Wenn trump gewinnt was heißt das für deutschland und immobilien

Der Unternehmer sieht aktuell deutlich mehr Chancen als Risiken im US-Immobiliengeschäft. Seine Investments will er deshalb auf zwei Milliarden Dollar verdoppeln.

23.01.2021 | von Peter Brors und Anne Wiktorin

Wenn trump gewinnt was heißt das für deutschland und immobilien

Will einen Neustart der transatlantischen Beziehungen: Außenminister Heiko Maas (SPD). © dpa

Eine Wiederwahl Trumps, so die Befürchtung in Berlin, könnte dem transatlantischen Verteidigungsbündnis den Todesstoß versetzen. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich und FDP-Außenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff sagten der Nato in diesem Fall in der ARD schwere Zeiten voraus und sprachen sich für eine Stärkung der Selbstständigkeit Europas in diesem Fall aus.

[Mehr zum Thema: Szenarien für einen Wahlsieg - diese Staaten müssen Trump und Biden jetzt holen, um zu gewinnen]

Mützenich sprach sogar von einem möglichen „Chaos“. Auch Linken-Politiker Gregor Gysi antwortete in der ARD auf die Frage, ob er besorgt sei: „Ziemlich“. Die absehbare Hängepartie lasse nichts Gutes erwarten.

Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen warnte davor, dass eine Wiederwahl  Trumps die amerikanische Außenpolitik stark verändern könne. „Wenn die Nato nicht vier, sondern acht Jahre infrage gestellt würde, wäre dies etwas ganz anderes", warnte er im ZDF.

„Wenn Trump gewinnt, ändert sich die globale Ordnung fundamental“, sagte auch Grünen-Chef Habeck beim Sender ntv. Europa müsse sich einigen, sonst werde es international keine Rolle mehr spielen.

Außenminister Heiko Maas (SPD) hatte im Interview mit dem Tagesspiegel am vergangenen Sonntag keinen eigenen Favoriten für die Wahl nennen wollen. Es wäre „gefährlich“, wenn der deutsche Außenminister sich in die Entscheidung der Amerikanerinnen und Amerikaner einmische, warnte er.

Anschließend lobte Maas allerdings deutlich die außenpolitischen Grundüberzeugungen Bidens, der ebenso wie er selbst dem Multilateralismus verpflichtet sei, also grenzüberschreitende Probleme durch enge Zusammenarbeit lösen wolle.

[Mehr zum Thema: Das US-Wahl-Ergebnis ist noch offen – doch die Spaltung steht schon fest]

Dagegen steht Trump mit seinem offenen Nationalismus und seiner Verachtung für Regeln und internationale Zusammenarbeit gegen alle Traditionen, denen sich die deutsche Außenpolitik seit Jahrzehnten verpflichtet sieht.

So optimistisch wie Ischinger sind in Berlin wenige

Maas erklärte in dem Interview, das deutsch-transatlantische Verhältnis müsse dringend wieder verbessert werden. Unabhängig vom Ausgang der US-Wahl werde er deshalb einen Neustart für die Beziehungen, einen „New Deal“ vorschlagen.

Den meisten Vertreterinnen und Vertretern der Bundesregierung dürfte klar sein: Nur ein Präsident Biden würde dieses Angebot annehmen, Trump würde die Initiative dagegen vermutlich ins Leere laufen lassen. Der Erosionsprozess im deutsch-amerikanischen Verhältnis – er würde sich dann vermutlich rasant beschleunigen.     

Zudem gibt es in Berlin die Befürchtung, dass andere Mächte in der Welt eine Krise der USA ausnutzen könnten.

Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Johann Wadephul (CDU), hatte schon vor der Wahl gewarnt, im Falle einer Hängepartie nach der Wahl oder gar einer Verfassungskrise könne China versucht sein, die Schwäche des stärksten internationalen Rivalen zu nutzen.

Wenn trump gewinnt was heißt das für deutschland und immobilien

So viel Optimismus wie Ischinger verbreitete kaum einer der deutschen Politiker, der sich am Mittwochmorgen öffentlich äußerten. Dem ZDF sagte der Ex-Diplomat: „Wir haben vier Jahre durchgestanden. Wir werden weitere vier Jahre durchstehen.“

08.10.2020, 19:30 Uhr

Donald Trump oder Joe Biden: Das scheint momentan die entscheidende Frage. Für Anleger gilt jedoch schon seit dem Frühjahr: Es ist fast egal, wer unter der Fed den Präsidenten spielt. Dies hat Folgen für die persönliche Geldanlage

Für die Republikaner in den USA lief es in den vergangenen Tagen nicht gerade nach Plan: Die Corona-Infektion des US-Präsidenten bestimmte die Nachrichten, doch wirklich bemerkenswert war eher das Scheitern eines neuen Konjunktur- und Stimulus-Pakets. Donald Trump verliert damit seinen letzten Trumpf vor den Wahlen. Anlegern jedoch gibt dies einen Vorgeschmack auf die Zeit nach November.

