Wie lange kann ein mann sexuell aktiv sein

Stehvermögen, um die Frau zu befriedigen

Wer glaubt, dass guter Sex auch möglichst lange dauern muss, kann sich ganz entspannt zurücklehnen. Einer Umfrage von US-amerikanischen und kanadischen Sex-Therapeuten zufolge dauert ein befriedigender Geschlechtsverkehr lediglich drei bis 13 Minuten.

GQ.de

13 Mai 2018
Wie lange kann ein mann sexuell aktiv sein
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Guter Sex muss nicht stundenlang andauern – eine Studie hat ergeben, dass meist schon wenige Minuten reichen, um beide Partner glücklich zu machen.

Guter Sex muss nicht immer auch möglichst lange dauern. Manchmal reichen schon scheinbar wenige Minuten, um beide Partner zu befriedigen. Die vielleicht überraschende Erkenntnis wird unter anderem durch eine Umfrage der Penn State Erie Hochschule in den USA bestätigt. Die Forscher hatten 50 Sexualtherapeuten befragt, die über mehrere Jahrzehnte Tausende Patienten betreuten und diese auch nach einer angemessenen Sex-Zeit befragt hatten. Das Ergebnis verblüfft.

Drei bis 13 Minuten 68 Prozent der Patienten bewerteten die Zeit vom Eindringen in die Vagina bis zur Ejakulation in den Kategorien: angemessen, wünschenswert, zu kurz und zu lang. Hieraus ergaben sich die durchschnittlichen Idealzeiten für guten Sex. Als angemessen beurteilten die Befragten dabei eine Sex-Zeit von drei bis sieben Minuten. Wünschenswert waren dagegen sieben bis 13 Minuten. Zu kurz fiel der Geschlechtsakt erst bei ein bis zwei Minuten aus. Alles, was zwischen zehn und 30 Minuten dauerte, wurde im Durchschnitt bereits als zu lang beschrieben.

Vorspiel und Nachspiel Vergangene Untersuchungen hatten zum Ergebnis geführt, dass die Mehrheit der Männer und Frauen sich Sex über eine Dauer von 30 Minuten oder länger wünschen. Dazu muss aber gesagt werden, dass hierbei sowohl das Vor- als auch das Nachspiel mit eingerechnet wurden. Der eigentliche Akt kann offenbar durchaus kürzer ausfallen. Das Anliegen der Forscher ist es, vor sexuellen Enttäuschungen zu schützen, gerade wenn es um die Zeit beim Sex geht. Mythen von hoher Ausdauer und großem Stehvermögen der Männer sollen relativiert werden. Wenn es um Sex geht, haben viele Menschen schlicht keine Ahnung von realistischen Daten. Woher auch, es ist ein gesellschaftliches Tabu: Man fragt ja auch nicht mal schnell beim Nachbarn nach, wie lange es bei ihm so dauert.

10 Minuten Fazit: Männer müssen nicht unbedingt stundenlang standhaft sein, um Frauen zu befriedigen, sondern mehr Wert auf das Vorspiel und auch auf das Nachspiel legen. Darin sind sich alle Forscher und Studien einig. Wie wichtig das ist, zeigt auch eine Untersuchung von John Wincze, Professor für Psychiatrie an der renommierten Brown Universität. Laut Wincze dauert der Akt vom Eindringen bis zum Orgasmus bei den meisten Männern lediglich ein bis zehn Minuten. Wincze schätzt, dass das auf rund 90 Prozent aller Männer zutrifft.

Sex mit 60, 70 oder gar mit 80? Ein Thema, das lange Tabu war. Erst in den vergangenen Jahren wird das Thema Sex im Alter öffentlich diskutiert. Ja, selbst Filme inszenieren Sex im Alter. Gestern hat das Thema Sex im Alter noch mitleidiges Lächeln provoziert, heute ist es fast schon selbstverständlich.

22 Millionen über 60 Jahre

Womit das wohl zusammen hängt? Wir, die Gruppe der 60plus-Generation, werden immer mehr. Mittlerweile sind mehr als 22 Millionen hierzulande über 60 Jahre alt – weit mehr als jemals zuvor. Wir, die Babyboomer, sind nicht nur viele, sondern auch noch vergleichsweise fit. Wir 68er- oder Post-68er sind in einer Ära relativer Freizügigkeit aufgewachsen.

