Wo kann man duden kaufen

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Entdecken Sie den Wortschatz der deutschen Sprache! Mit dem neuen Duden 2020:- Rund 148.000 Stichwörter, davon 3000 Neuaufnahmen- Informationen zu Grammatik, Aussprache, Bedeutung der Stichwörter- Mit der Dudenempfehlung, wenn mehrere Schreibvarianten möglich sind- Hilfe beim Lösen von Zweifelsfällen- Hinweise zum geschlechtergerechten Sprachgebrauch- Nach dem aktuellen Stand der Rechtschreibregelungen Zusätzlich erklären wir Rechtschreib- und Zeichensetzungsregeln, wie ein Text korrigiert wird, wie ein Wort in den Duden kommt, welche Wörter am häufigsten verwendet werden und vieles mehr.Schreiben Sie sicher und lassen Sie sich inspirieren von der Vielfalt der Wörter!

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Innerhalb von drei Jahren hat der Duden rund 3.000 Wörter neu aufgenommen, aber der hier rezensierende Sprachwissenschaftler Roland Kaehlbrandt findet das gar nicht so viel - selbst wenn man bedenke, dass der aktive Wortschatz im Durchschnitt 50.000 Wörter umfasse, der passive 15.000 Wörter und der Grundwortschatz 2.500, wie er informiert. Neue Einträge wie "Datenschutzgrundverordnung", "unverhandelbar"oder "Shishabar" findet Kahlbrandt sinnvoll, das "Abstandhalten" hätte er dagegen lieber gesehen als den missverständlichen Anglizismus "Social Distancing", und das Wegfallen von "Kammerjunker" und "Kammerjungfer" kann er bedauern, aber verkraften. Bemerkenswert findet er zudem, dass die Dudenredaktion nicht mehr das generische Maskulinum als geschlechtlich unmarkiert betrachtet, aber das Genderstern nicht einführen mag. Am Ende, weiß  Kaehlbrandt, entscheidet das die Sprachgemeinschaft in einer Balance zwischen Ökonomie und Verständlichkeit.

© Perlentaucher Medien GmbH

»Starker Spitzentitel im August: Die Neuausgabe des "Duden - die deutsche Rechtschreibung" hat dem Buchhandel im August einen umsatzstarken Titel beschert. Der "Duden" hat zudem als Nachschlagewerk keiner Warengruppe Lese- oder Nutzungszeit weggenommen und wirkte damit wie ein kleines Konjunkturprogramm ohne Kollateralschaden.« buchreport.express, September 2017 buchreport.express 36/2017 buchreport.express 36/2017

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zu weiteren Bedeutungen siehe Duden (Begriffsklärung).

Der Duden ist ein Rechtschreibwörterbuch der deutschen Sprache. Das Werk war erstmals am 7. Juli 1880 von Konrad Duden als Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache veröffentlicht worden und wurde in den folgenden Jahrzehnten Grundlage einer einheitlichen deutschen Rechtschreibung. In der Bundesrepublik Deutschland war der Duden von Ende 1955 bis zur Rechtschreibreform 1996 maßgebend in Zweifelsfällen der deutschen Rechtschreibung. Inzwischen wird er „auf der Grundlage der aktuellen amtlichen Rechtschreibregeln“ des Rats für deutsche Rechtschreibung vom Dudenverlag erstellt.[1]

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Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 1. Auflage, 1880

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Duden, Orthographisches Wörterbuch, 3. Auflage, 1887

Im 20. Jahrhundert entwickelte der Dudenverlag eine Reihe mit weiteren Fach-Wörterbüchern sowie mit einer deutschen Grammatik, die ebenfalls unter dem Titel Duden erschienen. Der „Rechtschreibduden“ ist der erste Teilband dieser Reihe.

Der Duden erscheint als Buch und in elektronischen Formaten im Verlag Bibliographisches Institut. Im Frühjahr 2013 erfolgte der Umzug des Verlages vom Standort Mannheim nach Berlin-Alt-Treptow. In Mannheim verblieb lediglich der Geschäftsbereich Sprachtechnologie,[2] der aber 2014 „wegen zu geringen Erfolgs“ geschlossen wurde.[3]

 

100 Jahre Rechtschreiblexikon von Konrad Duden: vergleichende Ansicht der Duden von ca. 1880 und 1980 auf einer Briefmarke von 1980

1872 veröffentlichte Konrad Duden im B. G. Teubner Verlag in Leipzig seine Abhandlung Die deutsche Rechtschreibung. Dem Werk waren bereits ein Wörterverzeichnis sowie Rechtschreibregeln für den Schulgebrauch beigegeben.[4] Dieser später sogenannte Schleizer Duden – der Verfasser war damals Direktor eines Gymnasiums in Schleiz – beeinflusste die Debatte um die Rechtschreibung in Deutschland maßgeblich und wurde zur Vorlage der folgenden orthografischen Wörterbücher.

Acht Jahre später – Konrad Duden war inzwischen als Schulleiter an das Gymnasium in Hersfeld gewechselt – erschien dann die erste Auflage seines Hauptwerks, vom Verlag später als „Urduden“ bezeichnet: am 7. Juli 1880 wurde das Vollständige Orthographische Wörterbuch der deutschen Sprache im Verlag Bibliographisches Institut in Leipzig veröffentlicht.[5] Dieser erste „Duden“ versammelte 27.000 Stichwörter auf 187 Seiten, und der Duden setzte sich nachfolgend im gesamten Deutschen Kaiserreich als Orthografie-Nachschlagewerk durch, ab 1892 wurden seine Schreibweisen auch in der Schweiz verbindlich.

2.–6. Auflage (1881–1900)

Eine 2. Auflage ist nicht als Druckwerk überliefert. Es wird angenommen, dass der Nachdruck von 1882 als solche gezählt wurde. Auch die nachfolgenden Ausgaben erschienen im Dudenverlag. Von der 3. Auflage (1887) an nahm Konrad Duden auch etymologische Angaben sowie Erläuterungen zu Fremdwörtern in das Wörterbuch auf; von der 4. Auflage (1893) an schlug sich diese Erweiterung auch im Titel nieder: Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache – mit etymologischen Angaben, kurzen Sacherklärungen und Verdeutschung der Fremdwörter. Mit dem gleichen Titel wie die 4. Auflage erschienen 1897 die 5. Auflage und die 6. Auflage im Jahr 1900.[6]

7.–12. Auflage (1901–1942)

 

Buchdruckerduden, 1903

 

Duden, 11. Auflage, 1934

Die vom 17. bis 19. Juni 1901 in Berlin tagende II. Orthographische Konferenz, auf der unter Beteiligung von Konrad Duden Beratungen über die Einheitlichkeit der deutschen Rechtschreibung stattfinden sollten, bestätigte mit ihren Orthografieregeln im Wesentlichen das amtliche preußische Schulregelwerk und den „Urduden“. Diese Beschlüsse wurden im Laufe des Jahres 1902 vom damaligen Bundesrat wie auch vom österreichischen Reichsrat und der Schweiz umgesetzt. Im selben Jahr erschien auch die 7. Auflage des an die Beschlüsse angepassten Dudens – an dieser Arbeit war neben Konrad Duden auch erstmals eine Redaktion beteiligt.

