Unterschied zwischen roggen weizen gerste und hafer

Die sieben Getreidearten unterscheiden sich in ihren klimatischen Ansprüchen, pflanzlichen Eigenschaften, Aussehen und Geschmack.

Weizen

Verwendung: In Deutschland wird besonders häufig das Mehl von Weizenkörnern verarbeitet. Weizen eignet sich besonders gut für Brote und Mehlspeisen, wie Nudeln, denn es enthält den Klebestoff Gluten, der Backwaren und Mehlspeisen besonders gut zusammenhält.

Zudem hat Weizen eine große Bedeutung als Futtermittel für landwirtschaftliche Nutztiere und wird in der Industrie eingesetzt, zum Beispiel in Kosmetikprodukten oder zur Herstellung von Kleister.

Arten des Weizens: Zu den Weizenarten gehören Dinkel, Emmer und Einkorn. Beim Grünkern handelt es sich um unreif geernteten Dinkel, der nach der Ernte geröstet und getrocknet wird.

Besonderheiten: Weizen steht in den letzten Jahren zum Teil in der Kritik. Studien zeigen jedoch, dass besonders Vollkornweizen ein wertvoller Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung ist. Weniger gesund sind hingegen Produkte aus reinem Weißmehl, denn sie bestehen in der Hauptsache aus Stärke, die im Körper zu Zucker umgewandelt wird. Wer sich ausgewogen mit Gemüse, Obst und anderen Lebensmitteln ernährt, hat auch bei einem maßvollen Konsum von Weißmehl-Produkten nichts zu befürchten.

Etwa 1 Prozent der Bevölkerung leidet an Zöliakie, auch bekannt unter dem Namen Glutenunverträglichkeit. Menschen mit dieser Unverträglichkeit vertragen den in vielen Getreidearten enthaltenen Klebestoff Gluten nicht gut. Der Darm reagiert mit Entzündungen, die oft mit Bauchschmerzen oder Durchfall einhergehen. Für diese Menschen hat der Verzehr von Weizen, aber auch Roggen und Gerste sehr negative gesundheitliche Auswirkungen. Für sie bieten sich Pseudogetreide, Mais, Reis und Hirse als Grundnahrungsmittel an, da diese kein Gluten enthalten.

Deie Hälfte des in Deutschland angebauten Getreides ist der Weizen.  

Getreide ist unser wichtigster Lebensmittelrohstoff. Weizen, Mais und Reis sind die drei Getreidearten, die am meisten angebaut werden. Jedoch wird nicht in allen Teilen der Welt das gleiche Getreide bevorzugt angebaut.

In Mitteleuropa gibt es hauptsächlich Weizen, Roggen, Gerste undHafer. Aber auch Mais ist bei uns verbreitet. In Asien hingegen ist Reis die Nahrungsquelle Nummer eins. In Zentralafrika isst man hauptsächlich Hirse und in Lateinamerika wird vor allem Mais angebaut.

Die Geschichte des Getreides

Die Geschichte des Getreides ist eng mit der Geschichte der Sesshaftigkeit der Menschen verbunden. Vor etwa 10.000 Jahren waren Weizen und Gerste die ersten von Menschen angebauten Pflanzen. Wie es dazu kam, können wir uns so vorstellen: Menschen sammelten verschiedene Pflanzen, die ihnen essbar erschienen, darunter auch Gräser, um deren Samenkörner zu essen. Die Essensreste warfen sie zusammen mit Kot auf einen Haufen neben ihre Behausung. Nach einiger Zeit entdeckten sie, dass hier wieder Gräser wuchsen und dass sie diese nun nicht mehr in weiter Entfernung suchen mussten.

Vielleicht kamen die Menschen dadurch auf den Gedanken, selbst Körner auszusäen. Als Saatgut wählten sie nur die größten und kräftigsten Körner aus, da sie gelernt hatten, dass die neuen Pflanzen dann wiederum große Körner entwickeln. Im Laufe von vielen Jahrhunderten entwickelte sich so aus Gräsern Getreide. Diese gezüchteten Sorten lieferten mehr Nahrung als ihre Urahnen, die Gräser.

Der Unterschied von Gräsern und Getreide

Während die ursprünglichen Grassorten viel Energie darauf verwendeten, eine kräftige Wurzel und einen langlebigen Stängel zu entwickeln, geht beim Getreide alle Energie in die Ausbildung der Samenkörner.

Außerdem halten die Körner des Getreides auch dann noch zusammen, wenn sie schon reif sind und fliegen nicht in alle Richtungen davon. Das erleichtert die Ernte natürlich sehr, ist aus biologischer Sicht für die Pflanze jedoch unsinnig, da sie sich somit nicht mehr selbst aussäen kann. Das erledigen nun die Menschen. So wurde aus einer Natur- eine Kulturpflanze.

