Wie lange blutet es nach zahn ziehen

Was tun bei Schmerzen? Nach einer Weisheitszahn-OP ist es vollkommen normal unter Schwellungen und Schmerzen zu leiden. Um Linderung zu verschaffen, können unmittelbar nach der OP Schmerzmittel wie z. B. Ibuprofen, Paracetamol und Novalgin eingenommen werden. Stärke und Dauer der Symptome sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Sie sollten uns jedoch jederzeit kontaktieren, wenn pochende Schmerzen, starke Nachblutungen oder auch Fieberschübe auftreten. Nehmen Sie Aspirin oder ein anderes Schmerzmittel nur nach Rücksprache ein, da sich solche Medikamente auf die Blutgerinnung auswirken können.

Was sollte man essen und trinken? Nehmen Sie keine heißen Getränke, Kaffee und Alkohol zu sich. Ebenso sollten Sie hartes, schwer zu kauendes Essen vermeiden, da in der Wunde zurückbleibend Krümel die Entzündungsgefahr erhöhen. Nehmen Sie einige Tage lang weiche Nahrung und Wasser zu sich.

Tipps: heilungsförderndes Verhalten: Nach der OP gilt es, sich mehrere Tage zu schonen, denn in der frischen Wunde bildet sich ein Blutpfropf, der sich mit der Heilung zu neuem Bindegewebe und später zu neuer Knochenmasse entwickelt. Sport und Hausarbeit sind zu vermeiden - jede Anstrengung kann zu Nachblutungen führen. Vermeiden Sie Spülungen in den ersten Tagen. Während der Heilungsphase empfiehlt es sich zudem nachts etwas erhöht zu schlafen. Weiterhin sollten Sie keinesfalls rauchen, denn Nikotin wirkt giftig auf das betroffene Gewebe. Sie sollten die betroffenen Stellen außerdem kühlen. Verwenden Sie dafür kein Eis, sondern einen feuchten Waschlappen, den sie in kühlem Wasser tränken oder die beschriebenen Kühlpacks aus dem Kühlschrank.

Auf einen Blick – nach der Weisheitszahn-OP:

  • keine heißen Getränke, Kaffee und Alkohol
  • Anstrengung vermeiden
  • weiche Nahrung
  • nicht rauchen
  • erhöht schlafen
  • Schwellungen mit feuchtem Waschlappen / Kühlpacks kühlen

Nach der Weisheitszahn-OP erhalten Patienten ein Verhaltensmerkblatt von uns. Werden die Empfehlungen eingehalten, ist mit einer guten Wundheilung zu rechnen.

1. Dicke Backe (Gesichtsschwellung)

Eine akute und bakterielle Infektion einer oder mehrer Zähne kann zu einer einseitigen oder beidseitigen Gesichtsschwellung führen. Die Infektion geht von einem oder mehreren Zähnen aus und bewirkt eine Ausdehnung ins Weichteilgewebe. Dadurch kommt es zu einem Druck- oder Spannungsgefühl. Begleitet wird die Symptomatik häufig von Schmerz und Fieber.

In einem solchen Fall sollten Sie unverzüglich unsere Praxis aufsuchen oder außerhalb unserer Ordinationszeiten den zahnärztlichen Notdienst anrufen.

In einem ersten Behandlungsschritt werden vom Zahnarzt häufig Antibiotika und Schmerzmittel verabreicht. Unterstützende Maßnahmen sind feucht-kalte Umschläge sowie die Vermeidung körperlicher Anstrengungen und Wärmezufuhr (keine Sonnenexposition).

Gesichtsschwellungen können aber auch andere Ursachen haben, wie z.B. die Entzündung einer Ohrspeicheldrüse.  Dies kann dann auch ein Fall für den HNO-Arzt sein.

2. Schmerzen nach einer Zahnentfernung oder anderen zahnärztlich-
    chirurgischen Eingriffen (z. B. Implantation, Wurzelspitzenresektion)

Das Auftreten eines Wundschmerzes nach einem zahnärztlich-chirurgischen Eingriff ist fast unvermeidlich. In der Regel hilft die Vermeidung körperliche Anstrengung und die Kühlung der Wunde (keine Unterkühlung durch ständigen Kontakt mit Eis!!!).