Die 8. Auflage erschien 1905. Nach dem Tod Konrad Dudens im Jahr 1911 übernimmt die Dudenredaktion die Weiterführung des Werks. Unter dem Titel Duden, Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter kam 1915 die 9. Auflage[7] heraus. Die 10. Auflage erschien 1929 mit dem Titel Der große Duden – Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter.[6]

In der 11. Auflage von 1934 finden sich im Gegensatz zur 10. Auflage von 1929 zum Beispiel die Ausdrücke Volksgemeinschaft, Volksschädling und Volks- und Staatsfeind im Wörterverzeichnis, an der alphabetischen Stelle des Wortes Volksfreund steht nun Volksfeind und das Wort Volksentscheid ist nicht mehr verzeichnet, taucht ab der 12. Auflage 1941 aber wieder auf. Nach einer Zählung von Cornelia Schmitz-Berning für die Bundeszentrale für politische Bildung enthält die 11. Auflage 180, die 12. Auflage 883 neue NS-Ausdrücke, die großenteils bereits ab der 13. Auflage (1947) nicht mehr verzeichnet sind.[8]

Der letzte in Frakturschrift gedruckte Duden erschien 1941 als 12. Auflage. Auf Erlass von Reichsleiter Bormann sollte die Frakturschrift nicht länger verwendet werden. Seit 1942 (ebenfalls 12. Auflage, inhaltlich gleich) erscheint der Duden ausschließlich in Antiqua. Als Hilfestellung für Schreiber der gebrochenen Schrift wurde das Schluss-s (runde s) jeweils unterstrichen, alle anderen sind lange s. In den folgenden Jahrzehnten wurde die deutsche Rechtschreibung de facto von den Redaktionen des Dudens in Leipzig und Mannheim weiterentwickelt.

13.–19. Auflage (1947–1991)

 

Großes ß, DDR-Duden, 15. Auflage, 1957

 

DDR-Duden, 16. Auflage, 1969

 

DDR-Duden, 17. Auflage, 1981

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Tradition des Duden in Leipzig beim VEB Bibliographisches Institut und später auch in Mannheim beim Privatverlag Bibliographisches Institut AG fortgeführt (Ost- und West-Duden). 1947 entstand mit der 13. Auflage in Leipzig der erste Nachkriegsduden, für den auch westdeutsche, österreichische und Schweizer Verlage ein Abdruckrecht erhielten. Auf dessen Grundlage brachte 1954 das westdeutsche Bibliographische Institut eine eigene überarbeitete (14.) Auflage heraus. Sie enthielt keine Markierung des Schluss-s mehr, was im Westen auch weiter so gehandhabt wird.

Die 1951 erschienene ostdeutsche Ausgabe (14.) ist in Antiqua mit korrekt gesetztem langem s (und ß) gehalten. In der 15. (1957) und der 16. Auflage (1967) wird wieder das System der Unterstreichung angewendet, welches erst mit der 17. Auflage (1975) verschwindet.

Sonst unterschieden sich beide Dudenausgaben, von nun an, hauptsächlich in der Wortauswahl. Sozialistisch geprägte Begriffe fanden sich im Ostduden, im Westduden hingegen wurden neue westdeutsche Alltagsbegriffe hinzugefügt. In Westdeutschland griffen zu Beginn der 1950er Jahre einige Verlage das faktische Dudenmonopol an, indem sie Wörterbücher mit abweichenden Schreibungen herausbrachten. Daraufhin erklärten die Kultusminister der westdeutschen Bundesländer den Duden per Beschluss vom November 1955 in allen orthografischen Zweifelsfällen für verbindlich,[9] was erst 1996 mit dem Beschluss zur Einführung einer neuen Rechtschreibung aufgehoben wurde.

Die sich in historischer Tradition sehende Leipziger Dudenredaktion versuchte noch in den 1960er-Jahren einen möglichst unpolitischen Duden herauszugeben, um eine Spaltung der Rechtschreibung in Deutschland zu verhindern. So enthielt der Leipziger Duden von 1965, 20 Jahre nach Kriegsende und 16 Jahre nach Gründung beider deutscher Staaten, nur das Wort „Deutschland“. „DDR“ und „BRD“ bzw. „Bundesrepublik“ fehlen. Beim Eintrag „Berlin“ findet sich die neutrale Erklärung „Hauptstadt Deutschlands“. Gegen Ende der 1960er Jahre jedoch wurde der Leipziger Duden zunehmend von sozialistischen Begriffen geprägt. Generell wurden Neuerungen im Ostduden aber zurückhaltender umgesetzt als im Westduden. Wortneuschöpfungen, insbesondere aus der Jugendsprache, findet man fast ausschließlich im Westduden.

Im DDR-Duden fehlten lange Zeit Worte wie Weltreise, Staatsstreich und andere delikate Begriffe, diese finden sich erstmals in der 18. Auflage, die 1985 erschien (dies war gleichzeitig die letzte Neubearbeitung des DDR-Dudens). Damals neu aufgenommen wurde auch die Kreuzfahrt. Auch derbe Wörter wie ficken und Arschkriecher finden sich erstmals in dieser Auflage, ebenso wie die neu entdeckte Krankheit Aids. Des Weiteren war im DDR-Duden trotz der politischen Spaltung der Alltagswortschatz des gesamten deutschen Sprachgebiets abgebildet, inklusive Österreichs und der Schweiz. Jedoch hieß es als Erläuterung beispielsweise nicht „süddeutsch“, sondern „S BRD“ (für „im Süden der BRD gebräuchlich“). Auch zahlreiche Städte in Westdeutschland waren verzeichnet, darunter auch Orte wie die Reeperbahn und Sankt Pauli, ausdrücklich als Straße bzw. Stadtteil Hamburgs. Möglicherweise ist dies darauf zurückzuführen, dass beide Einträge bereits vor dem Krieg im Duden verzeichnet waren. Auch Chemnitz („früher für Karl-Marx-Stadt“) und die von 1946 bis 1952 existierenden Länder (beispielsweise Sachsen-Anhalt) waren verzeichnet. Berlin wurde im DDR-Duden als „Hauptstadt der DDR“ definiert, demgegenüber stand Westberlin als „selbständige politische Einheit“.

