Warum schickt Vodafone eine neue SIM Karte?

21.01.2021 - 18:36

Vertragswechsel

Von Alexander Kuch

Warum schickt Vodafone eine neue SIM Karte?

Erst auf dem SIM-Karten-Träger wird der Netzwechsel ins o2-Netz erwähnt
Bild: teltarif.de / Leserzuschrift, Bearbeitung: teltarif.de

Wie bereits berichtet hat 1&1 die Vermark­tung von Mobil­funk-Tarifen im Voda­fone-Netz einge­stellt. Bestands­kunden können ihre SIM-Karten vorerst weiter nutzen, 1&1 bietet seine Tarife im Voda­fone-Netz nur noch über die Kunden-Hotline an.

Was genau zwischen 1&1 und Voda­fone im Hinter­grund vorge­fallen ist, bleibt weiterhin im Dunkeln. Offenbar unter­nimmt 1&1 nun aber Versuche, unbe­darfte Kunden im Voda­fone-Netz in einen Tarif im Telefónica-Netz umzu­stellen - mit einem Brief, der mögli­cher­weise mehr verschweigt als er verspricht.

Miss­ver­ständ­licher Brief im Wort­laut

Der teltarif.de-Redak­tion liegt ein Brief vor, den die Ehefrau eines teltarif.de-Lesers Mitte Januar erhalten hat. Datiert ist das Schreiben auf den 11. Januar. Dem Brief liegt eine neue SIM-Karte bei. Im Anschreiben formu­liert 1&1 sein Anliegen so:

Exklusiv für 1&1-Kunden: Ohne Extra­kosten 3 GB High­speed-Volumen monat­lich. Sehr geehrte Frau [...], jetzt können Sie noch länger unter­wegs surfen, Musik und Videos streamen - und dies sogar ohne Mehr­kosten! Wech­seln Sie einfach kostenlos in einen LTEmax-Tarif und profi­tieren Sie von folgenden Vorteilen: Mehr High­speed-Volumen - jetzt 3 GB/Monat LTE-Volumen, bessere Sprach­qua­lität, Ihre aktu­elle Rufnummer bleibt selbst­ver­ständ­lich erhalten. Und das beste: Ihr monat­licher Tarif­preis bleibt unver­ändert günstig!

Nur drei Schritte und schon kann's losgehen: 1. Rufen Sie uns an unter 0721 960 99 34 (kosten­frei aus dem 1&1-Netz) und halten Sie hierzu bitte Ihre Vertrags­nummer sowie Ihre 1&1-Service-PIN bereit. 2. Wir schalten Ihre beilie­gende LTE-SIM-Karte sofort frei. Übri­gens: Diese können Sie vor dem Wechsel auch unver­bind­lich testen. Spre­chen Sie uns einfach darauf an. 3. Neue SIM-Karte in Ihr Handy einlegen und LTE-Vorteile genießen. Als kleine Hilfe­stel­lung haben wir diesem Schreiben eine Schnell-Start-Anlei­tung beigefügt. Auf Ihren Anruf freut sich Ihr [...] Leiter Produkt­manage­ment.

Einord­nung des Schrei­bens

Offen­sicht­liche Lügen enthält der Brief vermut­lich nicht. Eine Sache sollten Kunden, die das Angebot wahr­nehmen, aber prüfen, und zwar ob nach dem Wechsel tatsäch­lich die LTE-Maxi­mal­geschwin­dig­keit von 225 MBit/s bereit­steht. Auf der 1&1-Home­page gibt es keinen 3-GB-Tarif mit 225 MBit/s, sondern nur den LTE S mit 50 MBit/s. Es ist aber durchaus möglich, dass 1&1 seinen Bestands­kunden einen Tarif anbietet, den Neukunden nicht buchen können.

Was der Brief defi­nitiv verschweigt, egal ob absicht­lich oder unab­sicht­lich, ist der Wechsel vom Voda­fone- ins Telefónica-Netz. Diese Tatsache wird dort mit keinem Wort erwähnt. Mobil­funk-Kenner werden bei der Zusen­dung einer neuen SIM-Karte zwar meist sofort hell­hörig, eher unbe­darfte Kunden fallen aber mögli­cher­weise darauf herein. Erst auf der Schnell-Start-Anlei­tung wird dann erwähnt, dass es sich um einen LTE-Vertrag "im Netz­ver­bund von Telefónica" handelt.

