Wie hoch ist der brocken im harz

Wie hoch ist der brocken im harz

Mit einer Höhe von 1 141 Metern ist der Brocken, im Volksmund auch Blocksberg genannt, nicht nur die höchste Erhebung des Bundeslands Sachsen-Anhalt, sondern ganz Norddeutschlands. Etwa zwei Kilometer vom Gipfel entfernt verläuft in westlicher Richtung die Grenze zu Niedersachsen. Von den Orten Braunlage, St. Andreasberg und Schierke führen gut ausgebaute Wanderwege bis zum Gipfel. Mehr als zwei Millionen Besucher zieht es jährlich auf den im Nationalpark Harz liegenden Berg. Die imposante Erhebung gehört somit zu den beliebtesten Ausflugszielen Deutschlands und belegt hier einen Platz in den Top 10. Die größte Sehenswürdigkeit im Harz ist von idyllischen Städten umrahmt. Im Westen befindet sich Torfhaus, südlich liegen die Orte Elend, Braunlage und Schierke, nördlich Ilsenburg und Bad Harzburg und im Osten Elbingerode und Wernigerode. Der Berg ist vom Brockenmassiv umgeben, das ebenfalls wie der Hauptberg aus dem sogenannten Brockengranit besteht. Typisch sind bizarre Felsformationen, die den magischen Eindruck der Landschaft verstärken.

Der Brocken verfügt über ein sehr spezielles Klima, das sich deutlich von der tiefer liegenden Umgebung unterscheidet. Charakteristisch ist der dichte Nebel, der rund 300 Tage im Jahr den Gipfel umwabt. Typisch sind außerdem starke Temperaturschwankungen und rasche Wetterumschwünge. Windgeschwindigkeiten von maximal 260 Stundenkilometern sind keine Seltenheit, denn an etwa 100 Tagen im Jahr fegen Orkane über den Berg hinweg. Der Brocken zählt somit zu den windigsten Orten Europas. Auf dem Gipfel herrscht subalpines Klima, dessen raue Witterung an Island erinnert. Sogar im Hochsommer steigen die Temperaturen selten in den zweistelligen Bereich. Im Winterhalbjahr liegt auf dem Plateau fast ausnahmslos Schnee. Wer Glück hat, erwischt einen von rund sechs oder sieben Tagen im Jahr mit sonnigem Sommerwetter. Den Besucher erwartet dann eine atemberaubende Aussicht, die den Blick über 200 Kilometer in die Ferne schweifen lässt. Bei besonders guter Sicht erkennt man den Petersberg bei Halle an der Saale, den Großen Inselsberg in Thüringen, das Rothaargebirge, die Rhön und den Köterberg im Weserbergland. Sind die Sichtbedingungen exzellent, dann blickt der Wanderer bis zum Keilberg in Tschechien und zum Fichtelberg. Allerdings darf man sich nie auf das Wetter verlassen. Wer bei strahlendem Sonnenschein den Gipfel erreicht, steht vielleicht schon bald bibbernd im dichten Nebel. Das tückische, fast schon unheimliche Wetter trug viel zur Legendenbildung bei und machte den Brocken zu einem der mystischsten Berge Deutschlands.


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Bereits von weitem sichtbar erhebt sich die magische Gebirgslandschaft aus der norddeutschen Ebene. Blickfang dabei ist die markante Brockenkuppe, oft nebelumhüllt, stets sagenumwoben.

Stürme umtosen seit jeher das einsam stehende Gipfelplateau. Nebelschwaden versetzen den Brocken häufig in einen mystischen Glanz. Optische Täuschungen, wie das Brockengespenst, haben in früheren Zeiten Brockenbesucher in Angst und Schrecken versetzt. Auch heute noch strahlt der Brocken eine magische Anziehungskraft auf seine Besucher aus. Und auch heute trifft man hier immer wieder Hexen, Teufel oder andere mystische Gestalten.

