Wie lang ist der Dünndarm einer Katze

Als Säugetier verfügt eine Katze über die gleichen Organe wie der Mensch.

Schaltzentrale des Katzenkörpers ist das Gehirn. Im Katzenhirn laufen u.a. die Informationen der Sinnesorgane auf. Der Kreislauf der Katze, ihr Herz und ihre Lunge sind ebenso wie die Verdauungsorgane auf das Leben als Beutegreifer, als Raubtier abgestellt.

Wenn vom Kreislauf gesprochen wird, so ist der Kreislauf des Blutes gemeint. Zentrum dieses Kreislaufsystems einer Katze ist ihr Herz das bei Haus- und Rassekatzen etwa 15 bis 20 g wiegt und damit zwischen 0,4 und 0,8 Prozent des Körpergewichtes ausmacht. Die Aufgabe des Kreislaufsystems besteht darin, sauerstoff- und nährstoffreiches Blut durch den Katzenkörper zu pumpen, die einzelnen Zellen zu ernähren und die Stoffwechselprodukte, d.h. die im Körper entstandenen und nicht verwertbaren Abfälle zu den Ausscheidungsorganen zu transportieren. Die Lage des Herzens ist bei der Katze hinter der 4. bis 7. Rippe "angeordnet".

Tatsächlich existieren zwei Kreisläufe. Der sogenannte große Kreislauf (Körperkreislauf) befördert das aus der Lunge kommende, mit Sauerstoff angereicherte Blut über die linken Herzkammern (Vor- und Hauptkammer) durch die Aorta in die Körperarterien. Dort teilt sich der Blutstrom. Ein Teil des Blutes wird direkt dem Gehirn zugeführt, der andere Teil wird durch ein weit verzweigtes, arterielles System den inneren Organen sowie dem Körpergewebe zugeführt. Dort wird in den Kapillaren, den Verbindungen zwischen Arterien und Venen, der Sauerstoff abgegeben und Kohlendioxid aufgenommen. Gleichzeitig werden in Leber und Darm die Nährstoffe aufgenommen und Stoffwechselprodukte in den Nieren aus dem Blut gefiltert.Anschließend wird das "verbrauchte", venöse Blut zum rechten Herzkammersystem zurückgeführt und im kleinen Kreislauf zur Lunge gepumpt, wo eine erneute Anreicherung mit Sauerstoff stattfindet und das aufgenommene Kohlendioxid ausgeatmet wird.

Das Katzenherz hat eine Größe von etwa 26 x 19 mm (Katze) bzw. 33 x 24 mm (Kater) und ein Gewicht von ca. 13 (Katze) bis 18,4 Gramm (Kater) (vgl. Nickel 2005 mit Hinweis auf Sichert, 1935) und macht damit knapp über 0,5 % des Gewichts einer Katze aus. Ein Katzenherz schlägt pro Jahr mehrere Millionen Male und pumpt hierbei jedes Teilchen der etwa 330 ml Blut (bei einer etwa 5 kg schweren Katze) alle 7-10 Sekunden einmal durch den Katzenkörper. Es reagiert hierbei auf elektrische Impulse, Hormone und körpereigene Chemikalien.


Zwischen 15 und 20 Prozent des Blutes benötigt die Katze zur Versorgung ihres Gehirns. Das übrige Blut wird dem "restlichen" Körper zur Verfügung gestellt. Sofern es erforderlich wird, z.B. auf der Jagd oder wenn die Katze fliehen muss, können allerdings bis zu 90 Prozent des Blutes aus den inneren Organen und sogar aus dem Gehirn abgezogen und den Muskeln zugeführt werden.

Auch die Verdauungsorgane der Katze entsprechen systematisch denen des Menschen, sind allerdings ein wenig einfacher gehalten. Im Gegensatz zum menschlichen Speichel enthält der Speichel der Katze keine Verdauungsenzyme. Eine Vorverdauung von Nahrung ist nicht erforderlich, da Fleischstücke komplett geschluckt werden. Katzenmägen haben im Verhältnis ein großes Fassungsvermögen und sind auf schnelle Mahlzeiten ausgerichtet. Durch den hohen Säuregrad in der Magensäure können ganze Beutetiere inklusive Knochen, Federn etc. verdaut werden. Gleichzeitig werden durch die Magensäure mit der Nahrung aufgenommene Bakterien abgetötet. Einen Blinddarm haben Katzen nicht.

