Hund bockt an der Leine Was tun

Hund bockt an der Leine Was tun
Du bist gern mit deinem Hund draußen unterwegs und nutzt die Spaziergänge zum Ausspannen? Deinen Hund lässt du am liebsten frei laufen, denn an der Leine zieht er? Das Gute ist, dass es auch anders geht. Leinenführigkeit lässt sich mit konsequentem Training lernen. Es ist vor allem eine Frage der Übung, denn Hunde passen sich meist nicht von Natur aus unserem Tempo und Weg an. Sie wollen häufig flotter gehen beziehungsweise traben. Oder sie bleiben stehen und tauchen in ihre Geruchswelt ein. Es braucht also den Menschen, damit der Hund versteht, welches Verhalten gewünscht ist.

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    Hier werden wir dir ein paar Tipps an die Hand geben, welche dir helfen mit deinem Hund die Leinenführigkeit zu trainieren und ihm beizubringen locker an der Leine zu gehen.

    Tipp 1

    Das Anleinen des Hundes sollte in jedem Falle positiv belegt sein. Gestalte das Anleinen (ganz gleich, ob beim Starten zu Hause oder unterwegs) angenehm und verbinde es mit einer offenen Körperhaltung, ruhigen Streicheleinheiten und/oder Leckerli. So ist es schön, in deiner Nähe zu sein. Den Hund an die Leine zu nehmen, soll weder für Mensch noch für den Hund unbeliebt sein, sondern demonstriert euer inniges Miteinander.

    Tipp 2

    Die Nähe zu dir kann als besonderer Schutzbereich angesehen werden. Das bedeutet, dass du bei Ablenkungssituationen vor deinem Hund stehst bzw. du deinen Hund auf der abgewandten Seite vorbeiführst. Ist dein Hund angeleint bei dir, dann sollten sehr aufdringliche Menschen, die deinem Vierbeiner zu viel sind, und andere (insbesondere freilaufende) Hunde abgehalten werden. Dadurch steigt das Vertrauen deines Hundes in dich.

    Tipp 3

    Wenn du dir wünschst, dass sich dein Hund konzentriert, dann braucht er dafür die nötige Ruhe. Am Anfang sollte die Ablenkung daher nicht zu hoch sein. Zu Beginn kann sogar zunächst ein paar Male im Garten oder Hof geübt werden. Dann wird im wenig frequentiertem Feld/Wald weiter trainiert und erst später mit anderen Hunden in der Nähe oder in der Stadt.
    Vorübergehend kann dein Hund in schwierigen Situationen, in denen es noch nicht klappt, am Geschirr geführt werden und das Kommando „Zieh“ gestattet ihm vorübergehend das Vorneweg-Gehen.

    Tipp 4

    Hunde lesen hauptsächlich unser Auftreten, unsere Stimmung und unsere Körpersprache. Vor allem achten sie auf die innere Einstellung und die mentale Stabilität. Lege also zunächst deinen Fokus auf dich und beobachte dich selbst, ob du die notwendige innere Gelassenheit hast, um deinen Hund souverän zu führen. Nachdem er sich lösen konnte, starte indem du ihm die Seite vorgibst, auf der er gehen soll. Dann gehe in ruhigem Tempo mit deinem Hund, der mit einer Führleine angeleint ist, in Bewegung. Wir empfehlen dabei eine aufrechte Körperhaltung und einen schreitenden Gang, jegliche Hektik vermeidend. Die Leine ist so lang, dass sie durchhängen kann. Die Hände bleiben am Körper, so dass unnötige Bewegungen und ein Fuchteln vermieden wird. Zunächst mag das ungewohnt und irritierend sein, trägt jedoch wunderbar dazu bei, sich selbst zu zentrieren.

