Wie viele stunden vor blutabnahme nichts essen

Sagen Sie mal, Frau Doktor

Hilft das Hausmittel wirklich? Kann ich dem Gesundheitstipp meiner Nachbarin trauen? Die Ärztin und Bestsellerautorin Yael Adler antwortet auf Fragen, die Sie schon immer mal stellen wollten – ganz ohne Termin. Bild: Hans-Jörg Brehm

Ärztin Christina Stefanescu antwortet auf Fragen, die Sie schon immer mal stellen wollten – ganz ohne Termin. Heute: Warum ein fettreiches Frühstück und Cola die Blutwerte verfälschen.

Sagen Sie mal, Frau Doktor: Warum soll man bei einer Blutentnahme eigentlich nüchtern sein?

Nachdem ich in meiner vergangenen Kolumne davon berichtet hatte, dass man für eine Urinabgabe beim Arzt nicht unbedingt nüchtern sein muss, kam prompt mit Recht die Frage von einem Leser: Und wie sieht es mit der Blutentnahme aus? Um vorzugreifen, da sieht es etwas anders aus.

Gehen Sie zu einem Routine-Check zu Ihrem Hausarzt, will dieser unter anderem wissen, wie hoch Ihr Nüchtern-Blutzucker ist. Diesen Wert braucht er, um Anzeichen eines Diabetes mellitus zu finden. Außerdem kann er an den Nüchternwerten ablesen, wie es um Ihren Cholesterinwert bestellt ist. Alle anderen Blutwerte sind ohne Frühstück sowie nach einem ausgiebigen Schlemmern nahezu gleich.

Normalerweise sollte der Blutzuckerwert im nüchternen Zustand zwischen 70 und 100mg/dl betragen - oder weniger als 5,6mmol/l. Nüchternwerte zwischen 100 und 126mg/dl können auf einen Diabetes oder einen Prädiabetes hindeuten und gehören weiter abgeklärt.

Christina Stefanescu: Ärztin in einer hessischen Klinik Bild: Eilmes, Wolfgang

Ein Nüchtern-Blutzucker von über 126mg/dl ist hoch verdächtig auf einen Diabetes und wird weitere Untersuchungen nach sich ziehen müssen. Ihn zu erkennen ist wichtig, denn ein un- oder schlecht eingestellter Diabetes kann Bluthochdruck induzieren oder zu Neuropathien, also Nervenschäden, führen. Er kann außerdem Schäden an den Nieren (Nephropathien) und an den Augen (Retinopathien) hervorrufen. Bei Menschen, die unter Diabetes leiden, heilen Wunden schlecht und ihr Schlaganfallrisiko ist erhöht - um nur einige der Komplikationen an dieser Stelle zu nennen, die die Zuckerkrankheit mit sich bringen kann.

Und noch ein paar Worte zum Cholesterinwert: Ein fettreiches Frühstück ebenso wie ein spätes Abendessen könnte den Cholesterinwert verfälschen, deshalb unbedingt nüchtern zur Blutentnahme beim Hausarzt gehen, wenn dieser darum bittet.

Ein hoher LDL(-Cholesterin) ist mit einem erhöhten Arterioskleroserisiko vergesellschaftet. Das wiederum erhöht das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko ebenso wie das Risiko der Nierenschädigung durch Ablagerung in den versorgenden Gefäßen mit Minderdurchblutung oder gar kleinen Infarkten auch in der Niere als Folge.

Grundsätzlich gilt: Sind Sie zur Vorbereitung einer OP ins Krankenhaus inklusive Blutentnahme bestellt, müssen Sie meist nicht nüchtern sein; wenn doch, wird man Ihnen das vorher sagen.

Übrigens: Bestellt Sie der Hausarzt zur Blutkontrolle, fragen Sie ihn vorher auch, welche Ihrer Medikamente Sie nehmen sollen, denn auch Pillen können manche Blutwerte beeinflussen.

Aber was genau heißt nun eigentlich „nüchtern“?

Nüchtern meint acht bis zwölf Stunden vor der Blutentnahme nichts mehr essen. Wasser trinken ist erlaubt, auch Tee oder Kaffee darf man zu sich nehmen, allerdings unbedingt ohne Zucker und Milch. Säfte, Cola oder Limonade sind verboten. Sie enthalten alle Zucker und verfälschen das Ergebnis.

