Wann sollte man die booster impfung machen

Bei einer Auffrischimpfung (auch Auffrischungsimpfung oder Booster-Impfung genannt) handelt es sich um eine weitere einzelne Impfung nach der Grundimmunisierung.

Die empfohlene Grundimmunisierung besteht bei allen COVID-19-Impfstoffen aus zwei Impfstoffdosen in festgelegten Zeitabständen. Für Personen, die bei der ersten Impfung Vaxzevria® (AstraZeneca) oder COVID-19 Vaccine Janssen® (Johnson & Johnson) erhalten haben, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) als zweiten Impfstoff zur Vervollständigung beziehungsweise Optimierung der Grundimmunisierung einen mRNA-Impfstoff.

Auffrischimpfungen dienen generell dazu, einem nachlassenden Immunschutz entgegenzuwirken. In festgelegten Zeitabständen sind Auffrischimpfungen bereits gegen unterschiedliche Erreger wie beispielsweise Tetanus und Diphtherie empfohlen, um den Impfschutz aufrechtzuerhalten.

Auch zum Schutz vor dem Coronavirus SARS-CoV-2 sind Auffrischimpfungen erforderlich: Mit zunehmendem Zeitabstand zur Grundimmunisierung steigt das Risiko, dass sich Geimpfte mit SARS-CoV-2 infizieren und das Virus weitergeben. Eine Booster-Impfung dient dazu, den Impfschutz aufrechtzuerhalten und insbesondere schwere Verläufe von COVID-19 zu verhindern. Zudem soll die Übertragung von SARS-CoV-2 durch infizierte Geimpfte auf andere Personen reduziert werden.

In Deutschland überwiegen inzwischen bei Weitem Infektionen mit der Virusvariante Omikron. Die Impfstoffe gegen COVID-19 sind gegenüber der Virusvariante Omikron zwar weniger wirksam als gegen die bisher vorherrschenden Varianten. Studiendaten zeigen jedoch, dass durch die Auffrischimpfung ein guter Schutz auch gegenüber der Omikron-Variante erzielt werden kann.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) prüft kontinuierlich die Notwendigkeit von Booster-Impfungen und spricht auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse entsprechende Empfehlungen mit Hinweisen zu den Impfabständen und gegebenenfalls auch zu dem zu verwendenden Impfstoff aus.

Die Auffrischungsimpfungen sind gerade jetzt von zentraler Bedeutung: Die vierte Pandemie-Welle und die sich verbreitende Omikron-Variante stellen uns vor große Herausforderungen. Die Infektionszahlen sind sehr hoch – und es ist davon auszugehen, dass sie durch die Omikron-Variante steigen werden. Gleichzeitig lässt bei Personen, die bereits vor längerer Zeit vollständig geimpft wurden oder deren Immunantwort aufgrund von Alter oder Vorerkrankungen schwächer ausgefallen ist, der Immunschutz langsam nach. Das ist ein natürlicher Vorgang: Im Prinzip vergisst das Immunsystem nach und nach, wie es das Coronavirus schnell und effektiv bekämpfen kann. Für sehr viele ist jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Auffrischungsimpfung. Denn nach wie vor gilt: Die Corona-Schutzimpfung ist der wirksamste Schutz vor schweren und tödlichen Krankheitsverläufen. Sie reduziert die Anzahl der Hospitalisierungen von COVID-19-Erkrankten erheblich. 

Wichtig zu wissen: Die STIKO hat am 15. Februar 2022 eine weitere wichtige Aktualisierung ihrer COVID-19-Impfempfehlung zu den Auffrischungsimpfungen veröffentlicht. Die STIKO empfiehlt eine 2. Booster-Impfung für Menschen ab 70 Jahren, Bewohnerinnen, Bewohner und Betreute in Einrichtungen der Pflege, sowie Tätige in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen. Die 2. Booster-Impfung soll bei gesundheitlich gefährdeten Personengruppen frühestens 3 Monate nach der 1. Booster-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen. Bei Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen frühestens nach 6 Monaten. Kindern mit Immunschwäche ab 5 Jahren werden die erste und zweite Auffrischungsimpfung empfohlen.

Immunschutz einfach kostenlos auffrischen und stärken

Die gute Nachricht: Mit einer Auffrischungsimpfung lässt sich der Immunschutz einfach und effektiv boostern. Ihr Immunsystem erinnert sich an das Coronavirus und ist so gut darauf vorbereitet, es zu bekämpfen. Angesichts der in Deutschland noch vorherrschenden hochansteckenden Delta-Variante und der zunehmenden Ausbreitung der noch ansteckenderen Omikron-Variante ist das auch dringend notwendig. Für den individuellen Schutz und damit eine Überlastung des Gesundheitssystems möglichst verhindert werden kann.

Wer kann jetzt eine Booster-Impfung erhalten?