Ebenso auffällig sind die über­mäßige Beto­nung des Wortes "LTE" sowie Wort­kom­bina­tionen wie "LTE-SIM" oder "LTE-Vorteile". Das sugge­riert, dass LTE mögli­cher­weise erst mit dem Wechsel der SIM und des Netzes bereit­steht. Dem ist aber nicht so, denn wie berichtet wurden seit dem 18. November 2019 1&1-Kunden im Voda­fone-Netz ange­sichts der bevor­ste­henden schritt­weise auf LTE umge­stellt, was teltarif.de damals auch kurz getestet hat. Die expli­zite Bewer­bung von LTE ergibt also gar keinen Sinn.

Ein Kommentar (von Alex­ander Kuch)

Was 1&1 sich mit dieser recht intrans­parenten Form der Kunden­kom­muni­kation gedacht haben mag, erschließt sich uns nicht. Denn eigent­lich gibt es immer weniger Gründe, einen Wechsel ins Telefónica-Netz in einem Brief derart zu verschleiern. In zahl­rei­chen Gebieten ist das o2-Netz inzwi­schen deut­lich besser ausge­baut als das Voda­fone-Netz, und 1&1 kann seinen Kunden darüber tatsäch­lich auch eine höhere Geschwin­dig­keit bieten als im Voda­fone-Netz. Außerdem bieten die 1&1-Tarife im Telefónica-Netz tatsäch­lich ein deut­lich besseres Preis-Leis­tungs-Verhältnis.

Immerhin gibt 1&1 in dem Schreiben die Möglich­keit, das o2-Netz vor dem Wechsel "unver­bind­lich" zu testen. Offen bleibt die Frage, ob der Wechsel ins Telefónica-Netz nach dem Vermark­tungs­stopp der Voda­fone-Tarife noch rück­gängig gemacht werden kann, wenn der Kunde erst nach einigen Monaten fest­stellt, dass an den von ihm häufig besuchten Orten das Voda­fone-Netz doch besser ist. Auf der Schnell-Start-Anlei­tung wird noch die "1&1-Best-Netz-Garantie" erwähnt, mit der Kunden "bei Bedarf" während der Vertrags­lauf­zeit jeder­zeit "ins D-Netz" wech­seln können. Es bleibt zu hoffen, dass dies für die gesamten 24 Monate der Vertrags­lauf­zeit gilt.

Kunden, die das aktu­elle Schreiben erhalten und mit ihren bishe­rigen Kondi­tionen sowie der Voda­fone-Netz­ver­sor­gung zufrieden sind, müssen das Angebot keines­wegs annehmen, sondern können es auch einfach igno­rieren. Und 1&1 sollte sich vornehmen, derar­tige Umstel­lungen mit Netz­wechsel deut­lich besser zu kommu­nizieren.

Vor jedem Wechsel des Netzes sollten Sie in jedem Fall auf den offi­ziellen Netz­abde­ckungs­karten die Netz­abde­ckung der drei Netze mitein­ander verglei­chen.

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GESPERRTE SIM-KARTE AKTIVIEREN: ALLE INFOS FÜR DEN FALL DER FÄLLE

18. Juni 2021 um 08:00 Uhr

Manchmal reicht ein kleiner Zahlendreher und die SIM ist gesperrt. Wie ihr eure gesperrte Vodafone SIM-Karte aktivieren könnt erfahrt ihr hier bei uns.

Warum schickt Vodafone eine neue SIM Karte?
Bei Vodafone könnt ihr komfortabel eine gesperrte SIM-Karte aktivieren.

Eine gesperrte SIM-Karte von Vodafone kann für Frustration sorgen. Mit den folgenden Tipps könnt ihr eure gesperrte SIM-Karte entsperren, ohne stundenlang in einer Warteschleife zu hängen.

  • Indem ihr euch bei "Mein Vodafone" einloggt, könnt ihr alle Informationen zu euren Tarifen einsehen. Dazu gehören auch Sperrungen, die vor Ort wieder aufgehoben werden können.
  • Nachdem ihr eure SIM-Karte entsperrt habt, sollte die Karte in Kürze wieder einsatzbereit sein.
  • Bei Problemen mit "Mein Vodafone" oder sontigen Fragen hilft euch der Kundenservice aus, den ihr unter der 0800 444058 1644 erreichen könnt.

Kurz nach der Aktivierung solltet ihr mit eurer SIM-Karte wieder uneingeschränkt alle Funktionen nutzen können. Durch einen Neustart des Handys könnt ihr zudem dafür sorgen, dass es sich direkt ins Netz einwählt und noch schneller zur Verfügung steht. Haltet hierfür die PIN bereit.

Ein weiteres Problem bei der Inbetriebnahme der SIM kann fehlendes Guthaben sein. Ihr solltet dann euer Vodafone Guthaben aufladen, bevor ihr weitere Schritte unternehmt. Habt ihr euren Vodafone PUK verloren und deswegen eine gesperrte SIM-Karte müsst ihr euch erst um den PUK kümmern. Weitere Informationen dazu gibt es in unserer Anleitung.

