Was ist der Unterschied zwischen Heumilch und normaler Milch

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen "Heumilch" und "Weidemilch" im Winter. Bei beiden soll im Winter Heu gefüttert werden, oder?

Antwort

Bei der Bezeichnung „Weidemilch“ steht die Tierhaltung im Vordergrund – also die Weidehaltung –, während bei „Heumilch“ der Schwerpunkt auf der Fütterung liegt.

Der Begriff „Weidemilch“ sagt aus, dass die Kühe während der Vegetationsperiode Weidegang haben. Er ist lebensmittelrechtlich nicht geregelt. Somit bestimmen im Wesentlichen die Anbieter, was sie darunter verstehen. Das kann von Molkerei zu Molkerei unterschiedlich sein.

Manche Hersteller geben konkrete Angaben zur Dauer der Weidehaltung an, sowohl zur Mindestanzahl an Weidetagen im Jahr als auch zur Weidedauer pro Tag. Bei anderen findet man dagegen kaum Informationen auf der Verpackung.

Weiterhin bleibt oftmals unklar, woraus die zusätzliche Fütterung sowohl im Sommer als auch im Winter besteht und ob es Vorgaben für die Tierhaltung im Winter gibt. Einige, aber nicht alle Anbieter, verzichten auf gentechnisch veränderte Futtermittel.

Das Siegel “PRO WEIDELAND“ macht umfassende Vorgaben. Es garantiert, dass die Kühe an mindestens 120 Tagen im Jahr mindestens sechs Stunden weiden. Pro Kuh müssen 1000 Quadratmeter Weide vorhanden sein und die Fütterung erfolgt gentechnikfrei. Weitere Kriterien betreffen die Haltung während der Stallsaison.

Die Bezeichnung „Heumilch“ ist dagegen als „garantiert traditionelle Spezialität“ seit 2016 rechtlich geschützt. Es handelt sich um Milch von Kühen, die nicht mit Silage (Gärfuttermittel) gefüttert werden. Vielmehr erhalten die Kühe im Wesentlichen frisches Grünlandfutter, Heu und Getreide.

Das „Heumilchregulativ“ enthält detaillierte Vorgaben zu erlaubten und verbotenen Futtermitteln sowie weitere Regelungen, zum Beispiel zum Verzicht auf Gentechnik und zum selektiven Einsatz von Pestiziden.

Seit 2019 tragen auch Ziegen- und Schaf-Heumilch das EU-Gütesiegel „garantiert traditionelle Spezialität“.

Neulich im Supermarkt: Ich brauche noch Milch. Das Fach mit der regionalen Biomilch, die ich gerne kaufe, ist leer. Egal, dann nehme ich eben die da. Brauner Pappkarton mit kleinen grünen Zeichen und der Aufschrift Weidemilch. Mein Gehirn schaltet auf Autopilot und beschließt: Pappe = öko, grüne Zeichen = bio, Weidemilch = grasende Kühe. Alles super.

Was ist der Unterschied zwischen Heumilch und normaler Milch
Julia Icking, Bonn

Erst zu Hause stelle ich fest: Entgegen meiner Gewohnheit habe ich keine Biomilch gekauft. Die grünen Zeichen auf der Packung sagen bei näherer Betrachtung „keine Gentechnik“. Der Begriff Weidemilch wird so erklärt: Die Tiere dürfen an mindestens 120 Tagen im Jahr für sechs Stunden auf die Weide. Aha, immerhin. Einerseits ärgere ich mich, dass ich nicht genauer hingeschaut habe, andererseits frage ich mich, was der Unterschied zwischen Weidemilch, Biomilch und zum Beispiel Heumilch ist. Ich forsche nach.

Kleine Milchkunde

Schnell stelle ich fest, Weidemilch ist ein dehnbarer Begriff. Der Weidegang ist für diese Bezeichnung zwar im beschriebenen Umfang üblich, aber nicht gesetzlich festgelegt. Ähnliches gilt für Begriffe wie Alpenmilch oder Landmilch. Es steht keine gesetzliche Regelung dahinter.

