Wie viel rohes Fleisch darf ein Hund fressen?

07.05.2020, 07:20 Uhr | dpa

Wie viel rohes Fleisch darf ein Hund fressen?

Ein Hund isst rohes Fleisch: Wenn Vierbeiner damit gefüttert werden, kann das Gefahren für Tier und Besitzer bergen. (Quelle: Panthermedia/imago images)

Die Fütterung von Vierbeinern mit rohem Fleisch ist im Trend. Nun hat die Universität Zürich mittels einer Untersuchung bekannt gegeben, dass jede zweite Rohfutterprobe mit Bakterien belastet ist. Damit ist Barfen nicht nur für den Hund ein Gesundheitsrisiko.

Diese Lebensmittel sind für Hunde tabu

Wie viel rohes Fleisch darf ein Hund fressen?

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Wie viel rohes Fleisch darf ein Hund fressen?

Wenn Hunde mit rohem Fleisch gefüttert werden, kann das Gefahren für Tier und Besitzer bergen. Forscher der Universität Zürich haben bei 51 Futterproben in zwei Fällen (3,9 Prozent) die Darmbakterien Salmonellen gefunden und in 62,7 Prozent gegen Antibiotika resistente Bakterien.

31 Proben enthielten Fleisch aus der Schweiz, 20 aus Deutschland. Darunter waren unter anderem Rind, Huhn, Pferd, Lamm und Truthahn.

"Barfen" unter Tierhaltern im Trend

Der Ausdruck "Barfen" steht für "biologisch, artgerechte Rohfütterung". Viele von ihnen sagen, rohes Fleisch und Gemüse sei eine natürlichere Ernährung für Tiere. "Solche Rohfuttermittel können aber für Tier und Mensch problematisch sein, weil sie krank machende Bakterien enthalten können", sagte Magdalena Nüesch-Inderbinen von der Vetsuisse-Fakultät (Veterinärmedizin).

Warum ist rohes Fleisch gefährlich?

Salmonellen-positive Proben können zu einer Übertragung der Erreger auf das Tier führen. Es sei gut möglich, dass ein Salmonellen-positiver Hund gar keine Symptome zeige, die Erreger aber in seinem Umfeld verbreite. Das gleiche gelte für die Ausbreitung multiresistenter Bakterien, sagt Nüesch-Inderbinen.

Bakterien könnten sich etwa bei der Zubereitung des Futters übertragen, wenn der Hund einen Menschen abschlecke oder über Kot, wie sie erläutert. Das Kochen des Fleisches könne die Bakterien abtöten, im Tiefkühlfach überleben sie jedoch. Ob Hundehalter tatsächlich resistente Keime haben, die vom Hund übertragen wurden, soll in Zürich nun in einer Folgestudie untersucht werden.

Dass Antibiotika-resistente Bakterien sich vom Hund auf Menschen übertragen, sei zwar möglich, sagte Josef Kamphues, Direktor des Instituts für Tierernährung an der Tierärztlichen Hochschule Hannover. "Aber dass Futterproben Salmonellen enthalten, ist bedeutsamer, vor allem im Umfeld von Kindern." Hier liege das Ergebnis in der Studie aus Zürich erstaunlich niedrig. Forscher aus Utrecht legten 2018 eine Studie mit einer Stichprobe von 35 Rohfuttermitteln vor, bei der sie in 20 Prozent Salmonellen fanden.

Vorsicht vor Salmonellen

Problematisch sei es, wenn Rohprodukte in Kontakt mit Gegenständen und Einrichtungen der Küche kämen oder in der Wohnung im Futternapf angeboten werden und in dessen Nähe Kleinkinder spielen, sagte Kamphues. Beim Menschen können Salmonellen Durchfall, Bauchkrämpfe und Erbrechen auslösen.
 

"Hundehalter sollten sich informieren, bevor sie mit einer Rohfuttergabe anfangen", sagte Nüesch-Inderbinen. Nach dem Tierkontakt oder Umgang mit solchem Futter sei zum Beispiel Händewaschen wichtig. "Wenn ich einen Hund hätte, ich würde ihn nicht mit Rohfutter ernähren", sagte die Mikrobiologin.