Beim Verdauungsvorgang wird die Nahrung, d.h. natürlich deren Inhaltsstoffe wie Kohlehydrate, Proteine und Fette in einfache Moleküle aufgespalten, die dann durch die Wände des Dünndarms in den Blutkreislauf gelangen und zur Leber transportiert werden. Der Dünndarm ist mit einer Länge von 1,0 bis 1,7 Metern verhältnismäßig kurz und mit seiner einfachen Darmflora zur Verdauung von Kohlehydraten nur bedingt geeignet. Im Dünndarm werden die Moleküle zu Aminosäuren und essentiellen Fettsäuren verarbeitet. Katzen sind als Fleischfresser zwingend auf tierisches Eiweiß angewiesen, damit alle erforderlichen Säuren hergestellt werden können.

Zum Vergleich:Katze: Der Dünndarm der Katze ist zwischen 1,0 und 1,7 Metern lang. Die Darmflora enthält etwa 10.000 Bakterien.Mensch: Der Dünndarm des Menschen hat eine Länge von 6,0 bis 6,5 Metern und die Darmflora umfasst 10.000.000 Bakterien.

* Nickel, Richard; Schummer, August, Seiferle, Eugen: Lehrbuch der Anatomie der Haustiere; Band III, Kreislaufsystem, Haut und Hautorgane, 4. unveränd. Auflage, Parey-Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8304-4164-9; S. 49

© 1999-2022 Welt der Katzen | Marcus Skupin - Katzenforschung | Katzenwissen | Katzenhaltung

Wer hätte je gedacht, dass der menschliche Magen-Darm-Trakt ein eigenständiges Nervensystem mit rund 200 Millionen Nervenzellen besitzt? Das sind so viele neuronale Zellen, wie das Gehirn einer Katze hat. Also kann man gut und gern behaupten, dass der Bauch ein schlaues “Kerlchen” ist. Die Nervenzellen (Darmneuronen) und Darmbakterien unseres Darms haben große Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit! Alles ist sehr eng miteinander verknüpft. Der Darm spielt aber nicht nur bei den Menschen eine immense Rolle, bei unserer geliebten Katze verhält es sich nicht viel anders: Hat die Samtpfote eine gesunde Magen-Darm-Flora, zeigt sich dies in ihrem Wohlbefinden.

In der Natur geht die Katze als Einzeljäger auf Beutezug. Sie jagt und spielt mit ihrer Beute bis zur Erschöpfung. Der Todesbiss ist letztendlich die Erlösung, bevor die Katze ihren Fang verspeist. Unsere heutigen Hauskatzen müssen nicht mehr auf Fangzug gehen. Auch wenn der Jagdtrieb als Instinkt bleibt, haben Hauskatzen in der Regel ihren persönlichen Dosenöffner – uns. In der Natur wird nach der „Jagd“ die Beute, mit den Reißzähnen in Stücke zertrennt. Im Maul wird die Nahrung mit dem Speichel gleitfähig gemacht, so dass leichter geschluckt werden kann.

Katzenspeichel besitzt keine Enzyme

Doch im Gegensatz zu den Menschen besitzt Katzenspeichel keine Enzyme, die die Nahrung schon zur weiteren Verdauung aufspalten.
Durch das Schlucken gelangt der Bissen durch den Rachen in die Speiseröhre. Muskelkontraktionen befördern die Nahrung in den einhöhligen Magen, der sich zur linken Seite des Bauchraumes hinter der Leber befindet. Im leeren Zustand hat der Magen einer Katze lediglich einen Durchmesser von ca. 2 cm. In der Magenschleimhaut befinden sich Drüsen, die säure- und enzymhaltigen Magensaft produzieren, mit dem Keime abgetötet werden, auch beginnt hier die Verdauung der Nahrungseiweiße.

Carnivore besitzen einen kürzeren Dünndarm

Der Nahrungsbrei wird durch Muskelkontraktionen weiter in den Darm befördert, welcher in der Bauchhöhle liegt. Er beginnt am Magenausgang und endet am After. Der Darm wird unterteilt in Dünn- und Dickdarm. Fleischfresser oder Carnivore besitzen einen kürzeren Dünndarm und sind an eine leicht verdauliche und nährstoffreiche Nahrung angepasst. Die Verweildauer im Darm ist vergleichsweise kurz. 
Der Zwölffingerdarm ist der Anfang des Dünndarms. Hier werden Gallenflüssigkeit und Bauchspeicheldrüsensäfte über den Gallengang, der in den Zwölffingerdarm mündet, beigemengt.

