Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Typisches Hundeverhalten: Hunde wälzen sich gerne im Dreck und haben Spaß dabei. (c) Michael Funke

Und zack, wälzt sich der Hund genüsslich in Kot oder Dreck. Eine Situation, die wir als Hundehalter zwar etwas eklig finden, aber unbedingt als das sehen sollten, was es ist: Natürliches Hundeverhalten. Denn Dreck, Schlamm, Kot und andere für uns Menschen stinkende Dinge, sind für manch einen Hund einfach unwiderstehlich.

Warum sich Hunde gerne im Dreck wälzen? Dieser Frage sind wir mal nachgegangen und haben für Euch einige Theorien gefunden.

Hunde sind Geruchsprofis

Bei Hunden dreht sich alles ums Riechen. Denn immerhin haben die Vierbeiner, je nach Rasse, etwa 125-220 Millionen Riechzellen. Zum Vergleich: Menschen haben etwa 20-30 Millionen Riechsinneszellen.

Der Geruch von Artgenossen sowie Menschen entscheidet unter anderem auch, ob ein Hund sein Gegenüber gut riechen kann oder nicht.

Warum wälzen sich Hunde gerne im Dreck?

Warum sich Tiere gerne mit solchen Gerüchen einkleiden, dazu gibt es verschiedene Vermutungen. Zum einen hinterlassen Hunde ja auch gerne ihren eigenen Geruch. Zum Beispiel mit dem Schweiß auf ihren Pfoten sowie mit dem Markieren durch Urin und Kot. Und so parfümieren sie sich auch gerne mit dem Geruch von anderen.

Mögliche Theorien:

  1. Imponieren und Aufmerksamkeit: Ja, auch Hunde wollen hin und wieder bewusst die Aufmerksamkeit ihrer Artgenossen und möchten ihnen imponieren. Wenn sie sich im Dreck wälzen, dann nehmen sie diesen besonderen Geruch auf, wirken auf andere Hunde interessanter und werden in jedem Fall beschnüffelt. Auch die menschliche Aufmerksamkeit ist ihnen dann sicher.
  2. Genuss: Hunde lieben einfach den Geruch von Mist, Kot & Co. Sie parfümieren sich sozusagen damit ein und mögen es, einen anderen und neuen Duft an sich zu tragen beziehungsweise den Geruch ihrer Umgebung aufzunehmen. Vielleicht steigert der Geruch auch das Wohlbefinden des Hundes.
  3. Geruch loswerden: Das Wälzen kann unter anderem auch ein Akt sein, mit dem der Hund seinen eigenen unangenehmen Geruch loswerden möchte. Das kann passieren, wenn die Vierbeiner beispielsweise mit stark parfümierten Shampoos gewaschen werden.
  4. Tarngeruch: Die Spazierrunde mit dem Menschen bedeutet für den Hund auch (zumindest theoretisch) „Zeit, zum Jagen“. Damit die potentielle Beute den tierischen Jäger nicht sofort erschnüffelt, tarnt sich der Vierbeiner mit dem Geruch vom Schlamm, Kot & Co.

Sollte man den Hund das Wälzen im Dreck abgewöhnen?

Dieses Hundeverhalten ist völlig normal und für unsere tierischen Freunde alles andere als stinkend und eklig. Also, warum sollte man ihnen das abgewöhnen? Wenn Ihr in dem Moment, in dem sich der Hund wälzen will, schnell seid, könnt Ihr Euren Vierbeiner vielleicht davon abhalten. Bei unserer Büroschnauze Dotty kündigt sich das Wälzen im Dreck an, in dem sie regelrecht mit ihrem Hintern tänzelt. Wenn wir dann schnell „Nein, nein, nein, nein“ rufen, schaffen wir es manchmal, sie zu stoppen.

Hat sich der Hund nun aber so richtig mit Dreck oder Kot bedeckt, solltet Ihr ihn nicht ausschimpfen. Denn Euer tierischer Liebling weiß nicht, was er falsch gemacht hat, denn sein Verhalten war schließlich völlig artgerecht. Also, lasst Eurem Vierbeiner doch hin und wieder den Spaß im Dreck.

Und wenn Ihr ihn nachher mit Wasser (und geruchsfreiem Hundeshampoo) abwascht, dann bietet sich so ja auch zusätzliche Streicheleinheiten-Zeit.

