Show
Ticketing
Paris bietet seinen Gästen eine Vielzahl an Möglichkeiten abhänig von wann und wo Sie die Stadt geniessen. Es gibt genau soviele Wege diese zu lieben. Genauso wie das Schloss wurde der Parkbereich immer weiter ausgebaut und hat deswegen verschiedene Bauphasen. Die Parterres sind die dem Schloss am nächsten gelegenen Gartenbereiche: Sie sind niedrig bepflanzte dafür aber sehr dekorative Blumenbeete. Sie dienen hauptsächlich der Repräsentation und in der Mitte befindet sich meist eine Fontaine. Wie auch hier in Versailles: der sogenannte Wassergarten. Jeder Wasserpool ist mit liegenden Skulpturen dekoriert, die die Flüsse Frankreichs repräsentieren. Diese werden von Putten und Nymphen begleitet. Der Boskette schließt direkt an dieses Parterres an und bezeichnet einen Lustgarten. Es ist eine bis ins Detail gestaltete Gartenanlage mit Bäumen, die teilweise auch ein Labyrinth bilden können, Brunnen, verschiedenen Abschnitten von Gewächs, Skulpturen etc. Und dann folgt der daran anschließende Jagdwald, der hier besonders groß ist. Der Park von Versailles ist ungefähr 800 Hektar groß – man kann hier also richtig auf Wanderschaft gehen. Der Brunnen der LatonaLatona, oder auch Leto ist eine mythologische Gestalt und die Tochter des Titanen Koios. Sie war einen Geliebt Zeus und zusammen bekamen sie die Zwillinge Artemis (Diana im römischen) und Apollon. In diesem speziellen Zusammenhang kann die Skulptur auch Anna von Österreich interpretiert werden: denn sie war die Mutter Ludwig XIV. Dann wäre Ludwig nämlich Apollon: der Gott des Lichtes (Sonnenkönig), der Heilung, der sittlichen Reinheit, der Künste und der Bogenschützen. Brunnen des ApollonLudwig XIV. lies diesen Brunnen 1671 erweitern und dekorieren. Dafür wählte er Apollon in seinen Wagen, der von 4 Pferden und Wassergeschöpfen gezogen wird. Die königliche AlleeZwischen den beiden Brunnen liegt die königliche Allee. Der Name kommt von dem saftigen Grün der mittleren Rasenfläche. Diese ist 335 Meter lang und 45 Meter breit. Begleitet werden die beiden Wege von 12 Skulpturen und Vasen auf jeder Seite. Auf den Bildern siehst du, wie solche Außenskulpturen für den Winter gesichert werden. Hier sind sie in Stoffe gehüllt, um den Stein vor der Kälte zu schützen. Damals in der Liebieghaus Skulpturensammlung wurden die Skulpturen mit Holzhäuschen umgeben und so geschützt.
Sein Sohn Ludwig XIV. (1638-1715) verwandelte es, von seinem Größenwahn getrieben, in ein gigantisches Märchenschloss, das seinesgleichen sucht. Versailles wurde zum Symbol des Absolutismus und zum Inbegriff einer ganzen europäischen Epoche – der des Hoch- und Spätbarock.
Download Vom Jagdschloss zum MärchenpalastDas Schloss von Versailles war zu Beginn des 17. Jahrhunderts lediglich ein kleines Jagdschloss im Wald. König Ludwig XIII. ließ es 1623 bauen und später erweitern. Zu der Zeit residierten die Herrscher im Louvre in Paris und im Palast Saint-Germain-en-Laye. Doch dann kam Ludwig XIV., der Sonnenkönig, der mit Versailles Großes vorhatte: Das Zentrum Europas sollte es werden, er wollte ein Zeichen seiner Macht setzen. 1660 heiratete er im Alter von 17 Jahren und verlegte wenig später seine Residenz nach Versailles. Die Distanz und dennoch Verbindung zu Paris schien ihm als sehr passend. Es begann der Umbau des Jagdschlosses in einen Märchenpalast, der zum Lebenswerk des Sonnenkönigs werden sollte. Für den Umbau waren die Architekten Louis Le Vau und später Jules Hardouin-Mansart zuständig. Landschaftsarchitekt André Le Nôtre war für die Gestaltung des 800 Hektar großen Parks verantwortlich.