Wir haben länger Lust, als gesellschaftlich goutiert wird. Jüngere glauben vielleicht, sie hätten das Thema für sich gepachtet. Das stimmt natürlich schon lange nicht mehr. „Die Vorstellung, Sex sei nur für die Jungen, ist seit einiger Zeit bei ihnen in Bewegung geraten“, sagt die Liebesexpertin Andrea Micus. „Von den 60- bis 70-jährigen Männern ist jeder zweite noch sexuell aktiv, ein Drittel der über 80-Jährigen lebt Sexualität“, schreibt Eckart Hammer in seinem Buch „Männer altern anders“.

Das Portal Fernarzt hat in die Schlafzimmer gespäht. Dabei hat Fernarzt interessante Fakten herausgefunden. Es fragte nach der Zufriedenheit mit dem eigenen Sex- und Liebesleben und nach dem vernachlässigten Thema Sex im Alter. Interessant natürlich das Thema „Sex im Alter“.

Wie oft haben wir noch Sex?

Wie Fernarzt herausfand, heißt Alter nicht unbedingt Lust-Verlust. Der Befragung zufolge haben deutsche Frauen und Männer zwischen 50 und 70 noch durchschnittlich alle zwei Wochen Sex. Danach wird’s zwar seltener, endet aber noch lange nicht. Männer über 70 kommen noch auf annähernd zehn Mal Sex pro Jahr. Frauen jenseits der 70 kommen nur auf etwa zwei Mal Sex. Bei vielen führe der nachlassende Leistungsdruck dazu, dass Sex im Alter als besonders schön und befriedigend empfunden werde. Paarberrater Christian Thiel meint sogar in einem Artikel in der „Welt“, dass glückliche Paare älterer Paare (beide um die 50) üblicherweise mit besonders viel Sex haben. „Gerade Frauen um die 50 haben deutlich mehr Lust auf Sex als die jungen Damen, weil zum Beispiel die Verhütung keine Rolle mehr spielt“, so Thiel.

Wie viel Sex braucht ein Paar, um glücklich zu sein? Forscher der University of Toronto Mississauga wollte es genauer wissen. Das Ergebnis ihrer Studie: Einmal Sex pro Woche sorgt für Zufriedenheit. Paare, die seltener Sex haben, zweifeln an sich und sind entsprechend weniger zufrieden. Häufiger als einmal pro Woche ist auch OK, erhöht aber nicht unbedingt die Zufriedenheit. Menschen über 60 sind heute aktiver – dank eines Niveaus der Medizin, einschließlich der Verwendung von Medikamenten zur Verbesserung der sexuellen Funktion bei Männern.

Sex noch mit 80 Jahren

Übrigens, James-Bond-Darstellerin Judi Dench will auch mit ihren 82 Jahren nicht auf den Spaß im Bett verzichten. Sie „sieht nicht ein, dass sich das Sex-Leben ändern sollte, nur weil man ein gewisses Alter erreicht hat“, wie sie von wize.life zitiert wurde.

Wenn bei älteren Paaren die Lust auf die Lust eingeschlafen ist, habe das indes oft nichts mit den Wechseljahren zu tun, klärt der Sex-Therapeut Volker van den Boom auf. Es sei meist einfach ein Zeichen dafür, dass Sex für beide Partner nicht befriedigend ist. Aber das muss ja nicht so bleiben. Wozu haben wir unsere Kreativität. Paare müssen Hammer zufolge die „zweite Sprache der Sexualität im Alter“ erlernen.

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Viele Menschen sind unzufrieden mit ihrem Sexleben. Vielleicht fehlen das Wissen oder die richtigen Worte. Wir fangen an mit dem Mann und seinem Glied: Wie wird es richtig gewartet und gepflegt, wie bekommt es, was ihm gut tut?

Für viele Männer ist die eigene Potenz eine zentrale Maßeinheit fürs Selbstbewusstsein. Mit der Fähigkeit zur Erektion steht und fällt auch ihr männliches Ego, sie beeinflusst Lebenseinstellung, Persönlichkeit und Verhalten. Wer zwischen den Beinen nichts mehr spürt, der fühlt sich minderwertig und unvollständig.

