Bäume werfen ihre Blätter ab, um sich vor dem Austrocken zu schützen. Show © Quelle: Sina Schuldt/dpa Aus Schutz vorm Austrocknen werfen Bäume im Herbst ihre Blätter ab. Eine Tätigkeit, die vielen Gartenbesitzern zuwider ist, ist meist aber gar nicht nötig: das Laub aufsammeln. Wer heruntergefallene Blätter liegen lässt, tut Gutes. Hannover.Die Natur hat ihre ganz eigenen Tricks, um sich auf den Winter einzustellen. Laubbäume zum Beispiel werfen ihre Blätter ab – ausziehen statt einhüllen quasi. So schützen sich die Bäume davor, im Winter zu vertrocknen. Über die Blätter geht viel Wasser verloren, da es verdunstet. Im Frühjahr und Sommer ist das normalerweise kein Problem, doch im Winter können die Bäume Wasser nicht so gut aufnehmen. Zum einen, weil es im Winter oft trocken ist. Und zum anderen, weil die Böden bisweilen gefroren sind. Wäre der Baum im Winter noch voller Blätter, würde er langsam vertrocknen. Daher wirft er sie rechtzeitig ab. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Bevor das aber passiert, ziehen die Bäume noch alle wichtigen Nährstoffe aus den Blättern. Zum Beispiel Zucker und Mineralstoffe. Diese werden in den Ästen und Zweigen, im Stamm und in den Wurzeln eingelagert. So sammeln die Bäume wichtige Reserven für das kommende Frühjahr. Auch ein Stoff namens Chlorophyll wird aus den Blättern gezogen. Dieser sorgt für deren grüne Farbe. Wenn er fehlt, kommen andere Farbstoffe zum Vorschein: zum Beispiel rote, gelbe und orangefarbene. Diese wurden bis dahin vom Chlorophyll überdeckt. Aus dem Grund werden die Blätter der Ahornbäume beispielsweise gelb, die Blätter der Eiche rot. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Damit die Blätter schließlich abfallen, kappt der Baum sozusagen die Leitung zu ihnen. Dazu bildet sich zwischen dem Zweig und dem Blattstil ein Trenngewebe. Kommt ein heftiger Windstoß, weht er das Blatt davon. Und auch die Nussfrüchte der Rosskastanie fallen im Herbst zu Boden. Für viele Gartenbesitzer steht dann eine lästige Aufgabe auf dem Zettel: Laub aufsammeln. Doch an manchen Stellen im Garten kann man sich die Arbeit auch sparen – denn Laub isoliert den Boden gegen Frost. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) vergleicht die Laubschicht mit einer wärmenden Decke. Bei Kälte können empfindliche Bäume und Sträucher wie flachwurzelnde Johannis- und Stachelbeeren diesen Schutz gut gebrauchen. Auch Tiere profitieren in den kalten Wintermonaten von Laubhaufen. Dort können sich Igel oder Mäuse, aber auch Insekten verstecken. Im Frühling wandelt sich der Laubhaufen in Humus, der dem Boden guttut. Rasenflächen allerdings sollten im Winter nicht mit Laub bedeckt sein – denn der Rasen braucht Licht und muss „atmen“ können. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige RND/dpa Gewisse Baumarten verlieren dann ihre Blätter. Es sind grösstenteils Laubbäume, aber auch die Lärche, die zu den Nadelhölzern zählt. Die anderen Nadelbäume behalten ihre Nadeln über viele Jahre. Auch die Stechpalme und der Efeu behalten ihre Blätter ganzjährig. Hast Du schon bemerkt, wie zäh ihre Blätter sind? Ohne Wasser keine FotosyntheseWie Du weißt, sind Blätter und Nadeln kleine Fotosynthesewerke: sie nutzen das Wasser aus dem Boden, das Licht der Sonne und das Kohlendioxid der Luft, um daraus Materie herzustellen, das heisst Holz und neue Blätter oder Nadeln. Dazu müssen die Blätter Wasser verdunsten, damit immer neues Wasser aus dem Boden durch die feinen Kanäle im Holz nach oben zu den Blättern transportiert werden kann. Wenn das Wasser im Winter im Boden gefroren ist, kann der Baum es nicht mehr über seine Wurzeln aufnehmen und zu den Blättern transportieren. Die Blätter verdunsten aber an sonnigen Tagen auch im