Vielleicht hast du irgendwann schon mal die Empfehlung gehört, du solltest bis Mitte 30 schon rund 80.000 Euro angespart haben, um mit 67 Jahren bequem in Rente gehen zu können, ohne den bisherigen Lebensstil einzubüßen. Das ist fast das doppelte deutsche Durchschnittsjahresgehalt – und wenn du jetzt in Panik ausbrichst, weil du „nur“ ein Jahresgehalt auf dem Konto rumzuliegen hast, kannst du dich gleich wieder beruhigen, denn hier gehen Empfehlung und Realität stark auseinander. 25- bis 34-Jährige besitzen im Durchschnitt nämlich „bloß“ 21.570 Euro Erspartes. Die 80.000-Euro-Empfehlung ist demnach für viele von uns einfach nicht realistisch.
Für Links auf dieser Seite zahlt der Händler ggf. eine Provision, z.B. für mit oder grüner Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos. Es lässt sich berechnen, mit welchem Startkapital sie beginnen müssen, wenn Sie Ihren Lebensstandard im Alter halten wollen. Entscheidend ist dabei natürlich die Frage, wie viel Zeit Ihnen noch bis zum Ruhestand bleibt. Die Experten des Zinsportals Weltsparen haben das getan: Mit jeweils zwei Szenarien zeigen sie, wie viel Geld jemand zurückgelegt haben muss, wenn er beispielsweise mit 30, 45 oder 60 Jahren mit dem Sparen für den Ruhestand beginnen will.
Achtung: In der Realität könnte die Lücke, die es zu schließen gilt, natürlich größer sein. Denn in ihren Berechnungen haben die Experten von Weltsparen die Einkommenssteigerungen bis zum Renteneintritt nicht berücksichtigt.
Es fehlen also rund 40.000 Euro, die sich bereits auf dem Konto des 30-Jährigen befinden müssen - sonst droht eine Lücke im Alter. Wer weitere zehn Jahre wartet, ehe er mit dem Sparen beginnt, hat es noch deutlich schwerer. 40-Jährige verdienen in Deutschland derzeit im Schnitt 55.627 Euro, also Monat etwa 2723 Euro netto. Die resultierende gesetzliche Rente liegt, gemäß aktuellen Prognosen, später bei rund 1650 Euro monatlich. Das ist zwar noch deutlich mehr als die Generation der heute 30-Jährigen. Doch um den aktuellen Lebensstandard halten zu können, fehlen bei Renteneintritt im Schnitt 1070 Euro pro Monat. Unterm Strich fehlen der Berechnung von Weltsparen zufolge bei 15 Jahren Rentenbezug und unter Berücksichtigung der Inflation im Alter insgesamt 190.000 Euro. Hinzu kommt der deutlich kürzere Zeitraum, der noch zum Sparen bleibt. Wer mit 40 Jahren ab sofort und bis zum Renteneintritt zehn Prozent des Nettoeinkommens, also 270 Euro monatlich abzweigt, kann noch rund 95.000 Euro ansparen – und muss eine Lücke von 95.000 Euro auf anderen Wegen kompensieren. Mit anderen Worten: Eine 40-jährige Person muss bereits knapp 100.000 Euro für die Altersvorsorge mitbringen. Grundsätzlich gilt: Je höher das Alter, umso schwieriger wird es, die Rentenlücke wieder zu schließen. Sie beläuft sich etwa bei einem 50-Jährigen bereits auf 132.000 Euro, was dem doppelten Bruttojahresgehalt entspricht. Mit 60 Jahren ist sogar ein dreifaches Jahresgehalt notwendig, wie die Aufstellung für alle Generationen zeigt. Mit 30 Jahren…
Mit 35 Jahren…
Mit 40 Jahren…
Mit 45 Jahren…
Mit 50 Jahren…
Mit 55 Jahren…
Mit 60 Jahren…
Für alle, die jetzt verzweifeln, weil sie gefühlt meilenweit von den erforderlichen Sparbeträgen entfernt sind, haben die Experten von Weltsparen einen Tipp parat: Wird die monatliche Sparrate statt auf ein herkömmliches Sparbuch in einen ETF-Sparplan mit einer durchschnittlichen Rendite von 5 Prozent eingezahlt, kommen bis zum Renteneintritt mit 67 Jahren deutlich mehr zusammen. Bei einem 30-Jährigen ergibt sich eine Summe von insgesamt 288.000 Euro. Damit wäre die Rentenlücke nicht nur gedeckt, sondern dank Zinseszinseffekten sogar 123.000 Euro zusätzlich gespart. Zehn Jahre später reicht es allerdings selbst mit einem ETF-Sparplan nicht mehr ganz: Legen heute 40-Jährige ab sofort zehn Prozent ihres Einkommens in ETFs an, fehlen am Ende immer noch 13.000 Euro, um die Rentenlücke komplett zu schließen. Dies ließe sich jedoch beispielsweise lösen, indem die Sparrate mit der Zeit erhöht wird. Dieser Beitrag ist zuerst auf unserem Partner-Angebot FOCUS Online erschienen. |