Wie lange fährt man mit dem Auto nach Griechenland

Griechenland hat viel mehr zu bieten als nur Sonne, Strand und Meer. Aber man muss schon mobil sein, um alles sehen zu können. Was könnte näher liegen, als mit dem eigenen Auto nach Griechenland zu reisen.

Auf dem Landweg nach Griechenland

Ein Kurztrip lässt sich nur mit dem Flugzeug bewältigen. Insofern aber ein Urlaub von ein paar Wochen geplant ist, kann eine Autoreise nach Griechenland mit ein paar Vorbereitungen zu einem erholsamen und unvergesslichen Erlebnis werden. Die Strecke ist jedoch nicht zu unterschätzen. So kommen schnell einmal zweitausend Kilometer oder mehr zusammen und die Fahrt führt durch mindestens drei weitere Länder. Abhängig von persönlichen Vorlieben und dem Ausgangsort sind folgende Routen denkbar:

  1. Österreich - Serbien - Mazedonien - Griechenland
  2. Österreich - Slowenien - Kroatien - Serbien - Mazedonien - Griechenland
  3. Tschechien - Slowakei - Ungarn - Serbien - Mazedonien - Griechenland

Die einzelnen Routen unterscheiden sich nur wenig in der Entfernung zum Zielort. Der größte Teil der Strecke kann auf relativ komfortablen Autobahnen zurückgelegt werden. Jedoch ist die Reisezeit häufig durch Kontrollen und Wartezeiten an den Grenzen wenig kalkulierbar. Durchschnittlich ist bei einer Autoreise nach Griechenland von mindestens zwei Tagen auszugehen.

Zu Lande und zu Wasser - mit der Fähre unterwegs

Eine Alternative zur reinen Fahrt über Land bieten Fähren. In Italien gibt es verschiedene Hafenstädte, an denen regelmäßig Autofähren nach Griechenland übersetzen. Im Norden sind Triest und Venedig zu nennen. Etwas weiter südlich liegt Ancona. Ganz im Süden Italiens legen Fähren aus Griechenland in Bari und Brindisi an. Während von Hamburg nach Brindisi über 2000 Kilometer zurückgelegt werden müssen, gestaltet sich die Anreise zum Fährhafen Triest von München aus mit etwa 500 Kilometern eher gemütlich. Zielhäfen sind meist Patras und Igoumenitsa auf dem griechischen Festland, aber auch Inseln wie Korfu. Die Fähren fahren häufig über Nacht. So lassen sich die 12 bis 30 Stunden Fahrzeit im Schlaf verbringen und ausgeruht und entspannt in Griechenland ankommen.

Reisekosten für die Fahrt nach Griechenland

Je nach Reisezeit und Komfort der Kabinen schwanken die Preise für die Verschiffung stark. So können zwei Erwachsene in einer einfachen Innenkabine schon für etwa 200 Euro übersetzten und ihren Wagen mitnehmen. Bei einer Familie mit zwei Kindern, die eine luxuriöse Außenkabine bevorzugt, steigert sich der Preis leicht auf über 1000 Euro. Es ist abzuwägen, ob ein finanzieller Mehraufwand es rechtfertigt, ruhiger und entspannter am Ziel anzukommen. Denkbar günstiger ist die Autoreise nach Griechenland über den Landweg. Hier sind neben den Benzinkosten nur Straßenbenutzungsgebühren zu zahlen. Für einige Länder sind Vignetten erhältlich, die teilweise schon zu Hause gekauft werden können. Auf wenigen Teilstrecken kann auch Mautgebühr verlangt werden. Manche Länder haben noch nicht den Euro eingeführt oder sind noch nicht in der EU. Deshalb kann es sinnvoll sein, im Vorfeld ein wenig Geld in die jeweilige Landeswährung zu tauschen. Das verhindert, dass man völlig unvorbereitet an einem Ticketautomaten auf der Autobahn stehen bleiben muss.

Ein gründlicher Check des Autos

Während für die Familie die Zeichen auf Erholung stehen, muss das Auto nun Schwerstarbeit leisten. Es lohnt sich, vor Reiseantritt ein paar Punkte zu prüfen, denn schließlich trübt eine Panne den Erholungswert der Reise ganz erheblich.

