von ian Kappeln | Die Klaus-Harms-Schule ist auch in diesem Schuljahr wieder das Zuhause für einige Gastschüler aus dem Ausland. Sie erleben das anstehende Weihnachtsfest weit weg von von ihrer Heimat. Aber es gibt auch Kappelner Gymnasiasten, die das Fest selber einmal im Ausland gefeiert haben. In einer kleinen Reihe berichtet der Schlei Bote, was das Besondere in beiden Fällen ausmacht. Ein Weihnachtsfest der ganz besonderen Form wird in diesem Jahr Elias Baer (16) erleben. Er kommt aus der Stadt Little Rock (Arkansas) in den Vereinigten Staaten und ist derzeit Austauschschüler an der Klaus-Harms-Schule in Kappeln (wir berichteten). Erstmals wird die Bescherung für ihn am 24. Dezember stattfinden. Der Grund: In den USA ist es üblich, dass Santa Claus an Heiligabend um Mitternacht die Geschenke bringt und die Kinder sie am Morgen des ersten Weihnachtstages, also am 25. Dezember, öffnen dürfen. Bis auf diesen Unterschied sieht Elias viele Gemeinsamkeiten mit dem deutschen Weihnachtsfest. "An Weihnachten fahre ich mit meiner Familie immer zu meiner Oma", erzählt er. Heiligabend würde es dann gemeinsam in die Kirche gehen. Anschließend folge das Essen. Hier gebe es meist Truthahn, Schinken und Bohnen. "Am 25. Dezember stehen dann alle sehr früh auf, um die Geschenke auszupacken", sagt er weiter. Anschließend sitze man gemütlich vor dem Weihnachtsbaum beisammen. Hierbei werde Fernsehen geschaut und miteinander geredet. Kleine Unterschiede hat Elias in der Art der Vorweihnachtszeit festgestellt. So würde in den USA deutlich mehr mit Licht gearbeitet werden, dafür aber weniger mit Schmuck und Dekoration. Auch gebe es Weihnachtsmärkte wie in Deutschland nicht. Diesen lernte er bei seinem Besuch in Flensburg vor einigen Wochen kennen. Über weiße Weihnachten würde sich Elias in diesem Jahr freuen. Die Chancen stehen für ihn besser, als in seiner amerikanischen Heimat. Dort erreicht das Thermometer auch in den Wintermonaten nur selten den Gefrierpunkt. Der Heiligabend ist da, die Familie versammelt sich unterm Baum – und schneller als man gucken kann verwandelt sich der sorgsam aufgebaute Geschenkeberg in ein Durcheinander von zerrissenem Papier, Schleifen und Verpackungen. Sobald die Eltern den Ring unterm Baum freigegeben haben, stürzen sich die Kinder auf ihre Päckchen – und nach fünf Minuten sind alle Geschenke geöffnet und der Zauber der Bescherung ist vorbei. Gemütlich ist anders.
