Wann sind die Beatles geboren und gestorben

Der erste Plattenvertrag

BRIAN EPSTEIN, Besitzer eines Schallplattengeschäfts in Liverpool, wird durch die Nachfrage nach der Platte von SHERIDAN mit den BEATLES auf die Band aufmerksam. Er sucht sie im Cavern Club auf und bietet sich als ihr Manager an. Die Gruppe nimmt dankend an, und BRIAN verhilft ihnen Mitte 1962 zu ihrem ersten eigenen Plattenvertrag.

GEORGE MARTIN, Chef der EMI-Tochter Parlophone und ab diesem Zeitpunkt auch Produzent der BEATLES, empfiehlt, den Schlagzeuger zu wechseln. An dieser Stelle tritt RINGO STARR (eigentlich RICHARD STARKEY) auf die Bildfläche, er wird der neue Drummer und komplettiert die Beatles endgültig. Am 5. Oktober 1962 erscheint ihre erste Single, LOVE ME DO. Die zweite Single, PLEASE PLEASE ME, wird sofort zum Nummer-Eins-Hit. Die BEATLES-Bombe hat eingeschlagen, jeder nächste Song wird ohne großes Zögern zur Nummer Eins in den England-Charts und bald auch in den gesamteuropäischen Hitlisten. Die BEATLES-Fangemeinde wächst zu unüberschaubaren Massen heran; und es tritt etwas nie da gewesenes ein: die Beatlemania, eine absolute Massenhysterie, ausgelöst von vier gerade noch unbekannten Jungs aus Liverpool.

Nach zwei sehr erfolgreichen Langspielplatten kommt 1964 der erste BEATLES-Film, A HARD DAY’S NIGHT in die Kinos; die dazugehörige LP verkauft sich super. (Heute gibt es dieses Album – wie alle anderen auch – als CDs und Downloads). Ein Jahr später folgt der zweite Film HELP!. 1965 beginnen sich die BEATLES musikalisch und textlich zu verändern, sie entfernen sich von dem typischen Beat- und Rock’n’Roll-Klang und verpassen ihren Texten mehr Tiefgang. Dabei darf man nicht vergessen, dass sie nicht zuletzt auch durch Drogen beeinflusst werden.

Der letzte Live-Auftritt & der Durchbruch ihrer Alben

Jedoch werden die BEATLES langsam erwachsen und somit ihre Musik anspruchsvoll und auch innovativ. Auf der Bühne ist ihre neue Musik nicht mehr umsetzbar, sowohl durch technische Schwierigkeiten als auch durch das viel zu laute Gekreisch ihrer unzählbaren Fans bei jedem Auftritt rund um die Welt.

Und so treten sie am 29. August 1966 das letzte mal live auf der Bühne auf und beschließen, nur noch im Studio zu arbeiten. 1967 veröffentlichen sie mit dem Album SGT. PEPPER’S LONELY HEARTS CLUB BAND einen Meilenstein in der Popmusikgeschichte. Das Werk hat seinen ganz eigenen Klang; zum einen, weil es wie ein Konzert konzipiert ist und zum anderen, weil es mit vielen untypischen und exotischen Instrumenten sowie komplizierten Aufnahmetechniken produziert wird. Die BEATLES bedienen sich bei ihren Aufnahmen sogar eines großen klassischen Orchesters; das beweist ihre Experimentierfreudigkeit. Später plant die Band einen Zeichentrickfilm um die LP zu propagieren. Letztlich orientiert sich der Film an ihrem erfolgreichen Song Yellow Submarine von 1966. Doch das Projekt zieht sich in die Länge.

Ein weiteres Projekt, an dem sich die BEATLES beteiligen, ist eine Fernsehsendung, die per Satellit in die ganze Welt übertragen wird. Ihr Beitrag wird das bald darauf als Hymne einer ganzen Generation gehandelte All You Need Is Love. Wieder landen sie einen Volltreffer, der zusätzlich noch eine Friedensbotschaft in sich trägt.

Die BEATLES begeben sich auf Anraten des sehr interessierten GEORGE HARRISON nach Bangor (Großbritannien) um dort ein “Selbstfindungsseminar” des Gurus MAHARISHI MAHESH YOGI zu besuchen. Dort angekommen, erfahren sie vom Tod ihres Managers BRIAN EPSTEIN. Sie sind zutiefst bestürzt. Von nun an versuchen sie, sich selbst zu managen und gründen die Firma APPLE CORP für all ihre Angelegenheiten.

Auch produzieren sie 1967 einen eigenen Fernsehfilm: MAGICAL MYSTERY TOUR. Der Film wird vom Publikum und den Kritikern nicht sehr positiv aufgenommen. Der Soundtrack dazu ist jedoch sehr gut und deshalb erfolgreich.

Bei den Arbeiten am WHITE ALBUM beginnen die einzelnen BEATLES sich mehr als zuvor in unterschiedliche Richtungen zu entwickeln.

Anfang 1969 kommt dann endlich der Film YELLOW SUBMARINE in die Kinos und wird von Publikum und Kritikern wieder gut aufgenommen. Von diesem sehr bunten Zeichentrickfilm wird auch die Mode der späten 60er-Jahre beeinflusst. Doch die BEATLES bleiben in erster Linie Musiker und lassen es sich nicht nehmen, an weiteren Alben zu arbeiten: LET IT BE und ABBEY ROAD.

6. April 2010 um 20:21 Uhr

Pop: Vor 40 Jahren trennten sich die Beatles, doch John Lennon hatte da schon lange keine Lust mehr.

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London. Die Schlagzeile war so groß, als sei der Krieg ausgebrochen. "Paul steigt bei den Beatles aus", verkündete die britische Zeitung "Daily Mirror" am 10.April 1970 über die ganze Titelseite. Damit war die Trennung der Beatles endgültig besiegelt.

