Mac Objekt kann nicht kopiert werden, da es in Verwendung ist

Wir verwenden in unseren Artikeln grundsätzlich Partnerlinks, wo immer es sinnvoll erscheint. Sie unterstützen MacTechNews durch Verwendung dieser Partnerlinks. Beim Kauf eines verlinkten Artikels erhalten wir einen kleinen Prozentsatz als Provision, für Sie bleibt der Preis aber identisch.

Mac Objekt kann nicht kopiert werden, da es in Verwendung ist
Das Tool für das Reparieren der Rechte sieht je nach System unterschiedlich aus.

Wohl kaum ein Tipp ist bei Mac-Problemen bekannter als das "Reparieren von Rechten". Das war bei älteren Systemen auch sehr einfach mit dem Festplattendienstprogramm möglich. Wenn ein System heute nicht fehlerfrei funktioniert, kann dies aber immer noch an fehlerhaften Dateirechten des Home-Ordners liegen: Das führt zu zahlreichen Problemen wie dem plötzlichen Beenden von Textedit und Vorschau, kryptische Fehlermeldungen wie "Die Aktion konnte nicht abgeschlossen werden, da du nicht die erforderlichen Zugriffsrechte hast." Reparaturen von Mediatheken oder Änderungen in den Systemeinstellungen bewirken keine Besserung.

Laut einer nicht mehr im Netz abrufbaren Anleitung (dazu später mehr) muss man seinen Mac in den Recovery-Modus versetzen – wozu man beim Intel-Mac beim Neustart die Tastenkombination Befehlstaste/R gedrückt hält. Bei einem ARM-Mac hält man beim Starten des Macs den Einschaltknopf gedrückt, bis der Mac in ein Rettungssystem startet. Hier stehen nun mehrere Optionen bereit, man benötigt aber zuerst das Terminal. Bei einem M1-Mac muss man das Tool über die Menüleiste aufrufen.

Im Terminalfenster muss man nun einen Befehl eingeben:

repairHomePermissions

Diesen Befehl gibt man im Terminal ein und drückt Enter. Sofort startet ein vorinstalliertes Tool namens Repair Home. Über dieses Tool kann man nun einen der installierten Benutzerordner aus und kann ihn reparieren – bzw. setzt die Benutzerrechte zurück. Das dauert nur wenige Sekunden.

Mac Objekt kann nicht kopiert werden, da es in Verwendung ist
Das Reparaturprogramm kann nur per Terminal aufgerufen werden.

Das ist aber noch nicht alles: Zusätzlich sollte man nämlich laut der Anleitung noch macOS neu installieren. Dazu wählt man im Utilities-Fenster die Option "macOS installieren" und das System wird neu installiert – alle Daten bleiben zwar erhalten, die Installation kann aber einige Zeit dauern.

Noch aufwendiger wird es, wenn diese Reparaturen keine Besserung brachten und die Probleme weiter auftreten. In diesem Fall rät Apple, ein Backup des Macs zu erstellen, danach das Startmedium komplett zu löschen und macOS neu zu installieren. Seine Daten kann man danach aus dem Backup wiederherstellen.

Warum Apple diese Anleitung mittlerweile wieder entfernt hat, ist nicht bekannt. Alternativ kann man aber noch eine alternative Methode benutzen, die hier nachzulesen ist.

Unsere Meinung:

Das Reparieren von Benutzerrechten war auf macOS lange Jahre ein simpler Routine-Vorgang, ab Catalina hat sich dies offensichtlich geändert. Schuld sind vermutlich die mit den letzten Systemen weiter verstärkten Sicherheitsmechanismen wie SIP.

Bis zum Erscheinen von macOS 10.15.4 konnte man die Rechte im Home-Ordner sehr einfach zurücksetzen. Dazu öffnete man  einfach den Finder und wählte hier unter „Benutzer“ den Ordner des Mac-Besitzers aus. Nun öffnete man das Infofenster des Benutzers und konnte hier die Rechte zurücksetzen. Laut der alten Anweisung klickte man dazu auf das Aktionsmenü und wählte die Option „Auf alle Unterobjekte anwenden“. Das ist aber bei neueren Systemen nicht mehr möglich.

Auch Apple hat diese alte Anleitung bereits aus seiner Online-Dokumentation entfernt, nun muss man eine noch umständlichere Prozedur durchführen und erst in einen Rettungsmodus booten.

