Wann geht die Sonne im Sommer unter

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Noch trennen uns wenige Tage vom Sommeranfang, der uns den längsten Tag beschert. Aber schon morgen können Sie den frühesten Sonnenaufgang des Jahres verfolgen - in Berlin um 4:42 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit, in München um 5:12 Uhr und in Köln um 5:15 Uhr.

Von Hermann-Michael Hahn | 15.06.2009

Dabei haben wir gelernt, dass die Sonne am Tag der Sommersonnenwende, der identisch mit dem Sommeranfang ist, am längsten über dem Horizont steht. So paradox es klingen mag, aber beides ist richtig und schließt sich nicht gegenseitig aus. Die Dauer des lichten Tages, also die Zeit zwischen Sonnenauf- und -untergang, hängt von der Mittagshöhe der Sonne ab. Im Winter zieht die Sonne nur in einem flachen Bogen über den Himmel, und die Zeit zwischen Sonnenauf- und -untergang ist vergleichsweise kurz. Zur Sommersonnenwende dagegen steigt die Sonne bei uns mittags am höchsten, dieses Datum beschert uns den längsten Tag und die kürzeste Nacht. Sonnenauf- und -untergang für sich genommen hängen dagegen auch noch davon ab, wann die Sonne genau im Süden steht, und dieser Zeitpunkt ist übers Jahr keineswegs konstant. So lässt die Ellipsenform der Erdbahn unseren Planeten im Winter etwas schneller ziehen als im Sommer, und die Schiefstellung der Erdachse trägt zu einer im Jahreslauf schwankenden Tageslänge bei. Beide Effekte führen dazu, dass sich die Mittagsstellung der Sonne in den nächsten fünf Tagen um 50 Sekunden verspätet. Im gleichen Zeitraum nimmt die Zeit zwischen Sonnenaufgang und der Mittagsstellung nur noch um rund 30 Sekunden zu. So geht die Sonne morgen etwa 20 Sekunden früher auf als zum Sommeranfang. Schauen Sie genau hin...

Zur Berechnung von Auf- und Untergangszeiten der Sonne

Die Zeitgleichung

Wann geht die Sonne im Sommer unter

Sonnenaufgang (ESO)

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Laut Angaben in vielen Kalendern geht in Deutschland die Sonne morgen um 5.27 Uhr auf und um 21.29 Uhr unter. Diese Daten beziehen sich auf den "zentralen" Ort Kassel. Auch Frankfurt am Main oder die Position 50 Grad nördlicher Breite und 10 Grad östlicher Länge gelten hin und wieder als Referenz.

Von Dirk Lorenzen | 18.07.2017

Wann geht die Sonne im Sommer unter

Auf ganz Deutschland bezogen geht die Sonne derzeit jeweils fast eine Stunde lang auf und unter. (NASA)

Doch ist es ziemlich unsinnig, eine Uhrzeit für ganz Deutschland angeben zu wollen. Denn die genauen Zeiten hängen stark vom Standort ab – und die Abweichungen sind zum Teil beträchtlich.

Deutschland erstreckt sich von Ost nach West über neun Längengrade. Die Erde braucht vier Minuten, um sich ein Grad weiterzudrehen – in Aachen geht die Sonne also 36 Minuten später unter als in Görlitz.

Rund um die Sonnenwenden im Sommer und Winter spielt auch die geographische Breite eine große Rolle. Flensburg und Friedrichshafen liegen zwar auf demselben Längengrad, sind aber mehr als sieben Breitengrade voneinander entfernt. An der dänischen Grenze scheint die Sonne morgen Abend mehr als eine halbe Stunde länger als am Bodensee.

Nimmt man die Effekte der geographischen Länge und Breite zusammen, ergeben sich erstaunliche Unterschiede: In Bad Reichenhall verschwindet die Sonne morgen schon um genau 21 Uhr unter dem Horizont – in List auf Sylt erst 53 Minuten später.

Ähnlich groß sind die Unterschiede beim Sonnenaufgang zwischen Saßnitz und Lörrach. Auf ganz Deutschland bezogen geht die Sonne morgen also jeweils fast eine ganze Stunde lang auf und unter.

Wann geht die Sonne im Sommer unter

Der Fixstern Sonne liegt im Zentrum von unserem Planetensystem und ist unvorstellbar heiss: Ganze 15 Millionen Grad herrschen im Innern der Sonne. An der Oberfläche der Sonne sind es immerhin noch 5‘600 Grad Celsius. Die Sonne ist weissglühend und erscheint dem menschlichen Auge als weisse, strahlende Kugel.