Getreidesorten und deren Nutzung

Aus den reifen Samen des Getreides werden Lebensmittel hergestellt, aus den Stängeln, dem Stroh, kann man Körbe flechten oder damit Dächer decken (Reetdach), außerdem wird Stroh verwendet um Viehställe auszulegen. Die Blätter und Halme des Getreides werden in Silos eingelagert und dort einige Zeit feucht gehalten, bis sie zu Viehfutter geworden sind.

Weizen:

Es gibt etwa 20 verschiedene Weizenarten. Aus einigen wird Brot und Gebäck hergestellt, andere werden zu Nudeln, Teigwaren oder Couscous verarbeitet.

Roggen:

Aus Roggenmehl macht man dunkles Brot. Außerdem wird Roggen als Viehfutter verwendet.

Gerste:

Gerste braucht man zum Bierbrauen. Auch als Viehfutter kommt es zum Einsatz.

Hafer:

Haferflocken, die aus entspelzten, gequetschten Haferkörnern hergestellt werden, finden sich im Müsli. Auch Pferde fressen gern Hafer.

Mais:

Mais stammt aus Amerika und wurde in Europa erst nach der Entdeckung Amerikas bekannt. Es gibt zahlreiche verschiedene Maisformen. Den Zuckermais essen wir als Gemüse gekocht mit Butter und Salz. Andere Formen dienen zur Gewinnung von Stärke, Traubenzucker und Alkohol. Alle Getreide gehören zur Familie der Gräser (Gramineen). Man unterscheidet die einzelnen Getreidearten anhand ihrer Blütenstände:

Ähre: Weizen, Roggen, Gerste


Rispe: Hafer, Reis
Kolben: Mais

Schließlich gibt es noch einen Sonderfall: Der Buchweizen sieht zwar so aus wie Getreide und wird auch genauso verwendet, ist aber der Samen einer Knöterichpflanze.


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Unterschied zwischen roggen weizen gerste und hafer

Getreide gehört zur Familie der Süßgräser. Neben Weizen, Hafer, Roggen oder Gerste gehören dazu auch Hirse, Reis und Mais. Die bei uns angebauten Getreidearten und -sorten sind Zuchtformen von Süßgräser.

In der Jungsteinzeit kamen die ersten Getreidepflanzen mit Siedlern aus dem Nahen Osten nach Mitteleuropa. Archäologische Ausgrabungen entlang der Donau und Elbe belegen dies. Die älteste Getreideart ist die Gerste, gefolgt vom Weizen. Die frühesten Weizenfunde stammen aus der Zeit zwischen 7800 und 5200 vor Christus. Seitdem hat das Getreide einen wahren Siegeszug erlebt. Seit Jahrtausenden ist Getreide eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel für den Menschen. Bis in die 1960er-Jahre war Roggenmehl beliebter als das weiße Weizenmehl. Heute wird Weizen in mehr als 80 Ländern angebaut und deckt rund zwanzig Prozent des Kalorienbedarfs der Weltbevölkerung.

Die bei uns häufigsten Getreidesorten sind Weizen, Roggen, Gerste und Hafer. Hafer unterscheidet sich von den drei erst genannten Sorten deutlich: Die Körner sitzen nicht an einer Ähre sondern an einer Rispe. Die Unterscheidungsmerkmale für Weizen, Roggen und Gerste sind im Wesentlichen:

  • das Vorhandensein beziehungsweise die Länge der Grannen
  • die Art, wie der Blattansatz, die sogenannte Ligula, den Halm umfasst
  • ob die Körner mit den Spelzen verwachsen sind oder nicht

  • Grannen: meist keine
  • Körner und Spelzen: Körner sind nicht mit den Spelzen verwachsen, sie lösen sich leicht aus den umgebenden Spelzen (wie auch bei Roggen)
  • Verwendung: für Mehl, Bier, Whisky

  • Grannen: mittellang
  • Blattansatz am Halm: Ligula reicht nicht ganz um den Halm
  • Körner und Spelzen: Körner lösen sich leicht aus den umgebenden Spelzen (wie auch bei Weizen)
  • Verwendung: Brotgetreide, Wodka, Korn

  • Grannen: meist lang, etwa 15 Zentimeter
  • Blattansatz am Halm: Ligula reicht ganz um den Halm
  • Körner und Spelzen: Körner sind mit den Spelzen verwachsen
  • Verwendung: Sommergerste für die Herstellung von Malz für die Bierbrauerei; Wintergerste als Futterpflanze für Tiere