Millionen Menschen sind jetzt dran: Wie Sie jetzt an einen Impftermin kommen Show
Für Millionen Menschen ist ab kommenden Montag die Corona-Impfung zum Greifen nah. Viele Bundesländer geben Impftermine für die Prioritätsgruppe 3 frei. Wir sagen, wie Mitarbeiter des Einzelhandels, Wahlhelfer, Medienvertreter und auch Bundesbürger mit chronischen Krankheiten jetzt einen Termin bekommen.
Deutschland legt beim Impfen den nächsten Gang ein. Laut aktuellen Zahlen wird derzeit alle sieben Sekunden ein Bundesbürger geimpft - und es geht im Turbo weiter. In den kommenden Wochen werden Millionen Impfdosen bereitstehen und die Priorisierung wird ausgeweitet. Ab Montag können dann vielerorts auch unter 60-Jährige auf eine Impfung hoffen. Wer nachweislich an HIV, Rheuma, Asthma, starkem Übergewicht (Adipositas), Herz-, Autoimmun- und Krebserkrankungen leidet, hat Chancen auf eine Impfung. Wichtig ist, dass ein entsprechendes Attest des behandelnden Arztes vorliegt. Daher sollten Patienten unbedingt einen aktuellen Medikamentenplan und ein entsprechendes Attest beim Hausarzt anfragen. Aber auch Mitarbeiter im Einzelhandel und Medienvertreter (zum Beispiel in Bayern) gehören zur dritten Impfgruppe. Gleiches gilt für (bis zu zwei) enge Kontaktpersonen pflegebedürftiger Personen, Lehrer an weiterführenden Schulen, Wahlhelfer, Mitarbeiter im Einzelhandel, in der Verwaltung und im öffentlichen Dienst.
Wer wird jetzt in Ihrem Bundesland geimpft?Seit 27. Dezember 2020 wurden bundesweit bereits 22,3 Millionen Impfdosen erstmals verabreicht. Bei der Impfvergabe halten sich die Bundesländer zwar noch an die Impfreihenfolge der Ständigen Impfkommission (StiKo). Diese teilt Impfberechtigte je nach Alter, Risiko, Vorerkrankung und Beruf in vier Gruppen auf. In vielen Fällen fällt diese Impf-Priorität aber jetzt schon weg. Während in den Impfzentren akribisch auf Alter, Risiko und Impfgruppe geachtet wird und Impfberechtigte Nachweise mitbringen müssen, läuft es in den Hausarzt-Praxen vielerorts lockerer ab. Hier gilt oft wie gut die Beziehung zum Hausarzt oder zum Personal der Praxis ist. Die besten Chancen hat jeder, der sich mit AstraZeneca impfen lassen kann und will. Weil die Bundesländer unterschiedliche Regelungen bei der Terminvergabe, der Anzahl an Impfzentren und auch unterschiedlich viel Impfstoff erhalten haben, gibt es derzeit einen Impf-Flickenteppich. Besonders bei der Ausweitung auf die dritte Impfgruppe zeigt sich: Es gibt gravierende Unterschiede. Wir zeigen den Überblick. Surftipp: Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online
Wann bin ich mit der Corona-Impfung dran?Der sogenannte Impfrechner kann zwar keinen garantierten Termin nennen, liefert aber ein Zeitgefühl und eine gute Prognose für die Erst- und Zweitimüfung. Nach aktuellen Stand gilt: Bei einer Impfrate von knapp fünf Millionen pro Woche und einer Impf-Bereitschaft von 79.2 Prozent, können Personen der Impf-Prioritätengruppe 3 ab sofort mit einer ersten Impfdosis bis zum 2. Juni rechnen. Die zweite Impfdosis würde dann wiederum zwischen dem 21. Mai und dem 23. Juni erfolgen Impfberechtigte der Gruppe 4 wären mit der Erstimpfung möglicherweise zwischen dem 2. Juni und dem 20. August dran. Die Zweitimpfung erfolgt dann wohl zwischen dem 23. Juni und dem 10. September. Ihre Prognose können Sie hier ermitteln. Es gibt vier offizielle Wege, um an einen Termin zu kommen.
