Wie man sich bei einem Notfall verhalten soll

Im Notfall kommt es darauf an, schnell das Richtige zu tun. Hier finden Sie grundsätzliche Hinweise für Notfallsituationen.

Wie man sich bei einem Notfall verhalten soll

Ein Notfall ist immer möglich, denn bei aller Vorsicht lässt es sich nie völlig ausschließen, dass Kindern im Haushalt, in der Freizeit, in der Schule oder beim Spielen etwas passiert. Dann kommt es darauf an, richtig zu handeln – Erste Hilfe zu leisten und die erforderlichen Schritte einzuleiten, um Schlimmeres zu verhüten.

Oberstes Gebot bei allen Unfällen ist Ruhe und Besonnenheit – auch wenn es besonders beim eigenen Kind leichter gesagt als getan ist. Doch häufig können Sie bereits durch ein beruhigendes Einwirken auf das Kind dessen Zustand verbessern. Und: Je ruhiger Sie sind, desto besser bewältigen Sie die nachfolgenden Schritte.

  • Verschaffen Sie sich rasch einen Überblick und retten Sie das Kind aus der akuten Gefahrensituation.
  • Verhindern Sie, dass weitere Unfälle geschehen könnten, indem Sie beispielsweise Sicherungen aufstellen.

  • Kontrollieren Sie, ob das Kind bei Bewusstsein ist und atmet.
  • Untersuchen Sie das Kind zügig, aber besonnen auf Verletzungen.

Die Atmung lässt sich am besten kontrollieren, wenn Sie den Kopf leicht nach hinten in den Nacken beugen, um die Atemwege frei zu machen. Dann prüfen Sie den Atem, indem Sie eine Hand unterhalb der Rippen auf den Bauch legen. Wenn sich die Bauchdecke hebt, atmet das Kind.

  • Beginnen Sie bei Herz- und Atemstillstand direkt mit Sofortmaßnahmen (Beatmung und Herzdruckmassage). Beginnen Sie dabei mit der Beatmung, damit die Sauerstoffversorgung im Blut gesichert ist.
  • Bei Bewusstlosigkeit und Herz- und Atemstillstand müssen Sie so schnell wie möglich den Rettungsdienst 112 verständigen.

Das Video „Erste Hilfe am Kind“ des Zentrums für Kinderheilkunde am Universitätsklinikum Bonn zur Wiederbelebung bei Babys und Kindern sowie die Hinweise des Deutschen Roten Kreuzes bei einer „Herz-Lungen-Wiederbelebung von Säuglingen und Kindern“ bis zum Alter von etwa acht Jahren erklären die ersten wichtigsten Maßnahmen im Notfall.

  • Die Notrufnummer zur nächsten Rettungsleitstelle ist immer 112.
  • Der Notruf 112 ist immer kostenlos, auch über ein Handy.

Bei jedem Notruf werden Sie nach wichtigen Informationen gefragt. Damit in der Aufregung keine kostbare Zeit verloren geht und Sie die Angaben bereithaben, sollten Sie sich unbedingt die „5 Ws“ des Notrufs einprägen:

Wo?

Geben Sie den genauen Unfallort an:

  • Straße und Hausnummer,
  • Name an der Klingel,
  • Stockwerk.

Befindet sich die Hausnummer versteckt, zum Beispiel hinter einer Hecke, beschreiben Sie die richtige Anfahrt. Besonders bei Dunkelheit sollten Sie nach Möglichkeit eine Person an die Straße schicken, um den Rettungsdienst einzuweisen.

Was?

Beschreiben Sie kurz, was passiert ist.

Wie viele?

Geben Sie die Zahl der Verletzten, bei Kindern unbedingt auch das Alter an.

Welche Verletzung?

Beschreiben Sie nach Ihrer Beobachtung Art und Schwere der Verletzung, zum Beispiel Kind ohne Bewusstsein, Stromschlag, Einbruch in Eisfläche, Sturz mit offener Bruchverletzung.

Warten auf Rückfragen

Beenden Sie den Notruf nicht von sich aus. Erst wenn die Rettungsleitstelle Ihnen sagt, dass sie alle nötigen Informationen hat, können Sie auflegen.

Die Notrufzentralen unterstützen Sie auch bei allen Maßnahmen zur Rettung und insbesondere Wiederbelebung. Zögern Sie nicht, dort um Rat und Hilfe zu fragen.

