Was tun gegen Husten in der Nacht

Was hilft gegen Reizhusten? Diese Frage stellen sich jährlich Millionen Menschen, die plötzlich von dem unangenehmen Hustenreiz heimgesucht werden. Ob plötzlicher Wetterwechsel, ein erkälteter Partner oder die falsche Kleidung: Husten ist eines der am weitesten verbreiteten Krankheitssymptome und hat viele Ursachen und Ansteckungsmöglichkeiten.

Manche Menschen trifft es sogar mehrmals pro Jahr. Wer dann gleich zu starken Medikamenten greift, tut seinem Körper nicht unbedingt etwas Gutes. Der folgende Ratgeber erläutert, wodurch das Symptom entsteht und welche Hausmittel gegen Husten am effektivsten wirken.

Was ist der Hustenreiz?

Husten schützt die Lunge und ist deshalb eine wichtige instinktive Funktion des Körpers. Deshalb lässt er sich auch nicht unterdrücken.

In den Bronchien und oberen Atemwegen sitzen bestimmte Rezeptoren. Werden diese gereizt, entsteht im menschlichen Gehirn der Befehl an den Körper, welcher den Husten auslöst. Der Hustenreiz und der damit verbundene Hustenreflex sorgen dafür, dass Sekrete und Schleim sowie Schadstoffe wie Staub aus der Lunge entfernt werden.

Dazu zieht sich die Muskulatur rund um die Lunge zusammen und stößt die Luft explosionsartig aus. Die Atemwege werden befreit. Husten ist also ein lebenswichtiger Reflex. Das Ganze geschieht in einer atemberaubenden Geschwindigkeit, denn Husten kann eine Schnelligkeit von bis zu eintausend Kilometer pro Stunde erreichen.

Reizhusten - Ursachen

Reizhusten kann viele Ursachen haben. Am häufigsten weist er auf eine Virusinfektion, beispielsweise eine Erkältung oder Grippe hin. Wer gleichzeitig unter Fieber und Hals- oder Gliederschmerzen leidet, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Grippe. Bei milderen Symptomen handelt es sich hingegen vermutlich nur um eine Erkältung. Dabei hilft ein gesundes Immunsystem, Erkältungen vorzubeugen und Husten zu vermeiden. Schwerere Krankheiten wie Bronchitis und Lungenentzündung werden ebenfalls oft von starkem Husten begleitet.

Allergiker müssen in vielen Fällen husten, wenn sie Allergenen ausgesetzt sind. Das ist vor allem bei Allergien gegen Nahrungsmittel, Hausstaubmilben und Schimmelpilzen der Fall. Hustet man nur vereinzelt, weist das darauf hin, dass Fremdkörper wie Staub oder Nahrung versehentlich in die Lunge gelangt sind. Hier liegt keine Krankheit vor.

All diese Formen werden als akuter Reizhusten bezeichnet, da dessen Dauer begrenzt ist. Im Gegensatz dazu bezeichnen Mediziner Husten, der länger als zwei Monate anhält, als chronisch. Die Ursache dafür können Atemwegserkrankungen wie Asthma, chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder Lungenkrebs sein.

Neben der Dauer kategorisiert man Husten in zwei Gruppen, je nachdem ob er von Auswurf begleitet wird oder nicht. Ein trockener Husten ohne Auswurf wird als Reizhusten bezeichnet, da er wegen gereizter Atemwege entsteht. Er tritt beispielsweise bei Asthma oder eingeatmeten Fremdkörpern auf. Wird Schleim aus den Bronchien ausgehustet, nennt man das produktiver Husten. Dieser entsteht bei Virus- und Bakterien-Infektionen. Eine Erkältung beginnt meist mit einem bellenden Reizhusten. Nach etwa ein bis zwei Tagen fangen die Atemwege an, Sekrete zu produzieren, welche Viren, Staub und andere unerwünschte Substanzen aufnehmen. Der Schleim muss also abgehustet werden, damit der Patient genesen kann.

In den folgenden Abschnitten finden Sie zahlreiche Hausmittel, die bei der Reizhustenlinderung und -bekämpfung behilflich sein können. Diese Hausmittel können Sie zunächst ausprobieren, bevor sie zu Medikamenten greifen.