Winter Wasser und so können Bäume bei längerem Frost vertrocknen. Jedem seine eigene StrategieUm sich vor dem winterlichen Austrocknen zu schützen, werfen die meisten unserer Laubbäume (und die Lärche) ihre Blätter ab. Vorher bringen sie alle wiederverwertbaren Substanzen sorgfältig aus den Blättern in Ästen und Stamm in Sicherheit. Die abgeworfenen Blätter vermodern und werden zu Humus, der wiederum die Bäume nährt. Im Frühjahr müssen die Bäume aber wieder viel Energie in die Produktion von neuem Laub stecken. Die meisten Nadelbäume, aber auch einige wenige Laubbäume wie die Stechpalme und der Efeu behalten ihre Blätter über den Winter. Wie schützen sich diese Bäume vor dem Vertrocknen in Winter? Die Blätter oder Nadeln sind viel zäher und oftmals mit einer dicken Wachsschicht überzogen. Bei vielen Nadelbäumen sind zudem die kleinen Spaltöffnungen, durch die das Wasser normalerweise verdunstet tief in die Oberfläche versenkt. Beides führt dazu, dass im Winter nur ganz wenig Wasser verdunstet wird. Bei uns vorkommende immergrüne Bäume sind also durch ihre Nadeln und Blätter an Wintertrockenheit angepasst. Zudem sammeln die Blätter und Nadeln Frostschutzsubstanzen an, damit sie nicht gefrieren. Die Bäume trennen sich erst von ihnen, wenn sie zu alt geworden sind, um eine effiziente Fotosynthese zu gewährleisten. Das ist meist nach einigen Jahren.
Würden Laubbäume ihr oft großflächigen und dünnen Blätter den Winter über behalten, würden diese bei Frost erfrieren. Das empfindliche Blattwerk besitzt keinerlei Schutz vor Frost, muss dafür aber vom Baum mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden. Im Grunde dient der herbstliche Blattfall also dem Schutz des Baumes: Behielte er seine Blätter, könnte er sie weder ernähren noch vor Kälte schützen und würde daher unweigerlich Schaden nehmen. Stattdessen zieht er die Nährstoffe aus den Blättern heraus – deshalb verfärbt sich das Laub – und wirft sie anschließend ab. Nadelbäume haben dagegen eine andere Strategie entwickelt: Ihre Blätter, die Nadeln, sind sehr klein und zudem mit einer schützenden Wachsschicht umgeben. Daher können sie im Winter nicht erfrieren und am Baum bleiben. Die meisten Nadelbäume, mit Ausnahme der Europäischen Lärche, sind also immergrün. Daneben gibt es noch immergrüne Laubbäume, die Sie an Ihren sehr kleinen, dicken Blättern erkennen. Ein typisches Beispiel ist beispielsweise der Buchsbaum. Es gibt jedoch noch weitere Varianten, bei denen Bäume im Winter ihr Laub behalten. Immergrüne Bäume behalten ihre Blätter das ganze Jahr hindurch und wechseln lediglich überaltertes Laub aus. Je nach Baumart bleiben die Blätter zwischen drei und zehn Jahren am Baum. Neben den Nadelgehölzen gibt es wenige immergrüne Laubgehölze, die allerdings nicht zu den Bäumen gehören. Immergrün sind beispielsweise:
Halbimmergrüne GewächseHalbimmergrüne sind Bäume, die in milden Wintern grün bleiben und nur bei sehr frostigen Temperaturen ihre Blätter abwerfen. In diese Gruppe gehören beispielsweise die Akebie (Akebia quinata, auch Klettergurke) sowie der Ovalblättrige Liguster (Ligustrum ovalifolium). Auch bei diesen Arten handelt es sich nicht um Bäume, sondern um eine Kletter- sowie eine Heckenpflanze. Wintergrüne BäumeWintergrüne Pflanzen behalten dagegen ihr (oft ab Herbst vertrocknetes und damit braunes) Laub und werfen dieses erst mit dem neuen Blattaustrieb im Frühjahr aus. In diese Gruppe gehören einige einheimische Laubbäume wie beispielsweise die Hainbuche, die Eiche oder die Rotbuche.
Bambus kann zwar mehrere Meter hoch werden und wird gerne für Heckenpflanzungen verwendet, zählt botanisch aber zu den Gräsern und nicht zu den Gehölzen. Text: Artikelbild:
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