Verwendete Quellen:

Wie viel rohes Fleisch darf ein Hund fressen?

Wenn ich einen Hund habe, muss ich mir nicht nur Gedanken um die Erziehung machen, sondern auch um sein Futter. Da gibt es Trockenfutter, Nassfutter, ich kann selber kochen, den Hund vegetarisch oder vegan ernähren (wobei ich diese Fütterungsform arg bedenklich finde, da der Hund auch ein Fleischfresser ist), oder Barfen.

Welches ist aber nun die beste Fütterungsmethode, beziehungsweise das beste Futter für meinen Hund? Der eine schwört auf Trockenfutter, denn hier ist alles enthalten, was der Hund braucht. Dagegen sind andere der festen Meinung, dass BARF (Rohfütterung), die Fütterungsmethode ist, welches für den Hund die artgerechteste Ernährung ist, da sich BARF an der Fressgewohnheit der Wölfe orientiert.

Welches Futter oder welche Fütterungsart nun die oder das Beste für den Hund ist, muss jeder für sich selber entscheiden. Der eine Hund verträgt kein Trockenfutter, weil er Allergien hat, die oft durch Zusatzstoffe oder dem enthaltenden Getreide ausgelöst werden können. Der andere Hund verträgt absolut keine Rohfütterung, verweigert sie sogar, hat aber überhaupt keine Probleme, wenn Fleisch und Gemüse gekocht werden.

So verschieden jeder Hund ist, so verschieden ist auch dessen Ernährungsplan. Daher finde ich die pauschalen Aussagen, dass „nur“ Trockenfutter, oder „nur“ BARF das non Plus ultra für den Hund ist, recht gewagt. Da dies ein Artikel über BARF ist, lasse ich die anderen Fütterungsformen außen vor.

Was ist BARF?

Wie viel rohes Fleisch darf ein Hund fressen?
Loki lässt ich die Mahlzeit schmecken

Wer seinen Hund mittels BARF ernährt, füttert seinen Hund roh. Das heißt, Fleisch, Innereien, Knochen, Gemüse, Obst etc. – alles wird roh verfüttert. Da sich hier an dem Fressverhalten von Wölfen orientiert wird, ist dies die natürlichste Form, seinen Hund zu ernähren.

Hunde sind Fleischfresser und haben auch ein Gebiss, welches ohne große Mühen Fleisch und Knochen durchtrennen kann. Würden dem Trockenfutter nicht so viele Lock- und Geschmacksstoffe untergemischt werden, so würden die meisten Hunde davon nichts anrühren. Wir Menschen essen auch lieber frisch gekocht, mit guten Zutaten, als Fertigprodukte, die oftmals alle gleich fad schmecken.

Nun kann ich natürlich nicht dem Hund ein Steak in den Napf legen und ein bisschen Gemüse dazu geben, sondern muss schon schauen, wie viel muss er bekommen, was verträgt er und ganz wichtig, WAS darf der Hund überhaupt alles fressen? Und manch einer wird sich auch fragen, bekommt mein Hund überhaupt alles was er benötigt, oder können Mangelerscheinungen auftreten?

Hierbei sei zu erwähnen: Der Hund braucht nicht täglich ausgewogen zu fressen, sondern es reicht, wenn er über 4-6 Wochen alles bekommt, was er benötigt.

Barf: Wie viel wird gefüttert?

Natürlich ist das abhängig vom Alter des Hundes, der Größe und wie aktiv der Hund ist. Es gibt aber eine Rechenformel beim Barfen, nachdem der Bedarf grob errechnet werden kann. Je nach Hund kann die Menge individuell angepasst werden – entweder mehr oder weniger. Übrigens empfiehlt es sich die Futtermenge auf zwei Mal am Tag aufzuteilen (dies sollte generell gemacht werden, egal was ich füttere).

Link zum Thema: Ach du dicker Hund! Über- und Untergewicht bei BARF

Wenn wir jetzt von einem erwachsenen Hund ausgehen, bekommt er 2 % seines Gewichtes an Futter. Allerdings ist die Formel zum Errechnen der „genauen“ Grammzahl doch etwas komplexer.