    Tipp 5

    Sobald dich dein Hund überholt, drehst du in die entgegengesetzte Richtung um. Dadurch merkt dein Hund, dass er aufpassen sollte, wo du hingehst. Der Richtungswechsel darf recht flott ausgeführt werden, das Grundtempo an sich bleibt langsam und gelassen.
    Nach einem Richtungswechsel schließt dein Hund wieder zu dir auf. Dann gehst du als nächstes einen Richtungswechsel, den du zum Hund hin ausführst. Du schneidest ihm dabei den Weg ab und gehst anschließend so lange weiter geradeaus, wie du magst. Geht dein Hund auf der rechten Seite, dann startest du mit deinem linken Bein in die Rechtswendung. Hast du deinen Hund lieber auf der linken Seite, dann startest du mit dem rechten Bein in die Wendung. Hierdurch erkennt dein Hund vorab, dass du einen Richtungswechsel einleitest. Diese Vorgehensweise nimmt bei flotten Hunden Tempo heraus und es erhöht die Konzentration auf den Besitzer.

    Tipp 6

    Durch den Einsatz deiner Körpersprache lernt dein Hund, dich genauer zu beobachten und wird sich nach ein paar Richtungswechseln zunehmend an dir orientieren. Deine Aufgabe ist es nun, ihn aus dem Augenwinkel zu beobachten, wann er konzentriert bei der Sache ist. In den entsprechenden Momenten sprich ihn bitte freundlich und lobend an, damit er weiß, dass er seine Sache gut macht. Leckerli und Streicheln erzeugen in diesen Momenten oft eher Unruhe. Oder es führt dazu, dass der Hund wieder eiliger wird. Die Stimme kann so dosiert werden, dass sie perfekt zur Situation passt.

    Tipp 7

    Kommst du mit deinem Hund auf ruhigen Spazierwegen zurecht, dann ist es an der Zeit, unter größerer Ablenkung zu üben. Hilfreich sind Komparsen, die um das Thema wissen und mit denen Trainingssituationen abgestimmt werden können. Es ist beispielsweise sinnvoll, Begegnungen mit Spaziergängern, joggenden Menschen und Hundebegegnungen zu üben. Am besten hast du deinen Hund dabei auf der abgewandten Seite und bist zwischen Ablenkung und ihm. Dadurch zeigst du ihm, dass du die Verantwortung trägst und gibst ihm Sicherheit. Wer vorne beziehungsweise näher bei der Ablenkung ist, ist zuständig und trifft Entscheidungen.

    Tipp 8

    Mal wird die Leinenführigkeit besser laufen, mal wird es schwieriger sein. Bleib bitte mit dir und deinem Hund geduldig. Gönnt Euch zwischendurch regelmäßig Entspannungspausen, in denen ihr euch hinsetzt und schmust. Oder baut zwischendurch ein Spiel ein und rennt und macht Blödsinn miteinander. Je mehr Spaß ihr miteinander habt, desto lieber wird dein Vierbeiner bei dir sein wollen. Die Strecke, die ihr mit lockerer Leine geht, braucht anfangs nicht lange sein. Es geht um Qualität, nicht um Quantität. Du darfst mit kleinen Fortschritten bei der Leinenführigkeit zufrieden sein.

    Hund bockt an der Leine Was tun
    Perdita Lübbe-Scheuermann betreibt seit 1994 die Hunde-Akademie in Griesheim bei Darmstadt. Sie ist durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein zertifizierte Hundetrainerin und Mitglied des Prüfungsausschusses „Tierpfleger/innen“ der Industrie- und Handelskammer Gießen-Friedberg. Gemeinsam mit ihrem Team unterstützt sie Hundebesitzer mit viel Feingefühl und einer großen Portion Humor bei der Erziehung und im Umgang mit deren Vierbeinern nach dem Motto: „Für ein harmonisches Miteinander von Mensch und Hund“. Die Buchautorin schreibt für diverse Hundezeitschriften und ist regelmäßig im Fernsehn zu Gast. Neben zahlreichen Seminaren und Fortbildungen sowohl für Hundehalter als auch für Hundetrainer bietet sie als Beraterin und Coach tiergestütztes Coaching mit Pferden und Hunden an. Im August 2012 entwickelte sie mit ihrem Mann Ralf das Projekt „Rettet das Nashorn“, weil diese durch die Wilderei vor dem Aussterben bedroht sind. Im Januar 2015 entstand ihr zweites Projekt „Start ins – neue – Leben“ zur Resozialisierung von aggressiven Tierheimhunden. (Bildquelle: Debra Bardowicks)

