Wo ist karfreitag kein feiertag

Österreich ist mit 13 Feiertagen im oberen EU-Mittelfeld, genauso wie sechs andere Länder. Belgien hat 20, Spanien acht landesweite und viele regionale.

Der Karfreitag ist in vielen EU-Ländern ein gesetzlicher Feiertag: In 13 der 28 Staaten haben heuer am 19. April alle Arbeitnehmer frei bzw. müssen, wenn sie arbeiten, Feiertagszulage bekommen - wie es der Europäische Gerichtshof jetzt auch den österreichischen privaten Arbeitgebern gebietet. Insgesamt liegt Österreich mit 13 nationalen Feiertagen im oberen EU-Mittelfeld.

Die Spanne ist weit: Für Belgien weist das EU-Amtsblatt für 2019 20 Feiertage aus, für Spanien und England/Wales nicht einmal halb so viel, nämlich acht. Erfasst sind darin allerdings nur die landesweiten gesetzlich verankerten Feiertage, nicht die nur in Bundesländern oder Regionen gewährten. In Spanien z.B. kann jede Gemeinde maximal 14 Feiertage bestimmen (was auch viele nützen), acht sind landesweit vorgegeben und jede Region hat noch mindestens einen dazu - womit kein Spanier heuer auf nur acht Feiertage kommt.

Ein Sonderfall ist Großbritannien - wo schon für Wales und England (acht), Nordirland (zehn) und Schottland (elf) unterschiedliche Feiertage ausgewiesen werden, zu denen ebenfalls noch regionale kommen können.

Sechs andere Länder haben 13 Feiertage

Nicht so ohne weiteres vergleichbar ist die Feiertags-Statistik auch, weil - aus arbeitsrechtlichen Gründen - in manchen Staaten Sonntage als gesetzliche Feiertage gelten. So wird z.B. in Estland, Lettland, Litauen, Niederlande, Polen, Portugal, Slowenien, Finnland und Schweden der Ostersonntag (heuer der 21. April) als gesetzlicher Feiertag mitgezählt, während alle anderen Staaten nur den Ostermontag auflisten.

Wo ist karfreitag kein feiertag
APA

Für die meisten EU-Staaten - nämlich sieben - werden im EU-Amtsblatt 13 landesweite Feiertage ausgewiesen. Neben Österreich sind das auch Bulgarien, Kroatien, Polen, Portugal, Finnland und Schweden. Das bedeutet aber nicht, dass sie immer an den gleichen Tagen arbeitsfrei geben: So ist in Tschechien z.B. auch der 24. Dezember ein gesetzlicher Feiertag, nicht aber in Österreich - wie insgesamt natürlich viele religiösen Feiertage variieren. Zudem hat jeder Staat seinen eigenen Nationalfeiertag. EU-weit überall frei ist zu Silvester und am Tag der Arbeit am 1. Mai.

In der EU-Statistik liegt Belgien mit seinen 20 gesetzlich freien Tagen mit Abstand vorne. Als nächstes kommt Bulgarien mit 16 Feiertagen, fünf Staaten (Zypern, Litauen, Rumänien, Slowenien und Slowakei) geben ihren Arbeitnehmern landesweit 15 mal frei, Lettland und Malta 14 mal.

Weniger gesetzliche nationale Feiertage als für Österreich weist die EU-Statistik für Estland und Griechenland (zwölf) und Dänemark, Frankreich, Italien und Niederlande (elf) aus. Nur zehn Tage gesetzlich verankert frei haben alle Luxemburger, Ungarn und Nord-Irländer.

Deutschland kennt nur neun bundesweite gesetzliche Feiertage, aber mehrere zusätzliche in den Bundesländern - schon durch die Teilung in den katholischen Süden und den protestantischen Norden. So wird der Reformationstag am 31. Oktober nur im Norden begangen, während Bayern und Baden-Württemberg und andere Bundesländer an katholischen Festtagen wie Fronleichnam oder Heilige Drei Könige frei geben.

(APA)

Gesetzlicher Feiertag in Deutschland

Der Karfreitag zählt zu den höchsten Feiertagen im Kirchenjahr.