Die Sonne ist eine gigantische Energiequelle, die Licht und Wärme auf die umkreisenden Planeten strahlt. Diese Energie erwärmt unsere Atmosphäre, den Erdboden und die Meere. Am stärksten heizt die Sonne die Gegend um den Äquator auf, denn dort treffen ihre Strahlen senkrecht auf eine relativ kleine Fläche. Die Pole erreichen die Sonnenstrahlen dagegen in einem flacheren Winkel. Hier verteilt sich die Sonnenenergie daher auf eine größere Fläche; und in diesen Regionen bleibt es kühler. So sorgt die verschieden starke Sonneneinstrahlung für unterschiedliche Klimazonen.

Wie wir alle in der Schule gelernt haben, geht die Sonne wie alle anderen Himmelskörper im Osten auf und im Westen unter.

Dieses Aufgehen und Untergehen ist jedoch nur bildlich gemeint: Da die Sonne ein Fixstern ist, bewegt sie sich eigentlich gar nicht. Hingegen ist die Erde in ständiger Bewegung und dreht sich innerhalb von 24 Stunden einmal um sich selbst von Westen nach Osten. Am Morgen dreht sich die Erde der Sonne zu – die Sonne geht im Osten auf. Im Laufe des Tages dreht sich die Erde in ihrer Rotationsbewegung so, dass die Sonne in einem scheinbaren Halbkreis am Himmel aufsteigt.

Die Sonne steigt bis zum Sonnenhöchststand um 12 Uhr – bei Sommerzeit um 13 Uhr. Ab dann sinkt die Sonne wieder und geht abends im Westen unter. Der Merkspruch „Im Osten geht die Sonne auf, im Süden ist ihr Mittagslauf, im Westen wird sie untergehen, im Norden ist sie nie zu sehen“ gilt somit nur für die Nordhalbkugel.

Wann geht die Sonne im Sommer unter

Als Dämmerung wird der fliessende Übergang der Lichtverhältnisse zwischen Tag und Nacht bezeichnet. Der Wechsel der Lichtverhältnisse vor Tagesanfang oder nach Tagesende ist mit den verschiedenen Farbtönen insbesondere bei Fotografen eine sehr beliebte Tageszeit.
Die Dauer der Dämmerungsphasen hängt von der Schiefe der Sonnenbahn beim Auf- oder Untergang ab, und damit von der geografischen Breite des Standorts und der herrschenden Jahreszeit.

Die verschiedenen Typen von Dämmerungen

  • Die Morgendämmerung: Der morgendliche Übergang von der Dunkelheit der Nacht zur Helligkeit des Tages
  • Die Abenddämmerung: Der abendliche Übergang vom Tageslicht zur Dunkelheit der Nacht
  • Die bürgerliche Dämmerung (auch als zivile Dämmerung bekannt), mit einem Tiefenwinkel der Sonne bis zu 6° - in dieser Zeit ist das Lesen im Freien noch möglich
  • Die nautische Dämmerung, mit einem Tiefenwinkel der Sonne bis zu 12° - in dieser Zeit ist der Horizont erkennbar, aber einige Sterne sichtbar (und anhand diesen die Möglichkeit zur nautischen Navigation vorhanden)
  • Die astronomische Dämmerung, mit einem Tiefenwinkel der Sonne bis 18°, die bis zur maximalen Dunkelheit der tiefen Nacht dauert

Es gibt auch Ortschaften und Zeiten auf der Erde, an denen zumindest zeitweise, dieser Rhythmus Tag und Nacht gar nicht existiert. Dies während der Sommer- und Wintersonnendwende an den Polarkreisen. Aufgrund der Lichtbrechung in der Atmosphäre geht dort einen ganzen Tag lang die Sonne nicht unter bzw. einen Tag lang nicht auf. Dieses Phänomen wird auch Mitternachtssonne genannt.

Auf der Nordhalbkugel fällt der Tag der Sommersonnenwende meistens um den 21. Juni, auf der Südhalbkugel um den 21. Dezember. Dieser Tag ist auf der Nordhalbkugel häufig auch als „längster Tag des Jahres“ und als Sommeranfang bekannt. Die genaue Sonnenwende fand dieses Jahr am 21. Juni um 12:07 Uhr MESZ statt.

Kennen Sie den Unterschied zwischen den astronomischen und meteorologischen Sommeranfang? Der astronomische Sommeranfang ist der Zeitpunkt der Sommersonnenwende, also um den 21. Juni. Aus statistischen Gründen beginnen die Jahreszeiten für die Wissenschaftler jedoch jeweils am Monatsanfang und dauern genau drei Monate. Der Sommer beginnt für den Meteorologen somit am 01. Juni und endet am 31. August.

Wussten Sie, dass der längste Tag in Kopenhagen um mehr als eine Stunde länger als in Zürich dauert? Je näher man dem nördlichen Polarkreis kommt, desto länger sind die Tage um die Sonnenwende.

