Impfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen, um sich vor einer ansteckenden Krankheit zu schützen. Moderne Impfstoffe sind gut verträglich und unerwünschte Arzneimittelnebenwirkungen werden nur in seltenen Fällen beobachtet. Schutzimpfungen haben nicht nur eine Wirkung auf die geimpften Personen (Individualschutz), sondern können indirekt auch nicht geimpfte Menschen vor einer Erkrankung schützen, da sie die weitere Verbreitung einer Infektionskrankheit stoppen oder verringern (Gemeinschaftsschutz). Show
Das Bundesministerium für Gesundheit hat mit der Ständigen Impfkommission (STIKO) ein unabhängiges Expertengremium für Impfempfehlungen berufen. Die STIKO empfiehlt, welche Impfungen von hohem Wert für den Gesundheitsschutz des Einzelnen und der Allgemeinheit sind, um übertragbaren Krankheiten vorzubeugen. Gesetzlich Versicherte haben einen Anspruch auf empfohlene Schutzimpfungen. Die Einzelheiten werden vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) festgelegt. Allerdings sind Schutzimpfungen für private Auslandsreisen hiervon grundsätzlich ausgenommen. Die Kostenübernahme für Reiseimpfungen kann als freiwillige Leistung der gesetzlichen Krankenkassen angeboten werden – eine gesetzliche Verpflichtung besteht jedoch nicht. Schutzimpfungen werden inzwischen deutlich vermehrt in Anspruch genommen. Bei den Impfungen im Kindesalter haben sich die Impfquoten in den letzten zehn Jahren kontinuierlich erhöht. Defizite bestehen beim Impfschutz von Kindern gegen Pertussis (Keuchhusten), Hepatitis B und den zweiten Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln. Einen unzureichenden Impfschutz weisen auch Jugendliche und Erwachsene auf. Insbesondere liegen die Quoten bei der Masernimpfung noch unter den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation.
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Schutzimpfungen gegen
Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 JahrenSchutzimpfungen gegen
Erwachsene
Auffrischungsimpfungen (alle zehn Jahre empfohlen) gegen
Erwachsene ab 60 JahreSchutzimpfungen gegen
Neben den Impfungen, die standardmäßig vorgesehen sind, können für bestimmte Altersgruppen, epidemiologische Situationen vor Ort, aufgrund besonderer persönlicher Risiken und zum Beispiel einem beruflichen Risiko bestimmte Impfungen empfohlen sein.Personen bestimmter Alters- oder Risikogruppen und deren AngehörigeSchutzimpfungen gegen
iStock/PhotoQueen123 Um einen wirksamen Langzeitschutz zu erlangen, sind Auffrischimpfungen erforderlich. Cholera Wiederimpfung mit einer Dosis nach 6-12 Monaten (WHO) bzw. Erwachsene/Kinder nach 2 Jahren, Kleinkinder nach 0,5 Jahren (Herstellerangaben sind zu beachten). Diphtherie FSME Gelbfieber Gürtelrose (Herpes Zoster) Hepatitis A Hepatitis B Influenza (Saisonale Grippe) Risikogruppen Impfung jedes Jahr (beste Impfzeit: September-November)Japanische Enzephalitis Kinderlähmung Wiederimpfung nach vollständiger Grundimmunisierung nicht routinemäßig, sondern nur bei erhöhtem Risiko (z.B. Reise in Risikogebiet) alle 10 Jahre (Indikationsimpfung nach STIKO).Masern Eine einmalige Impfung mit einem MMR-Impfstoff für alle nach 1970 geborenen Personen ≥ 18 Jahre mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung oder mit nur einer Impfung in der Kindheit ist ausreichend.Meningokokken-Meningitis PneumokokkenDie Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Personen ab 60 Jahren eine Pneumokokken-Schutzimpfung. Die Impfung sollte je nach Gesundheitszustand ggf. nach sechs Jahren aufgefrischt werden. Zur Wiederholungsimpfung bei Gesunden über 60-Jährigen sollte der Arzt befragt werden. Tetanus Tollwut Typhus Wiederimpfung bei anhaltendem Risiko nach 2-3 Jahren.Impfabstand Mindestabstände von Impfungen (z.B. bei der Grundimmunisierung) dürfen nicht unterschritten werden; dagegen gibt es keine unzulässigen Maximalabstände (z.B. bei Auffrischimpfungen). Jede dokumentierte Impfung zählt.Impfpass |