So gibt es den Termin bei der ImpfhotlineDie einheitliche Impfhotline erreichen Sie unter der 116 117. Sie gilt für fast alle Bundesländer. Ausnahmen sind Mecklenburg-Vorpommern (0385 2027 1115), Niedersachsen (0800 9988 665), Rheinland-Pfalz (0800 5758 100), Saarland (0681 5014 422 und 0800 9991 599), Sachsen (0800 0899 089) und Thüringen (0364 3495 0490). Im NRW-Landschaftsverband Rheinland versuchen Sie es unter der 0800 1161 1701 und im NRW-Landesteil Westfalen-Lippe unter der 0800 1161 1702. Fliegen Sie ständig aus der Leitung? Dann probieren Sie es am frühen Vormittag oder gegen 14 Uhr. Die Leitungen sind in der Regel bis 22 Uhr besetzt. In vielen Regionen hilft das Deutsche Rote Kreuz, die Kassenärztliche Vereinigung und sogar ehrenamtliche Bürgerinitiativen, die einen Termin für alleinstehende und ältere Menschen koordinieren. Entsprechende Informationen darüber stellt das Rathaus und auch eingeführte Hotlines der Gemeinden für Sie bereit. Rufen Sie dazu am Besten die einheitliche Behördenrufnummer 115 an. Die Hauptseite erreichen Sie unter "impfterminservice.de". Hier können Sie Termine für Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt vereinbaren. In Bayern registrieren Sie sich auf "impfzentren.bayern", in Berlin vereinbaren Sie einen Termin unter "service.berlin.de" (ganz unten), in Bremen unter "impfzentrum.bremen.de" und in Hessen registrieren sich unter "impfterminservice.hessen.de". Das Impfportal von Mecklenburg-Vorpommern erreichen Sie unter "corona-impftermin-mv.de", von Niedersachsen unter "Impfportal-Niedersachsen", von Nordrhein-Westfalen unter "termin.corona-impfung.nrw" und von Rheinland-Pfalz unter "impftermin.rlp.de". Das Saarland hat eine Impf-Seite unter "Impfen-Saarland" eingeführt. Für Sachsen gilt die Adresse "sachsen.impfterminvergabe.de" und für Thüringen "Impfen-Thüringen.de". Punkt 00:00 Uhr schalten alle Systeme in der Regel Impftermine für die folgenden sieben Tage frei. Wer schnell online und impfberechtigt ist, hat die besten Chancen. FOCUS Online erfuhr exklusiv: Donnerstags und Freitags liegt eine Impfdosen-Prognose für die kommende Woche vor. Schauen Sie deshalb gegen Mittag auf der Impfseite der Länder vorbei. Alle Seiten verzeichnen besonders am Freitag und Samstag die meisten Zugriffe. Berufstägige haben dann auch eher Zeit nach Terminen für sich und ihre Familie zu schauen. Für die Bundesländer Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt gilt: Schauen Sie sich vorab in ihrem Bundesland an, wo die Impfzentren verteilt sind. Notieren Sie sich mindestens drei Impfzentren in Landkreisen, die für Sie in Frage kommen. Mit Google Maps können Sie die Fahrtwege und eine Stauprognose berechnen. Sind Termine für ein Impfzentrum ausgebucht, versuchen Sie Ihr Glück bei den anderen beiden. Google Maps erreichen Sie über diesen Link. Auf Ihrem Smartphone können Sie das Programm hier herunterladen.