    Hund bockt an der Leine Was tun

    • Hallo Zusammen,

      eigentlich läuft alles perfekt mit unserer Mischlingshündin, die wir vor ca. 3 Wochen aus dem Tierheim geholt haben.Sie zerrt nicht an der Leine und läuft auch ohne Leine gut mit. Dafür, dass sie aus dem Tierheim kommt, hört sie auch bereits auf zahlreiche Kommandos sehr gut.

      Seit ein paar Tagen haben wir das Problem, dass Sie bestimmte Wege nicht mehr gehen möchte. Sie bockt dann und ist nicht mehr von der Stelle zu bewegen (wie ein Esel). Leckerlies helfen dann nur noch für ca. 1-2 Meter, dann ist das gleiche Problem da. Wenn wir an einer anderen Stelle sind, oder den Heimweg dann antreten läuft wieder alles wunderbar. Entweder versucht sie Ihren Kopf durchzusetzen oder sie hat vor irgendetwas Angst. Da sich das Verhalten aber an verschiedenen Stellen wiederholt glaube ich nicht an die 2. Alternative (Angst). Habt Ihr irgendeine Idee mit der man diese Blockade auflösen kann. Ich habe auch schon versucht, einfach die Leine hinzulegen und den Weg alleine fortzusetzen. Nach einiger Zeit kommt sie dann hinter mir her, aber meistens nur dann, wenn ich sie aus der Ferne mit Leckerschen locke. Das gleiche gilt auch, wenn ich an dieser Stelle die Leine lolsmache. Ich habe aus lauter Verzweiflung (zerren hilft auch nicht) sie auch schon ein Stück getragen, aber mal ehrlich: einen 21 KG Hund zu tragen macht auch nicht wirklich Spaß auf Dauer.

    Bin um jede Anregung und Hilfe dankbar. Kann mir das Verhalten nicht erklären, da bis vor einigen Tagen alles in Ordnung war.

    VG Dogi 10

  • Hab/hatte das gleiche Problem..Meiner ist allerdings erst 4 Monate alt.Hat sich aber mitlerweile gebessert.Meiner ist im Vorgarten immer sitzen geblieben,da half auch nichts.Ich hab ihn einfach sitzen lassen,hab ihn immer wieder raus geschleppt und bin im Vorgarten rum gelaufen,bin immer wieder ein Stück weiter und geh erst mal nur noch einen Weg.Einmal am Tag gehen die Nachbarshunde mit,da läuft er auch dann prima hinterher.
    Ich würd ihn vielleicht gar nicht locken sondern sitzen lassen.Haste eine Wiese direkt in Wohnungsnähe??Dann erst mal nur zum lösen hin und wenn er rein will rein.Die Tips hab ich bekommen.Und so viel wie möglich erst mal dort aufhalten,wo er auch noch bereitwillig mit hin geht,dass er sich dran gewöhnt und merkt das nichts schlimmes passiert.Bei mir hat es einen Tag gedauert..Bissken flott,aber jetzt läuft er zumindest mal eine Runde mit.Setzt sich immer noch ein paar mal hin.Ich lass ihn dann und warte bis er auf mich zu kommt.Ist nicht ganz so entspannt das Gassi gehen mit so vielen Stops,aber er muss vielleicht einfach merken das nichts schlimmes passiert und seine Umgebung erst mal kennen lernen.