Der Hilferuf kommt per Mail von unserem Fotografen – kurz und knapp: Eingeloggt am iMac mit einem Account (mit Admin-Rechten) lassen sich plötzlich vom Benutzer erstellte Dateien nur noch in den Papierkorb verschieben, wenn der das Administrator-Passwort angibt. Auch das Verschieben von Dateien in andere Ordner klappt nicht mehr, Änderungen an bestehenden Dateien aus Apple-Programmen wie Textedit & Co lassen sich gar nicht mehr speichern. Als langjähriger Mac-Benutzer versucht er das Standard-Troubleshooting: Über das Festplattendienstprogramm repariert er die Zugriffsrechte und startet neu – ohne Erfolg. Über die Information zu Dateien und Verzeichnissen stellt er dann fest, dass unlogische Dateirechte für Dateien und Ordner aktiv sind.

Klar ist, dass hier Zugriffsrechte der Auslöser des Problems sind. Das richtige Vorgehen beim Troubleshooting scheitert an einem Problem: Die Reparatur der Zugriffsrechte über das Festplattendienstprogramm  bereinigt nur solche Fehler, die Dateien und Ordner des Systems betreffen – die treten häufig auf. Auf das aktuelle Problem hat die Reparatur keine Auswirkung, da Dateien und Ordner im Home-Verzeichnis des Benutzers betroffen sind. Das betrifft nicht nur Dateien im Ordner „Dokumente“, sondern auch auf dem Schreibtisch, im Papierkorb und anderen Verzeichnissen des Benutzers. Das Festplattendienstprogramm bietet für diesen Fall keine Option, um Zugriffsrechte zu reparieren.

Beide Betriebssysteme sind Unix-Abkömmlinge, haben die Benutzerverwaltung übernommen. Schon bei der Installation legt OS X einen Benutzer-Account an – Ihren. Sie müssen lediglich Ihren vollen Namen („Vollständiger Name“), einen Kurznamen („Accountname“) und ein Passwort („Kennwort“) angeben. Im Benutzerordner auf dem Startlaufwerk legt OS X ein Verzeichnis für Sie an, in dem Ihre Daten Platz finden. Der Name dieses „Home-Verzeichnis“ entspricht dem beim Einrichten des Kontos angegebenen Account-Namen. Der Account besitzt relativ weitreichende Rechte, es handelt sich um einen Administrator-Account, weitere Benutzer lassen sich anlegen.

Eigene Daten Im eigenen Home-Verzeichnis kann der Anwender normalerweise alles öffnen oder auch löschen. Betrachten Sie aber das Home-Verzeichnis eines anderen, zeigen kleine rote Verbotsschilder, dass Sie keine Rechte für den Zugriff haben und somit nicht einmal hineinsehen dürfen.

Jede Datei und jeder Ordner unter OS X sind mit Rechten verbunden, die festlegen, welcher Benutzer welche Vorgänge mit diesen Objekten vornehmen darf: Eine Datei kopieren, löschen, ändern und so weiter. OS X verwendet seit 10.4 sowohl die klassischen Unix-Berechtigungen, als auch die sogenannten POSIX-Berechtigungen, sowie erweiterte Berechtigungen, die von den meisten modernen UNIX-Systemen verwendet werden. OS X verwaltet diese Rechte seit OS X 10.4 in einer Liste („Access Control List“, kurz „ACL“).

Auch zur Reparatur von Zugriffsrechten der Dateien und Ordner im Home-Verzeichnis des jeweiligen Benutzers hat Apple ein Programm, das ist allerdings gut versteckt und allgemein kaum bekannt.

Es ist Bestandteil der Wiederherstellungspartition seit OS X 10.7 und heißt „Passwörter zurücksetzen“ – später mehr zur irreführenden Namensgebung.

Mac Objekt kann nicht kopiert werden, da es in Verwendung ist
Um das versteckte Hilfsprogramm innerhalb der Wiederherstellungspartition zu starten, muss das Terminal eingesetzt werden.

Vor Nutzung der Option stellen Sie sicher, dass ein Backup vorliegt. Starten Sie den Mac neu und halten „Befelstaste-R“ gedrückt, der Mac bootet in die Wiederherstellungspartition. Das gesuchte Hilfsprogramm zur Reparatur der Zugriffsrechte ist seit OS X 10.7 weder in der Übersicht, noch in den Menüs zu finden. Zum Start wählen Sie im Menü „Dienstprogramme“ den Befehl „Terminal“ und tippen

resetpassword

gefolgt vom Drücken des Zeilenschalters. Das Programm „Passwörter zurücksetzen“ startet.

Das Programm ist eigentlich dazu gedacht, Benutzerpasswörter zu ändern – daher der Name, das wollen wir aber diesmal nicht! Wählen Sie im oberen Bereich Ihre Startfestplatte aus und im Menü unter „Wählen Sie einen Benutzeraccount“ anschließend Ihren Account.

ACHTUNG Wählen Sie nicht den Benutzer „root“, auch keinen der eventuell anderen eingerichteten Benutzer Ihres Mac!