In einigen Bundesländern können Sie sich nur registrieren. Das System prüft dann über einen Algorithmus die freien Termine und schickt Ihnen per E-Mail einen möglichen Terminvorschlag zu. Das ist etwa in Bayern der Fall. Daher gilt: Auch wenn Sie keinen direkten Termin bekommen, sollten Sie sich unbedingt auf den Impfseiten anmelden. So gibt es den Termin über den HausarztHausärzte impfen verstärkt AstraZeneca - und zwar vielerorts ohne jegliche Impfpriorität. Sind Sie aktuell in einer Behandlung, wegen einer leichten oder schweren Erkrankung (etwa Krebs, Herzrhythmus, Diabetes und andere), dann genügt oft ein Anruf, um einen Impftermin zu vereinbaren. Muss der Hausarzt zunächst überhaupt eine Impfberechtigung feststellen, müssen Sie wohl erst zum Vorgespräch. Das dauert in der Regel nicht mehr als 15 Minuten und wird in vielen Praxen auch per Video-Call durchgeführt. Schwangere, Risikopatienten und Pflegebedürftige dürfen Personen aus ihrem Haushalt angeben und zur Impfung vorschlagen. Der Hausarzt darf diese Personen dann wiederum impfen. Die Chancen stehen am besten, wenn diese vorgeschlagenen Personen sogar den gleichen Hausarzt haben. FOCUS Online rät: Lassen Sie sich in diesem Vorgespräch unbedingt eine schriftliche Impfberechtigung ausstellen und nehmen Sie einen aktuellen Medikamentenplan gleich mit. Damit können Sie zusätzlich ihr Glück auch über die telefonische oder Online-Terminvereinbarung versuchen. Fragen Sie auch direkt nach, welcher Impfstoff beim Hausarzt gespritzt wird. Ist es BioNtech, müssen die Impfdosen schnell verimpft werden. Im besten Fall sagt der Arzt: „Kommen Sie kurz vor Praxisschluss am Abend vorbei“. Allerdings gilt: Viele Praxen teilen mit, dass Patienten explizit nach BioNtech fragen. Der Impfstoff ist also sehr beliebt. Auch Moderna gilt als beliebt. Gesundheit - Hausarzt finden: So treffen Sie eine gute Wahl Termin über Impf-EinladungEinige Bundesländer (zum Beispiel in Mecklenburg Vorpommern oder in Schleswig Holstein) schreiben Bürger, die impfberechtigt sind, per Post an. Auf dem Brief steht Ihr Name, Ihre Buchungungsnummer und eine Telefonnummer, über die Sie direkt einen Termin vereinbaren können. Dieser Termin kann allerdings nur im Ausnahmefall (Krankenhausaufenthalt oder Pflegefall) geändert werden. Termine sind nicht auf andere Familienangehörige übertragbar. Diese Impfeinladungen stecken oft in hellgrauen oder hellbeigen Umschlägen. Sie erinnern stark an die Umschläge aus den Briefwahlen oder von Infobriefen aus dem Rathaus. Wegen der vielen Werbepost kann es zwar Mal passieren, in diesem Fall wäre es aber fatal: Schmeißen Sie Umschläge, die Sie erhalten, niemals ungeöffnet weg. Es ist unwahrscheinlich, dass Impfberechtigte ohne Termin ein Vakzin bekommen. Ausnahmen sind Injektionen mit dem Impfstoff AstraZeneca. Solche Ausnahmetermine werden aber mittlerweile eher auf Arztpraxen verlagert oder direkt vom DRK, den Johanniter und privaten Ärztebündnissen verimpft. In wenigen Bundesländern gibt es den Impfstoff auch für Begleitpersonen von Impfberechtigten. Gehen Sie aber keinesfalls ohne Termin zum Impfzentrum. Das bringt nichts. Entweder versuchen Sie es zuerst per Online- oder Telefonbuchung oder Sie begleiten eine impfberechtigte Person zum Termin - und fragen freundlich, ob Sie auch einen Pieks abbekommen könnten. Sie sollten aber zwingend zur ersten oder zweiten Impfgruppe gehören. Das sind Bundesbürger über 70, die an Trisomie, Demenz und chronisch erkrankt sind. Auch pflegebedürfte Menschen sowie Personal auf Intensivstationen, Notaufnahmen, Rettungsdiensten, Kitas und Grundschulen fallen darunter.
Randzeiten im Impfzentrum sind abhängig von Lage und Nachfrage. Grundsätzlich gelten sie aber zwischen Montag und Mittwoch in den frühen Morgenstunden (vor 8.30 Uhr) und in den späten Abendstunden (nach 18.30 Uhr). FOCUS Online weiß: Mitte April haben drei Impfzentren in Bayern klare Anweisungen erhalten, wie mit Terminlosen am Empfang umgegangen werden soll. "Wer keinen Termin hat, bekommt einen Zettel mit einer Rufnummer. Dort kann man dann direkt einen Impftermin vereinbaren", sagt Bernd K., Mitarbeiter im Münchner Impfzentrum. Im Video:kom |