Das Bibliographische Institut in Leipzig beschränkte seine Erhebungstätigkeit allerdings nicht nur auf den Sprachgebrauch in der DDR, sondern berücksichtigte neben dem westdeutschen Sprachgebrauch explizit auch Austriazismen und Helvetismen. Dafür korrespondierte man brieflich mit Einzelpersonen aus Literatur und Wissenschaft in Österreich und der Schweiz, die vor jeder neuen Ausgabe ihre Ergänzungen einschicken konnten. In Österreich waren dies zuletzt vor allem Ernst Pacolt und Otto Langbein, beide schon seit 1951 langjährige Mitarbeiter am Österreichischen Wörterbuch.[10]

Die Dudenredaktionen gingen bei Überarbeitungen einerseits konservativ vor, indem sie es als ihre primäre Aufgabe betrachteten, im Wörterbuch den vorherrschenden Sprachgebrauch zu dokumentieren. Andererseits entwickelten sie im Regelwerk zur Klärung immer neuer Zweifelsfälle immer feinere Verästelungen. Grundlage blieben aber bis zur Reform im Jahre 1996 dennoch die Rechtschreibregeln von 1901.

20. Auflage (Einheitsduden, 1991)

Eine besondere Bedeutung kam der 20. Auflage des Dudens (nach Leipziger Zählweise: 19. Neubearbeitung) vom 26. August 1991 zu, der letzten Ausgabe vor der Rechtschreibreform von 1996. Diese Auflage ist auch unter dem Titel Einheitsduden bekannt geworden, da in ihr die beiden deutschen Duden (der DDR und der Bundesrepublik Deutschland (vor 1990)) wieder zusammengeführt wurden. Die Verlagsgruppe Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG hatte das Bibliographische Institut in Leipzig übernommen.

21. Auflage (Reformduden, 1996)

Mit der Rechtschreibreform von 1996 wurde das sogenannte Dudenmonopol gebrochen. Nicht mehr der Duden ist maßgebend, sondern die amtliche Rechtschreibregelung selbst. Damit ist der Duden nicht mehr das einzig ausschlaggebende Regelwerk der Orthografie, und alternative Wörterbücher, die die amtliche Rechtschreibregelung darstellen, wie z. B. das Wahrig-Rechtschreibwörterbuch aus dem Bertelsmann-Verlag, haben prinzipiell denselben Stellenwert.

Der 21. Auflage des Dudens war die Broschüre Informationen zur neuen deutschen Rechtschreibung (1994) vorausgegangen, in der der Dudenverlag die Beschlüsse der Wiener Orthographiekonferenz vom November 1994 einem breiten Publikum vorstellte. Zwei Jahre später, in der 21. Auflage, wurden die Neuschreibungen rot eingefärbt dargestellt. Das amtliche Regelwerk war in einem Anhang abgedruckt.

22. Auflage (2000)

 

Duden, 22. Auflage, 2000

In der 22. Auflage wurden reformierte und traditionelle Schreibung gleichzeitig verzeichnet. Die Fehler der 21. Auflage wurden korrigiert. Zudem ergänzten Infokästchen, wie man sie schon 1996 im Bertelsmann-Rechtschreibwörterbuch finden konnte, den Text. Erstmals verzeichnete der Duden die Wörter und Unwörter des Jahres.

23. Auflage (2004)

Am 28. August 2004 lag der Duden in 23. Auflage vor. Darin waren auch alle Änderungen verzeichnet, die von der Kultusministerkonferenz im Juni 2004 beschlossen worden waren. Anders als in der vorhergehenden Auflage verzichtete die Redaktion auf eine Verzeichnung der traditionellen Schreibweisen. Neu war, dass weibliche Personenbezeichnungen aufgenommen wurden, z. B. neben Ziegelbrenner auch Ziegelbrennerin. Kritiker führten dagegen an, dass die Anhängung von -in an das maskuline Grundwort keine orthographischen Probleme bereite.[11] Befürworter hielten die Aufnahme solcher Wörter aus Gründen der Gleichberechtigung beider Geschlechter für sinnvoll.

24. Auflage (2006)

Am 3. März 2006, einen Tag nachdem die Kultusminister der Länder die Vorschläge des Rates für deutsche Rechtschreibung für eine Modifizierung des amtlichen Regelwerkes der deutschen Rechtschreibung angenommen hatten, gab der Dudenverlag den 22. Juli 2006 als Erscheinungsdatum für die 24. Auflage des Dudens an. „Mit der Entscheidung der Kultusminister wird aus Sicht der Dudenredaktion die von ihr seit Jahren geforderte Sicherheit in Fragen der Orthografie wiederhergestellt“, heißt es im Vorwort.

Die 24. Auflage umfasste auf 1.216 Seiten rund 130.000 Stichwörter, davon 3.500 neue Wörter wie Brötchentaste, E-Pass, Jobcenter, Plasmafernseher und Weblog.

Neu war, dass bei amtlich zugelassenen Varianten eine Schreibweise empfohlen wurde, die sogenannte Dudenempfehlung, z. B. Achtzigerjahre statt achtziger Jahre, Fantasie statt Phantasie, Eiscreme statt Eiskrem oder Eiskreme. Diese Empfehlungen – laut Vorwort „für alle diejenigen gedacht, die ohne großen Aufwand in ihren Texten einheitlich schreiben möchten“ – waren nicht unumstritten und unterschieden sich zum Teil beispielsweise von den Empfehlungen des Wahrig-Verlags.[12]

25. Auflage (2009)

Die 25. Auflage des Dudens erschien am 21. Juli 2009. Sie umfasste auf 1.216 Seiten rund 135.000 Stichwörter, davon 5.000 neue Wörter wie Abwrackprämie, Gigaliner, Regenbogenfamilie und Zwergplanet. Neu waren außerdem die beiden Kapitel Wichtige Stationen aus der Geschichte der deutschen Orthografie (mit besonderer Berücksichtigung des Dudens) und Sprache in Zahlen. Im Vergleich zur 21. bis 24. Auflage wurde in der 25. Auflage auf den Rotdruck der durch die Rechtschreibreform geänderten Regeln und Schreibungen verzichtet und es fehlte das Kapitel Die amtliche Regelung der deutschen Rechtschreibung.