Doch dieser Schritt war absehbar gewesen: Die vier Pilzköpfe Paul McCartney, John Lennon, George Harrison und Ringo Starr lagen seit langem im Clinch und verfolgten Solo-Projekte. Der "Daily Mirror" zitierte an jenem Apriltag vor 40 Jahren aus einem Fragebogen, der dem Soloalbum "McCartney" von Paul McCartney beilag. Gibt es ein neues Album mit den Beatles? "Nein." Warum nicht? "Persönliche Differenzen, geschäftliche Differenzen, musikalische Differenzen, aber vor allem, weil ich mehr Spaß mit meiner Familie habe."

Damit nannte McCartney alle Probleme, die die Band aus Liverpool schon lange zermürbten. 1960 hatte die Gruppe vom Hamburger Kaiserkeller zu einem weltweiten Siegeszug angesetzt und Millionen Fans mit Hits wie "Let It Be", "Help" und "Yesterday" in Begeisterung versetzt. Doch der Erfolg blieb nicht lange ungetrübt. John Lennon schob schon Mitte der 60er Jahre Frust. "Wir hätten vier Wachsfiguren von uns hinstellen können, und die Massen wären auch zufrieden gewesen. Die Beatles haben nichts mehr mit Musik zu tun", sagte er.

Im Gegensatz zu heutigen Popstars reisten die Beatles nicht abgeschirmt zu ihren Konzerten. Lennon konnte die geistlose Massenhysterie und die "kreischende Kuhherde", so sein Freund und Mitspieler Klaus Voormann, einfach nicht mehr ertragen.

Der Gitarrist flüchtete in Drogen, dazu kam Streit über die Partnerinnen: Während Lennon mit Yoko Ono nach Weltfrieden suchte, zelebrierte McCartney mit Linda das Familienleben.

Stand: 13.07.2021 15:15 Uhr

Nach der Auflösung der Beatles 1970 gehen John Lennon, Paul McCartnea, George Harrison und Ringo Starr mit Solo-Projekten eigene Wege. Der Schock kommt am 8. Dezember 1980: Lennon wird in New York erschossen.

von Daniel Kaiser

Zehn Jahre nach der Trennung der Beatles erschüttert am 8. Dezember 1980 eine Nachricht die Welt: In New York fallen Schüsse - John Lennon stirbt im Alter von 40 Jahren. Mark David Chapman erschießt ihn vor dem Dakota-Building. Nur Minuten später versammeln sich Fans nebenan im Central Park. Sie hören mit Kassettenrekordern seine Lieder, singen und trauern. Eine weinende junge Frau will den Tod von Lennon nicht wahrhaben: "Er ist nicht tot - sie sagen das nur. Er darf einfach nicht tot sein."

Mit John Lennon stirbt für viele auch die Hoffnung

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Mit dem Tod von John Lennon stirbt für viele Fans auch die eigene Jugend.

Mit John Lennon stirbt auch ihre eigene Jugend, Ideale von Frieden - und die Hoffnung, die Beatles mögen sich eines Tages wieder vertragen. Und es beginnt ein jahrzehntelanger, böser Streit um das größte Stück vom Beatles-Kuchen - von wegen "All You Need Is Love". Allerdings helfen die Ex-Beatles einander auch immer wieder bei ihren Solo-Projekten. Und einmal gibt es sogar Hoffnung auf ein Comeback: Beim Live-Aid-Konzert in London 1985. Gerüchte sagen: Die überlebenden Beatles sind alle in der Stadt. Doch Paul McCartney bleibt allein auf der Bühne.

"Free As A Bird" - doch die Magie kehrt nicht mehr zurück

Sie könnten sich nicht wieder vereinigen, sagt George Harrison. Jedenfalls nicht, solange John noch tot sei. Erst eine verrauschte Mono-Kassette bringt 1994 die Sensation. Das Fragment eines alten John-Lennon-Songs: "Free As A Bird". Die Beatles gehen noch einmal gemeinsam ins Studio. Aber John fehlt einfach, wie sich Ringo Starr später erinnert: "Wir haben uns immer eingeredet, dass John gerade was essen ist oder eine Tasse Tee trinkt. Wir waren bei den Aufnahmen doch früher immer alle zusammen - die ganze Zeit." Es geht nicht mehr. Zwar sind sie noch Freunde, aber die Magie kehrt nicht mehr zurück.

Wann sind die Beatles geboren und gestorben

Ein trauriger Moment führt sie noch einmal zusammen. Paul McCartney erinnert sich vor einigen Jahren an das letzte Wiedersehen am Sterbebett des krebskranken George Harrison: "Er wusste, wie es um ihn steht. Und wir wussten es. Ich saß stundenlang an seinem Bett - wir hielten uns an der Hand. Etwas, was Kerle eigentlich nicht tun. Das ist eine meiner wichtigsten Erinnerungen."

George Harrison stirbt am 29. November 2001. McCartney ist inzwischen der Gralshüter der Beatles. Er streitet mit Yoko Ono und Michael Jackson, der die Rechte an den Beatles-Songs gekauft hat. Und Lennons Image nimmt auch mit Eheproblemen und grandiosem Kitsch keinen Schaden. Die Beatles-Maschine läuft und läuft. Auf großen Fan-Conventions werden die alten Geschichten immer wieder neu erzählt.

Die Band ist tot. Aber die Beatles sind unsterblich. Es sind eben nicht unsere Pilzkopffrisuren gewesen, sagt Ringo Starr. Es ist die Musik.

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NDR Kultur | Feature | 18.12.2020 | 20:00 Uhr