Beim Öffnen der Motorhaube ist ein Blick auf das Herzstück des fahrbaren Untersatzes wichtig. Läuft irgendwo Öl oder Wasser aus? Der Keilriemen sollte weder porös noch rissig sein. Füllstände von Kühlwasser, Öl und Scheibenwaschanlage sind zu kontrollieren und gegebenenfalls aufzufüllen. Schon länger ausstehende Reparaturen oder ein Ölwechsel sollten unbedingt noch vor Reiseantritt erledigt werden. Ein prüfender Blick zum Reservereifen gibt Gewissheit, dass er überhaupt vorhanden ist und auch noch genügend Luft enthält. Das Pannenset, ein Warndreieck sowie der Verbandskasten befinden sich an Ort und Stelle? Hier lohnt es sich, genauer hinzusehen. Manche Utensilien haben ein Verfallsdatum oder sind im Inneren der Verpackung leer. Die richtige Profiltiefe auf den Reifen und gut funktionierende Scheibenwischer können auf der Autoreise nach Griechenland Leben retten. Bei voller Beladung sind die Bremsen starker Belastung ausgesetzt, deshalb lieber die schon ziemlich abgefahrenen Bremsscheiben erneuern. Es kann auch nicht schaden, sich bei der Versicherung zu erkundigen, ob spezielle Vertragsmodalitäten für die Durchfahrtsländer oder Griechenland zu beachten sind oder der Versicherungsschutz in manchen Gebieten sogar ausgeschlossen ist. Besitzt das Auto noch kein EU-Kennzeichen, muss bei allen Fahrten im Ausland an der Rückseite des Fahrzeuges das Länderkennzeichen des Herkunftlandes angebracht sein. Gültig sind nur die ovalen Aufkleber mit einem schwarzen D in der Mitte und einem schmalen schwarzen Rand.

Nun kann das Auto beladen werden

Schwere Sachen gehören immer nach unten. Ladungssicherung betrifft nicht nur Fahrer von Lastkraftwagen. Bei Vans oder Kombis schützen Netze oder Gitter die Insassen vor rutschendem Gepäck beim Bremsen. Doch einem Crash können sie meist nicht standhalten. Deshalb sollte man das Gepäck möglichst auch mit Spanngurten am Kofferraumboden fixieren. Fahrradträger und eine Dachbox werden nur selten genutzt, daher geht die Montage nicht immer leicht von der Hand. Bei Pausen auf der Autoreise nach Griechenland empfiehlt es sich, immer wieder einmal zu kontrollieren, ob noch alles festsitzt. Es versteht sich von selbst, dass das Auto nun deutlich höher ist als normal. Tiefgaragen und Brücken mit niedriger Durchfahrtshöhe sind tabu.

Die wichtigsten Papiere für die Autoreise

Zur Einreise nach Griechenland wird prinzipiell nur der Personalausweis benötigt, da Griechenland Mitgliedstaat der EU ist. Kindereinträge im Reisepass eines Elternteils sind seit 2012 nicht mehr gültig. Jedes Kind benötigt ein eigenes Ausweisdokument. Bei der Fahrt mit der Fähre über Italien reichen diese persönlichen Papiere aus. Nimmt man den Landweg, sei daran erinnert, dass Serbien und Mazedonien noch nicht zur EU gehören. Beide Staaten sind lediglich Beitrittskandidaten. Bei allen Ländern, die passiert werden, sollte auf spezielle Bestimmungen für die Ein- und Durchreise geachtet werden. Im Zweifelsfall schützt ein gültiger Reisepass für alle Reisenden vor Unklarheiten und Verzögerungen auf der Autoreise nach Griechenland. Der Fahrer muss seinen Führerschein griffbereit halten und auf Verlangen auch den Fahrzeugschein vorweisen können. Bei der Kfz-Versicherung ist die grüne internationale Versicherungskarte erhältlich. In vielen Ländern ist dieser Schein bei der Durchreise sogar Pflicht.

