Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände bedeutung

"Letzte Worte" hinterlassen Eindruck - dies um so mehr, wenn sie geprägt sind vom Fühlen des nahenden Todes, von erlebter Gewalt, Schmerz und Spott. Trotz der Passion, die Jesus Christus durchschreiten musste, waren seine letzten Worte nicht ausschließlich vom Leid beherrscht: Es war vielmehr Leidenschaft zum Lebenswort, die Gottes Sohn auch trotz nahendem Tod durchzog.

Sieben letzte Worte Jesu am Kreuz übermittelt uns die Heilige Schrift.

Die letzten Worte unmittelbar vor dem Tod vermittelt uns der Evangelist Lukas:

Und Jesus rief laut: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt hatte, verschied er.

(Lukas 23, 46)

Laut rief Jesus. Hörbar. Ungebrochen. Wissend, dass er in der Hand Gottes, den er auch im Tode vertrauensvoll mit "Vater" anredete, geborgen bleiben würde. Nicht von ungefähr wählte Jesus daher auch genau diese Worte aus: Sie sind nahezu deckungsgleich mit einem Vertrauenspsalm Davids (Psalm 31, 6: "In deine Hände befehle ich meinen Geist;"), der mit der Gewissheit der Erhörung endet. Genau diese Gewissheit prägte auch das Sterben Jesu - und er wurde erhört, weil er Gott in Ehren hielt, wie Hebräer 5, 7 reflektiert.

"Vater" - ein Wort nur, und doch so vielschichtig. Eine lange Tradition hat dieses Wort in der Historie der Heiligen Schrift. Zahlreiche Fundstellen zeugen stark von einem väterlichen Gottesbild. "Du, Herr, bist unser Vater; >>unser Erlöser<<, das ist von alters her dein Name", so steht es in Jesaja 63, 16.

Diese Tradition griff Jesus auf und vertiefte sie. Dass wir gemeinsam das "Unser Vater" beten, kommt daher nicht von ungefähr.

Neben dem in dem Wort verborgenen Vertrauen Jesu Christi zu Gott wollte er aber auch seinen Jüngern, all denen, die sich mit seinen Worten auseinandersetzen, sagen: Ich mache euch Mut. Gott ist Vater und keiner, der, obwohl es ihm ein leichtes wäre, unbegrenzt Macht ausübt, sondern stark und gütig ist. Gott als Vater lässt in Situationen der Not nicht allein. Er beschützt, wie Jesus es in der Parabel vom guten Hirten ausführt: "Mein Vater, der mir sie [die Schafe] gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus des Vaters Hand reißen." (Johannes 10, 29)

"Ich befehle meinen Geist in deine Hände" sagt Jesus weiter. Eben in die Hände, aus denen niemand herausreißen kann, was der Vater beschützt: Das Leben selbst im Tode.

Wenn Lukas also in seinem Evangelium beschreibt, dass Jesus im unerschütterlichen Vertrauen auf die Nähe und schützende Hilfe Gottes stirbt, geht es letztlich um die Botschaft, dass Gott auch im tiefsten Leid beim Menschen ist.

Die Kraft, die der Mensch allerdings aufbringen muss, um dieses Vertrauen zu Gott aufbauen zu können, schreibt Lukas - dies ist für ihn kennzeichnend - der Kraft des Gebetes zu.

Lukas beschreibt Jesus als einen Beter, als einen, der stets eine enge Verbindung zum Vater durch das Gebet suchte. Und er beschreibt Jesus als einen, der seine Jünger immer wieder aufforderte, unablässig zu beten (vgl. etwa Lukas 21, 36; 22, 40; 22, 46). Lukas ist sich sicher: Wer sich in sonnigen Tagen betend mit Gott vertraut gemacht hat, wird ihn auch in der Dunkelheit an seiner Seite erkennen. In diesem Vertrauen stehend konnte Jesus in der schwersten Prüfung seines Lebens bestehen und bei Gott bleiben.

So wie Jesus es vorgemacht hat, so wie er seine Jünger aufforderte, Gott nah zu sein im Gebet, so ist es auch ein Aufruf an uns, den Zugang zu Gott offen zu halten durch das Gebet.

Dies bedeutet nun nicht - auch das hat uns Jesus vorgelebt -, dass der, der sich auf Gott einlässt, ungeschoren durch das Leben gehen kann. Auch Jesus musste spüren, dass die Liebe Gottes nicht vor Leid und Tod bewahrt - sehr wohl aber sicher hindurchführt.

"Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände" - wer dies schon heute mit Jesus sagen kann, darf zuversichtlich sein, dass Gott nah ist und hilft. Auch im Leid, auch in Ängsten, in all unserer Ohnmacht, wenn das Leben uns an unsere Grenzen führt.

Ob auch durchs dunkle Leidenstal mein müder Fuß muß gehn, Wo mich Gefahren überall

Erwarten und umstehn,

Wo tiefe, dunkle Schreckensnacht Die Sonne mir verdeckt, Des bösen Feindes finstre Macht

Fortwährend mich erschreckt;

Und ob auch Stürme toben wild Und wütend braust das Meer, Und nicht ein einzig Sterngebild

Von droben leuchtet her:

Wenn ich nur fühle deine Hand, Dich weiß in meiner Näh`, Dann ohne Furcht und unverwandt

Durchs finstre Tal ich geh`.

Ich weiß ja, du führst sicher mich Durch Nacht und Sturmgebraus, Bis einst im Vaterhause ich

Von allem Schmerz ruh` aus.

(Karl-Friedrich Mezger, 1880 - 1911)

46 Und Jesus rief laut: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt hatte, verschied er.

46 Und Jesus rief laut: »Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist!« Mit diesen Worten starb er.

46 Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist! Und als er das gesagt hatte, verschied er.

46 Und Jesus rief mit lauter Stimme: Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. Mit diesen Worten verschied er. (Ps 31,6; Apg 7,59)

46 und Jesus rief laut: »Vater, ich gebe mein Leben in deine Hände!« Mit diesen Worten starb er. (Ps 31,6; Apg 7,59)

46 Jesus rief laut: »Vater, in deine Hände gebe ich meinen Geist!« Mit diesen Worten starb er. (Ps 31,6)

46 Und Jesus rief mit lauter Stimme: Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. Mit diesen Worten hauchte er den Geist aus. (Ps 31,6)

46 Jesus rief: »Vater, ich lege meinen Geist in deine Hände!« Und mit diesen Worten starb er.

46 Jesus schrie: "Vater, in deine Hände gebe ich meinen Geist." Mit diesen Worten starb er.

46 Da rief Jesus mit lauter Stimme die Worte aus: »Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist!« (Ps 31,6), und nach diesen Worten verschied er.

46 Da rief Jesus mit lauter Stimme: »Vater, ich übergebe meinen Geist in deine Hände!« Dann tat er seinen letzten Atemzug.