Viel trinken - Bestes Hausmittel gegen Reizhusten

Bei Reizhusten sollten Betroffene zunächst viel trinken. Denn die Flüssigkeit befeuchtet die Schleimhäute im Mund- und Rachenraum. Da trockene Schleimhäute den Hustenreiz verstärken, wird dieser durch die Flüssigkeit gemildert. Sinnvoll ist das Trinken von Wasser oder Salbeitee, der die Schleimhäute mit seinen ätherischen Ölen schützt. Neben dem Salbeitee helfen auch Hustentees mit weiteren Heilpflanzen wie Thymian und Schlüsselblume. Diese lösen den Schleim und erleichtern das Abhusten.

Warme Brustwickel lindern Hustenreiz

Eine wirkungsvolle Art gegen den Husten vorzugehen sind warme Brust- und Halswickel. Eine Möglichkeit hierfür ist vier bis sechs mittelgroße Kartoffeln weich zu kochen und anschließend in einem Tuch zu zerdrücken. Statt Kartoffeln kann auch ein aufgekochter Brei aus Leinsamen und Wasser verwendet werden. Alternativ kann man auch Thymian oder Quark zu den Kartoffeln hinzufügen – oder einfach nur ein feuchtes und lauwarmes Tuch verwenden. Der Wickel wird geschlossen, in ein Handtuch gehüllt und auf die Brust oder um den Hals gelegt. Die Kartoffeln sollten dabei nicht zu heiß sein. Vor dem Wickeln sollte der Betroffene daher testen, ob er die Temperatur als angenehm empfindet. Der Wickel entspannt, wärmt und lindert dadurch den unangenehmen Hustenreiz. Die Kartoffeln speichern durch den hohen Stärkeanteil die Wärme für einen langen Zeitraum und geben diese konstant ab.

Dampfinhalation mit Kochsalzlösung und Kräutern

Als effektives Hausmittel gegen Husten hat sich das Inhalieren erwiesen. Es befeuchtet die Schleimhäute und erleichtert so das Abhusten. Dafür wird Wasser aufgekocht, womit frische Zusatzstoffe wie Kamille, Thymian oder Pfefferminze übergossen werden. Alternativ kann das heiße Wasser mit ätherischen Ölen aus Eukalyptus oder Fenchel angereichert werden. Sehr effektiv ist auch eine Inhalation mit einem Salbei-Aufguss. Der Patient beugt sich nun über das Gefäß, sofern man keinen Inhalator besitzt, reicht auch eine einfache Schüssel mit einem Handtuch über dem Kopf, und atmet die Dämpfe ein. Bei einer Schüssel sollte man jedoch aufpassen, da Verbrühungsgefahr besteht. Daher sollte man das heiße Gebräu auch nicht in der Nähe von Kindern aufstellen. Für eine effektive Wirkung sollte der Vorgang, wenn möglich, alle drei Stunden wiederholt werden.

Abgesehen von ätherischen Ölen kann man die Dampfinhalation auch mit Hilfe einer Kochsalzlösung durchführen. Auch hier werden die Schleimhäute befeuchtet und der zähe Husten beginnt sich zu lösen. Durch die Salzlösung wird die natürliche Reinigungsfunktion der Schleimhaut angeregt.

Es gilt zu beachten, dass Kinder auf keinen Fall mentholhaltige und weitere stark riechende Substanzen inhalieren sollten. Denn diese können bei Kindern einen Atemstillstand auslösen! Leidet man unter Asthma kann diese Art der Inhalation ebenfalls problematisch sein – daher ist es in diesem Fall ratsam vorher mit einem Arzt zu sprechen.

Zwiebelsaft - Natürliches Mittel gegen Reizhusten

Die Natur bringt Pflanzen wie Zwiebeln hervor, die sich dank entzündungshemmender Stoffe hervorragend als natürliches Hausmittel gegen Husten eignen. Wer Reizhusten entgegenwirken möchte, fertigt einen Zwiebelsud oder auch Zwiebelsaft an. Dazu wird eine klein geschnittene Zwiebel bei geringen Temperaturen langsam aufgekocht. Anschließend wird die Mischung mindestens eine Stunde lang stehen gelassen und danach gesiebt. Von dem Sud nimmt der Erkrankte dreimal täglich je einen Teelöffel zu sich. Die Bronchien und der Hustenreiz werden so beruhigt und die Beschwerden gelindert.