Mit Kindern unterwegs

Wer mit Kindern in den Urlaub fährt, sollte keine langen Etappen einplanen. Wenn die Kinder im Auto gut einschlafen, sollte zumindest ein Teil der Strecke nachts absolviert werden. Allerdings nur dann, wenn dem Fahrer die Dunkelheit nichts ausmacht und er sich vorher entsprechend ausgeruht hat. Häufige Pausen mit etwas Bewegung und die eine oder andere Übernachtung nehmen aus langen Anreisen den Stress und beugen Übermüdung vor. Wer daran denkt, dass die Fahrt schon das Ziel ist, beginnt schon bei der Abreise mit der Erholung. Eine gute Ablenkung für den Nachwuchs während der Autoreise nach Griechenland sind Hörspiele oder ein Gameboy. Tragbare DVD-Spieler bringen Kino-Gefühl ins Wageninnere. Adapter oder Ladekabel für den Zigarettenanzünder im Auto sorgen auch auf längeren Etappen für ausreichend Energie. Eine Kühlbox mit Proviant und Getränken schränkt die ständige Suche nach Restaurants oder Snack-Läden ein.

Die perfekte Reisezeit für Griechenland

Wem es nicht heiß genug sein kann, der sollte unbedingt im Sommer eine Autoreise nach Griechenland unternehmen. Entspanntes Fahren, Besichtigungen und Wandern sind im Frühjahr oder in den Herbstmonaten möglich. Die Badetemperaturen gestalten sich zwischen Mai und Ende Oktober sehr angenehm. Vorteilhaft ist natürlich auch eine Reisezeit außerhalb der Schulferien. Dann sind nicht nur die Preise für die Übernachtungen günstiger, sondern auch die Strände überschaubarer.

In Griechenland angekommen - und nun?

Nicht nur in Deutschland gelten Geschwindigkeitsbegrenzungen. Die Regeln in Griechenland sind ähnlich:

  • 50 km/h innerorts
  • 80 bis 110 km/h auf Landstraßen (meist genau ausgeschildert)
  • 130 km/h auf Autobahnen

Hauptverkehrsrouten zwischen Großstädten oder Küstenrouten sind im Allgemeinen sehr gut ausgebaut. Gebühren werden nur für ein paar Teilstrecken auf Autobahnen erhoben. Dann handelt es sich meist nur um wenige Euro. Wer sich sorgt, die Straßenschilder könnten durch das griechische Alphabet zu einer echten Herausforderung werden, der sei beruhigt: Alle Ortsnamen stehen zweisprachig auf den Schildern. Einmal auf Griechisch und auch noch einmal auf Englisch. Fernab der Hauptverkehrsadern gestalten sich die Straßenverhältnisse recht unterschiedlich. Im Landesinneren oder in abgelegenen Ortschaften besteht die Straßendecke häufig nur aus Kies. Je unbewohnter die Gegend wird, umso spärlicher ist auch die Beschilderung. Nicht immer zeigt das Navigationssystem oder die Karte die richtige Strecke an. Man hat schnell die Orientierung verloren, die Straße hört einfach auf oder ist gesperrt. Die geschickteste Lösung ist immer einen Einheimischen zu fragen. Er kennt die örtlichen Verhältnisse und weiß über Sperrungen und Umleitungen Bescheid. Bergregionen verlängern die Fahrzeit durch die vielen Kurven beträchtlich, bestechen aber dafür oft mit spektakulären Aussichten. Manch eine Bergstraße kann nur mit Allradantrieb befahren werden. Die kurvenreichen Strecken sind nicht zu unterschätzen. Sie verlangsamen nicht nur die Geschwindigkeit, sondern können auch bei empfindlichen Menschen oder Kindern Reisekrankheit hervorrufen. Also häufig Pausen machen und viel Zeit einplanen.

