Welche autos erfüllen euro 6

Über 100 Modelle sicher vor Fahrverboten: Diese Diesel- und Benziner können Sie jetzt noch kaufen

Aktualisiert am Dienstag, 08.05.2018 | 12:57

Es drohen Diesel-Fahrverbote in deutschen Innenstädten. Auch Millionen älterer Benziner sollen raus, fordert eine staatlich geförderte Umwelt-Lobby. Mit welchen Verbrenner-Modellen ist man noch auf der sicheren Seite? FOCUS Online zeigt die Positiv-Liste.

Soll ich oder soll ich nicht? Wer derzeit ein neues Auto kauft und dabei etwa die Umweltprämien in Anspruch nimmt, ist verunsichert. Denn selbst nagelneue Diesel- und Benzinmotoren sind langfristig nicht davor gefeit, aus vielen deutschen Innenstädten ausgesperrt zu werden. Aus folgenden Gründen:

  • Die Würfel sind gefallen: Ab sofort dürfen deutsche Kommunen Dieselfahrzeuge aus der Stadt aussperren. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bekam vor dem Bundesverwaltungsgericht Recht und will jede einzelne Kommune verklagen, in der Grenzwerte überschritten, aber keine Diesel ausgesperrt werden. Unterstützung bekommt die DUH dabei übrigens von höchster Stelle - vom Bundesumweltministerium und dem Bundeswirtschaftsministerium . Unter anderem stehen in München, Stuttgart, Hamburg (dort ist das Verbot schon für die ersten beiden Straßenzüge beschlossen)  und Berlin Diesel in bestimmten Innenstadt-Abschnitten - zum Teil auch nur zeitlich begrenzt, etwa bei Feinstaub-Alarm - auf der Abschussliste. Quasi über Nacht wurden Milliarden an Fahrzeugwert vernichtet .
  • Das Urteil und die folgenden Fahrverbote werden nun Folgendes bewirken: Auch für bereits ordnungsgemäß zugelassene Fahrzeuge (die also nicht wie bei Volkswagen mit seinen EA189- und V6-Dieselmotoren manipuliert sind) können rückwirkend Fahrverbote gelten. Betroffen sind dann nicht nur Volkswagen-Modelle, sondern alle älteren und auch viele jüngere Diesel - egal ob von VW, Mercedes, BMW, Ford, Toyota, Renault, Volvo, Nissan oder welchen Marken auch immer.
  • Als nächstes stehen dann Benzinfahrzeuge auf der Liste, die in der Realität einen zu hohen Partikel-Ausstoß haben. Auch hier drohen über kurz oder lang Fahrverbote .

Akut besteht die Fahrverbots-Gefahr erst einmal nur für den Diesel. Es ist noch nicht absehbar, welche Fahrzeuge tatsächlich von den Verboten betroffen sein werden - im Raum steht etwa immer noch die "Blaue Plakette", die erlaubte Autos kennzeichnen würde. Das hieße dann: Alles, was bei der Abgasnorm Euro 5 oder schlechter ist, fliegt raus, Euro 6 bleibt drin. Das Problem: Die DUH fordert auch für alle Euro 6-Diesel Fahrverbote, die nicht bereits jetzt eine erst künftig geltende Abgasnorm erfüllen. Das mag man surreal finden, doch die Leipziger Entscheidung hat den Weg geebnet.

Elektroautos sind für viele keine Alternative

Welche Autos also kommen auf die Positiv-Liste und welche werden ausselektiert? Zu 100 Prozent "safe" vor Fahrverboten ist man derzeit nur mit einem Elektroauto, doch dort ist das Angebot noch dünn. Eine allgemeine Entscheidungshilfe, welche Antriebsart welche Vor- und Nachteile hat - Benziner, Diesel, Hybrid, Plug-In-Hybrid, Gas oder Elektro - finden Sie hier , inklusive zahlreicher Praxistests.

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Die derzeit beste Möglichkeit, ein wirklich so schadstoffarm wie mögliches Fahrzeug zu finden, ist die Abgasnorm Euro 6d temp. Bei dieser Norm müssen Autos auch im realen Verkehr bestimmte Grenzwerte einhalten. Inzwischen bieten Hersteller immer mehr Autos mit diesem Standard an. "Damit entspricht die Industrie unserer Forderung nach mehr Euro-6d-TEMP-Fahrzeugen. Außerdem muss auch die Nachrüstung von Bestandsfahrzeugen weiter untersucht und bei den Autos umgesetzt werden, wo dies technisch, aus Umweltsicht und aufgrund der entstehenden Kosten sinnvoll ist", sagt der ADAC Vizepräsident für Technik Thomas Burkhardt. Die Nachrüstung allerdings würde wenig Sinn machen, weil viel zu hohen Kosten kaum Nutzen gegenübersteht - das ergibt ein für die Bundesregierung erstelltes Gutachten .

Diesel und Benziner: Die Positiv-Liste des ADAC

Der ADAC testet Neufahrzeuge nicht nur ,  sondern stellt in einer regelmäßig aktualisierten Liste auch die Fahrzeuge zusammen, die bereits nach der Euro-6d-temp-Norm zertifiziert sind. Die gute Nachricht: Die Liste wächst schnell, umfasst mittlerweile schon mehr als 100 Modelle. Darunter sind Modelle von BMW, Peugeot, Mercedes, Jaguar, Land Rover, Mini, Volvo, VW, Opel, DS, Lexus, Toyota, Subaru, Suzuki und Honda. Gelistet sind sowohl Diesel- als auch Benziner- und Hybrid-Modelle.

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Ausgerechnet der Hersteller Toyota, der aktuell mit Anti-Diesel-Kampagnen Werbung macht, bleibt bislang übrigens Taten schuldig: Mit dem Sportwagen GT 86 und dem Lexus RC F haben die Japaner nur zwei absolute Sparten-Modelle auf die Abgasnorm Euro 6 d-temp bringen können. Nicht gerade ruhmreich ist auch VW: Nur der neue Touareg mit V6-Dieselmotor und der Up GTI sind aktuell (Stand Mai 2018) nach der neuesten Abgasnorm zertifiziert. Auch Audi steht bislang nur bei zwei Modellen.

Nicht alle Modelle sind schnell lieferbar

Aber Achtung: Einige der Modelle sind erst später verfügbar; zudem berichteten einige User bereits, dass zum Teil längere Wartezeiten in Aussicht gestellt werden. Fragen Sie bei Ihrem Autohändler also explizit nach diesen Modellen mit der entsprechenden Abgasnorm und der Verfügbarkeit - lassen Sie sich, wenn es Ihnen auf Euro 6d-TEMP ankommt, kein anderes Modell andrehen. Im folgenden finden Sie die Modelle, gelistet nach Herstellern (Stand: Mai 2018). Den Link zur regelmäßig aktualisierten Liste finden Sie hier beim ADAC.

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