Wie gewöhne ich meinem Hund sein "stinkendes" Hobby wieder ab?

Während die Dame des Hauses einen Haufen Euro für ihren Chanel-Flacon hinlegt, entnimmt ihr Hund seinen Lieblingsduft der Natur. Kostenlos natürlich und zum größten Entsetzen seiner Menschen. Geschmäcker sind eben verschieden!

Sie haben zwei Möglichkeiten: Entweder, Sie gönnen Ihrem Liebling ab und zu dieses artgerechte Vergnügen oder Sie greifen präventiv ein. Dann müssen Sie allerdings immer auf der Hut und verdammt schnell sein: sobald der Racker diese konzentrierte Haltung annimmt, die Nase hingebungsvoll in einen bestimmten Punkt vertieft und den Kopf leicht zur Seite neigt, ist Alarm angesagt. Jetzt heißt es: "Nein!!" und ihn schnell locken. Oder – die härtere Tour - eine Wurfkette, mit kleinen Steinen gefüllte Cola-Dose o.ä. hinwerfen (natürlich nur NEBEN den Hund!), damit er aus seiner Konzentration gerissen wird und wieder auf Sie reagiert. Hat er schon Schlagseite, ist alles zu spät. Dann bitte auch nicht mehr Zeter und Mordio schreien, denn das Stinktier versteht überhaupt nicht, was sie jetzt noch von ihm wollen und wird Ihre Hysterie eher auf sein Herankommen als auf seine Aura beziehen. Er hat sich ja schließlich auch nicht nur zum Spaß gewälzt.

Warum wälzen sich Hunde?

Theorie 1: Ein Hund will von seinem Rudel bewundert werden. Wenn er sich ein neues Geruchskleid überstreift bekommt er Aufmerksamkeit: Er ist interessant, prominent, ein Star. Dies gilt übrigens auch bei seiner Menschenfamilie: lieber eine negative Reaktion als gar keine.

Theorie 2: Angeblich dient der Geruch als Tarnung, damit sich der vierbeinige Jäger seinen Beutetieren besser nähern kann. Und im Kopf des Hundes ist jeder Spaziergang mit Ihnen ein "auf die Jagd gehen".

Theorie 3: Hunde geraten bei bestimmten Gerüchen in einen regelrechten Duft-Rausch. Sie wälzen sich aus reiner Lust. Sie tun sich etwas Gutes. Menschlich gesehen: Sie möchten mal wieder eine neue Klamotte im Schrank hängen haben. Deswegen wälzen sich einigee z.B. auch in faulem Obst, Zigaretten, Cola.

Theorie 4: Hunde wollen den Geruch ihrer Umgebung annehmen. Und für ihre feinen Nasen ist die Luft nun mal überwiegend mit Kot- und Aasgeruch geschwängert.

Ganz sicher ist sich die Wissenschaft nicht, welche Gründe überwiegen. Aber wenn Sie gerade diesen Duft von Ihrem Hund abwaschen, wird es Sie vielleicht trösten zu wissen, dass er es nicht getan hat, um Sie zu ärgern.

In diesem Artikel erfährst du alle Theorien dafür, wieso sich viele Hunde so unglaublich gern in den ekligsten Dingen wälzen. Ich gehe den Gründen richtig tief auf den Grund, denn längst nicht alle sind bestätigt und nachvollziehbar.

Haben unsere Hunde dies vom Wolf geerbt? Und wieso solltest du deinen Hund immer mal wieder die Gelegenheit geben, einfach Hund zu sein? Viel Spaß beim Lesen und auch Wälzen!

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Ich wüsste echt gern, wieso Archie das macht!

Auf dieses Thema hat mich heute übrigens Archie spontan gebracht. Denn als ich heute mit den Terriern auf unserem großen Spaziergang war und Archie einmal wieder dabei beobachtete, wie er sich voller Glück in Pferdeäpfeln wälzte, habe ich wirklich gerätselt: „Warum macht er das eigentlich? Ich wüsste echt gern mehr darüber!“

Und dann tauchte direkt eine imaginäre Glühbirne über meinem Kopf auf: BING! Das recherchiere ich doch direkt einmal und widme meinen nächsten Artikel diesem Thema. Yay!
Genau dieses Ergebnis teile ich hier also mit dir. Ich bin gespannt, was wir gemeinsam alles dazu lernen werden!