Klicken Sie dann ganz unten unter „Zugriffsrechte und Zugriffssteuerungslisten für den Benutzerordner zurücksetzen“ den Knopf „Zurücksetzen“. Damit werden die Zugriffsrechte und die ACLs auf die richtigen Werte zurückgesetzt. Die Aktion ist beendet, wenn der Knopf „Fertig“ anzeigt.

Mac Objekt kann nicht kopiert werden, da es in Verwendung ist
Wählen Sie Ihre Start-Festplatte aus, dann Ihren Account am Mac und klicken „Zurücksetzen“ – alle anderen Felder bleiben leer.

Beenden Sie anschließend über das Menü das Programm Passwörter zurücksetzen, dann Terminal, schließlich OS-X-Dienstprogramme und wählen als Startpartition Ihre Festplatte.

Die Probleme am Mac unseres Fotografen sind seit dem Neustart behoben.

Mac Objekt kann nicht kopiert werden, da es in Verwendung ist
Das Festplattendienstprogramm repariert über die Wiederherstellungspartition auch defekte Volumes.

Die Reparatur ist oft die letzte Chance, birgt aber auch Risiken: Stellen Sie deshalb sicher, dass vorher in jedem Fall ein Backup angefertigt wurde. Setzen Sie in Utility die Passwörter zurück und wählen Sie nach der Auswahl der Festplatte nur Ihren Account.

Und noch ein letzter Tipp zum Schluss: Wenn sie bei normalem Betrieb des Mac über das Festplattendienstprogramm das Volume (Festplatte) prüfen lassen und hier Fehler angezeigt werden, lassen sich diese nicht sofort direkt reparieren. Starten Sie in dem Fall erst einmal von der Wiederherstellungspartition, wählen das angezeigte Festplattendienstprogramm. Über den Menüpunkt „Erste Hilfe“ klappt dann ebenfalls eine eventuell notwendige Reparatur des Volumes.

Diese Dateien werden bei jedem Update von OS X, jedem Sicherheitsfix oder der Installation von zusätzlicher Systemsoftware verändert – ohne, dass der Benutzer es bemerkt. Gelegentlich kommt es dabei zu Fehlern, Dateien bekommen falsche Gruppen- und/oder Benutzerrechte verpasst, im Betrieb treten Probleme auf. Zu einer der Standardprozeduren im Troubleshooting gehört schon lange das Reparieren dieser Zugriffsrechte von Systemdateien – die erledigt das Festplattendienstprogramm (Programme > Dienstprogramme). OS X „sammelt“ Listen der korrekten Zugriffsrechte von Systemdateien in „Recipes“ (Rezepten).

Der Einsatz von Recipes Das Festplattendienstprogramm nutzt die Recipes und setzt die Zugriffsrechte aller Systemdateien wieder auf den korrekten Wert. Dazu wählen Sie im Programm links das Startvolume, dann unter „Erste Hilfe“ zunächst die Option „Zugriffsrechte des Volumes prüfen“, um sich Fehler anzeigen zu lassen, in dem Falle dann „Zugriffsrechte des Volumes reparieren“. Beide Befehle suggerieren, dass die Zugriffsrechte aller Dateien und Ordner des Volumes repariert werden, erst der Erklärungstext klärt auf: „Zugriffsrechte für die von Apple installierten Dateien und Ordner korrigieren“. Die Aktion ist dennoch ein guter erster Schritt beim Troubleshooting. In dem genannten Programmfenster lässt sich übrigens auch die Festplatte auf Fehler überprüfen, allerdings nicht reparieren.

Auch andere Aktionen klappen nicht „am lebenden Objekt“, also, wenn der Benutzer eingeloggt ist. Das funktioniert nur, wenn der Mac von einer anderen Festplatte oder System-CD gestartet wird. Bis OS X 10.6.x Snow Leopard war die Betriebssystem-DVD der einzige Weg. Mit OS X 10.7 Lion hat Apple die Wiederherstellungspartition eingeführt.

Mini-OS-X Bei der Ersteinrichtung des Mac wird zusätzlich zum „normalen System“ ein Mini-OS-X eingerichtet, zusammen mit verschiedenen Dienstprogrammen. Die Wiederherstellungspartition ist zwar nicht sichtbar, hält der Benutzer beim Systemstart aber die Tastenkombination „Befehlstaste-R“ gedrückt, bootet der Mac in die Rettungspartition, die „eigentliche Festplatte“ des Mac wird wie eine externe Platte gebootet. Eine Internetverbindung und WLAN vorausgesetzt, können Sie aus der Wiederherstellungspartition mit dem Festplattendienstprogramm dann auch die Festplatte reparieren, ein neues OS X installieren, das System aus einem Time-Machine-Backup wiederherstellen oder Support-Dokumente aufrufen. Die Wiederherstellungspartition ist oft die letzte Rettung und bietet neben den genannten Tools weitere, versteckte Optionen.