Bei der Frage, ob "er" bei Bedarf groß und stark werden kann, spielt auch der Vergleich mit anderen Männern eine Rolle. Untersuchungen zeigen: Bei einem Wettkampf wird der Gewinner für seinen Kampfgeist mit erhöhter Testosteron-Ausschüttung belohnt, die Libido und Potenz reguliert. Beim Verlierer sinkt der Spiegel des Sexualhormons dagegen deutlich ab.

Doch: Für längere Bindungen bevorzugen Frauen nicht die hypermaskulinen Testosteronbomber, sondern Männer mit eher weiblicheren Gesichtszügen.

Wartung und Pflege

Ob aufgepumptes Alphamännchen oder Frauenversteher: Die tägliche Wäsche mit klarem Wasser oder pH-neutraler Seife ist ein Muss. Dabei die Vorhaut zurückziehen und Eichel, Rillen und Falten gründlich ausspülen, damit auch das Smegma entfernt wird - die käsige Absonderung unter der Vorhaut, die aus Talg der Vorhautdrüsen und abgestorbenen Hautzellen besteht.

Nach dem Waschen sollte alles gut abgetrocknet werden, vor allem die faltigen Bereiche unter der Vorhaut. So haben es Pilze und Bakterien schwerer, sich festzusetzen. Für die Optik kann der Griff zum Rasierer lohnen. Das gute Stück wirkt ohne Wildwuchs drum herum deutlich länger.

Pannendienst

Kein Mann kann immer, schließlich ist er keine Maschine, und die Anforderungen von Job und Familie lassen die Leistungskurve gern mal einknicken. Die wichtigste Regel lautet dann: Don't panic. Wer ständig ans Versagen denkt, ist erst recht unentspannt. Stattdessen sollte man die Seele baumeln lassen und sich Zeit zu zweit nehmen. "Ob es nun klappt oder nicht, beim Sex ist das Spielerische wichtig", sagt Ulrike Brandenburg, Sexualtherapeutin aus Aachen.

Will "er" dann immer noch nicht, darf auch nachgeholfen werden, um das männliche Ego wieder auf Vordermann zu bringen. Mittel wie Viagra und Cialis bergen allerdings Risiken und Nebenwirkungen und sollten deshalb nur in Absprache mit einem Arzt genommen werden.

Rostschutz

Für den Erhalt der Leistungsfähigkeit kann man einiges tun. Eine ausgewogene Ernährung beugt unerwünschten Schwächezuständen vor. Sport treibt den Testosteronspiegel in die Höhe. Schlecht fürs Gemächt sind Alkohol und Zigaretten: Raucher leiden doppelt so häufig unter Impotenz wie Nichtraucher.

Aber die Lust auf die Lust hängt nicht nur vom Lebensstil ab. Psychologen haben festgestellt, dass Männer zwischen 40 und 50 oft in eine Krise geraten. Stress im Beruf und die Anforderungen der eigenen Familie sorgen für tote Hose im Bett. Die gute Nachricht: Danach geht es meist wieder aufwärts. Männer ab 50 erleben ihre Sexualität oft noch einmal neu - und das entspannter und selbstbewusster als in jungen Jahren.

Handbetrieb

Die regelmäßige Inbetriebnahme ist wie ein Ölwechsel für das gute Stück. Sie sorgt für ausreichend Testosteron und spült die Gefäße mit Blut und Sauerstoff - ob das nun zu zweit oder allein passiert, ist egal. "Die Maschine muss am Laufen bleiben", sagt Oswalt Kolle, einst Großmeister der Aufklärung, mit inzwischen 77 Jahren.

Gerade das Testosteron ist wichtig, denn herrscht Knappheit, sterben Muskelzellen des Schwellkörpers ab und werden in Bindegewebe umgewandelt - und das ist Gift für jede Erektion. Außerdem beugt regelmäßiger Handbetrieb Prostatakrebs vor.