Ist der Karfreitag ein gesetzlicher Feiertag in Deutschland? Was wird an diesem Tag eigentlich gefeiert? Und wieso wird an Karfreitag üblicherweise kein Fleisch gegessen? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Hannover.Der Karfreitag geht dem Osterfest voran. Da er zu den sogenannten stillen Tagen zählt, gelten in Deutschland besondere Einschränkungen, wie etwa das immer wieder für Diskussionen sorgende Tanzverbot. Was

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  • Karfreitag findet stets am Freitag vor Ostern statt.
  • In diesem Jahr fällt Ostersonntag auf den 17. April.
  • Karfreitag ist somit am 15. April 2022. Ein Tag vor Karfreitag ist Gründonnerstag.

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Zurückzuführen ist der Karfreitag auf die Kreuzigung Jesu. Der Feiertag dient dem Gedenken an sein Leiden und Sterben. Für die evangelische Kirche stellt der Karfreitag damit einen der höchsten Feiertage des Kirchenjahrs dar. Zudem zählt er zu den sogenannten stillen Tagen des Kirchenjahres. An Karfreitag ist es üblich, den Altar nicht zu schmücken. Auch die Kirchenglocken verstummen. Zur Todesstunde von Jesus, um 15 Uhr, versammeln sich gläubige Christen zum Karfreitags-Gottesdienst. Aus Infektionsschutzgründen haben viele Kirchen in den vergangenen Pandemiejahren Oster-Gottesdienste per Livestream angeboten.

Entsprechend gelten an diesem Tag in Deutschland besondere Regelungen für öffentliche Veranstaltungen. Vor allem das sogenannte Tanzverbot wird dabei immer wieder kontrovers diskutiert. Während das Aufrechterhalten des Verbots vor allem durch die Kirche und in konservativen Kreisen der Gesellschaft verteidigt wird, stößt es insbesondere bei säkular geprägten Menschen auf Ablehnung. Auch Sport- und andere öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen fallen unter das Verbot. Geregelt wird es in den jeweiligen Feiertagsgesetzen der Bundesländer.

Dass in christlich geprägten Regionen freitags traditionell Fischgerichte auf den Teller kommen, hat vor allem damit zu tun, dass der Fisch im Christentum ein wichtiges Symbol darstellt. Im Gedenken an Jesus Christus verzichten gläubige Christen an Karfreitag traditionell auf Fleisch und andere tierische Produkte. Nicht aber auf Fisch. Schon im Urchristentum galt der Fisch als Erkennungszeichen für verfolgte Gläubige. Im Griechischen heißt Fisch „Ichthys“, was ein Akroynm für Iesus Christos Theos Yios Soter, also in etwa „Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter“ ist. Somit diente der Fisch als Bekenntnis zum christlichen Glauben.

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Natürlich ist die Tradition, an Karfreitag Fisch zu essen, nicht nur gläubigen Christen vorbehalten. Noch heute ist es in vielen Kantinen üblich, dass freitags Fisch serviert wird.

Der Karfreitag ist in allen Bundesländern in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. Schülerinnen und Schüler haben an diesem Tag frei. Wer an Karfreitag arbeitet, ist feiertagszuschlagsberechtigt.

Geschäfte sind an Karfreitag geschlossen. Für Hauptbahnhöfe, Flughäfen und andere Gebäude des öffentlichen Verkehrs können Sonderregelungen gelten.

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In Österreich ist der Karfreitag kein gesetzlicher Feiertag. Bis 2019 mussten Angehörige der evangelischen Kirche an diesem Tag zwar nicht zur Arbeit erscheinen, die Regelung wurde am 26. Februar 2019 jedoch überarbeitet. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich müssen Urlaub nehmen, wenn sie am Karfreitag freihaben möchten. Die Regierung bezeichnet den Tag als „persönlichen Feiertag”. Zu Schließungen und Verzögerungen kann es dennoch kommen.

Hinweis: In einer früheren Version des Artikels hieß es, dass in der Bibel stünde, Christen dürften keine Tiere „des Himmels und der Erde“ verspeisen. Wir haben die entsprechende Stelle entfernt.

RND/af/do/pf