Damit Sie im Notfall besonnen handeln und schnell Hilfe rufen können, empfiehlt es sich, eigene Daten und alle wichtigen Telefonnummern zu notieren. (Stand: 27.2.2019)

Meist passiert es dann, wenn niemand damit rechnet: Am Arbeitsplatz tritt ein Notfall ein. Um angemessen mit dieser Situation umgehen zu können, sollten Sie die nötigen Handlungsschritte jederzeit abrufen können. Ob sich nun ein Mitarbeiter verletzt, ein Brand ausgetreten oder ein Unfall passiert ist – Versuchen Sie im Notfall, sich an folgende grundlegende Schritte zu halten.

Die Grundlagen

In allen Notfällen gilt: Bewahren Sie Ruhe und gehen Sie ganz gezielt vor. Kommt es zu einem Unfall, ist jeder gefragt: Erste Hilfe zu leisten und den Notruf zu betätigen sind Ihre Pflicht. Stellen Sie vorher sicher, dass Sie sich nicht selbst in Gefahr bringen.

Seien Sie vorbereitet

Unfallschutz ist in erster Linie Aufgabe des Arbeitgebers. In Unternehmen mit zwei oder mehr Mitarbeitern müssen Erst- und Brandschutzhelfer benannt und ausgebildet werden. Entsprechende Schulungen bieten wir selbstverständlich an. Darüber hinaus müssen alle Mitarbeiter den Ablauf bei einem Notfall am Arbeitsplatz kennen. Alle Mitarbeiter müssen wissen, wie sie im Notfall Helfer kontaktieren können und wo sich Fluchtwege und Notfalleinrichtungen befinden. Hängen Sie dazu Informationstafeln im Gebäude auf. Diese können sogar mit unserer Software erstellt werden. Als Arbeitgeber sollten Sie darauf achten, dass im Notfall jeder Mitarbeiter folgende Fragen beantworten kann:

  • Wo befinden sich Alarm- und Notfalleinrichtungen? Wie werden diese bedient?
  • Wo befinden sich die Fluchtwege?
  • Wo befinden sich die Sammelstellen?
  • Wer sind die designierten Ersthelfer?
  • Wo sind diese Informationen einsehbar?

Die Rettungskette

Die sogenannte Rettungskette hilft Ihnen, die richtige Abfolge von Maßnahmen zu treffen. Dieser lautet wie folgt:

  • Erstversorgung
  • Notruf
  • Erste Hilfe
  • Rettungsdienst
  • Krankenhaus

Sichern Sie als erstes die Unfallstelle ab und stellen Sie sicher, dass Sie sich nicht selbst in Gefahr bringen. Kümmern Sie sich um fachkundige Hilfe, indem Sie die Ersthelfer des Unternehmens herbeiholen und einen Notruf absetzen. Versorgen Sie dann die Verletzten. Den Transport in ein Krankenhaus sollten Sie dem herbeigerufenen Rettungsdienst überlassen.

Diese Kette von Ereignissen  einzuhalten ist essentiell, um Verletzte schnellstmöglich angemessen zu versorgen und im schlimmsten Szenario Todesfälle zu vermeiden. Beschäftigte sollten daher wissen, wo sie die sicherheitstechnischen Einrichtungen finden. Dies sollte den Mitarbeitern im Rahmen einer Unterweisung vermittelt und die erworbenen Kenntnisse alljährlich aufgefrischt werden.

RISK-Project ist Ihnen bei der Mitarbeiterunterweisung behilflich. Verwalten Sie alle relevanten Daten zentral und ortsunabhängig in der Software und verpassen Sie dank praktischer Erinnerungsfunktion garantiert keine Unterweisung mehr.

Verhalten im Brandfall

Sollte an Ihrem Arbeitsplatz ein Brand austreten, begeben Sie sich nicht in unmittelbare Gefahr. Alarmieren Sie Ihre Mitarbeiter und setzen Sie einen Notruf ab. Aufkeimende Brände lassen sich mit Feuerlöschern bekämpfen, ansonsten sollten Sie ruhig den Arbeitsplatz verlassen und den ausgezeichneten Sammelplatz aufsuchen. Bereiten Sie sich, wenn möglich, darauf vor, der Feuerwehr den Weg zu weisen.

Kommt es zu einem Notfall am Arbeitsplatz, sollten Sie damit möglichst souverän umgehen können. Am wichtigsten sind immer der Schutz des eigenen Wohls und die Betätigung des Notrufs. Sollten Sie sich nicht sicher sein, wie Sie sich im Notfall zu verhalten haben, wenden Sie sich am besten an Ihren Arbeitgeber. Im Notfall selbst hilft Ihnen auch die Rettungsstelle, richtig vorzugehen.

In unserer Software für Arbeitsschützer erhalten Sie auch weitere Informationen, um Ihre Mitarbeiter bestmöglich vor Gefahren zu schützen. Kontaktieren Sie uns bei Interesse gerne!