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Die große Frage: Sollte ich meinem Hund verbieten sich zu wälzen?

Lasst uns vorab noch kurz diese Frage klären, ja? Denn hier scheiden sich ja gerne mal die Meinungen.

Ich finde es interessant, dass mir manche Leser schreiben: „Super, dass du es deinen Hunden erlaubst sich zu wälzen!“ „Und toll, dass Archie ein richtiger Hund sein darf.“
Dies überrascht mich total, denn ich habe nie über die Alternative nachgedacht.

Das Verhalten des „Wälzens“ gehört für mich genauso zum Hundeleben dazu, wie ausgiebiges Geschnupper.
Natürlich ist es manchmal nicht so prickelnd, wenn Archie so stinkt, dass ich auch im Winter mit offenem Fenstern nach Hause fahre, weil mir echt übel davon wird.

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Ich habe ihn auch einige Male 3-4 Mal nacheinander shampoonieren müssen, weil er den totalen Poop-Jackpot geknackt hat und ich den Duft einfach nicht aus dem Fell bekam.

„Egal wie sehr es für mich stinkt: es macht meinen Hund glücklich, also darf er es!“

Doch es ist absolut klar: Wenn es ihn soooo glücklich macht, sich zu wälzen, dann darf er dies natürlich. In der Großstadt hier in Hamburg gibt es schon so viele Einschränkungen für Hunde. Dann soll er doch in diesem Fall jede Freiheit bekommen, die es gibt.

Wälzen ist ein Vertrauensbeweis

Archie hat übrigens erst angefangen sich auf Spaziergängen zu wälzen, als er so circa vier Monate bei uns war. Ich denke, dass es für ihn ein großer Vertrauensbeweis ist und war, da er ja komplett angreifbar ist, wenn er auf seinem Rücken liegt und sich in Stink-Trance rubbelt. Dies ist zusätzlich ein so tolles Kompliment für mich, dass ich ihm dies niemals verbieten werde.

Und wenn wir uns darüber Gedanken machen, wie schön es für unsere Hunde sich wälzen zu dürfen in Relation zum stinkigen Aufwand danach. Dann ist das Hundeglück doch deutlich wichtiger und stärker, oder?
Sollen die Hunde doch ihre Endorphine ausschütten und ihrem Instinkt nachgehen. Sie werden es uns mit einem breiten Grinsen und Glücksgesicht danken.

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Je ekliger, desto wälziger

Unsere Hunde haben einen sehr ausgeprägten Geruchssinn. Im Vergleich haben sie 125-220 Millionen Riechzellen und wir Menschen etwa 5 Millionen. Deshalb fallen unsere Hunde unter die Kategorie „Nasentiere“ oder auch Makrosmatiker, welches griechisch für „Großriecher“ ist.

Und als Großriecher spielt der Geruchssinn eine viel größere Rolle für Hunde, als bei uns. Sie können gleichzeitig verschiedenste Gerüche unterscheiden, differenzieren und analysieren.

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Sie kommunizieren olfaktorisch, sprich sie nehmen Duftsignale der anderen Hunde auf und antworten durch Markieren auf diese. Diese Markierung passiert durch das Pieseln oder Poopen, oder auch mit den Pfoten, welche sie über den Boden schrubbeln.

Ihre Pfoten sind das einzige Körperteil mit welchem unsere Hunde schwitzen können. Deshalb schrabbeln sie mit diesen fest und lange über den Boden, um mit ihrem Schweißgeruch alles zu markieren.

Aber was sind die wirklichen Gründe, wieso unsere Hunde sich – gerade weil sie so unglaublich gut riechen können – mit voller Begeisterung in den ekligsten Dingen wälzen? Es gibt eine Menge Theorien, aber nicht jede ist richtig. Wir schauen uns diese jetzt mal genauer an.

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Theorie Nummer 1: Sexualverhalten, Imponieren und Aufmerksamkeit

Wieso tragen wir Parfüm? Weil wir nicht nur für uns selber, sondern natürlich auch für andere gut duften wollen. Und mehr auffallen! Dies kann somit auch einer der Gründe sein, die unsere Hunde dazu motivieren, sich im stinkigsten Kram zu wälzen.

