Journalistische Darstellungsformen gelten für alle Medien, also Zeitungen, Zeitschriften, Hörfunk, Fernsehen und Internet, obwohl das Medium selbst ebenfalls eine nicht unwesentliche Rolle spielt (Medienadäquatheit).
Kennzeichnend für die bundesdeutsche Journalismuslehre nach 1945 ist die vom amerikanischen Journalismus übernommene Trennung von Information und Meinung (Trennungsregel).
Nachrichten und Berichte zu schreiben, ist das journalistische Kernhandwerk. Die Auswahl der Themen erfolgt nach dem Nachrichtenwert, der sich zusammensetzt: a) aus der Aktualität und b) aus dem Wissens-, Unterhaltungs- und Nutzwert.
Mehr als alle anderen Darstellungsformen sind Nachrichten und Berichte am Ziel der Objektivität orientiert; sie müssen sich jeder Wertung enthalten.
Die längeren informationsorientierten Darstellungsformen folgen in der Regel nicht dem Prinzip „das Wichtigste zuerst“, sondern vielmehr einem roten Faden und einem Spannungsbogen. Im Gegensatz zu den streng objektiven Formen Kurzmeldung, Nachricht und Bericht tritt vielfach die Person des Journalisten in Erscheinung – mit subjektiven Beobachtungen und Einschätzungen. Eckart Klaus Roloff nannte Formen wie Reportage, Feature, Porträt und Essay deshalb interpretierende Darstellungsformen. Wolf Schneider und Paul-Josef Raue sprechen von unterhaltenden, Michael Haller von erzählenden Formen.
Während in den informierenden Formen die Meinung des Journalisten nichts zu suchen hat, ist sie das Kennzeichen folgender Darstellungsformen:
Zunächst prägte Emil Dovifat den Begriff der journalistischen „Stilformen“. Zur Abgrenzung bevorzugt die aktuelle deutschsprachige Journalistik nach 1945 die Bezeichnung „journalistische Darstellungsformen“.
Seit den 1950er-Jahren entstand in der Bundesrepublik nach US-amerikanischem Vorbild eine professionelle Journalistenausbildung. Hier stand an, Darstellungsformen zu definieren und zu kategorisieren. Pionierarbeit für Deutschland leistete Walther von La Roche, dessen „Einführung in den praktischen Journalismus“ dies 1975 grundlegend beschrieb. Parallel unterschied in der DDR eine differenzierte journalistische Genre-Theorie informatorische, analytische und bildhaft konkrete Mitteilungsweise. Wolf Schneider und Paul Josef Raue erweiterten die informierenden und meinungsäußernden Formen um die Kategorie Unterhaltung. Eine ähnliche wissenschaftliche Definition der Darstellungsformen findet sich bei Siegfried Weischenberg („Hamburger Schule“). Nach der „Mainzer Schule“ (Fischer Lexikon) kommen als dritte Kategorie die phantasiebetonten Formen wie Hörspiel und Kurzgeschichte (also literarische Formen) hinzu. In der Praxis bewährt hat sich die Definition von Michael Haller („Leipziger Schule“), die zwischen objektiven und subjektiven Formen unterscheidet. Dagegen sieht Eckart Klaus Roloff als dritte Form die interpretierenden Textgattungen wie Porträts, Features, Interviews, Essays und Reportagen. Um die längeren informationsorientierten Formen wie Interview, Reportage und Feature in Aufbau und Erzählhaltung zu beschreiben, haben Michael Haller und Christoph Fasel vorgeschlagen, sie als „erzählende“ Darstellungsformen innerhalb der informierenden Darstellungsformen zu benennen, vgl. auch Storytelling. In unterschiedlicher Ausprägung finden sich die journalistischen Darstellungsformen in den journalistischen Formaten wieder. Beispiele dafür sind
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte: Diese alte Weisheit (auch in Redaktionen) ist im visuellen Zeitalter der Bilderfluten elektronischer Medien immer noch wichtig. Mit dem Fotojournalismus beschäftigt sich deshalb ein eigener Beitrag. Die meisten Tageszeitungen sind für den Mantel-Teil auf Agentur-Fotos angewiesen. Ein Großteil der eingehenden Agentur-Fotos verteilt sich entsprechend den Nachrichtenfaktoren auf die Kategorien: Prominente aller Art, Katastrophen (Unfälle, Wetter, Erdbeben) und Konflikte. Im Lokalbereich resultiert ein Großteil der Fotos aus (offiziellen) Terminen. Diese werden von manchen ein wenig spöttisch „Schüttelbilder“ genannt und zeigen z. B. Ehrungen, Einweihungen, kommunalpolitische und vereinsorientierte Anlässe. Illustrierte legen seit jeher Wert auf qualitativ gute Bilder. Sie beschäftigen eigene und freie Fotografen, welche es möglich machen, Reportagefotos und ganze Fotostrecken zu bringen.
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