Barf Formel: ? kg : 10 = ? x 2 = ? x 100 = ? g

Als Beispiel nehme ich jetzt einfach meine Hündin, die 20 kg wiegt:

20 kg : 10 = 2 x 2 = 4 x 100 = 400 g

Somit müsste meine Hündin beim Barfen pro Tag 400 Gramm an Rohfutter bekommen. Wenn ich nun weiß, wie viel mein Hund pro Tag bekommen sollte, kann ich mich grob an diesen Plan halten und je nach Bedarf (nimmt er ab, oder zu?) mehr, oder weniger füttern. Des Weiteren ist es auch kein Drama, wenn an einem Tag weniger gefüttert wird und am  nächsten Tag dafür mehr. Dies ist nur ein Richtwert und kann entsprechend an seinen Hund angepasst werden.

Entgiftung oder nur Stoffwechselumstellung?

Oft hört man, wenn auf Barf umgestellt wird, dass der Hund in der ersten Zeit Entgiftungserscheinungen zeigt, die daher kommen, dass Giftstoffe von Impfungen, Medikamenten und auch dem vorherigen Futter nun aus dem Körper transportiert werden.

Ich bin weder Mediziner, noch Ernährungswissenschaftler. Trotzdem denke ich, dass es kein wirkliches Entgiften ist, sondern sich der Stoffwechsel umstellt und somit beim Hund Symptome von beispielsweise Durchfall, stumpfes Fell, Haarschuppen etc. äußern können, aber nicht müssen! Sobald sich der Organismus auf die neue Barf Fütterung umgestellt hat, sollten diese Erscheinungen komplett verschwinden (wenn überhaupt welche auftreten).

Welches Fleisch darf ich füttern?

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Fleischstücke vom Reh

Da der Hauptbestandteil bei Barf aus Fleisch besteht, sollte ich auch wissen, was darf ich füttern und was nicht. Unabhängig davon, muss natürlich auch geschaut werden, ob der Hund gewisse Fleischsorten verträgt oder nicht, oder überhaupt mag. Nicht jeder Hund ist begeistert von roher Leber, oder einem ganzen Rinderhuf.

Fleisch von Rind, Geflügel, Pferd, Wild, Lamm, Schaf, Ziege, Kaninchen und Fisch kann ohne Bedenken verfüttert werden. Wenn ein Hund zu Allergien  neigt und eine Ausschlussdiät gemacht werden muss, eignet sich ganz besonders gut Pferdefleisch.

Auf keinen Fall sollte Schwein gefüttert werden. Dieses könnte den Aujeszky Virus enthalten, welches für den Hund tödlich ist. Da dieser Virus für den Menschen nicht gefährlich ist, wird Schweinefleisch auch nicht automatisch getestet. An sich soll Deutschland frei von diesem Virus sein, aber ich persönlich würde dieses Risiko nicht eingehen.

Knochen: Wichtiger Bestandteil von Barf

Bis auf Röhrenknochen, oder gekochte Knochen, dürfen eigentlich so gut wie alle Knochen an den Hund verfüttert werden. Manche Knochen sind für den Anfang besser geeignet, zum Beispiel Rinder- oder Kalbsbrustbein, Hühner- oder Putenhälse. Knochen sind ein wichtiger Kalziumlieferant und wenn man diese nicht füttern möchte, muss das Kalzium über Zusätze dem Futter hinzugefügt werden.

Egal welche Knochen nun der Hund bekommt, man sollte auf jeden Fall darauf achten, dass es nicht zu viele sind, da die Gefahr von so genanntem Knochenkot besteht.

Barfen mit Gemüse und Obst

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Fertig püriertes Gemüse

Ein weiterer Bestandteil der Rohfütterung sind Obst und Gemüse. Gemüse und Obst müssen nicht immer dazu gefüttert werden, decken aber einen gewissen Bedarf ab. Gemüse sollte immer püriert werden, da Hunde selber keine Zellulose (Ballaststoffe, die Zellwände der Pflanzen) spalten können(als kleiner Snack darf natürlich auch mal eine Karotte so zum Knabbern gegeben werden, falls es der Hund mag). Zu den Gemüsemahlzeiten muss allerdings immer Öl dazu gegeben werden, damit die Vitamine aufgen0mmen werden können.