Denn mit diesem „Duft“ am ganzen Körper können sie nicht nur andere Hunde beeindrucken, sondern erhalten mehr Aufmerksamkeit. Vor allem die Aufmerksamkeit aller Nasen im Umkreis.

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen
Sie werden beschnüffelt und sind automatisch viiiel interessanter. Auch die Menschen reagieren darauf – lieber eine negative Reaktion, als überhaupt keine.

Macht diese Theorie Sinn?

Dass Hunde wirklich „Stinkparfüm“ beim Wälzen auftragen, ist als Theorie dadurch gestützt, dass die Hunde nach dem Wälzen oft sehr aktiv auf fremde Hunde zugehen und sich beschnuppern lassen. Gerade bei Archie ist mir unzählige Male aufgefallen, dass er sich frisch gewälzt besonders aktiv fremden Hunden – vor allem Hündinnen – präsentiert.

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Und was sagt die Wissenschaft dazu?

„Es hat sicherlich auch etwas damit zu tun, sich „interessant” machen zu wollen”, sagt die Verhaltenswissenschaftlerin Dr. Dorit Feddersen-Petersen. „Es ist schwer, das wissenschaftlich zu beweisen, aber meinem Gefühl nach scheinen junge Hunde bis zum Alter von etwa drei, vier Jahren und Hunde, die einen niedrigen Status haben, sich öfter zu wälzen, als ältere oder sehr selbstbewußte Hunde. Die, die „es nötig” haben, versuchen also, sich durch einen phänomenalen Duft aufzuwerten” (Quelle)

„Eau de Poop“ ist so ein edles Parfüm

Und unsere Hunde tragen das „Eau du Poop“ mit Begeisterung auf ihrer Hals- und Nackenpartie, sowie den Wangen und Rutenansatz auf. Dies sind „erogene Zonen“ beim Hund und dies spricht auch dafür, dass die Hunde sich im „Parfüm wälzen“, damit sie ein spannenderer Sexualpartner sind.

Dass diese Zonen wirklich besonders gut ankommen, ist euch vielleicht auch schon aufgefallen. Meine Beiden lieben es am Hals, Nacken und an der Schwanzwurzel gekrault zu werden. Sie strecken sich dabei richtig begeistert, drehen mir den Hintern oder Hals zu und schließen genussvoll die Augen. Diese Theorie klingt also echt haltbar und sinnvoll! (Quelle 1 Quelle 2)

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Theorie Nummer 2: Ernährungsmangel

Laut dieser Theorie, wälzen sich Hunde im Poop und Dreck, um fehlende Bakterien oder Enzyme aufzunehmen. Also von außen auftragen. Mh, klingt ein bisschen verdreht und kompliziert, finde ich. Das sehen die Fachleute ähnlich.
Beispielsweise Dr. Petra Kölle vom Lehrstuhl für Tierernährung der Uni-Tierklinik in München sagt, dass dieses Wälzen nichts mit Verdauungs- oder Ernährungsstörungen zu tun hat. (Quelle)

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Theorie Nummer 3: Den eigenen Geruch loswerden

Dies klingt für mich tatsächlich nachvollziehbar! Wenn euer Hund zum Beispiel frisch gebadet ist und er den Geruch des Shampoos loswerden will, wälzt er sich einfach in etwas, was für ihn besser riecht! Auch wenn ich Archie mit einem natürlichen Mittel gegen die Zecken eingerieben habe, ist mir aufgefallen, dass er sich noch mehr als sonst auf dem Spaziergang ausgiebig gewälzt hat.

Durch die Wissenschaft wird diese Theorie jedoch nicht gestützt oder erwähnt.

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Theorie Nummer 4: Tarngeruch

Diese Theorie geht noch einen Schritt weiter, als die vorige. Sie besagt, dass unser Hund nicht nur einen anderen – besseren – Duft annimmt, sondern sich sogar damit tarnt. Sprich: sich im Geruch der Beute wälzt.
Denn wenn der Hund mit uns auf den Spaziergang startet, ist es für ihn auch die Zeit, um zu Jagen. Dabei soll die potentielle Beute ihn als Jäger nicht direkt wittern und fliehen.