In unserer Spielhalle findet ihr mehr als 500 Spiele - Kostenlos, direkt spielbar auf Smartphone und PC!

Warum schickt Vodafone eine neue SIM Karte?

Multi-Talent SIM-Karte: Eine oder zwei fürs Smartphone, eine ins Tablet und noch eine für Smartwatch oder LTE-fähigen Laptop.

Der Grund für die Probleme sind die verschiedenen SIM-Karten-Formate, die der Smartphone-Markt in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat. Vor allem jene Kunden, die schon lange bei einem Mobilfunkanbieter sind und die ein etwas älteres Handy nutzen, werden von dem Problem betroffen sein. Die meisten aktuellen Smartphones funktionieren heute mit einer Nano-SIM-Karte. Das ist die kleinste der vier verschiedenen SIM-Karten-Formate.

Vor allem in älteren Handys sind aber noch die Mini-SIM– oder Micro-SIM-Karten im Einsatz. Was die Unterschiede der einzelnen SIM-Karten-Größen sind und wie man sie erkennt, haben wir dir in einem ausführlichen Ratgeber zusammengestellt. Dort sind auch Beispiel-Handys für jedes Format genannt.

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SIM-Karte ist zu groß – was tun?

Was nun aber tun, wenn die eigene SIM eine Micro-SIM ist, ins Handy aber eine Nano-SIM gehört? Grundlegend gibt es drei Möglichkeiten.

Triple-SIM

Die beste Lösung ist, sich den eigenen Chip im Handy noch einmal anzusehen. Möglicherweise nutzt man nämlich bereits eine sogenannte Triple-SIM. Dann lässt sich die passende SIM-Karte aus dem Träger herausbrechen. Ist das nicht der Fall, wird es etwas komplizierter.

SIM zuschneiden oder stanzen

Die bisherige SIM-Karte kann man selber zuschneiden oder stanzen. Hierfür gibt es Schablonen, sodass man sogar an Heiligabend mit einer Schere tätig werden könnte. Doch Vorsicht: Geht das schief, ist die Karte kaputt und du bist erst einmal offline. Besser ist es, einen SIM-Karten-Stanzer zu bestellen. Dieser wird natürlich auch erst in einigen Tagen geliefert, bietet aber meist ganz respektable Ergebnisse.

Alternativ kannst du auch den Weg in die Stadt angetreten. Media Markt bietet in vielen Filialen beispielsweise das Stanzen der SIM-Karte an. Das erspart die Wartezeit auf das Stanz-Set. Ein Problem gibt es aber: Manchmal sind die gestanzten Nano-SIM-Karten zu dick. Denn neben der passenden Größe und dem richtigen Format entscheidet auch die Dicke über das Wohl und Wehe der Funktion.

Warum schickt Vodafone eine neue SIM Karte?

SIM-Karte austauschen

Die sauberste Möglichkeit ist, die SIM-Karte vom Mobilfunkanbieter austauschen zu lassen. Ob das kostenlos ist oder nicht, entscheidet sich in den Preislisten der Anbieter. Die Telekom beispielsweise bietet eine neue SIM kostenlos an, wenn wegen eines Defekts oder eines anderen Kartentyps getauscht werden muss. Bei Vodafone werden in der Regel etwa 10 Euro berechnet, o2 verlangt bis zu 25 Euro. Hier kann der Versuch des Zuschneidens zumindest günstiger sein. Die neue SIM-Karte schickt der Kundenservice aller Anbieter per Post zu. Auch ein Gang in den Shop kann helfen, muss aber nicht in jedem Fall funktionierten. Achte idealerweise darauf, dass der Shop direkt vom Netzbetreiber ist.

SIM-Karte ist zu klein für neues Handy

In manchen Fällen ist die SIM-Karte schon eine Nano-SIM, das neue Handy verlangt aber wieder eine Micro-SIM. Für diesen Fall kann entweder der alte Plastik-Träger der Triple-SIM-Karte verwendet und die Nano-SIM wieder eingelegt werden. Oder aber du bestellst dir einen Adapter im Internet, um wieder eine große SIM-Karte nutzen zu können.

Alternative eSIM

Bei einigen Handys gibt es inzwischen die Möglichkeit, eine eSIM zu nutzen. Das ist eine virtuelle SIM-Karte, die du dir per QR-Code in dein Händy lädst. Nicht alle Mobilfunkanbieter bieten sie an und die lässt sich auch längst nicht in allen Handys einsetzen. Welche Kombinationen möglich sind und bei welchem Anbieter du binnen fünf Minuten eine eSIM bekommen kannst, haben wir dir in unserem eSIM-Ratgeber zusammengefasst.

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