Denn in Deutschland hieß es früher einmal, dass „die Roten nicht mit Geld umgehen können“. Die Roten, das ist hier die SPD und in den USA sagte man dies den Demokraten lange nach. Speziell Donald Trump hat als Republikaner aber die Schulden in die Höhe getrieben und Nullzinsen für lange Zeit zementiert. Nullzinsen, die für Anleger auch hierzulande bedeuten, dass man sein Geld investieren muss. Jeder Euro auf der Sparkasse ist totes Kapital.

In Europa war vielen schon der erste Triumph Donald Trumps ein Rätsel. Und sie können jetzt nicht verstehen, dass der Präsident nach zahlreichen Skandalen und dem Missmanagement der Corona-Krise noch Chancen auf die Wiederwahl hat. Auch wenn verschiedene Faktoren wie die Polarisierung innerhalb der Bevölkerung stark zunehmen, bleibt es bei dem alten Satz „it's the economy stupid“, den ein Wahlkampfberater von Bill Clinton in den 90er-Jahren prägte. Auf diesem Gebiet hat Trump bis zur Corona-Krise abgeliefert. Übrigens ebenso wie partiell auf dem Gebiet der Außenpolitik, denn anders als seinem Vorvorgänger George W. Bush kann man Trump vieles nachsagen, Kriegstreiberei jedoch nicht unbedingt.

Aus Börsensicht stiegen die Gewinne der großen Konzerne deutlich, was maßgeblich an Trumps massiven Steuersenkungen lag, die er nach der Wahl 2016 auf den Weg brachte. Aber auch die breite Bevölkerung profitierte. Der Arbeitsmarkt boomte bis zur Corona-Krise, das verfügbare Haushaltseinkommen stieg landesweit deutlich an und viele Amerikaner profitieren vom Aktienmarkt, der nach Corona wieder auf Rekordniveau notiert und in den vergangenen Jahren nach Berechnungen des Brokers Etoro im Gegensatz zum europäischen Markt weit höhere Gewinne abwarf.

Nun droht Trump auf den letzten Metern in diesem Metier an Boden zu verlieren. Die US-Konjunktur braucht laut Fed-Chef Jerome Powell dringend neue staatliche Unterstützung. Viele Amerikaner sind auf neue Stimulus-Checks angewiesen, die Trump als Reaktion auf Corona verteilt hatte. Doch mit den Demokraten scheint eine Einigung vor der Wahl ausgeschlossen. Danach aber wird der Stimulus kommen, die Schulden steigen und die Zinsen werden bei null bleiben.

Die Finanzmärkte drehen auf Joe Biden

An den Finanzmärkten war der Schock über den vorerst geplatzten Deal nur von kurzer Dauer. Trumps Chancen auf eine Wiederwahl sind in den vergangenen Tagen deutlich gesunken. Laut Berechnungen des US-Portals Five Thirty Eight gewinnt Trump derzeit nur in 17 von 100 simulierten Fällen die Abstimmung.

Die US-Börsen fürchten primär das Chaos eines knappen Wahlausgangs, weshalb die Pro-Biden-Prognosen derzeit wohlwollend aufgenommen werden. Am Markt wird das Szenario einer „blauen Welle“ gespielt. Biden könnte neben dem Präsidentenamt auch den Senat erobern und das Repräsentantenhaus verteidigen. Auch wenn die Demokraten die Steuerreform zum Teil rückgängig machen würden, wäre dieses Szenario für die Börsen ausgezeichnet. Denn die Demokraten könnten durchregieren und wären in ihrer Ausgabenpolitik nicht minder spendabel als die Trump-Administration.

Damit wäre es dann wieder fast egal, wer unter der Fed regiert. Für Anleger aber bedeutet es: Den Vermögensaufbau muss man selbst in die Hand nehmen und ewige Nullzinsen als Fakt akzeptieren.

Daniel Saurenzbetreibt mit seinem Team das Börsenportal Feingold Research. Es bietet täglich einen Börsenbrief an, den Sie für 14 Tage kostenfrei testen können. Melden Sie sich unter an oder probieren Sie den Börsendienst unter diesem Link aus. Trainingstage und Coachings finden Sie NEU unter feingold-academy.com