Dies wird wohl auch von einigen Forschern gestützt – leider verlinken jedoch so viele Journalisten in ihren Artikeln ihre Quellen nicht, sondern schreiben einfach „Forscher vermuten das auch!“ Mh, hilft so nicht weiter und ich bin kein Fan von haltlosen Behauptungen. Aber ich konnte diese Studien auch bei Google nicht finden.
(Quelle)

Mh, die Theorie hinkt!

Doch auf den zweiten Blick macht diese Theorie für mich keinen Sinn mehr. Denn Archie würde bei der Auswahl „Kaninchenköttel“ oder „Fuchspoop“ immer den Fuchs wählen. Stinkt ja viel mehr! Wieso sollte er sich als Jäger in „Eau du Fuchs“ wälzen? Das ist ja überhaupt keine gute Tarnung?

Und dazu wälzt er sich bevorzugt in Pferdeäpfeln. Entenschiss. Und totem Fisch. All dies sind keine Beute-Tiere für ihn. Somit zweifele ich an dieser Begründung.

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Theorie Nummer 5: Überlebensinstinkt

Auf diese spannende Begründung wäre ich von selber nicht gekommen: Ein nasser Hund ist eher angreifbar, als ein trockener. Er riecht intensiver, wiegt vor allem bei viel Fell mehr und kann sich so schwerer bewegen. Und er friert bei kühlen Temperaturen.

Deshalb rennt er besonders nach dem Baden wie verrückt durch die Gegend, damit sein Metabolismus angeworfen und der Körper wärmer wird. Und er wälzt sich ausgiebig auf dem Teppich oder in seinem Körbchen, da dies ja auch eine wärmende Aktivität ist. Diese Theorie hängt bestimmt auch mit der nächsten zusammen.

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Theorie Nummer 6: Um zu trocknen

Wenn Pixie nass geworden ist – ob durchs Schwimmen, Regen oder wenn sie gebadet wurde, wälzt sie sich minutenlang. Auf einer weichen Oberfläche, wie ein Teppich oder eine Decke, dient ihnen diese wie ein Handtuch. Draußen wird gern Sand genommen oder Laub. Auch in Kombination mit dem Rumgerenne aus der vorigen Theorie, damit ihr warm wird. Macht ja total Sinn, oder?

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Theorie Nummer 7: Weil es sie juckt

Unsere Hunde sind nicht so flexibel wie wir und können sich schwer im Nacken, auf dem Rücken oder am Popo kratzen. Das ist echt fies!

Wälzt sich dein Hund pausenlos und so richtig übertrieben viel und wirkt dabei nicht fröhlich, sondern angestrengt, ist dies möglicherweise ein Hinweis auf ein gesundheitliches Problem? Eine Allergie – vielleicht durch eine Futter-Empfindlichkeit?

Oder Parasiten, wie Flöhe oder auch Zecken? Denn diese verursachen natürlich fiesen Juckreiz und die Bisse tun auch weh. Wenn dir dies auffällt, solltest du direkt mal das Fell genauer unter die Lupe nehmen, um wirklich sicher zu gehen.

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Theorie Nummer 8: Einfach weil es so gut RIECHT!

Entdeckt dein Hund einen Geruch, der ihn so richtig begeistert, ist dies einfach ein super Grund fürs Wälzen! Je ekliger, desto besser. Und auch gerne total ausgefallen. Gerade bei Archie habe ich beobachten können, dass er in einen richtigen Wälz-Rausch verfallen kann.

Er schnuppert intensiv an der Stinki-Stelle und lässt sich direkt darauf fallen. Dreht sich dann auf den Rücken, wälzt sich mehrmals hin und her, von oben bis unten. Dann springt er wieder auf, schnuppert erneut und lässt sich wieder fallen. Dies passiert immer schneller und schneller.

„Es riecht so gut! Da schmeiße ich mich komplett rein!“ Und ich kann richtig sehen, wie sehr er dies feiert. Also lasse ich ihn gerne von Kopf bis Pfote den neuen Duft aufnehmen.

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Theorie Nummer 9: Kommunikation mit dem Rudel

Dies ist so eine spannende Theorie! Der Kynologe Günther Bloch studiert seit 1977 das Verhalten von Haushunden studiert und leitet seit 1991 Forschungsprojekte mit freilebenden Wölfen in Polen und Kanada.