Gallenflüssigkeit sorgt für Fettverdauung

Die Gallenflüssigkeit neutralisiert die Magensäuren und emulgiert Fette, damit die fettverdauenden Verdauungssäfte effektiv die Fette in Fettsäuren und Glycerin zerlegen, d.h. verdauen können. Der Bauchspeicheldrüsensaft sorgt für die weitere Neutralisierung der Magensäuren und die enthaltenen Verdauungsenzyme bewirken die Verdauung von Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten. Die Spaltprodukte der Verdauung, d.h. Aminosäuren, Fettsäuren und Einfachzucker werden dann durch die Darmwand in den Körper aufgenommen.

Darmzotten sind nährstoffdurchlässig

Die Dünndarmschleimhaut besteht aus Zotten, die nährstoffdurchlässig sind, so können auch Nährstoffe aktiv oder passiv durch den Körper aufgenommen werden. Der Dickdarm hat die Aufgabe, nicht verwertbare Nahrungsbestandteile einzudicken und wasserlösliche Vitamine, Fettsäuren und Salze in den Körper aufzunehmen. Alles, was nicht verwertet werden kann, wird im Mastdarm gespeichert und letztendlich über den After als Kot ausgeschieden. Die Nährstoffe, die der Körper aufnimmt, gelangen über das Blut zur Leber. Das ist der Ort, an dem die meisten Stoffwechselvorgänge stattfinden. Hier werden Nahrungsbestandteile umgebaut und toxische Nährstoffe neutralisiert  oder entgiftet. Erst dann werden sie über Darm, Nieren oder Haut ausgeschieden.

Wie lang ist der Dünndarm einer Katze

Wer sich mit der Anatomie und dem Essverhalten seiner Katze auseinandergesetzt hat, hat schon einmal eine gute Basis gelegt und versteht die physischen Bedürfnisse seines Lieblings. Doch neben der Nahrung ist es auch wichtig, für das psychische Wohlbefinden zu sorgen. Andersherum wirkt sich Stress und Unwohlsein negativ auf den Darm aus.

Ein schönes Heim sorgt für den Wohlfühfaktor: Ideal wären genügend Kratzmöglichkeiten, die Chance auf einen Fensterplatz und einen Platz an dem sich die Katze ungestört zurückziehen kann. Nicht zu vergessen die Liebe, die man seinem Vierbeiner entgegen bringt.

Wie lang ist der Dünndarm einer Katze

Die Nahrung verweilt in etwa 24 – 36 Stunden im Magen-Darm-Trakt der Katze. Das ist abhängig von der Zusammensetzung des Futters, der Verdaulichkeit und den Fütterungsabständen. Unlösliche Ballaststoffe haben ebenfalls einen großen Einfluss auf die Passagezeit durch den Darm. Im Magen ist die Verweildauer 2 – 8 Stunden, im Dünndarm 1 – 2 Stunden und im Dickdarm 18 – 24 Stunden.

Organe die zum Verdauungssystem gehören:

  • Maulraum: Lippen (Lefzen), Zähne, Zunge, Speicheldrüsen, Rachen Speiseröhre
  • 
Magen, Leber mit Gallenblase, Bauchspeicheldrüse
  • Dünndarm: Zwölffingerdarm, Leerdarm, Krummdarm
  • Dickdarm: Blinddarm mit Wurmfortsatz (Appendix), Grimmdarm, Mastdarm
  • After

Jeder Abschnitt des Verdauungssystems hat eine spezielle Aufgabe. Kommt es an einer Stelle zu Störungen, hat das in den nachfolgenden Bereichen ebenfalls Störungen zur Folge, wie zum Beispiel Durchfall oder Verstopfungen.
 
Damit unsere Samtpfote sich rund um wohl fühlt, ist es wichtig, dass durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung die Darmwand leistungsfähig erhalten wird. Mehr zum Thema Ernährung findet ihr bei Purina ONE.

Wie lang ist der Dünndarm einer Katze