26. Auflage (2013)

Die 26. Auflage erschien 2013. Sie umfasste 1.216 Seiten mit etwa 140.000 Stichwörtern. Neu aufgenommen wurden rund 5.000 Wörter wie Energiewende, Liebesschloss und QR-Code.[13] Die Zahl der Infokästen wurde auf 500 erhöht, das Buch bekam zwei ausklappbare Alphabetregister. Zum ersten Mal wurde das gedruckte Werk mit elektronischen Produkten fest verbunden. Jeder Band enthielt einen persönlichen Zugangscode. Gab man diesen auf einer bestimmten Internetseite ein, kann man sich eine Rechtschreib-Software für Microsoft Office (nur die Windows-Version) sowie eine Wörterbuch-App für iOS und Android herunterladen.

Obwohl sich im zugrunde liegenden Regelwerk diesbezüglich nichts geändert hatte, wurde die Zusammenschreibung in „sie kommt Dienstagabend“, die in genau dieser Verwendung in den Auflagen 22 bis 25 durchgehend enthalten war, erstmals nicht mehr aufgeführt. Gleichzeitig wurde die Getrenntschreibung „sie kommt Dienstag [am] Abend“ neu angegeben. Laut Duden online war allerdings „sie kommt Dienstagabend“ weiterhin gültig.[14]

Der Verein Deutsche Sprache (VDS) kritisierte zu dieser Auflage die verstärkte Aufnahme von seiner Meinung nach in der deutschen Sprache nicht hinreichend etablierten Anglizismen in den Duden. Deren Verwendung würde dann durch den Duden-Eintrag gerechtfertigt. Der Duden wurde vor diesem Hintergrund vom VDS zum Sprachpanscher des Jahres 2013 gewählt.[15]

Die Duden-Redaktion wies auf Nachfrage des Nachrichtenmagazins Der Spiegel die Kritik zurück und argumentierte, dass sie die Sprache nicht mache (normative Linguistik), sondern objektiv abbilde (deskriptive Linguistik).[16]

27. Auflage (2017)

 

Duden, Band 1, 27. Auflage, Berlin 2017

Am 9. August 2017 erschien die 27. Auflage. Es wurden 5.000 neue Wörter wie Ampelfrau, hyggelig und Späti aufgenommen. Insgesamt waren 145.000 Stichwörter verzeichnet. Die Änderungen des neuen amtlichen Regelwerks des Rates für deutsche Rechtschreibung von 2017 wurden umgesetzt. Unter anderem wurden Schreibvarianten wie Co-Trainer und Ex-Minister aufgenommen und zur Verwendung empfohlen. Auf die Option zur Verwendung des großen ß (ẞ) wurde hingewiesen.[17] Das längste Wort in diesem Rechtschreibduden ist mit 44 Buchstaben die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung.[18] Der Band enthielt die Beilage Deutsche Rechtschreibung in Kürze.

28. Auflage (2020)

Am 12. August 2020 erschien die 28. Auflage, während Kathrin Kunkel-Razum Leiterin der Wörterbuchredaktion war.[19] Es wurden 300 veraltete Wörter wie Kabelnachricht, Kammerjungfer oder beweiben gestrichen und 3000 Wörter neu aufgenommen, darunter viele aktuelle wie Reproduktionszahl und Herdenimmunität sowie viele Anglizismen wie Shutdown, Influencer und Powerbank. Mit 148.000 Stichwörtern handelt es sich um die bisher umfangreichste Ausgabe.[20]

Erstmals enthält der Rechtschreib-Duden auf drei Seiten einen eigenen Abschnitt Geschlechtergerechter Sprachgebrauch mit einer Übersicht zu den Mitteln geschlechtergerechter Sprache (auch online veröffentlicht).[21] Hingewiesen wird auch auf den zunehmenden Gebrauch des Gendersternchens (Schüler*innen) und anderer Genderzeichen – diese sind aber nicht von der amtlichen Rechtschreibung abgedeckt.[22] Zur Abkürzung von Paarformen sei – neben abgelehnten Klammern: Schüler(innen) – nur die Schreibweise mit Schrägstrich und Ergänzungsstrich regelkonform: Schüler/-innen.[21]

In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen:

Grundsätzliche Kritik und frühere Fälle fehlen.

Hilf der Wikipedia, indem du sie recherchierst und einfügst.

Der Verein Deutsche Sprache forderte im März 2021 in seinem Aufruf Rettet die deutsche Sprache vor dem Duden mit einer Unterschriftenkampagne, „den aktuellen Bestrebungen der Dudenredaktion zu einem Umbau der deutschen Sprache entgegenzutreten“. Der Protest wendet sich gegen die Ankündigung des Online-Dudens, die rund 12.000 femininen Formen von Personen- und Berufsbezeichnungen zu eigenständigen Artikeln auszubauen.[23]

Weitere Kritik an der geschlechtergerechten Sprache des Duden kam 2021 in Folge eines Artikels im Nachrichtenmagazin Der Spiegel auf. Diese richtete sich einerseits an vermeintlich neu eingeführten Wörtern wie „Gästin“. Allerdings ist eben dieses Wort sprachhistorisch bis ins 19. Jahrhundert belegt.[24][25] So wird es bereits im Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm aufgelistet.[26] Die Sprachwissenschaftlerin Ursula Bredel wird im gleichen Artikel zitiert. Sie meint, dass die „Festlegung des grammatischen Genus Maskulinum auf das natürliche Geschlecht […] nicht der Systematik des Deutschen“ entspricht. „Wenn das Wort Mieter nur noch männliche Mieter bezeichne, erschwere dies auch die Bezeichnung diverser Menschen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlten: Die bislang häufige Bezeichnung ‚Mieter (m/w/d)‘ wäre dann nicht mehr möglich.“[27]

Kritik zog 2022 ein „besonderer Hinweis“ im Duden-Eintrag Jude auf sich, der laut der Leiterin der Duden-Redaktion Kathrin Kunkel-Razum dort bereits seit 2007 in der gedruckten Ausgabe und ab 2011 im Online-Duden stand.[28] Dort war der Hinweis enthalten, das Wort werde gelegentlich wegen der Erinnerung an den NS-Sprachgebrauch als diskriminierend empfunden und in diesen Fällen würden meist Ausweichformulierungen wie „jüdische Menschen“, „jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger“ oder „Menschen jüdischen Glaubens“ gewählt. Dies wurde vom Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland Josef Schuster zurückgewiesen. Das Wort „Jude“ sei für ihn weder ein Schimpfwort noch diskriminierend. Sein Verband heiße bewusst „Zentralrat der Juden“ und nicht der „jüdischen Mitbürger“. Die Bezeichnung „Jude“ oder „Jüdin“ signalisiere Augenhöhe wie zum Beispiel „Katholik“ oder „Protestant“, so Schuster. Dies sei besser als Formulierungen aus vermeintlich großzügiger Toleranz gegenüber Menschen, von denen man sich letztlich doch abgrenzen wolle. Auch der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr kritisierte den Hinweis des Duden.[29][30][31][32] Kunkel-Razum reagierte mit dem Statement, die Duden-Redaktion werde den Hinweiskasten gründlich prüfen und überarbeiten.[28]

Neben dem Hauptwerk, dem Duden zur Rechtschreibung, erschienen etliche weitere Druckwerke die jeweils eine besondere Ausrichtung zum Inhalt hatten. Das erste Druckwerk in diesem Sinne erschien 1903. Weitere Publikationen waren teilweise mit Neuauflagen verbunden, beispielsweise ein Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke.[33] Nachfolgend eine Übersicht dieser Werke.