Wissenswertes im griechischen Straßenverkehr

In Griechenland gilt wie zu Hause: rechts vor links. Aber Achtung! Anders als in Deutschland gilt dies auch im Kreisverkehr. Das heißt, immer derjenige, der einfährt, hat Vorfahrt. Es ist üblich, dass langsame Fahrer auf den Seitenstreifen ausweichen, damit der nachfolgende Verkehr überholen kann. Muss für das Abstellen des Wagens ein Parkschein erstanden werden, ist dieser selten an Parkscheinautomaten, sondern am nächsten Kiosk erhältlich. Gelbe Linien am Fahrbahnrand deuten keine Baustelle, sondern ein Parkverbot an. Geht das Benzin einmal zur Neige, bekommt der Autofahrer echten Service. In Griechenland gibt es keine Selbstbedienung. Hier wird noch das Benzin - Normal oder Super - vom Tankwart eingefüllt. Autogas wird seltener angeboten, ist aber durchaus auch erhältlich. Viele Tankstellen schließen gegen 19:00 Uhr. Wichtige Notrufe sind über einfache Telefonnummern auch mit dem Handy erreichbar:

  • 112 einheitlich in ganz Europa für den Notruf (in Englisch, Französisch und Griechisch)
  • 104 für die Pannenhilfe
  • 100 Polizeinotruf
  • 166 Rettungswagen
  • 199 Feuerwehr

Essen und Trinken in Griechenland

Wie in anderen mediterranen Ländern lieben es die Griechen, bei gutem Essen zu verweilen. Kaffeehäuser und Tavernen sind Mittelpunkt des sozialen Lebens in Griechenland. Hier werden Nachrichten ausgetauscht, Diskussionen und Verhandlungen geführt. Jeder Grieche, der in einer Gegend fremd ist, geht also zuerst in das Café im Ort. Das sollte auch der Reisende tun. Zu finden ist es nicht schwer: meist auf dem Dorfplatz. Griechen haben keine Berührungsängste und sind Fremden gegenüber sehr aufgeschlossen. So kann es passieren, dass man gleich nach Familienstand und Kindern ausgefragt wird. Der ideale Ort, um nach dem Weg oder einer Unterkunft zu fragen. Das Abendessen besteht in der Regel aus mehreren Gängen. Zur Vorspeise wird immer Brot gereicht. Neben Fisch und Fleisch, vor allem von Schwein, Rind, Schaf und Ziege ist die griechische Küche für ihre Vielfalt an frischem Gemüse bekannt und seine Aufläufe und Eintöpfe. Zum Essen werden neben Wasser gerne Wein und Hochprozentiges getrunken. Der Fahrer sollte sich bei den Spirituosen aber lieber zurückhalten, denn Kontrollen werden häufig durchgeführt. Es gilt die 0,5-Promillegrenze, für Fahranfänger liegt das Limit schon bei 0,2 Promille.

Sehenswertes in Griechenland

Die Antike ist überall noch sehr präsent in Griechenland. Jeder hat schon einmal von der Akropolis in Athen gehört, dem Symbol der griechischen Antike schlechthin, oder dem Koloss von Rhodos. Wer eine Autoreise nach Griechenland unternimmt, hat die Möglichkeit unbegrenzt mobil zu sein. Viele Sehenswürdigkeiten liegen fernab der Touristenrouten und sind nur mit dem Auto oder zu Fuß erreichbar. Naturliebhaber finden in einem der Nationalparks Griechenlands die Wunderwelten der Natur und eine gute Portion Entspannung. Es existieren zwölf Nationalparks mit einzigartiger Flora und Fauna in Griechenland, davon sind zwei Meeresnationalparks.

Unterkünfte in Griechenland

Von der Ferienwohnung über Hotels, kleinen familiären Pensionen und Campingplätzen ist in Griechenland alles anzutreffen. Ist man auf eine bestimmte Gegend oder eine bestimmte Unterkunft fixiert, sollte vor allem in der Hauptreisezeit im Voraus gebucht werden. Für Abenteurer, die gerne ungezwungen und ohne festes Ziel reisen, findet sich immer ein Schlafplatz. Findet der Reisende einmal gar nichts, kann er problemlos im Dorfcafé nachfragen. Hier ist man immer hilfsbereit und findet notfalls durch ein wenig Herumtelefonieren immer einen Bekannten oder eine Tante, die noch ein Zimmer freihaben.

Fazit

Wer mit ein wenig Vorbereitung und der nötigen Zeit und Ruhe eine Autoreise nach Griechenland unternimmt, dem werden sich Land und Leute in einer ursprünglichen und herzlichen Weise offenbaren, die dem Pauschaltouristen wahrscheinlich für immer verborgen bleiben wird.

Achten Sie auf die grüne Karte für Fahrten ins Ausland