Anders ist das bei Heumilch: Der Begriff bedeutet, dass die Tiere vor allem mit frischem Gras und Heu gefüttert werden. Gärfuttermittel und Silage sind verboten. Das ist gesetzlich geregelt. Allerdings sagt die Bezeichnung nichts über die Haltungsform aus.

Und dann gibt es noch Biomilch. Produkte die in Deutschland als Bio verkauft werden, müssen der EG-Öko-Verordnung entsprechen. Für Milch ist dort festgelegt, dass die Kühe mehr Platz im Stall haben, als bei konventioneller Haltung, und dass sie Zugang zu Auslauf oder Weide haben. Die Tiere dürfen nur in Ausnahmefällen in Anbindehaltung leben. Vorbeugende Medikamentengaben sind verboten.

Fazit

Das Thema Milch ist noch komplizierter als ich nach dem Artikel Woher kommt die Milch gedacht habe. Die Recherchen zu den verschiedenen Bezeichnungen haben mich darin bestärkt, regionale Biomilch zu kaufen, denn soweit ich das beurteilen kann, ist das für die Tiere am besten und der Transportweg ist möglichst kurz.

Alle Beiträge von Julia Icking lesen

Was ist der Unterschied zwischen Heumilch und normaler Milch

Von Nicole Oschwald

Aktualisiert am 27. Dez. 2018

Was ist der Unterschied zwischen Heumilch und normaler Milch

Glücklich grasen Kühe auf der Weide. Dieses Idyll ist in vielen Köpfen verankert – wohl wissend, dass industrielle Milchproduktion meist anders aussieht. Aber gerade Begriffe wie "Weidemilch" oder "Heumilch" halten genau dieses Bild aufrecht. Ist das nur Werbung oder gar Verbrauchertäuschung? Kommt Heumilch tatsächlich von glücklicheren Kühen? Ist sie qualitativ hochwertiger als konventionelle Milch?

Schwarzwaldmilch

Was ist der Unterschied zwischen Heumilch und normaler Milch

Di, 24. März 2020 um 14:17 Uhr

Was ist der Unterschied zwischen Heumilch und normaler Milch
Die Auswahl bei Lebensmitteln wird immer vielfältiger – auch der Blick ins Kühlregal wirft oftmals Fragen auf. Dieser kleine Ratgeber von Schwarzwaldmilch hilft Ihnen beim nächsten Milch-Einkauf.

Wer eine Milch von hier sucht, der ist bei den Milchmarken von Schwarzwaldmilch richtig. Die Traditions-Molkerei besteht seit 90 Jahren und verarbeitet nur Milch aus dem Schwarzwald und den angrenzenden Regionen. Darauf gibt es eine Herkunftsgarantie. Alle Milchsorten tragen seit 2017 das Siegel "ohne Gentechnik" − sie sind zertifiziert nach den ohne Gentechnik-Richtlinien des VLOG (Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V.). Diese Richtlinien erfordern beispielsweise den kompletten Verzicht auf gentechnisch-veränderte Futtermittel.

Die fünf Milch-Produktlinien bei Schwarzwaldmilch unterscheiden sich wie folgt:

Die Breisgau Qualitätsmarke

Die Traditionsmarke bietet regionale Milch von bester Qualität von zahlreichen familiengeführten Höfen im Schwarzwald und den angrenzenden Regionen innerhalb Baden-Württembergs. Dafür steht das "historisch-traditionelle Breisgau-Glöckle" auf der Verpackung.