Haben Sie ebenfalls eine Frage?

Haben Sie auch eine Frage, die Sie schon immer mal einem Arzt stellen wollten, ohne dass Sie sich extra einen Termin in seiner Sprechstunde geben lassen wollen? Dann fragen Sie unsere Kolumnistin, Christina Stefanescu, Ärztin an einer hessischen Klinik, und schicken Sie uns die Frage an: .

Bitte beachten Sie, dass wir aufgrund der Vielzahl von Zuschriften nur ausgewählte Fragen beantworten. Die Antworten erscheinen in unregelmäßigen Abständen in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und zeitversetzt auf FAZ.NET. Von Nachfragen zu bereits erschienenen Texten bitten wir abzusehen.

Es ist wichtig, dass Sie nüchtern zur Blutabnahme erscheinen. Nüchtern bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Sie vor dem Termin keine Nahrung oder Getränke zu sich nehmen. In unserem Artikel erfahren Sie die Gründe für dieses Vorgehen.

Wie viele stunden vor blutabnahme nichts essen

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Wenn eine Blutabnahme bevorsteht, weist Sie Ihr Arzt im Normalfall darauf hin, nüchtern zum Termin zu erscheinen. Damit ist gemeint, dass Sie 8 bis 12 Stunden vor der Entnahme nichts essen oder trinken sollten. Sie müssen also mit nüchternem Magen erscheinen. Das hat seine Gründe:

  • Nehmen Sie vor der Blutentnahme Lebensmittel zu sich, können diese unter Umständen Ihre Blutwerte verändern – denn Lebensmittel enthalten beispielsweise Fette, Zucker, Kohlenhydrate oder bestimmte Vitamine.
  • So würde also Ihr Blutzuckerwert durch ein zuckerhaltiges Getränk wie Orangensaft ansteigen. Auch der Cholesterinwert ist von solch einer Änderung betroffen, wenn Sie der deftige Frühstückstyp sind.
  • Durch die Nahrungsaufnahme werden also die Ergebnisse Ihrer Untersuchung verfälscht. Infolgedessen kann der Arzt nur schwer erkennen, ob Ihr Blut Auffälligkeiten aufweist. Eine Diagnose auf Diabetes mellitus wird dann zum Beispiel erschwert.

Vor der Blutabnahme etwas zu essen, ist zwar Ihrer Gesundheit zuliebe nicht empfehlenswert, doch einige Getränke und Medikamente bilden eine Ausnahme. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie morgens doch etwas zu sich genommen haben. So kann er sich Veränderungen in Ihrem Blutbild besser erklären.

Das ist vor der Blutabnahme erlaubt:

  • Wasser
  • Ungesüßter Tee
  • Schwarzer Kaffee (ohne Zucker)
  • Medikamente, die Sie täglich einnehmen

Nüchtern zur Blutabnahme: Schwarzer Kaffee ist eine Ausnahme (Bild: Unsplash)

09.02.22, 07:27 Uhr
Wie viele stunden vor blutabnahme nichts essen

Auf jeden Arztbesuch sollte man sich etwas vorbereiten, darunter fällt auch, dass man bestimmte Verhaltensweisen einfach sein lässt. 

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Köln -

Meist gibt es einen konkreten Grund, wenn wir einen Termin beim Arzt vereinbaren, manchmal steht aber auch eine Routineuntersuchung an. Dabei werden meistens der Blutdruck gemessen, eventuell auch Blut entnommen, um es weitergehend im Labor zu untersuchen.

Damit die Diagnose des Arztes nicht verfälscht werden kann, ist es wichtig, die folgenden Dinge vor dem Arzttermin nicht zu tun.

Selbst bei Terminen, zu denen man nicht ausdrücklich „nüchtern“ erscheinen soll.

Wie viele stunden vor blutabnahme nichts essen

Wir erklären, warum es manchmal besser ist, vor dem Arztbesuch kein Deo zu benutzen und weshalb Fastfood und andere fettige Gerichte am Vorabend des Arzttermins immer tabu ist.