Wussten Sie, dass der früheste Sonnenaufgang ein paar Tage vor der Sonnenwende stattfindet? Auch der späteste Sonnenuntergang des Jahres findet nicht am längsten Tag des Jahres statt. Verantwortlich dafür sind die Neigung der Erdachse und die elliptische Form der Erdumlaufbahn um die Sonne. Dadurch verschiebt sich die Sonnenposition von Tag zu Tag und die Sonne zieht mal langsamer, mal schneller über den Himmel. Im Juni verlangsamt sich der Sonnenlauf, deswegen geht die Sonne vor der Sonnenwende etwas früher auf und nach der Sonnenwende etwas später unter.

Wussten Sie, dass wir im Sommer rund 5 Millionen Kilometer weiter von der Sonne entfernt sind, als im Winter? Auf der Nordhalbkugel freuen wir uns mit der Sonnenwende im Juni über den Beginn der wärmsten und hellsten Jahreszeit. Doch die Entfernung zwischen Erde und Sonne ist in dieser Zeit einiges grösser als zur Wintersonnenwende. Grund dafür ist die ovale Form des Orbits der Erde um die Sonne. Zudem ist die Sonne nicht genau im Mittelpunkt der Umlaufbahn. Deswegen verändert sich die Entfernung zwischen Erde und Sonne im Jahresverlauf. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die Jahreszeiten: Zwar erreicht uns mehr Wärmeenergie, je näher wir der Sonne sind. Trotzdem ist der Sommer auf der Südhalbkugel (wenn die Distanz zwischen Erde und Sonne am kleinsten ist) nicht bedeutend wärmer als der Sommer nördlich des Äquators. Ein wichtiger Grund dafür ist auch, dass die grossen Wasserflächen der Südhalbkugel sich nicht so schnell aufwärmen wie die Landmassen auf der Nordhalbkugel.

Wann geht die Sonne im Sommer unter

Wann geht die Sonne im Sommer unter

Für die Menschen ist die Sonne meist von positiver Bedeutung: Der Wärme- und Energielieferant ist oft mit tollem Wohlbefinden gleichbedeutend. Doch die Sonne bringt durchaus Gefahren mit sich, die nicht zu unterschätzen sind. Wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen, dass ein Übermass an ultravioletter Strahlung die Haut nachhaltig schädigt. Aber hier kommt die gute Nachricht: Man kann sich auf vielerlei Weise vor der Sonne schützen.

  • Cremen Sie sich mit Sonnenschutzmittel ein, und zwar ihrem Hauttyp entsprechend! Der Lichtschutzfaktor gibt an, wie gut eine Sonnencreme vor UV-B-Strahlung schützt. Bei empfindlichen, zu Sonnenbrand neigenden Hauttypen ist ein hoher Schutzfaktor erste Wahl; für dunklere Hauttypen ist eine mittlere Schutzklasse meistens ausreichend.
  • Sonnenschutz ist immer und überall gefragt: Auf dem Balkon genauso wie in den Bergen oder am Meer. Und er hat im Winter, im Frühling, im Herbst genauso Saison wie im Sommer.
  • Meiden Sie die Sonne, wenn die Sonne ihren Höchststand geniesst. Zwischen 11 und 15 Uhr ist die UV-Strahlung am stärksten – gönnen Sie Ihrer Haut in dieser Zeit eine Ruhepause.
  • Wasser, Schnee oder Sand erhöht die Sonnenbrandgefahr! Ganz egal ob vom Meer, See oder Schwimmbad: Das Wasser reflektiert die Sonnenstrahlen und verstärkt dadurch die UV-Belastung der Haut nochmals um bis zu 90 %.
  • Sonnenhut nicht vergessen! Textilien schirmen die Haut effektiv von der UV-Strahlung ab, vorausgesetzt sie sind genug dicht gewebt. Auch Farbe und Schnitt spielen dabei eine Rolle: Weite und dunkle Kleidung schützt besser als enge und helle.
  • Sonnenbrille nicht vergessen! Um bleibende Schäden an Hornhaut zu vermeiden, sollte man auch seine Augen vor den UV-Strahlen schützen.

Und trotz allen Massnahmen: Vollständigen Sonnenschutz gibt es nicht!

Auch wer sich ausgiebig mit hohen Lichtschutzfaktoren eincremt, auch regelmässig nachcremt, sollte mit der Sonne achtsam umgehen. Eine gewisse Dosis UV-Strahlen erreicht die Haut immer. Daher: Gehen Sie aus der Sonne, bevor sich die Haut rötet!

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29.06.2020

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  • unsplash.com
  • phototraveler.ch
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