Wörterbuch medizinischer Fachbegriffe

Für die dritte Auflage ist die Prüfziffer der internationalen Standardbuchnummer mit der Auflagennummer identisch. Für die Folgeauflagen 4 bis 9 stimmt die letzte Ziffer der Titelnummer mit der Auflagenbezeichnung überein. Bislang zweimal wurde der Buchtitel verändert.

  • 1. Auflage, Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke, Bibliographisches Institut, Mannheim/Zürich, und Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1968, 639 Seiten
  • 2. Auflage, Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke, Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich, und Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1973, ISBN 3-411-00943-8, 639 Seiten, 30.000 Stichwörter
  • 3. Auflage, Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke, Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich, und Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1979, ISBN 3-411-01747-3, 751 Seiten, 32.000 Stichwörter
  • 4. Auflage, Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke, Bibliographisches Institut. Mannheim/Wien/Zürich, und Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New York 1985, ISBN 3-411-02426-7, ISBN 3-13-437804-3, 744 Seiten, 35.000 Stichwörter
  • 5. Auflage, Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1992, ISBN 3-411-04615-5, 768 Seiten, 37.000 Stichwörter
  • 6. Auflage, Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1998, ISBN 3-411-04616-3, 809 Seiten, 37.000 Stichwörter
  • 7. Auflage, Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2003, ISBN 3-411-04617-1, 856 Seiten, 2.000 neue Fachbegriffe
  • 8. Auflage, Wörterbuch medizinischer Fachbegriffe, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04618-8, 862 Seiten
  • 9. Auflage, Wörterbuch medizinischer Fachbegriffe, Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2012, ISBN 978-3-411-04619-5, 768 Seiten, 35.000 Stichwörter
  • 10. Auflage, Wörterbuch medizinischer Fachbegriffe, Dudenverlag, Berlin 2021, ISBN 978-3-411-04837-3, 896 Seiten, 35.000 Stichwörter

Buchdruckerduden (1903)

1903 veröffentlichte Konrad Duden seine Rechtschreibung der Buchdruckereien deutscher Sprache, den sogenannten Buchdruckerduden, mit dessen Hilfe Varianten reduziert werden sollten. In der 1905 erschienenen 8. Auflage des Dudens werden viele zugelassene Varianten ebenso nicht mehr aufgeführt. 1915 erschien die 9. Auflage des Duden, die den Buchdruckerduden integrierte, unter dem neuen Titel Duden – Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter. Die Inhalte wurden mit der 9. Auflage in das Hauptwerk zur Rechtschreibung übernommen.[6]

Das große Wörterbuch der deutschen Sprache (1976)

Ab 1976 erschien ein mehrbändiges Wörterbuch der deutschen Sprache unter dem Titel Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache (abgekürzt GWDS oder GWB). Geleitet wurde das Unternehmen von Günther Drosdowski, Bearbeiter waren Rudolf Köster und Wolfgang Müller. Die erste Auflage erschien in 6 Bänden zwischen 1976 und 1981. Weitere Ausgaben waren:

  • 2. Auflage. 8 Bände. 1993–1995, ISBN 3-411-04732-1.
  • 3. Auflage. 10 Bände. 1999, ISBN 3-411-04733-X.

Seitdem erschienen weitere Auflagen als Programmversionen 4.0 und 5.1 2005 und 2011 auf CD-ROM unter dem Titel Duden – Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. Die umfassende Dokumentation der deutschen Gegenwartssprache.

Deutsches Universalwörterbuch (1983)

Ab 1983 erschien ein Wörterbuch der deutschen Sprache unter dem Titel Duden, Deutsches Universalwörterbuch (abgekürzt DUW). Bearbeitung Günther Drosdowski, und weitere Mitarbeiter der Dudenredaktion. Verlagsorte waren Mannheim, Leipzig, Wien und Zürich. Ausgaben waren:

  • 2., völlig neu bearb. und stark erw. Auflage. 1989, ISBN 3-411-02176-4.
  • 3., neu bearb. und erw. Auflage. 1996, ISBN 3-411-05503-0.
  • 6., überarb. und erw. Auflage. 2007, ISBN 978-3-411-05506-7.
  • 7., überarb. und erw. Auflage. 2011, ISBN 978-3-411-05507-4.
  • 7., überarb. und erw. Auflage. 2011, ISBN 978-3-411-71424-7, mit CD-ROM.
  • 8., überarb. und erw. Auflage. 2015, ISBN 978-3-411-05508-1.
  • 9., überarb. und erw. Auflage. 2019, ISBN 978-3-411-05509-8.

Duden Informatik (1988)

Seit 1988 erschien der Duden Informatik als Sachlexikon für Studium und Praxis. Hrsg. vom Lektorat des BI-Wiss.-Verlag unter Leitung von Hermann Engesser. Bearbeitet von Volker Claus und Andreas Schwill. Ausgaben waren:

  • 1. Auflage. 1988, ISBN 3-411-02421-6.
  • 2., vollst. überarb. und erw. Auflage. 1993, ISBN 3-411-05232-5.
  • 4. Auflage. 2006, ISBN 3-411-05234-1.

Computerprogramme (2003)

Seit 2003 wird der Duden mit der Software Duden-Bibliothek (Vorläufer: PC-Bibliothek, Office-Bibliothek) auch für den Einsatz auf PCs angeboten, zunächst verfügbar für die Betriebssysteme Linux und Mac OS X, seit 2005 auch für Windows. Mit der 23. Auflage erschienen auch Medien mit Aussprachehilfen für schwierige Wörter.

Mit der Duden-Rechtschreibprüfung (Duden Korrektor) gibt es eine erweiterte Rechtschreib-, Stil- und Grammatikkorrektur für die Textverarbeitungen von MS Office und LibreOffice/OpenOffice, für Adobe InDesign (seit August 2007), Papyrus Autor (seit Dezember 2007) und TextMaker (seit November 2011). Mit der Duden Korrektor Starterbox hat der Verlag auch ein Korrekturprogramm mit eigenem Texteditor für Windows, macOS und Linux veröffentlicht. Bekannte Auflagen:

  • Duden: Duden Home für Microsoft Office. 2013, ISBN 978-3-411-10997-5.

