütungspflaster können in Ausnahmefällen per Post zugeschickt werden. Wenn Sie eine Verhütungsberatung wünschen, fragen Sie bei der Arztpraxis oder der Schwangerschaftsberatungsstelle telefonisch oder per E-Mail nach möglichen Terminen.

Die Versagerrate bei perfekter Anwendung liegt bei 0,3 bis 1 Prozent, bei typischer Anwendung bei 2,5 bis 9 Prozent. Wird die Pille stets korrekt angewendet, ist sie so sicher wie die Spirale, das Implantat oder die Sterilisation. Im Alltag gelingt das aber nicht immer. Der Hauptgrund ist, dass es einige Frauen im Alltagsstress nicht schaffen, sich immer rechtzeitig ein neues Rezept zu besorgen, und die Pille deshalb nicht pünktlich weitergenommen wird. In diesen Fällen kommt es oft zu einer ungewollten Schwangerschaft. Das gelegentliche Vergessen der Pille hat hingegen seltener schwerwiegende Folgen.

Muss eine Frau innerhalb von drei Stunden nach der letzten Einnahme erbrechen oder hat sie starken Durchfall, kann die Wirkung der Pille beeinträchtigt sein. Auch bestimmte Arzneimittel schränken den Empfängnisschutz ein. Dazu gehören unter anderem Medikamente gegen Epilepsie, gegen Viruserkrankungen sowie Johanniskraut. Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, wie Sie sich trotzdem zuverlässig vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen können. Das gilt auch vor einer Urlaubsreise mit Zeitverschiebung, bei der die Einnahme der Pille möglicherweise angepasst werden muss.

Mit der Pille kann eine Frau sich weitgehend sicher fühlen. Sie braucht sich um die Verhütung einer Schwangerschaft kaum zu sorgen. Die Blutungen sind in der Regel etwas schwächer und kürzer als die natürliche Monatsblutung. Die meisten Frauen und Mädchen vertragen die Pille sehr gut. Bei vielen Mädchen und Frauen verbessert sich unreine Haut. Einige Gestagene wirken besonders günstig auf schwere Akne. Pillen mit dem Wirkstoff Dienogest können deshalb auch zur Behandlung einer schweren Akne verschrieben werden, wenn andere Maßnahmen erfolglos bleiben.

Für viele Frauen ist es nicht einfach, jeden Tag an die Pilleneinnahme zu denken oder sich immer rechtzeitig ein neues Rezept zu besorgen. Passieren Fehler, ist es wichtig zu wissen, was zu tun ist, um nicht ungewollt schwanger zu werden.

Die gängigen Pillen enthalten zwar viel weniger Hormone als frühere Präparate, aber Nebenwirkungen und gesundheitliche Probleme können trotzdem auftreten.

Die meisten Nebenwirkungen sind unangenehm, aber nicht gefährlich. Manche Frauen leiden zum Beispiel unter Übelkeit und Schwindel, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, depressiven Verstimmungen, sexueller Lustlosigkeit oder einem Spannungsgefühl in den Brüsten. Diese Nebenwirkungen sind aber selten. Treten sie auf, kann es sinnvoll sein, das Präparat zu wechseln. In der ersten Zeit der Einnahme sind Zwischenblutungen häufig, sie verschwinden meist nach zwei bis drei Monaten. Sollten sie anhalten, kann ein anderes Präparat ausprobiert werden. 

Viele Frauen haben Sorge, durch die Pille zuzunehmen. Tatsächlich passiert das aber nur selten. Hier unterscheiden sich die einzelnen Präparate kaum.

Schwerwiegende gesundheitliche Probleme sind sehr selten. Die Pille erhöht leicht das Risiko für Thrombosen, einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall und bestimmte Krebserkrankungen. Deshalb ist es wichtig, mit der Ärztin oder einem Arzt über mögliche Vorerkrankungen oder Risikofaktoren zu sprechen. Bei manchen Erkrankungen ist die Pilleneinnahme mit höheren Gefahren verbunden. Auch darüber kann die Ärztin oder der Arzt aufklären.

Hier finden Sie weitere Informationen zu besonderen gesundheitlichen Risiken bei der Verhütung mit Hormonen.

Bei bestimmten Erkrankungen oder Allergien darf die Pille nicht verwendet werden. In manchen Fällen ist die Anwendung der Pille vielleicht nicht gefährlich, aber nicht zu empfehlen. Um zu erfahren, ob eine bestimmte Erkrankung oder Vorerkrankung in der Familie mit dem von Ihnen gewählten Mittel vereinbar ist oder nicht, sollten Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt sprechen. Über solche „Gegenanzeigen“ informiert auch der Beipackzettel.

Je nach Präparat kostet eine Monatspackung zwischen 13 und 23 Euro. Packungen für drei oder sechs Monate sind preiswerter. Informationen zu einer möglichen Kostenübernahme erhalten Sie im Text „Rezeptpflicht und Kostenübernahme bei Verhütungsmitteln“.