Offenbar startet derzeit wieder eine Welle mit Fake-SMS, in denen Nutzer Paketbenachrichtigungen vorfinden. Vor denen warnt die Verbraucherzentrale. Hinter diesen SMS-Nachrichten verbirgt sich meist fiese Abzocke. Wir zeigen Ihnen, wie Sie solche Nachrichten erkennen und sich davor schützen – und was Sie tun können, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Für Links auf dieser Seite zahlt der Händler ggf. eine Provision, z.B. für mit oder grüner Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos. tl;dr Die Verbraucherzentrale warnt vor Abzock-SMS, die sich als Paketmitteilungen tarnen. Bitte unter keinen Umständen auf die mitgeschickten Links klicken und keine persönlichen Daten eingeben. Paketlieferungen können Sie über Apps der Anbieter oder Amazon & Co. verfolgen. Vorweihnachtszeit ist Paketzeit und viele Menschen warten noch auf die ein oder anderen Zustellung. Die Verbraucherzentrale warnt, dass derzeit wieder verstärkt Abzock-SMS in Umlauf sind. Viele Nutzer werden derzeit von gefälschten SMS-Nachrichten belästigt, die sich als Zustellbenachrichtigungen für Pakete tarnen. Der Text variiert, Versendenummern und übermittelte Links auch. Im Grunde geht es aber immer darum, dass ein Paket angeblich nicht zugestellt werden konnte oder gar jetzt wieder zurückgeschickt werden soll, wenn man nicht den angehängten Link antippt und dort irgendetwas ganz Dringendes erledigt. Vorsicht: Das ist alles gelogen. Statt über eine echte Lieferung zu informieren, lauern hinter den Links zahlreiche Gefahren, vor allem für Android-Nutzer: Schädliche Apps spionieren Daten aus, zocken Nutzer ab und verbreiten sich über die Kontakte weiter. Doch das waren noch längst nicht alle Möglichkeiten, ein infiziertes Smartphone kann zum Beispiel auch Teil eines Botnetzes werden. Jetzt ist es durchaus gängig, dass man per SMS Paketbenachrichtigungen kriegt und den Stand der Dinge per Link verfolgen kann. Und genau da setzen die Fälschungen an. Oft sind sie handwerklich schlecht gemacht, sprich die Versendenummern sind irgendwelche Nummern, es sind Schreibfehler enthalten und die Links verraten sich durch krude Zeichenfolgen als unseriös. Trotzdem trifft der SMS-Spam den Zeitgeist, denn bestellt wird derzeit natürlich sehr viel und viele Menschen warten praktisch ständig auf irgendwelche Pakete.
Was genau passiert, wenn man einen der Spam-Links antippt, kann man pauschal nicht sagen. Die Palette an Möglichkeiten ist umfangreich: Möglich ist zum Beispiel, dass Sie in einer Abofalle landen, dass Passwörter abgezweigt werden oder man versucht Ihnen eine verseuchte App unterzuschieben, die Sie ausspioniert. Das sind unsere Notfall-Tipps:
Grundsätzlich ist in so einem Fall nicht mehr gewährleistet, dass Ihr Gerät noch sicher ist. Bedenkliche Anzeichen dafür sind unerwünschte Apps auf Ihrem Gerät sowie aufdringliche Werbeanzeigen, die sich nur schwer abklemmen lassen. Was man in so einem Fall tun sollte? Falls vorhanden, ein Backup des Handys zurückspielen. Hat man das nicht parat, hilft natürlich ein Reset, wobei beim Zurückstellen auf Werkseinstellungen auch Ihre Inhalte verloren gehen.