Seit 2013 wird die Duden-Rechtschreibprüfung von EPC gepflegt und weiterentwickelt.

Duden Familiennamen (2005)

Die Entstehungsgeschichte von 20.000 Namen, der Arten, Formenvielfalt, Häufigkeit, Besonderheiten und anderer Aspekte wurden niedergeschrieben.[34]

Duden online (2011)

Am 2. Mai 2011 wurde mit duden.de die kostenpflichtige Duden-Onlinesuche von einem kostenlosen Angebot abgelöst, das Duden-Wörterbuchinhalte online zusammenführt und etwa Wortverbindungen, Bilder und Flexionstabellen bei Stichwörtern zeigt.[35] Begründet wurde die Entscheidung mit entsprechenden kostenlosen Internetangeboten von Konkurrenten wie Pons, canoonet und Wiktionary. Es sei wichtig, „auch online die Nummer eins in Sachen deutsche Sprache“ zu sein.[36] Im Mai 2019 enthielt das Onlineangebot laut eigener Darstellung mehr als 236.000 Einträge mit Hinweisen zum richtigen Gebrauch, zur Aussprache und Herkunft eines Wortes sowie zu Synonymen.[37]

Duden online (2021)

Bis zum Jahr 2022 will Duden online zu seinen 12.000 Artikeln über Personen- und Berufsbezeichnungen jeweils einen voll ausgearbeiteten Artikel zur weiblichen Bezeichnung bereitstellen:[38] Arzt steht nun für eine „männliche Person“, Ärztin für eine „weibliche Person“ (bis 2020 nur als Verweisartikel: „weibliche Form zu Arzt“).[39] Auch Lehrer und Jurist stehen dort nun für eine „männliche Person […]“.[40] Die generische Verwendung der maskulinen Formen bestreitet der Duden nicht (zum Arzt gehen), sie sei aber „nicht Bestandteil der lexikografischen Kategorie Bedeutung“ (vergleiche Lexikalische Semantik).[41] Der Verein Deutsche Sprache hat dazu im März 2021 zu einer Unterschriftenaktion „Rettet die deutsche Sprache vor dem Duden“ aufgerufen, die neben 100 Erstunterzeichnern Anfang Oktober 2021 über 39.000 Unterschriften aufweist.[42][43]

Schülerduden

Der Schülerduden ist eine ebenfalls im Dudenverlag vom Bibliographischen Institut Mannheim herausgegebene Reihe.

Duden in zwölf Bänden (2017)

Neben dem Rechtschreibwörterbuch gibt der Verlag Bibliographisches Institut unter der Bezeichnung Duden verschiedene Spezial- und Fachwörterbücher heraus sowie die Duden-Grammatik.

Mit Stand 2020 erscheint das Werk in zwölf Bänden, mit denen verschiedene Spezialgebiete abgedeckt werden:[44][45]

Band Titel Auflage Erscheinungs-
jahr[t 1]
Produktarten
Buch E-Book Software-
Download
Software Medien-
paket[t 2]
Apps[t 3]
1 Die deutsche Rechtschreibung 28. 2020 Ja[t 4] Nein Ja[t 4] Nein Ja[t 5] Android / iOS
2 Das Stilwörterbuch 10. 2017 Ja Ja Ja Nein Nein Android / iOS
3 Das Bildwörterbuch 7. 2018 Ja Ja Nein Nein Nein Nein
4 Die Grammatik 9. 2016 Ja Ja Nein Nein Nein Nein
5 Das Fremdwörterbuch 12. 2020 Ja Ja Ja Ja Ja Android / iOS
6 Das Aussprachewörterbuch 7. 2015 Ja Nein Nein Nein Nein Nein
7 Das Herkunftswörterbuch 6. 2020 Ja Ja Ja Nein Nein Android / iOS
8 Das Synonymwörterbuch 7. 2019 Ja Ja Ja Nein Ja Nein
9 Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle 8. 2016 Ja Ja Ja Ja Ja Nein
10 Das Bedeutungswörterbuch 5. 2018 Ja Ja Ja Nein Nein Nein
11 Redewendungen 5. 2020 Ja Ja Nein Nein Nein Nein
12 Zitate und Aussprüche 5. 2019 Ja Ja Nein Nein Nein Nein
  1. Erscheinungsjahr gemäß Verzeichnis Lieferbarer Bücher
  2. Das Medienpaket besteht aus Buch und Software
  3. eigens zu beziehende, preispflichtige (In-)Apps
  4. ↑ a b Nur im/als Medienpaket erhältlich
  5. Das Medienpaket enthält zusätzlich die Korrektursoftware Duden – Die Rechtschreibprüfung
  • Liste bedeutender Wörterbücher

(Auswahl)

  • Dudenredaktion (Hrsg.): Die deutsche Rechtschreibung. Auf der Grundlage der aktuellen amtlichen Rechtschreibregeln. Duden, Band 1. 28., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-411-04018-6.
  • Dudenredaktion (Hrsg.): Volksduden. So schreiben wir richtig! Das Volkswörterbuch zur deutschen Rechtschreibung. Mit elektronischer Rechtschreibprüfung für Ihren PC. Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2012, ISBN 978-3-411-02717-0 (BILD-Sonderausgabe; Buch + 1 CD-ROM). 
  • Geschichte und Leistung des Dudens. Hrsg. vom Bibliographischen Institut. Mit Beitr. von Dieter Berger. Bibliographisches Institut Mannheim, Mannheim 1968.
  • Günther Drosdowski: Der Duden: Geschichte und Aufgabe eines ungewöhnlichen Buches. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1996, ISBN 3-411-06172-3.
  • Derya Gür-Șeker: Der Duden – eine Wörterbuchfamilie im Kontext der deutschen Wörterbuchlandschaft um die Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert. In: Ulrike Haß (Hrsg.): Große Lexika und Wörterbücher Europas. De Gruyter, Berlin/Boston 2012, ISBN 978-3-11-019363-3, S. 491–507.
  • Peter Kühn [zusammen mit Ulrich Püschel]: „Der Duden reicht mir“. Zum Gebrauch allgemeiner und spezieller Wörterbücher des Deutschen. In: Studien zur neuhochdeutschen Lexikographie II. Hrsg. von Herbert Ernst Wiegand. Hildesheim/New York 1982, S. 121–152.
  • Wolfgang Werner Sauer: Der „Duden“. Geschichte und Aktualität eines „Volkswörterbuchs“. J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1988, ISBN 3-476-00638-7.
  • Herbert Ernst Wiegand: Untersuchungen zur kommerziellen Lexikographie der deutschen Gegenwartssprache. Band 1, Verlag Walter de Gruyter, 2013 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