Wer die Auspack-Reihenfolge lieber dem Zufall überlassen will, kann um die Geschenke würfeln. Für Familien, die am Heiligabend ohnehin den großen Spieleschrank öffnen, ist dies ein perfekter Start in den Abend. Und so geht’s: Die Familienmitglieder würfeln der Reihe nach. Wer eine Eins würfelt, darf sich ein Paket mit seinem Namen drauf nehmen und ungeöffnet vor sich legen. Wer eine Sechs würfelt, darf eines seiner Geschenke auspacken. Variante: Wer viel Zeit hat und gerne spielt, kann jede oder ausgewählte Würfelzahlen mit einer Bedeutung belegen:1 = Der Würfler darf sich eines seiner Geschenke nehmen und es vor sich legen2 = Der Würfler muss ein Weihnachtslied singen3 = Der Würfler muss jemand anderem ein Geschenk überreichen4 = Eines der Geschenke, das vor dem Würfler liegt, muss zurück unter den Baum5 = Aussetzen 6 = Der Würfler darf eines der Geschenke, das vor ihm liegt, auspacken Der NesthäkchenbonusWer in diesem Jahr jedem Geschenk unterm Baum die Zeit und Aufmerksamkeit zukommen lassen will, die es verdient, der kann innerhalb der Familie eine Auspack-Rangordnung festlegen. Statt dass sich alle gleichzeitig auf ihre Geschenke stürzen, kann vor der Bescherung ausgemacht werden, dass beispielsweise das jüngste Familienmitglied mit dem Auspacken beginnen darf. Alle widmen sich dann zunächst nur diesen Geschenken. Dann ist das nächste Familienmitglied dran. So hat jeder Zeit, sich seine Geschenke in Ruhe anzuschauen und der Rest der Familie kann mitstaunen und sich mitfreuen. Es mag schwierig sein, kleine Kinder angesichts so vieler Geschenke zur Geduld zu mahnen. Sind die Kinder aber schon etwas größer, verstehen sie, warum ausgerechnet das Nesthäkchen am Weihnachtsabend den Vortritt hat. WichtelnDiese Variante des Schenkens eignet sich besonders gut für große Familien – sie schont den Geldbeutel, weil jeder nur ein Geschenk kaufen muss, und bereitet am Heiligabend riesigen Ratespaß. Und so geht’s: Vor dem Fest lost ein Familienmitglied die Wichtelpartner aus: so, dass am Ende jedes Familienmitglied für ein anderes ein Geschenk kaufen muss und dass jeder von jemand anderem ein Geschenk bekommt. Sind die Wichtel ausgelost, erfährt jeder einzelne, für wen er ein Geschenk kaufen muss, behält den Namen aber für sich. Am 24. liegen dann ebenso viele Geschenke unterm Baum, wie es Familienmitglieder gibt. Der Reihe nach sucht nun jeder sein Geschenk und packt es aus. Sind alle Geschenke ausgepackt, geht das Raten los: Von wem könnte welches Geschenk stammen und warum? Zufalls-GeneratorBei diesem Spiel waltet der Zufall allein. Es eignet sich für große Familien oder Gruppen – für kleine Kinder allerdings ist es nichts. Und so geht’s: Jeder bringt ein Geschenk mit und legt es unter den Tannenbaum. Alle Geschenke werden vorher mit Nummern versehen. Die Familienmitglieder ziehen dann vor der Bescherung ebenfalls Nummern. Der Reihe nach wird bei der Bescherung nach den Paketen mit der jeweiligen Nummer, die man gezogen hat, gesucht. Ist man an der Reihe darf man eine Entscheidung treffen: Entweder man nimmt das Geschenk, das zur Nummer gehört und behält es – oder man zückt den Tauschjoker und tauscht es gegen ein bereits ausgepacktes Geschenk eines anderen Familienmitglieds.
Wir sind noch immer dabei unsere ganz eigene Weihnschtstraditionen zu finden. Jeder bringt etwas aus seiner eigenen Kindheit mit, was ihm wichtig ist und andere Dinge werden ganz neu erfunden. Besonders schwer finde ich die Logistik. Wie und wann kommen die Geschenke unter den Baum ohne, dass ein schlecht verkleideter Santa an der Tür klingelt und die Kinder erschreckt. Und wie können die Kinder diesen magischen Zauber möglichst lange bewahren und wie kann man ihn überhaupt erschaffen? Wer schmückt den Baum und wann und woher kommen die Geschenke? Eine super spannende Sache finde ich und ich liebe es mich mit anderen darüber auszurauchen. Für euch habe ich deshalb ein paar Weihnachtsgeschichten gesammelt. Vielleicht können wir uns alle gegenseitig inspirieren, ich hab nämlich irgendwie das Gefühl, wir haben uns da noch nicht so richtig gefunden. Und außerdem finde ich es immer ganz besonders spannend zu hören wie es in anderen Familien so läuft. Den Anfang macht die leibe Vanessa von Frau Piepenkötter, wenn ich ihre Worte so lese frage ich mich, wie wir das wohl machern werden, wenn unsere Kinder größer sind. Kommt mit, wir gucken mal bei Vanessa ins Schlüsseloch.
Vanessa, stell dich kurz vor
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