Kein Koffein

Mindestens eine Stunde vor dem Arztbesuch sollten keine koffeinhaltigen Getränke wie Kaffee, Energy-Drinks oder Cola mehr getrunken werden. Der Grund: Das Koffein kann den Blutdruck kurzzeitig nach oben treiben und so wichtige Erkenntnisse für den Arzt und seine Diagnose verfälschen. Anders koffeinfreie Drinks: Diese können – falls vom Arzt nicht anders verordnet – problemlos zu sich genommen werden.

Kein fettiges Essen

Nehmen wir am Vorabend vor einer Blutuntersuchung fettiges Essen wie etwa Fastfood Burger und Pommes zu uns, kann sich das auf unseren Cholesterinwert am nächsten Morgen auswirken. Der Blutzucker und bestimmte Fette im Blut können nach dem kalorienreichen Essen nämlich erhöht sein. Auch größere Mengen Alkohol sind tabu. Beides kann die Analyse stören, erläutert die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (Degam). Wer also einen Termin zur Blutabnahme hat, sollte auf fettiges Essen verzichten. Bei einem Cholesterintest gilt sogar: Der Patient muss vollkommen nüchtern sein, das heißt, dass man rund 8 bis 12 Stunden vorher weder etwas essen noch trinken sollte. Lediglich Wasser ist dann erlaubt.

Keine Medikamente einnehmen

Auch wenn der Kopf schmerzt, der Rücken knackt und die Nase läuft: Wer beispielsweise erkältet ist, sollte vor dem Arztbesuch keine Medikamente einnehmen. Der Arzt soll sich schließlich ein Bild über die Symptome machen können und sobald der Patient ein Anti-Grippe-Mittel eingenommen hat, verschwinden diese oder sind zumindest stark abgemildert. Der Mediziner tut sich danach schwerer, die Symptome festzustellen.

Extra viel/wenig trinken

Weiß man, dass ein Urintest ansteht, entsteht häufig die Angst, nicht auf Knopfdruck Wasser lassen zu können. Vor dem Termin aber extra viel Wasser zu trinken, damit man möglichst viel Urin abgeben kann, ist aber trotzdem keine gute Idee. Denn das kann die Ergebnisse im Wortsinn verwässern. Ebenso verfälscht es die Ergebnisse, wenn wir wenig trinken, dann bekommt der Urin eine dunkelgelbe Färbung.

Keinen Nagellack

Vor dem Arztbesuch sollte man auf eine Maniküre und Nagellack verzichten. Mitunter sind die Nägel verfärbt, weisen Rillen in ihrer Struktur auf und sind manchmal auch verformt. Solche Veränderungen können – müssen aber nicht zwingend – ein Hinweis auf eine Erkrankung sein und sind deshalb in der Regel ein Fall für den Hautarzt.  Manche Veränderungen können laut Dermatologe Eckart Haneke sogar auf Herz-, Lungen- oder Lebererkrankungen hinweisen. Daher gilt: Auch wenn der Anlass für den Arztbesuch eigentlich ein anderer ist, sollte  vor dem Arztbesuch auf eine Mani- oder eine Pediküre verzichtet werden. 

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Kein Deo

Mithilfe der Mammographie kann Brustkrebs schon in einem frühen Stadium erkannt werden. Dabei wird die Brust geröngt. Das Screeningprogramm zur Früherkennung von Brustkrebs gilt für Frauen ab dem 50. Lebensjahr. Verwendet Frau am Tag der Mammografie Deo, könnten Spuren davon das Röntgenbild verfälschen. „Deodorant soll man allenfalls ganz vorsichtig und nur in der Tiefe der Achselhöhle verwenden“, informiert das Institut für Mammadiagnostik (IMZE)  seine Patientinnen. Die Spuren gleichen auf den Aufnahmen Verkalkungen in der Brust, die bei bösartigen Tumoren beobachtet werden. Auch auf Bodylotion sollte am Tag der Mammografie verzichtet werden, da die Brust für das Röntgen relativ fest eingespannt wird und mit Bodylotion eingecremt leichter aus dem Gerät herausrutsche, was die Qualität der Aufnahmen beeinträchtigen könne, so das IMZE. (sar)