Die "Smishing"-Methode ist nicht neu, die Versender scheinen sich aber aus den in diesem Jahr geleakten Handynummern von Facebook zu bedienen. Dabei handelt es sich derzeit oft um gefakte Paketbenachrichtigungen. Nutzer werden in den Nachrichten aufgefordert, auf einen Link zu tippen, um zu sehen, wo sich eine angebliche Paketlieferung befindet. Statt des Paketstatus werden Nutzer aber auf Malware-Seiten umgeleitet. Viele Nachrichten, die wir bisher gesehen haben, sind nicht besonders gut gemacht. Erstens sieht man im Absender die Nummer im Klartext und nicht etwa Hinweise auf Paketdienstleister wie DHL oder DPD, außerdem sind die Links oft auf den ersten Blick verdächtig, weil sie auf unübliche Domains verweisen. Doch manchmal kann man sich beim schnellen Drüberlesen auch täuschen lassen und erkennt Schreibfehler in Domains nicht. Wenn Sie so eine SMS kriegen, sollten Sie auf keinen Fall den enthaltenen Link antippen und schon gar nicht Bezahldaten oder Passwörter auf danach geöffneten Webseiten eintippen.
Android-Nutzer haben einen eingebauten Spamschutz in der Messages-App integriert und dieser ist auch aktiviert. Sie können das in den Einstellungen der App prüfen. Tippen Sie dort den Punkt "Spamschutz" an. Es gibt dann nur einen Ein-Ausschalter bei der Option "Spamschutz aktivieren". Doch diese Funktion allein schützt Sie nicht perfekt vor unerwünschten Nachrichten. Sollten Sie schon Paket-Spam oder ähnliches per SMS erhalten haben, halten Sie die Nachricht kurz gedrückt und wählen Sie "Blockieren" sowie "Spam melden" aus. Damit können Sie Spam-SMS von der verwendeten Nummer stoppen. Da Angreifer aber meistens ziemlich schnell die Absendernummern wechseln, kann es sein, dass Sie dieses Prozedere öfter durchspielen müssen. Für Android gibt es auch spezielle Apps, die das ganze Thema noch komfortabler angehen. Calls Blacklist zum Beispiel kann sich als SMS-App einklinken und dann zum Beispiel alle SMS-Nachrichten von Absendern blockieren, die nicht in Ihren Kontakten stehen. Das klingt gut, Sie sollten aber vorsichtig sein, weil viele Firmen auch SMS als Benachrichtigungswerkzeug einsetzen.
Für iPhone-Nutzer gilt natürlich auch "aufmerksam sein", auch wenn die Malware eher auf Android abzielt. Ein paar wenige SMS-Spam-Nachrichten können Sie auch einfach löschen oder den Absender auswählen und danach auf "Info" tippen. Wählen Sie noch einmal "Info" aus und danach "Anrufer blockieren". Auch hier gilt, wenn die SMS-Spammer die Nummer wechseln, müssen Sie wieder ran. Löschen Sie die SMS im Anschluss. Es kann natürlich auch sein, dass der Spam von Bekannten kommt, die bereits gehackt wurden. In diesem Fall wollen Sie den Absender vielleicht blockieren. Sie sollten sich dann mit den Betroffenen in Verbindung setzen, möglicherweise wissen die noch gar nicht, dass sie Spam verbreiten. In diesem Fall reicht es aus, wenn Sie die Spam-SMS löschen. Praktisch ist in diesem Fall eine Funktion, die Sie in den "Einstellungen" unter "Nachrichten" finden. Scrollen Sie ein Stück nach unten zum "Nachrichtenfilter" und schalten Sie "Unbekannte Absender filtern" ein. Damit sortiert iOS iMessages in eine eigene Liste ein, wenn sie von Absendern stammen, die nicht in Ihren Kontakten zu finden sind. Klassische SMS werden dabei aber nicht berücksichtigt.
Die Abzock-SMS funktionieren deshalb so gut, weil viel bestellt wird. Sollten Sie noch auf ein Paket warten, können Sie das aber ganz einfach über die Apps der Paketdienste verfolgen. Holen Sie sich also zum Beispiel die DHL-App und tracken Sie darüber Ihre Pakete. Das machen Sie aber nur über die offiziellen App-Stores. Wenn Sie bei Anbietern wie Amazon bestellen, können Sie den Weg einer Sendung auch direkt aus Ihrer Bestellübersicht heraus verfolgen. Wenn Sie sich angewöhnen, dass Sie auf SMS oder auch Mails mit Tracking-Links nicht reagieren, sind Sie gegen diese Art Angriffe immun.
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