Am bequemsten ist der Aufstieg mit der Brockenbahn. Für Wanderer gibt es verschiedene attraktive Strecken und auch Mountainbiker nutzen den Gipfel als Herausforderung. Von Schierke aus kann aber auch das Pferdefuhrwerk als Transportmittel genutzt werden.

durchschnittliche Tageshöchsttemperatur im Juli

mit Schneedecke auf dem Gipfel

höchste gemessene Windgeschwindigkeit

Das Klima auf dem Brocken entspricht selbst im Sommer einer alpinen Lage in 1.600–2.200 m Höhe. Ein vergleichbares Klima finden Sie in Island. Gerade dieses raue Klima ist Grund für die einzigartige Pflanzenwelt des Brockens. Der Brockengipfel zählt zur subalpinen Vegetationszone, sodass Sie hier eine Flora und Fauna vorfinden, die vergleichbar mit der nordskandinavischen ist. Typische Arten, die Sie fast ausschließlich in Deutschland nur auf dem Brocken finden, sind beispielsweise die kleine Alpen-Kuhschelle, Habichtskräuter, Ruchgräser, Frauenmantel und Blutwurz. Auch einige seltene Tierarten leben in der Brockenlandschaft wie der Wiesenpieper, die Ringdrossel und die Waldeidechse.

Sie wollen die atemberaubende Landschaft des Brockens erkunden, sind aber nicht gut zu Fuß unterwegs? Dann fahren Sie doch mit der traditionsreichen Brockenbahn zum Gipfel hinauf. Die Strecke der Brockenbahn verläuft von Wernigerode über Drei Annen Hohne zum Brocken.

Sicherlich haben die ersten Menschen schon in der Steinzeit die Brockenkuppe betreten – mit wieviel Firneis sie teilweise in den Eiszeiten auch bedeckt gewesen sein mag. Es wird immer noch verbreitet, der Nordhäuser Arzt Johannes Thal sei im Zuge seiner botanischen Untersuchungen vor 1572 der erste bekannte Gipfelstürmer gewesen. Doch schon vor ihm war der Gelehrte Tilemann Stella zu kartographischen Zwecken auf dem Gipfel und Dr. Friedrich Dennert hat in seiner umfassenden historischen Arbeit zum Brocken (Geschichte des Brockens und der Brockenreisen, Braunschweig 1954) festgestellt, dass die erste nachweislich durchgeführte Brockenbesteigung bereits um 1460 stattfand – festgehalten in der sog. Erfurt-Leidener Handschrift. 

GOETHE UND DER BROCKEN

Den heutigen Goetheweg zum Brocken hat Johann Wolfgang Goethe (er war damals noch nicht geadelt) nie gesehen, auch nicht den Abbegraben, der 1777 noch gar nicht gebaut war. Der Goetheweg war nicht Goethes Weg – jedenfalls ist seine präzise Route unbekannt. Der Goetheweg wurde 1891 vom Harzklub als Weg befestigt und ausgebaut – erst danach setzte sich dieser Name überhaupt durch. Gern wird auch immer noch erzählt und geschrieben, dass Goethe 1777 als erster den Brocken im Winter bestiegen hätte – auch in dieser Jahreszeit gab es bereits vor ihm Wagemutige und zudem war er ja gar nicht allein auf dem Berg, sondern wurde vom Torfhaus-Förster Johann Christoph Degen geführt.

HEINRICH HEINE UND DER BROCKEN

Angeblich schrieb Heinrich Heine 1824 nach seiner Besteigung des Brockens in das Gipfelbuch: „Viele Steine, müde Beine, Aussicht keine, Heinrich Heine.“ Dieses Zitat wurde ihm aber nur angedichtet – wer sich etwas mit Literatur auskennt, merkt sofort, dass dies nicht die Sprache des Dichters Heine ist. Sogar im renommierten Merian findet es sich und auch frühere Ministerpräsidenten waren diesem falschen Zitat durch ihre Redenschreiber ausgesetzt – beispielsweise Christian Wulff bei der Eröffnungszeremonie des Nationalpark-Besucherzentrums TorfHaus. Als Wulff die verzogene Miene des Nationalpark-Pressesprechers sah, der die Rede vorher nicht gesehen hatte, wurde er unsicher – aber vorgelesen war vorgelesen ... Übrigens stieg Heinrich Heine vom Brocken ab nach Ilsenburg, nicht von dort auf den Berg, wie die meisten Wanderer auf dieser Route heute – auch das wird hin und wieder falsch geschrieben. Und auch er nutzte – wie Goethe – nicht exakt die Route, die heute nach ihm benannt ist.