Folgende Gemüsesorten dürfen auf keinen Fall gefüttert werden: Auberginen, grüne Paprika, grüne Tomaten, rohe Kartoffeln (diese nur gekocht), Avocados und Hülsenfrüchte roh.

Salate, Karotten, Zucchini und Gurke kommen bei fast allen Hunden gut an.

Auch Obst sollte püriert werden und ihm genauso, wie bei Gemüse,  Öl hinzugefügt werden. An Obst kann fast alles verfüttert werden. Natürlich sollte man zum Beispiel Bananen schälen und bei Steinobst die Kerne entfernen. Was genau der Hund mag oder nicht, lässt sich sicher schnell herausfinden.

Folgendes Obst darf auf keinen Fall gefüttert werden: Holunderbeeren, Kapstachelbeeren, Karambole, Weintrauben/Rosinen, Quitten.

Öle: Immer kaltgepresst

Für Gemüse und Obst brauchen wir beim Barfen also Öl. Welche Ölsorten darf ich nun verwenden, welche nicht? Als erstes sollte immer darauf geachtet werden, dass Öle immer kaltgepresst (natives) sein sollten. Auch sollte nicht nur ein Öl verwendet werden, sondern immer wieder abgewechselt werden. Von der Menge her, sollte bei einem kleinen Hund ein Teelöffel über das Pürierte und bei einem großen Hund ein Esslöffel, gegeben werden.

Milchprodukte

Normalerweise stehen Milchprodukte nicht auf dem Speiseplan des Hundes. Diese sind auch mit Vorsicht zu genießen, sie können leicht zu Durchfall führen. Verträgt es allerdings der Hund, kann gerne ab und an Joghurt, Buttermilch, Frischkäse, Hüttenkäse, Magerquark (Topfen) und Sauermilch zu seinem Fressen gegeben werden.

Wie viel rohes Fleisch darf ein Hund fressen?
Eine fertige Barf-Mahlzeit für Hunde: Fleisch, Gemüse und Öl

Getreide muss beim Barfen nicht berücksichtigt werden

Getreide muss nicht mit in die Fütterung einbezogen werden, denn die Verdauung vom Hund ist nicht für die Getreideverwertung ausgelegt. Bei vielen Hunden löst Getreide auch Allergien aus. Daher passiert es oft, dass Hunde auf Fertigfutter, welches meist einen hohen Getreideanteil enthält, mit einem Mal allergisch reagieren. Ob ein Hund Getreide verträgt, muss daher ausgetestet werden.

Barf & Zusatzfuttermittel

Es gibt viele Zusatzmittel, die nicht immer, manchmal nur kurmäßig gegeben werden. Einige dagegen sind sehr wichtig und sollten regelmäßig unter das Futter gemischt werden. Eier sind hin und wieder sehr wichtig. Genauso die Eierschalen (die vorher zermörsert werden müssen), können als Kalziumlieferant dienen. Des weiteren muss Salz ein bis zweimal pro Woche (eine Brise über das Futter) gegeben werden, außer es wird frisches Blut als Ergänzung gegeben.

Kräuter

Kräuter sollten genauso wie Gemüse püriert, oder sehr klein zerschnitten werden. Diese können direkt mit dem Gemüse verarbeitet werden. Aufpassen sollte man, da es auch Heilkräuter gibt, die nur kurmäßig gegeben werden sollten. Basilikum, Petersilie, Dill sind  nur einige Kräuter, die dem Hund gegeben werden dürfen.

Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in diese Fütterungsform geben. Am Anfang empfiehlt es sich, ein Barf Nachschlagewerk an seiner Seite zu haben. Auch wenn sich das alles erst einmal kompliziert anhört, so geht einem diese Fütterungsform schnell in „Fleisch und Blut“ über :)

Autorin: Melanie Weber-Tilse

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