Auch die Einnahme von Schmerztabletten verspricht Milderung. Die vom Zahnarzt eingeplanten Nachkontrollen sollten Sie in jedem Fall wahrnehmen, auch dann, wenn die Wunde keinerlei Schmerzen bereitet. Eine Wundheilungsstörung verläuft gerade im Anfangsstadium häufig ohne begleitende Schmerzen.  In diesem Fall kann sie nur von einem Zahnarzt erkannt werden.

Nach chirurgischen Eingriffen sollte jede Form von körperlicher Anstrengung vermieden werden. Alkoholische Getränke und nikotinhaltige Genussmittel sollten in einem Zeitraum von mindestens 24 Stunden unbedingt vermieden werden.

Zudem empfiehlt es sich, ein bis zwei Tage auf milch- und mehlhaltige Speisen zu verzichten, da diese das Wachstum von Bakterien fördern. Die Mundhygiene sollte grundsätzlich weiterhin erfolgen. In der Nähe der Wunde sollte man möglichst nicht mit der Zahnbürste putzen. Benutzen Sie gegebenenfalls eine Mundspüllösung. Beachten Sie die Hinweise Ihres Zahnarztes.

3. Anhaltende Blutung nach einem zahnärztlich-chirurgischen Eingriff

Nicht zu stoppende Blutungen bedürfen immer einer zahnärztlichen Intervention. Soferne eine Wunde einige Stunden nach einem zahnärztlichen Eingriff, z.B. einer Zahnextraktion, wieder zu bluten beginnt, so kann dies mehrere Ursachen haben.

Eine leichte und nach ca. 2-4 Stunden beginnende Blutung ist häufig auf den Abbau eines in den meisten Anästhesiemitteln (Inhalt der Betäubungsspritze) enthaltenen gefäßverengenden Zusatzstoffes zurückzuführen. Die vorher verengten Gefäße werden wieder weiter, was zu Blutungen führen kann. Diese sind im Normalzustand aber nur schwach und stoppen nach einiger Zeit.

Falls eine Blutung erst nach mehr als 12 Stunden wieder beginnt, kann dies auf eine Wundheilungsstörung zurückzuführen sein. In diesen Fällen ist es dem Körper nicht gelungen, einen festen Blutpfropfen in der Wunde zu bilden oder dieser ist später wieder zerfallen.

Ursachen dafür können sowohl eine Immunschwäche des Körpers (z.B. aufgrund einer Erkältung oder Grippe) sein als auch ein Fehlverhalten des Patienten. Körperliche Anstrengungen, Sonnenexposition, Saunabesuche und auch das massive Ausspülen der Wunde können zum Verlust des Blutpfropfens und damit zu einer Nachblutung führen.

Auch blutverdünnende Medikamente, wie Aspirin oder Marcumar verursachen in vielen Fällen Nachblutungen. Auf Aspirin als Schmerzmittel sollte nach chirurgischen Eingriffen grundsätzlich verzichtet werden.

Die ständige Einnahme von Marcumar oder ähnlichen Medikamenten zur Kreislaufregulierung darf allerdings nur nach Rücksprache mit dem Hausarzt unterbrochen werden!

Weitere Gründe für eine Nachblutung können Krankheiten sein, die die Blutgerinnung hemmen (sog. Hämorrhagische Diathese).

Vermeiden Sie in allen diesen Fällen körperliche Anstrengungen jeder Art sowie die Einnahme koffeinhaltiger und alkoholischer Getränke.

In vielen Fällen kann die Blutung durch Kompression der Wunde gestillt werden. Verwenden Sie dafür am besten ein Stofftuch mit einem Knoten, den Sie auf die Wunde legen und auf welchen Sie ca. 30 Minuten beißen. Sollte sich die Blutung, dadurch nicht stillen lassen, suchen Sie einen Zahnarzt auf.

Zur Beruhigung: Blutungen nach zahnärztlichen Eingriffen sind in aller Regel geringfügig. Oft entsteht aufgrund der Vermischung des Blutes mit Speichel der Eindruck, es handele sich um einen großen Blutverlust, was meist nicht der Fall ist.