  • naja wenn sie das mitten beim sparziergang passiert kann es nicht daran liegen das sie das nest nicht verlassen will.... ich glaube das der welpe entweder erschöpft ist denn er ist ja noch sehr jung oder ihn irgendetwas verunsichert..... das kann müll am wegesrand sein oder naja alles mögliche.....

  • Wie alt ist er denn nun? Weiß man etwas über die "Herkunft" (bzgl. Ängste etc.)?

    Wie lange geht ihr denn in etwa? Kann es sein, dass er wirklich müde ist?

    Wenn du sagst, dass es sich in bestimmten Situationen wiederholt, welche sind das dann?

  • ja stimmt das steht da gar nicht..... bin davon ausgegangen das er noch sehr jung ist.....

  • Ich hatte schon viele Hunde und die Erfahrungen haben mich gelehrt, dass jeder andere Ansprüche an die Ernährung hat. Mal legen sich Verdauungsstörungen durch eine Futterumstellung, ebenso können Fellprobleme abklingen. Schlanke Windhunde leiden nicht selten unter nervösen Störungen, wenn der Proteingehalt zu hoch ist; sie benötigen eher Kohlehydrate zur sofortigen Energiefreisetzung. Andere Rassen wie sportliche Huskys brauchen stattdessen hochwertige Proteine, während Kohlehydrate nur ansetzen würden.


    Das Alter spielt ebenso wie die Konstitution eine Rolle für den individuellen Bedarf und einige Krankheiten erfordern eine spezielle Nährstoffzusammensetzung.


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    Liebe Grüße Tobi

    Hund bockt an der Leine Was tun

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  • In solchen Situationen würde ich nicht anfangen zu locken oder sonstwie "Aufhebens " zu machen.

    Mein Hund soll lernen, mir zu folgen, mir zu vertrauen und vor allem meine Entscheidungen als okay zu akzeptieren.
    Es kommt auf die Situation drauf an , aber ich hab früher auch schonmal die Leine losgelassen und bin einfach weiter gegangen.

    Handelt es sich um ein angstmachendes Objekt bleibt der Hund allerdings an der Leine und ich näher mich ganz nebenbei dem Objekt, beobachte den Hund und schau, wie sich seine Körpersprache verändert.
    Ansonsten biete ich "nur" meine Nähe, aber keinerlei Leckerchenregen oder irgendwas "Besonderes".

  • Ich nehm meinen ab und an auf den Arm,trag ihn ein Stück und lass ihn wieder runter.Haltet ihr das für okay?Noch kann ich es machen,wenn er weiter so wächst geht das wohl auch nicht mehr.

  • Schau mal hier http://www.dogforum.de/beim-sp…t-sie-stehen-t129291.html . Ich hatte ein ähnliches Problem.
    Mittlerweile klappt es bei uns total super, wie mit jedem anderen Hund auch. Sie folgt mir, egal wo ich langgehe. Auch wenn ich durchs Wasser gehe oder über einen Haufen Baumstämme. Sie freut sich sehr über mich und ihre Haltung hat sich auch zum Postiven geändert. (Schwanz nicht mehr nach unten, aufrechter Gang)

  • Mein Hund kann auch sehr stur sein, sie bleibt auch manchmal stehen.

    Früher hatte sie Geschirr, da hab ich sie einfach dran hochgehoben (Vorderbeine kurz überm Boden) und bin weitergelaufen.

    Heute ist das selten, da reicht das Kommando "Komm" und wenn das nicht hilft 1 sec. nach dem Kommando ein Leinenruck (nicht beständig ziehen).

    Das Mitlaufen sollte selbstverständlich sein, da gibts bei mir kein Locken und keine Leckerlies.

    Grüße Bernd

  • Wäre ich dein Hund, würde ich dir nicht selbstverständlich folgen - als Mensch würde ich deine Methoden nicht nachahmen.

    Gruß
    Leo