Schwarzwaldmilch-Linie aus dem Herzen des Schwarzwalds

Schwarzwaldmilch ist der einzige Anbieter von Weidemilchprodukten aus dem Schwarzwald und aus dem Südwesten Deutschlands. Die Weidekühe leben im Herzen des Schwarzwalds, in den Naturparken Süd- und Mitte-, Nord-Schwarzwald. Sie sind in der Zeit von April bis Oktober mindestens an 150 Tagen täglich mindestens acht Stunden auf den Weiden. Dabei haben die Kühe großzügigen Auslauf: mindestens 1.500 qm pro Kuh. Auch im Winter bekommen die Tiere natürliches Futter wie Heu, Trocken- oder Silofutter, das die Bauern größtenteils selbst anbauen. Wenn Futter zugekauft wird, muss es den "ohne Gentechnik"-Richtlinien entsprechen.
BIO-Milch – die nachhaltige Bioland-Milch
Wer sich für die BIO-Milch in der dunklen Glasflasche entscheidet, dem fällt als erstes der Rahm auf, wenn er sich ein Glas einschenkt. Diese Milch ist nicht homogenisiert und bildet daher noch einen natürlichen Rahmpfropfen. Doch das ist nur der erste, sichtbare Unterschied. Die gesamte BIO-Milch-Linie bietet besten Genuss in zertifizierter Bioland-Qualität aus dem Schwarzwald und den angrenzenden Regionen. Die familiengeführten Bioland-Milchhöfe stehen für eine artgerechte Tierhaltung. Gemäß den Bioland-Richtlinien haben die Kühe reichlich Auslauf im Freien und in den Ställen viel Platz und Tageslicht. Die Jungtiere verbleiben länger bei der Mutterkuh als in konventionellen Betrieben und erhalten drei Monate lang Vollmilch. Das Futter stammt in der Regel vom eigenen Hof und beinhaltet einen hohen Anteil an Heu, Gras und Silofutter. Wachstumsförderer oder gentechnisch veränderte Bestandteile sind bei Bioland nicht erlaubt. Auf den Bioland-Höfen findet man standortangepasste Kuhrassen, zum Beispiel Vorderwälder für steile Hanglagen des Schwarzwaldes. Sollte es einer Kuh einmal nicht gut gehen, wird sie vorrangig mit Homöopathie wieder fit gemacht. Die Anzahl der Tiere richtet sich nach den vorhandenen Acker- und Grünflächen.

BIO-Heumilch – die garantiert traditionelle Spezialität

Die Bio-Heumilch verbindet die Schwarzwaldmilch Qualitätsmerkmale der Weidemilch, der BIO-Milch und zeichnet sich darüber hinaus durch die besondere Heufütterung aus. Die Kühe grasen gemäß den strengen Schwarzwaldmilch-Weidekriterien im Sommer auf den Schwarzwälder Weiden und haben ein artgerechtes Leben auf den zertifizierten Bioland-Heumilch-Höfen. Bei der Fütterung gelten bei der Bio-Heumilch die besonderen Vorgaben der Heuwirtschaft: Die Kühe fressen ganzjährig Heu und von April bis Oktober frisches Weidegras und Kräuter. Bei Bedarf erhalten sie ebenso Bio-Getreide und Biokraftfutter. Gärfutter aus dem Silo ist nicht erlaubt. Die Bio-Heumilch hat einen ursprünglichen, aromatischen Milchgeschmack. In der Heumilch kann der höchste, natürliche Anteil an Omega 3 und 6 Fettsäuren erzielt werden. In der Herstellung wird sie nicht homogenisiert, wodurch sich der Rahm oben im Produkt absetzt und der Milch somit einen besonders traditionellen Geschmack verleiht. Die Bio-Heumilch steht im Schwarzwaldmilchsortiment für beste Qualität, Ursprünglichkeit und Nachhaltigkeit.

LAC-Milch – Milchgenuss ohne Lactose


Nicht alle Menschen können Milch unbeschwert genießen. Wer Lactose nicht verträgt, kann auf die lactosefreien Produkte von LAC lactosefrei zurückgreifen. Schwarzwaldmilch bietet lactosefreie Produkte bereits seit dem Jahr 2001 an und hat damit eine sehr lange Erfahrung vorzuweisen hinsichtlich der Verträglichkeit der Produkte. Das Unternehmen ist auch der einzige Anbieter von Fruchtjoghurts und Pudding, die lactosefrei, fructosefrei und glutenfrei sind. Für die LAC-Milch gilt die Schwarzwaldmilch Herkunftsgarantie und sie ist genauso reich an Calcium wie jede andere Milch.

Kommentare

Der Kommentarbereich ist geschlossen.