HÖHE DES BROCKEN

Die am weitesten verbreitete falsche Zahl zum Brocken ist wahrscheinlich die angebliche Höhe von 1142 m. Die korrekte Höhe von 1141 m NHN hat sich zwischenzeitlich aber durchgesetzt, wobei eine weitere Konkretisierung in Zentimetern, wie man sie hin und wieder findet, bei einem Berg, dessen Kuppe so oft vom Menschen umgestaltet wurde, kaum Sinn macht. 

Woher kommt nun aber die bekannte Höhenangabe von 1142 Meter? In den Jahren 1850 und 1864 wurden auf dem Brockengipfel zwei Granitpfeiler für trigonometrische Beobachtungen aufgestellt, deren Oberkanten eine Höhe von 1142.27 bzw. 1142,1 Meter hatten. Diese Pfeiler sind heute längst nicht mehr vorhanden, aber ihre Höhenangaben haben Eingang in zahlreiche Nachschlagewerke gefunden. 

Nach dem Abzug der russischen Armee Mitte der 90er Jahre wurde festgestellt, dass die Angabe von 1142 Metern nicht stimmte. Verschiedene Zahlen nannte die Presse - 1141 oder sogar nur 1140 Meter sollte der Brockengipfel hoch sein. Bei der Renaturierung des Brockenplateaus wurden daher zusätzliche Felsbrocken aufgetürmt, welche heute eine weitere Touristenattraktion darstellen und nicht zu übersehen sind. Doch auch hier stimmt die angegebene Höhe nicht...  

NAME DES BROCKEN

Der Name des Berges ist nicht leicht zu erklären – das Thema wirft bis heute schwierige Fragen auf. Trotzdem ist es unverzeihlich, dass hierzu immer noch die abwegigsten Thesen aufgestellt werden, obwohl die meisten schon von Dr. Friedrich Dennert widerlegt wurden. Dennert kam letztlich zu dem Schluss, dass der Name höchstwahrscheinlich vom Begriff „Bruch“ abgeleitet werden kann, d.h. „Moor“ bzw. „vermoortes Gelände“, was ja auch für einen guten Teil des Brockens zutrifft. Zwar wird auch diese Deutung kritisch hinterfragt, aber bis zur Präsentation einer überzeugenderen Herleitung kann diese wohlbegründete Annahme immer noch als Stand der Forschung gelten.

GEOLOGIE DES BROCKEN

Immer noch hört man hin und wieder, der Brocken sei ein Vulkan gewesen, obwohl dieser geologische Nonsens nicht mehr allzu weit verbreitet ist. Trotzdem hörte es der Autor dieser Zeilen noch am 18. September 2013 in den erläuternden Ansagen im Traditionszug der Brockenbahn – munter und voller Selbstbewusstsein erzählt – und fast alle Passagiere glaubten es. Richtig ist vielmehr, dass der Brocken aus granitischen Gesteinen des Brockenplutons aufgebaut ist. Das zähe, aber fließfähige granitische Magma entstand, als sich die Gebirgswurzel durch Plattentektonik tief abgesenkt hatte, teilweise schmolz, dann wieder aufstieg und vor ca. 293 Mio. Jahren in der Nähe der Oberfläche erkaltete, ohne jedoch vulkanisch auszubrechen. Diesen Vorgang nennt man Plutonismus – daher ist der Brockengranit ein plutonisches Gestein.

TEMPERATUREN AUF DEM BROCKEN

Immer noch werden für den Brocken viel zu niedrige Durchschnittstemperaturen angegeben und wieder und wieder unkritisch abgeschrieben. Aufgrund des Klimawandels liegt die Jahresdurchschnittstemperatur der Luft im Bereich der Brockenkuppe jedoch heute nach den Daten des Deutschen Wetterdienstes schon bei über 4 °C – mit steigender Tendenz.

SOLDATENGRAB AUF DEM BROCKEN

Bis heute wird von einigen Seiten angenommen, an der Brockenstraße zwischen Knochenbrecher und Kuppe befände sich das Grab des Wehrmachtssoldaten Johann Appel, der dort in der Tat in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs umkam – allerdings wurden seine sterblichen Überreste bereits 1975 auf den Waldfriedhof Blankenburg umgebettet.

Quelle: Dr. Friedhart Knolle, Nationalpark Harz, Presse, Marketing & Regionalentwicklung