Dabei hat er unterschiedliche Auslöser für das Wälzen bei Wölfen bemerkt:
„Wir haben bei unseren Wolfsforschungen beobachtet, dass sich einzelne Wölfe in Kadaver wälzen, anschließend gezielt zu anderen Familienmitgliedern laufen und von denen dann interessiert beschnuppert werden.

Und anschließend folgen diese Familienmitgliedern dem Individuum zum Beutetier-Kadaver”, berichtet Bloch. „Ich konnte es anfangs selbst nicht glauben.”

Gibt es im Winter eine Wälzpause?

Hundehaltern, die erlebt haben, dass ihr Hund ihnen im Winter eine Art „Schonzeit” einräumt und sich praktisch nie wälzt, stimmt Bloch zu: „Interessanterweise erfolgten auch unsere Observationen fast ausschließlich im Sommer, so dass vermutlich ein Einzelwolf aufgrund der Präsenz von Fressfeinden (in Kanada Pumas, Grizzlies und Schwarzbären) sozusagen aus Eigeninteresse lieber “familiäre Verstärkung” holt, anstatt die Nahrungsquelle eben wegen dieser Fressfeinde aufgeben zu müssen.”

Im Winter bekam er derlei fast nie zu sehen: „Im Winter ruhen die Bären eben in ihren Höhlen und tauchen nicht an Kadavern auf.” (Quelle)

Ich werde mir diesen Winter das ganz genau anschauen, ob Archie sich weniger wälzt. Letzten Winter hat er sich ja noch nicht getraut. Und ich bin gespannt, ob die Theorie von Günther Bloch auf uns zutrifft!

Wir stinken am besten zusammen!

Gleichzeitig kann das Wälzen in Stinkigem als Gruppenzusammenhalt verstanden werden. Sowas wie ein Gruppengeruch der gleichzeitig die Bindung innerhalb des Rudels stärkt.

Manches Mal ist auch bei uns das Gewälze Team-Work: wenn Archie sich gerade begeistert rumwälzt schmeißt sich die Ferkelmadame auch mal fix auf die Stelle. Sie gehören also zusammen, riechen beide ganz besonders und sind eben ein kleines Rudel.

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Theorie Nummer 10: Es macht einfach glücklich!

Hunde sehen mit ihrer Nase. Der Geruchssinn ist für sie wichtiger als ihre Augen. Daher ist es total nahe liegend, dass ein krasser Geruch für sie ein richtiges Stink-Kunstwerk an Eindrücken ist. Die fies duftende Stelle erzählt für unsere Hunde eine richtige Geschichte.

Und dieses Kunstwerk wollen sie nicht nur voll aufnehmen und entdecken, sondern eben total auskosten. Quasi ein „Wunderduft“ to go.

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Zudem fühlt es sich so schön für sie an, dass sie sich wälzen, drehen und schrubbeln, dass dies Endorphine ausschüttet, sie sich richtig wohl fühlen und Stress abbauen.

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Und du bist der Wälz-Komplize

Ich habe es ja schon von Archie erzählt: Wälzen ist ein Vertrauensbeweis, denn dein Hund wirft sich auf dem Rücken, streckt alle vier Beine in die Luft und sein Hals und Bauch als empfindlichste Körperteile, sind ungeschützt. Aber er vertraut dir dann so absolut, dass er ohne Sorge seiner Begeisterung nachgeht.

Wir ermöglichen es ihnen somit, dieses Glück total auszukosten, da wir aufpassen, während unsere Hunde so richtig den Moment genießen können.

Ist dies nicht die schönste Art und Weise dieses Verhalten zu sehen? Definitiv meine Lieblingstheorie.

Und besser kann ich diesen Artikel gar nicht beenden!

Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Sachen

Jetzt freue ich mich auf euer Feedback und Kommentare. Welche Theorien machen für dich total Sinn? Habt ihr selber ähnliches bei eurem Hund beobachtet und was ist für dich nicht nachvollziehbar? Vielleicht habe ich auch einen Grund übersehen, den ihr selber erlebt habt? Lasst mir gerne einen Kommentar da!

Ich wünsche euch und euren Hunden ganz viele wunderbare Wälzmomente, die sie glücklich machen und ihr seid dabei die besten Komplizen auf dem stinkigen Weg zum täglichen Glück.

Liebe Grüße von Rebecca und den beiden Terrierferkeln Pixie und Archie