  1. Achten Sie auf das Gerinnsel

Nach der Zahnextraktion legt der Zahnarzt einen Tupfer in die Alveolen, um die Blutung zu stoppen. Nehmen Sie es in den nächsten 30 Minuten nicht raus, wodurch sich das Gerinnsel in der Alveole richtig bilden kann. Aus dem gleichen Grund dürfen Sie mehrere Stunden nach dem Eingriff nicht essen und trinken, insbesondere wenn die Betäubung noch wirkt.

Falls erforderlich und noch Blut aus der Wunde austritt, können Sie den Tupfer durch ein Stück reine, aufgerollte Gaze oder einen nach dem Aufbrühen gekühlten Teebeutel ersetzen. Schwarzer Tee enthält Gerbsäure, die Schmerzen lindert und aufgrund bestimmter Eigenschaften Blutungen hemmt und die Bildung eines Gerinnsels erleichtert. Wenn die Blutung an den folgenden Tagen anhält und immer stärker wird, kann dies auf Blutgerinnungsstörungen hinweisen.

  1. Rauchen Sie keine Zigaretten und trinken Sie keinen Alkohol

Oft fragen Patienten, wie schnell sie nach dem Eingriff eine Zigarette rauchen oder Bier trinken können. Beides ist für mindestens 24 Stunden nach dem Eingriff absolut zu unterlassen. Alkohol und Zigaretten lassen Sie am besten in den nächsten 2-3 Tagen weg. Warum?

Nikotin bewirkt eine Verengung der Blutgefäße und beeinträchtigt den Blutfluss. Infolgedessen wird das Gewebe unterversorgt und die Wunden heilen langsamer. Zigarettenrauchen ist auch einer der Risikofaktoren für eine Arthrose nach der Extraktion, die sogenannte trockene Alveole.

– Es handelt sich um eine besonders schmerzhafte Komplikation der Wundheilung nach Zahnextraktion, die durch ausstrahlende Schmerzen im Bereich nach der Extraktion und Schwellungen des Gewebes gekennzeichnet ist. Dies kann von unangenehmem Geruch und Nachgeschmack im Mund, Kieferknochen, Fieber, Schwäche oder Vergrößerung der Lymphknoten begleitet sein. Trockene Alveolen treten schätzungsweise bei etwa 5 % der Patienten nach einer Zahnextraktion auf, häufiger bei denen, die sich nicht an die Empfehlungen nach dem Eingriff halten.

Wichtig ist, dass das Rauchverbot auch für elektronische Zigaretten gilt, die ebenfalls Nikotin enthalten. Auch der Konsum von Alkohol ist verboten, insbesondere, wenn nach dem Eingriff ein Antibiotikum verwendet wird und Schmerzmittel eingenommen werden, die nicht mit Alkohol kombiniert werden sollten.

  1. Keine übermäßig heißen Speisen und Getränke

Heißer Tee oder Suppe werden erst empfohlen, wenn die Wirkung der Narkose nach dem Eingriff beendet ist. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Sie sich die Mundschleimhaut verbrennen, weil Sie den Schmerz und die thermischen Reize nicht richtig spüren.

Außerdem erweitert die hohe Temperatur die Blutgefäße, so dass sie die Blutung verstärken und zu einem Verlust des Gerinnsels führen kann. Aus dem gleichen Grund, nach dem Verfahren, sollten wir nicht die Sauna, Solarium, legte warme Kompressen auf die Wange. Verwenden Sie stattdessen eine kalte Gelpackung oder eine gefrorene Packung, die die Schwellung des Gewebes reduziert. Für einige Tage ist es am besten, sommerliche oder sogar kalte Getränke und Lebensmittel wie Joghurts, Brühen, Kleber oder Eis zu sich zu nehmen. Es lohnt sich auch, das Kauen auf der Seite zu vermeiden, auf der der Zahn entfernt wurde.

– Mäßige Blutungen aus der Wunde nach der chirurgischen Entfernung des Zahns. Mit jedem weiteren Tag sollte es jedoch immer knapper werden. Wenn Sie pulsierende Blutungen bemerken oder Ihr Mund voller Blut ist, wenden Sie sich dringend an Ihren Zahnarzt. Wenn es nachts passiert, melden Sie sich bei uns in der Praxis.