Grundsätzlich können sich alle Personen ab 12 Jahren auffrischen lassen; die STIKO empfiehlt die Auffrischungsimpfung auch Jugendlichen. Der Booster ist ein extrem wertvolles Werkzeug im anhaltenden Kampf gegen die Corona-Pandemie. Sie sorgt dafür, dass der Schutz der Geimpften – unabhängig von Alter oder Vorerkrankungen – effektiv aufrechterhalten und die Weiterverbreitung des Virus deutlich gesenkt wird. Darum können sich – so empfiehlt es die Ständige Impfkommission (STIKO) ausdrücklich – alle Personen ab 12 Jahren eine Auffrischungsimpfung gegen COVID-19 geben lassen, deren zweite Impfung mindestens drei, bei Jugendlichen drei bis sechs, Monate zurückliegt. Die Empfehlung gilt auch für Schwangere ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel.

Für Genesene beziehungsweise Menschen, die sich vor, während oder nach einer Impfserie mit dem Coronavirus infizieren, gilt:

  • Wer sich nach der COVID-19-Impfung (unabhängig von der Anzahl der Impfstoffdosen) infiziert, kann ab drei Monaten nach der Infektion eine Booster-Impfung erhalten.
  • Wer sich vor der Erstimpfung infiziert und dann eine Impfstoffdosis erhalten hat, kann ab drei Monaten nach der vorangegangenen Impfung einen Booster bekommen.

Die STIKO empfiehlt im Rahmen der 17. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung die Auffrischimpfung nun auch für 12- bis 17-jährige Kinder und Jugendliche mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty (30 μg). Sie empfiehlt dies in einem Zeitfenster von 3 bis 6 Monaten nach der zweiten Impfung (d.h. nach der abgeschlossenen Grundimmunisierung).

Wirksame Impfstoffe für die Booster-Impfung: Comirnaty® und Spikevax®

Unabhängig davon, welcher Impfstoff zuvor verwendet wurde – mRNA- oder Vektorimpfstoff –, soll für die Auffrischungsimpfung ein mRNA-Impfstoff verabreicht werden: Comirnaty® von BioNTech/Pfizer für Personen ab 12 Jahren oder Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna für Personen ab 30 Jahren. 

Gut zu wissen, insbesondere für Personen über 30 Jahren: Für eine schnelle und erfolgreiche Booster-Kampagne spielen beide mRNA-Impfstoffe eine zentrale Rolle. Das Paul-Ehrlich-Institut und die STIKO betonen: Die Impfstoffe sind qualitativ gleich gut und sicher, zeigen eine hohe Wirksamkeit auch gegen die hierzulande vorherrschende Delta-Variante des Coronavirus und werden mit Blick auf die beste Verträglichkeit in den verschiedenen Altersgruppen eingesetzt. Dabei soll möglichst der Impfstoff verwendet werden, der bei der Grundimmunisierung genutzt wurde. Wichtig: Wenn dieser nicht verfügbar ist, kann aber auch ohne weiteres der jeweils andere mRNA-Impfstoff eingesetzt werden.

Mit welchem Abstand zur ersten Impfserie soll der Immunschutz aufgefrischt werden?

Vor allem mit Blick auf die Verbreitung der Omikron-Variante hat die STIKO ihre Empfehlung zur Auffrischungsimpfung hinsichtlich des Impfabstandes aktualisiert: Die Auffrischungsimpfung kann schon ab drei Monaten nach der letzten Impfstoffdosis der Grundimmunisierung erfolgen. Hintergrund dieser Empfehlung ist das Ziel, durch diese beschleunigte Booster-Impfkampagne und den verkürzten Impfabstand schwere Verläufe von COVID-19 zu verhindern und die Übertragung insbesondere der sich ausbreitenden Omikron-Variante zu vermindern. 

Übrigens: Eine serologische Antikörpertestung vor einer Auffrischungsimpfung ist nicht notwendig und wird von der STIKO auch nicht grundsätzlich empfohlen. Zum einen ist der Wert, der eine dritte Impfstoffdosis unnötig machen würde, nicht bekannt und zum anderen bestehen bei einer dritten Impfstoffdosis keine Sicherheitsbedenken.

Personen mit einer schweren Immunschwäche (wie zum Bespiel Organtransplantierte) sollten bereits ab vier Wochen nach der ersten abgeschlossen Impfserie zum dritten Mal geimpft werden – dabei spricht man von einer Drittimpfung (siehe Infokasten). Bei ihnen kann im Einzelfall über eine weitere Auffrischungsimpfung im Abstand von drei weiteren Monaten entschieden werden.

Personen, die eine Grundimmunisierung mit einer Impfstoffdosis COVID-19 Vaccine Janssen® (Johnson & Johnson) erhalten haben, wird zur Optimierung ihres Impfschutzes eine weitere Impfung mit einem mRNA-Impfstoff ab vier Wochen nach der Janssen®-Impfung empfohlen. Hierbei spricht man von einer Optimierung der Grundimmunisierung, da festgestellt wurde, dass der Impfstoff von Johnson & Johnson im Unterschied zu den anderen zugelassenen Impfstoffen eine vergleichsweise geringe Impfstoffwirksamkeit gegenüber der Delta-Variante aufweist.