Alternativ kann man auch den Zwiebelsaft etwas gesüßter mit Kandiszucker oder Honig zubereiten. Bei einem Zwiebelsaft mit Kandiszucker wird dieser einfach mit der Zwiebel aufgekocht. Ähnlich funktioniert es mit dem Honig. Dieser wird mit den Zwiebeln verrührt und es entsteht ein Sirup, das sobald es abgekühlt ist gelöffelt werden kann.

Kräutertees gegen Reizhusten

Kräutertees gelten als besonders hilfreich bei Reizhusten. Thymiantee erleichtert das Abhusten und Teesorten die Eibisch, Spitzwegerich oder Efeu beinhalten, besitzen hustenreizlindernde Eigenschaften. Das Trinken von viel Tee trägt auch zu einer erhöhten Flüssigkeitszufuhr bei, da man bewusst mehr trinkt. Jede Teesorte im Allgemeinen hilft schon gegen den Reizhusten, da durch die feuchte Wärme des Getränks die Schleimhäute beruhigt werden.

Wer möchte, kann den Tee auch mit etwas Honig süßen. Denn auch Honig ist gut gegen den Hustenreiz und wird im nächsten Abschnitt genauer erläutert.

Honig - Das natürliche Hausmittel bei Hustenreiz

Honig mildert bewiesenermaßen den Hustenreiz, denn durch die antibakterielle Wirkung lindert Honig akuten Reizhusten und kann auch bei gerade entstehenden Erkältungen vorbeugend wirken. Den Honig kann man in verschiedenen Varianten zu sich nehmen: als Zusatz für warme Getränke wie Tee, gehäuft auf einem Teelöffel oder auch in der Form von Bonbons. Vor allem vor dem Schlafengehen hilft ein Tee mit Honig oder ein ganzer Esslöffel Fenchelhonig gegen beunruhigte Schleimhäute. Bei Bedarf kann man auch nachts noch einen weiteren Löffel zu sich nehmen.

Bei trockenem Husten kann eine warme Milch mit Honig ebenfalls Abhilfe schaffen. Die Milch hat eine schleimlösende und der Honig zusätzlich eine antibakterielle Wirkung. Dabei sollte der Honig erst in die Milch gegeben werden, wenn diese nicht mehr heiß ist, da sonst wichtige Vitamine verloren gehen können.

Wichtig ist, dass man Kindern unter einem Jahr Honig nicht verabreicht. Denn bei Babys steigt die Gefahr, dass es zu Säuglingsbotulismus kommt. Dies ist eine lebensbedrohliche Erkrankung die durch Bakterien, die in den Bienenhonig gelangt sein könnten, ausgelöst werden.

Reizhusten mit Globuli behandeln

Wer homöopathische Mittel ausprobieren möchte, um den Husten zu lindern, kann auch zu Globuli greifen. Jedoch sollte man sich vorher genau informieren, welche Mittel man nehmen möchte. Denn bei unterschiedlichen Arten von Husten gibt es auch verschiedene Mittel mit diversen Wirkungsmöglichkeiten.

Wichtig: Homöopathische Mittel und deren Wirksamkeit sind bis heute umstritten und deren Effektivität ist durch Studien nicht eindeutig belegt.

Luftfeuchtigkeit erhöhen

Auch eine erhöhte Luftfeuchtigkeit kann dem Reizhusten entgegenwirken. In trockenen Räumen kann man beispielsweise ein offenes, mit Wasser gefülltes Gefäß auf die Heizung stellen. Eine weitere Möglichkeit wäre, feuchte Tücher im Zimmer aufzuhängen – besonders bei Kindern ist dies eine hilfreiche Methode. Möchte man etwas professioneller vorgehen, kann man sich einen Luftbefeuchter kaufen, welcher sich vor allem bei chronischen Atemwegserkrankungen lohnt.

Ausreichend Ruhe

Neben all den bereits genannten Hausmitteln ist es auch wichtig, seinem Körper einfach ein wenig Ruhe, Schonung und viel Schlaf zu ermöglichen, damit dieser sich wieder auskurieren kann und der Reizhusten schnell wieder abklingt.

Husten mit Auswurf

Was hilft gegen Husten, wenn dieser produktiv ist? Um festsitzenden Schleim zu lösen und den Auswurf zu begünstigen, sollten Betroffene zunächst viel trinken. Dadurch wird das Sekret flüssiger und der Körper benötigt weniger Kraft, um es abzuhusten. Empfohlen werden mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüßter Tee, die gleichmäßig über den Tag verteilt getrunken werden. Besonders effektiv wirkt ein schleimlösender Fencheltee.