  1. Überanstrengen Sie sich nicht

Die Entfernung der meisten bereits gewachsenen Zähne ist ein Routineeingriff, der in der Regel ohne Komplikationen verläuft. Eine andere Möglichkeit ist, das Zahnfleisch zu durchtrennen und den problematischen Zahn zu meißeln, was aufgrund des chirurgischen Eingriffs invasiver ist. Planen Sie einen Marathon, einen Ausflug ins Fitnessstudio oder einen Besuch im Schwimmbad? Dies ist definitiv eine schlechte Idee.

– In den ersten Tagen nach der Operation sollte man sich ausruhen, am besten mit erhöhtem Kopf und alles vermeiden, was die Blutung verlängern und den Druck erhöhen könnte. Zu solchen Aktivitäten gehören körperliche Anstrengung und Bücken, die wir für etwa eine Woche vermeiden sollten.

  1. Spülen Sie den Mund nicht sofort aus

Um den Verlust des Gerinnsels und das Auftreten von Komplikationen zu vermeiden, spülen Sie den Mund in den ersten 24 Stunden nicht aus. In den folgenden Tagen können wir es tun, aber sehr sanft, vorzugsweise mit einer speziellen Apothekenflüssigkeit. Am häufigsten empfehlen Zahnärzte ein Präparat mit Chlorhexidin, das antibakteriell wirkt, das Risiko einer Entzündung minimiert und die Heilung des Gewebes fördert. Eine solche Spülung nach jeder Mahlzeit, auch auf der Seite der Mundhöhle, auf der der Eingriff vorgenommen wurde, ist umso ratsamer, als man den Wundbereich nicht mit einer Bürste reizen sollte.

– Die Flüssigkeit erreicht die Ecken der Wunde, desinfiziert sie und entfernt überschüssige Bakterien. Alternativ können wir einen Aufguss aus Kräutern wie Eiche, Kamille oder Salbeirinde verwenden. Zum Beispiel hat Salbei antiseptische und adstringierende Eigenschaften, es ist eine bekannte Besonderheit, die bei Entzündungen im Mund verwendet wird.

  1. Vernachlässigen Sie die Mundhygiene nicht

Ein häufiger Fehler bei Patienten, die Angst vor einem Gerinnsel oder Schmerzen haben, ist die Einstellung der Mundhygiene. Das Gewebe nach der Operation muss unbedingt sauber und frei von Speiseresten gehalten werden. Putzen Sie Ihre Zähne wie gewohnt, bis die Wunde verheilt ist, versuchen Sie, den Bereich um das Gerinnsel zu meiden.

Liegt eine bakterielle Infektion vor, kann diese durch starke Schmerzen, nicht abklingende Schmerzmittel, anhaltende Blutung oder Eiteraustritt aus der Wunde, fiebernder Zustand oder allgemeine Schwäche diagnostiziert werden.

– In der Regel wird solchen Komplikationen mit einem Antibiotikum begegnet, das der Patient in den ersten Tagen nach dem Eingriff einnehmen sollte. Wenn sich unsere Stimmung trotzdem verschlechtert, sollten Sie uns anrufen und in die Praxis kommen.

  1. Legen Sie das Aspirin weg.

Aspirin verdünnt das Blut, so dass es die Gerinnselbildung an der Wunde stören und weitere Blutungen verursachen kann. Daher sollte es nicht vor oder nach oralchirurgischen Eingriffen verwendet werden. Eine Alternative, die hilft, Schmerzen und Schwellungen nach der Zahnextraktion zu reduzieren, ist Paracetamol, Ibuprofen oder, bei starken Schmerzen, Novalgin.

Denken Sie daran, dass einige der Analgetika bei Asthma, Geschwüren, Leber-, Nieren- oder Herzversagen nicht empfohlen werden. Wenn Sie unter diesen Bedingungen leiden, ist es wichtig, dass Sie Ihren Zahnarzt vor dem Eingriff informieren. Kommen Sie gern vorbei oder verinbaren Sie einen Termin in Ihrer Zahnarztpraxis mülheimdental – Dr. D. Leithäuser.