Vorsicht könnte allerdings bei allzu großer Routine geboten sein: Manche Forscher vermuten, dass man sich mit der immer gleichen Masturbationstechnik selbst konditioniert und beim Paar-Sex nur schwer einen Orgasmus bekommt. Ein wenig Abwechslung kann also auch bei der Selbstbefriedigung nicht schaden.

Off Road

Wer speziellere Wünsche beim Sex ausprobieren möchte, sollte das vorher besprechen. Das mag zunächst schwer fallen. Doch nach den Erfahrungen der Sexualtherapeutin Brandenburg kann es sich lohnen: "Sich zu trauen, einander sexuelle Wünsche und Fanta-sien mitzuteilen, kann eine Beziehung durchaus beleben und inspirieren, auch wenn es sich manchmal zunächst komisch anfühlt."

Die meisten Männer lieben Blowjobs - und etliche Frauen bekommen Würgreiz, wenn sie nur daran denken. Dabei liegt es an den Männern, die Fellatio auch für die Partnerin angenehm zu machen, nicht zuletzt durch Hygiene: Wer nimmt schon gern einen Körperteil in den Mund, der schon von weitem unangenehm riecht? Ohne Rücksprache sind drängende Hände auf Hinterkopf oder Nacken tabu - es ist nicht unbedingt angenehm, einen erigierten Penis weit in den Rachen gepresst zu bekommen. Schon die Höflichkeit gebietet dem Mann, anzukündigen, wenn es so weit ist: Nicht jede Frau steht auf diese Extraportion Eiweiß.

Einfühlungsvermögen ist auch beim Analverkehr angebracht. Manche Männer mögen Sex durch die Hintertür, weil es dort so schön eng ist. Die Gegend um den Schließmuskel ist allerdings bei vielen Menschen Tabuzone.

Viel Vertrauen ist nötig, um dem Partner das Eindringen zu gestatten. Und auch dann sollte er sich davor und dabei viel Zeit lassen: Mit ein paar Fingerübungen oder einem kleinen, weichen Dildo gewöhnt es sich leichter an die ungewohnte Berührung. Reichlich Gleitmittel gehört zu jeder Erkundung dazu, sonst wird's schnell schmerzhaft. Damit Kondome nicht porös werden, sollte das Gel auf Silikon- oder Wasserbasis hergestellt sein.

Ein Präservativ zu benutzen empfiehlt sich in jedem Fall, denn die Verletzungs- und damit auch Infektionsgefahr ist beim Analverkehr wesentlich höher als beim vaginalen Sex, und auch hygienische Erwägungen sprechen dafür. Soll anschließend noch die Vagina ins Spiel kommen, sollte vorher das Kondom entfernt oder gewechselt werden.

Cabrio oder Coupé?

Beschneidungen (medizinisch: Zirkumzisionen) werden seit Tausenden von Jahren durchgeführt. Früher waren es hauptsächlich religiöse Motive, heute wird der Eingriff häufig auch mit besserer Hygiene begründet. Einen echten Grund für die Beschneidung gibt es allerdings zumindest in der westlichen Welt nicht mehr: Dank gestiegener Hygienestandards hat sich das Gesundheitsargument weitgehend erledigt.

Es bleibt der alte Streit, ob Sex mit oder ohne Vorhaut besser ist. Unterschiedlich ist er in jedem Fall. Fest steht, dass eine beschnittene Eichel im Alltag größeren Reizungen ausgesetzt ist und mit der Zeit unempfindlicher gegen Berührungen wird. Für Männer, die beim Sex häufig ein wenig zu früh kommen, kann das ein Grund für eine Beschneidung sein. Dabei sollte man sich aber bewusst sein, dass man sich mit der Vorhaut auch einer erogenen Zone entledigt: In dem ungefähr 75 Quadratzentimeter großen Stück Haut stecken rund 80 Meter lustvolle Nerven und gut 1000 Nervenenden, zudem schützt und befeuchtet die Vorhaut die Eichel.

Übrigens: In den USA sind schätzungsweise 85 Prozent aller Männer beschnitten, in Deutschland sind es maximal fünf Prozent. Den meisten Frauen jedoch ist die Vorhaut-Frage völlig egal: Vier Fünftel haben keine Vorlieben für die eine oder andere Form.