Download 36.000 Arbeiter und 6000 Pferde wirkten an der Realisierung von Versailles mit. Umgerechnet 100 Millionen Euro kostete der Bau – so viel wie die französische Krone damals pro Jahr einnahm. 1682 wurde Versailles zur ständigen Residenz des Hofes. Das Schloss war noch eine Baustelle, als Ludwig XIV. 1715 starb. Seine Nachfolger setzten die Arbeiten an dem Palast fort. Neue Residenz: Ab 1682 zog der Hof ein | Bildquelle: akgEin GesamtkunstwerkIn Versailles wurde nichts dem Zufall überlassen, jedes Detail genauestens geplant. Das Schloss besticht durch Größe und Üppigkeit, durch Glanz und Gloria. Das alte Jagdschloss wurde nicht abgerissen, sondern ummantelt, was dem gewaltigen Haupttrakt entspricht. In dem Bauwerk spiegelt sich das damalige absolutistische Hierarchiegefüge wider: In dem beherrschenden Mitteltrakt lebte der König, die Seitenflügel standen dem Adel zur Verfügung. Alles an dem Palast wirkt kolossal: die 700 Meter lange Schaufront, seine 51.000 Quadratmeter Fläche, hunderte Räume. Versailles ist ein Gesamtkunstwerk mit seinem Park, den Gärten, Wasserspielen und Statuen, mit seinen Gemälden und der Schlosskapelle, die Ludwig XIV. noch in seinen letzten Lebensjahren errichten ließ. Die Krönung der kostbaren Innenausstattung ist der einzigartige Spiegelsaal, der 17 Fenster besitzt. Das hineinfallende Licht trifft auf 17 gegenüberliegende Spiegel, was eine besondere Raumwirkung ergibt. Selbst als das Schloss nach der Französischen Revolution gar nicht mehr bewohnt war, blieb es ein Ort, an dem weiter Geschichte geschrieben wurde: Der preußische König Wilhelm I. ließ sich am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles zum Deutschen Kaiser ausrufen. Am 28. Juni 1919 wurde an gleicher Stelle der Friedensvertrag von Versailles unterzeichnet, der den Ersten Weltkrieg beendete. Kostbarstes Interieur: der Spiegelsaal | Bildquelle: dpa/epa/MAXPPP/Didier SaulnierDas Leben am HofeWie stellt man sich das Leben am Hof von Versailles vor? Mit vielen Festen, gutem Essen – einfach alles in allem überschwänglich? Das war es sicherlich. Der Hof und die Bediensteten machten etwa 10.000 Personen aus. 5000 lebten im dem Schloss. Ein Teil des Personals war in der Stadt untergebracht. Interessant und kaum vorstellbar ist, dass der Palast stets für die Öffentlichkeit zugänglich war. Das Leben des Königs war Teil der französischen Nation. Gerade um diesen Aspekt kreisen zahlreiche Anekdoten. Höhepunkt für das Publikum sollen immer die Mahlzeiten des Königs und die Niederkünfte der Königin gewesen sein. So besagt eine Geschichte, dass ein ganzer Pulk von Schaulustigen dabei zugesehen haben soll, wie Marie Antoinette – die Gattin Ludwigs XVI. – ein Kind auf die Welt brachte, so dass die Königin bei der ganzen Aufregung fast gestorben sei. Unappetitlich sind die Erzählungen über die hygienischen Zustände am Hof. Nicht nur das niedere Volk hinterließ bei seinen Besuchen Urin und Fäkalien in den Gängen, auch die Adelsleute entledigten sich ihrer Notdurft dort, wo sie gerade standen. Das Personal musste die Exkremente einsammeln und wegschaffen. Waschen war seinerzeit verpönt; im Wasser vermutete man Erreger für Krankheiten und Epidemien. So versuchten die feinen Damen, den Dreck und unangenehmen Geruch mit Puder und Parfum zu überdecken. Dennoch gab es in Versailles auch die edelsten Baderäume und Kloschüsseln aus Mahagoni. Und Ludwig XIV. soll ein Sauberkeitsfanatiker gewesen sein, der seine Kleidung dreimal am Tag wechselte. Ludwig XVI. hingegen galt als Schmutzfink, der seinen pompösen Baderaum in ein Büro umfunktionieren ließ. Genoss den Luxus: der "Sonnenkönig" | Bildquelle: akgDas Ende von Prunk und ProtzMit der Französischen Revolution endete das Leben im Lustschloss von Versailles. Das Volk litt Hunger, während die Herrscher mit ihrem Prunk protzten. Vor allem das dekadente Auftreten von Königin Marie Antoinette, die ihren Luxus provokant genoss, glamouröse Gesellschaften gab und an üppigen Tafeln speiste, zog immer mehr den Hass der Franzosen auf sich. Das Volk ging auf die Barrikaden. 1789 verlangten die Menschen die Rückkehr der königlichen Familie nach Paris. Nach der Revolution war das Schloss verwaist. Napoleon rettete es vor dem Verfall und König Louis Philippe verwandelte es in ein Nationalmuseum. BesucherrundgangBesucher können heute auf den Spuren des Sonnenkönigs und seiner Nachfolger wandeln. Mit der Bahn ist das Schloss von Paris aus in etwa einer halben Stunde zu erreichen. Die Tour führt durch die königlichen Gemächer, den Spiegelsaal und den großen Park mit dem königlichen Gemüsegarten, den wunderschönen Blumenbeeten und dem Grand Canal mit seinen venezianischen Gondeln. Auf dem großen Areal befinden sich auch die Gartenschlösser Grand Trianon und Petit Trianon. Letzteres ließ Ludwig XV. für seine Mätresse Madame Pompadour errichten. Diese verstarb jedoch noch vor der Fertigstellung. Ludwig XVI. schenkte es später seiner Gemahlin Marie Antoinette. Aufgrund der gigantischen Größe der gesamten Anlage empfiehlt sich ein ganzer Tag zur Besichtigung von Versailles. Wer nicht zu Fuß gehen möchte, kann sich ein Fahrrad leihen oder die Touristenbahn nutzen. Jährlich besichtigen etwa 7,5 Millionen Besucher das Schloss und die Gärten von Versailles. Ungeheure Dimensionen: Hunderte Zimmer hat der Palast | Bildquelle: Imago(Erstveröffentlichung 2007. Letzte Aktualisierung 18.03.2020)
|