 

Commons: Duden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

 Wiktionary: Duden – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

 Wiktionary: Rechtschreibduden – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

 

Wikiquote: Duden – Zitate

  • Duden-Internetpräsenz
  • Auflagen des Dudens (1880–2020) auf der Duden-Website (kommentierte Liste)
    • Konrad Duden: Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Nach den neuen preußischen und bayerischen Regeln. Bibliographisches Institut, Leipzig 1880, urn:nbn:de:bsz:15-0011-222307
    • 3., umgearbeitete und vermehrte Auflage. Neuer Abdruck. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig 1888 (Scan – Internet Archive)
    • 3. Auflage. Neuer Abdruck. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1891 (Scan – Internet Archive)
    • 4., umgearbeitete und vermehrte Auflage. Zweiter Abdruck. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1894 (Scan – Digitale Mechanismen- und Getriebebibliothek)
    • 5., umgearbeitete und vermehrte Auflage. 1897 (Scan – Internet Archive)
    • 5., umgearbeitete und vermehrte Auflage. Dritter Abdruck. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1898 (Scan – Internet Archive)
    • 6., verbesserte und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1900 [1] (Scan – Internet Archive)
    • 8. Auflage. Neuer Abdruck. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1908 (Scan – Internet Archive)
    • Konrad Duden, Otto Basler: Der Große Duden. Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter. Nach den für Deutschland, Österreich und die Schweiz gültigen amtlichen Regeln. Leipzig 101930 (Scan – Repozytorium Cyfrowe Instytutów Naukowych / Digital Repository of Scientific Institutes [RCIN])
    • Konrad Duden, Otto Basler: Der Große Duden. Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter. Bibliographisches Institut, Leipzig 111934 (Scan – Radomską Bibliotekę Cyfrową / Radom Digital Library)

  1. Die deutsche Rechtschreibung. In: Duden 1–12. 27. Auflage. Band 1. Bibliographisches Institut, Berlin 2017, ISBN 978-3-411-04017-9 (Impressum und Einleitung). 
  2. Duden zieht nach Berlin. In: Börsenblatt. 3. April 2013, abgerufen am 4. Dezember 2014.
  3. Endgültiges Aus für Duden-Stammsitz. In: Börsenblatt. 14. August 2013, abgerufen am 21. August 2017.
  4. Stefan Alles: Eintrag „Duden, Konrad“. Hessische Biografie. (Stand: 25. Februar 2013). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  5. Der Urduden. Website des Verlags Bibliographisches Institut, 2013, abgerufen am 7. Dezember 2014.
  6. ↑ a b c Auflagen des Dudens. Website des Verlags Bibliographisches Institut, 2018, abgerufen am 26. Februar 2018.
  7. „Neunte, neubearbeitete Auflage. Neunter Neudruck, Bibliographisches Institut, Leipzig 1926.“ 574 Seiten.
  8. Cornelia Schmitz-Berning: Sprache und Sprachlenkung im Nationalsozialismus. In: bpb.de. Bundeszentrale für politische Bildung, 15. Oktober 2010, abgerufen am 25. Juni 2019. 
  9. Dieter E. Zimmer: Rechtschreibung: Der Kampf Duden gegen Bertelsmann. Im Ringen Duden gegen Bertelsmann um die richtige deutsche Rechtschreibung verliert das Publikum. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Die Zeit. 27. September 1996, archiviert vom Original am 8. März 2012; abgerufen am 3. Februar 2010. 
  10. Ulrich Ammon: Die deutsche Sprache in Deutschland, Österreich und der Schweiz – Das Problem der nationalen Varietäten. Walter de Gruyter, 1995, ISBN 3-11-014753-X, S. 360 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Theodor Ickler: Der neue Duden – Das unmögliche Wörterbuch. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 27. August 2004, abgerufen am 3. Februar 2010. 
  12. Wahrig: Ein Wort – eine Schreibung. Wissen-Media-Verlag, Gütersloh/München 2006, ISBN 3-577-07567-8.
  13. vks/dpa: „Vollpfosten“ darf rein, „Stickhusten“ fliegt. Neuer Duden. Spiegel Online, 1. Juli 2013, abgerufen am 20. Oktober 2013 (Duden, Band 1, 26. Auflage). 
  14. Dienstagabend, der. In: Duden online, abgerufen am 13. August 2021.
  15. Duden ist Sprachpanscher 2013. (PDF; 6,9 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Sprachnachrichten Nr. 59 (III/2013). Verein Deutsche Sprache, 4. September 2013, S. 2, 18, archiviert vom Original am 28. März 2017; abgerufen am 14. April 2015. 
  16. seh/dpa/AFP: Sprachschützer strafen Duden ab. Negativpreis für Rechtschreib-Bibel. In: Spiegel Online. 2. September 2013, abgerufen am 14. April 2015. 
  17. „5 000 Wörter stärker. Der neue Duden ist da.“: Pressemitteilung des Bibliographisches Instituts zur Veröffentlichung der 27. Auflage. Abgerufen am 3. Juni 2020. 
  18. Die längsten Wörter im Duden. In: duden.de. Bibliographisches Institut, abgerufen am 7. Juli 2019. 
  19. Eigenpräsentation: Der neue Duden ist da! In: Duden online. August 2020, abgerufen am 11. September 2020.
  20. Knut Cordsen: „Achtsamkeitsübung“ bis „Zwinkersmiley“: Der neue Duden ist da! In: BR.de. 12. August 2020, abgerufen am 11. September 2020.
  21. ↑ a b Duden-Sprachwissen: Geschlechtergerechter Sprachgebrauch. In: Duden online. August 2020, abgerufen am 10. September 2020 (Abschnitt aus dem Rechtschreibduden 2020, S. 112–114).
  22. Meldung: Gelb und dick und neu – Der neue Duden: 300 alte Wörter fehlen, drei neue Seiten sorgen für Debatten. In: Focus.de. 10. August 2020, abgerufen am 11. September 2020.
  23. vds-ev.de
  24. Gabriele Meseg-Rutzen: Gast, Gästin, Gäst*innen? ExpertInnenstatement zur Diskussion um gendergerechte Sprache. In: IDW-online.de. 26. Februar 2021, abgerufen am 12. März 2022. 
  25. Damaris Nübling: Sprache // Sprachwandel und Geschlecht – Zu einigen Irrtümern in der Genderdebatte. In: blog interdisziplinäre geschlechterforschung. Koordinations- und Forschungsstelle Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW, 14. Oktober 2019, abgerufen am 12. März 2022. 
  26. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. In: Wörterbuchnetz. Trier Center for Digital Humanities, abgerufen am 12. März 2022. 
  27. Meldung (dpa): Kritik an Gender-Sprache: »Abenteuerliche Duden-Kreationen«. In: Der Spiegel. 14. Februar 2021, abgerufen am 20. März 2022.
  28. ↑ a b Meldung (dpa): Zentralratspräsident äußert sich in Duden-Debatte: „Das Wort ,Jude' ist kein Schimpfwort“. In: Der Tagesspiegel. 7. Februar 2022, abgerufen am 20. März 2022.
  29. www.spiegel.de
  30. www.domradio.de
  31. www.tagesspiegel.de
  32. neuesruhrwort.de
  33. Duden Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke. 3. Auflage. Mannheim/Stuttgart/Wien/Zürich 1979.
  34. Rosa und Volker Kohlheim: Duden Familiennamen Herkunft und Bedeutung. Hrsg.: Bibliographisches Institut& F. A. Brockhaus AG Verlag=Dudenverlag Mannheim Leipzig Wien Zürich. Mannheim 2005, ISBN 3-411-70852-2. 
  35. Pressemitteilung: Start frei für duden.de! (Memento vom 5. Mai 2011 im Internet Archive) In: Duden online. 31. März 2011, abgerufen am 18. Februar 2021.
  36. Ole Reißmann: Kostenlose Rechtschreibprüfung: Rechnet sich der Online-Duden? In: Spiegel Online. 4. Mai 2011, abgerufen am 18. Februar 2021.
  37. Pressemitteilung: Wörterbuch. (Memento vom 30. Mai 2019 im Internet Archive) In: Duden online. Mai 2019, abgerufen am 18. Februar 2021.
  38. Sebastian Engelbrecht: Gendergerechter Online-Duden: Wie männlich ist der Lehrer? In: Deutschlandfunk. 9. Januar 2021, abgerufen am 18. Februar 2021.
    Kathrin Kunkel-Razum im Gespräch mit Gabi Wuttke: Online-Duden mit gendersensibler Sprache: Tschüss, generisches Maskulinum. In: Deutschlandfunk Kultur. 7. Januar 2021, abgerufen am 18. Februar 2021 (mit Audio: 6:18 Minuten).
  39. Einträge: Arzt, der + Ärztin, die. In: Duden online. Abgerufen am 18. Februar 2021.
    Ebenda: Ärztin, die. (Memento vom 25. Februar 2020 im Internet Archive) → Arzt, der. (Memento vom 23. September 2020 im Internet Archive); Zitat: „Bedeutung: jemand, der nach Medizinstudium und klinischer Ausbildung die staatliche Zulassung (Approbation) erhalten hat, Kranke zu behandeln (Berufsbezeichnung)“.
  40. Lehrer, der. In: duden.de, abgerufen am 13. Oktober 2021.
  41. Christine Olderdissen: Heiteres Berufe-Gendern beim Duden. In: Genderleicht.de. 14. Januar 2021, abgerufen am 18. Februar 2021.
  42. Rettet die deutsche Sprache vor dem Duden. Verein Deutsche Sprache, abgerufen am 3. Oktober 2021. 
  43. Reform des Online-Dudens: Streit ums Gendern. Bayerischer Rundfunk, BR24, 21. Januar 2021, abgerufen am 4. Oktober 2021. 
  44. Liste: Auflagen des Dudens (1880–2020). In: Duden online. Abgerufen am 10. Dezember 2020.
  45. dnb-Suchportal: Suche nach: partOf=1117102106. In: Deutsche Nationalbibliothek. Abgerufen am 10. Dezember 2020. 

Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Duden&oldid=221336447“


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Wo kann man duden kaufen

Dieser Artikel behandelt den kalendarischen Abschnitt. Zu Zeitschriften siehe Das zwanzigste Jahrhundert; zum Film siehe Mein 20. Jahrhundert.

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Das 20. Jahrhundert begann am 1. Januar 1901 und endete mit dem 31. Dezember 2000. Um Zentenniumsfeier und das Jubiläum zum 30. Reichsgründungstag am 18. Januar 1901 nicht miteinander in Konkurrenz geraten zu lassen, erließ Kaiser Wilhelm II. abweichend für Deutschland ein Dekret, welches den Beginn des neuen Jahrhunderts auf den 1. Januar 1900 festlegte. Das 20. Jahrhundert zählt zur Epoche der Neuzeit und war besonders durch den Imperialismus und die beiden Weltkriege sowie den daraus erwachsenden Niedergang der europäischen Kolonialreiche und den Kalten Krieg geprägt, ebenso von der exponentiellen Zunahme der Weltbevölkerung, der Automatisierung und der Digitalisierung von Wirtschaftsprozessen sowie der Polarisierung zwischen der Ersten und der Dritten Welt. Wichtige Technologien wie Kunststoffe, Elektronik, Raumfahrt und Antibiotika veränderten die Welt.

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Wachstum von Architektur und Weltbevölkerung

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Gräber gefallener Soldaten des Ersten Weltkriegs

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Mauerfall 1989

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Der Euro (€) in der Europäischen Union

Viele Historiker nutzen für ihre Periodisierungen nicht die kalendarischen Einteilungen, sondern berufen sich bei der Festlegung von Zäsuren auf politische, soziale oder kulturelle Aspekte. Weit verbreitet ist die These vom „Langen 19. Jahrhundert“, das bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs (1914) dauerte. Auch den Wendepunkt mit der Oktoberrevolution 1917 zu verbinden, ist eine gängige These. Parallel dazu wird das 20. Jahrhundert auch als das „kurze 20. Jahrhundert“ bezeichnet, das eben vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Ende der Sowjetunion und ihres Machtbereichs 1989 bis 1991 dauert. Grundlage für die Periodisierung kann zum Beispiel der Ost-West-Konflikt sein. Seine Wurzeln hatte er bereits im Aufstieg der Arbeiterbewegung im 19. Jahrhundert. Im 20. Jahrhundert versuchten viele Organisationen, aus den Theorien von Karl Marx und Friedrich Engels neue Staatsorganisationen herzustellen. Dieser Prozess begann mit der Oktoberrevolution von 1917 und endete mit dem Zusammenbruch des als „Real existierender Sozialismus“ bezeichneten Versuchs um 1990.

Die Vorkriegszeit

 

Buren im Kampf gegen britische Truppen während des Burenkriegs

 

Bulgarische Truppen in den Balkankriegen

Das Gedankengut der Französischen Revolution (1789) hatte viel bewirkt und Napoleon Bonaparte die politische Landkarte Europas völlig umgestaltet. Die Industrialisierung und die daraus resultierenden kapitalistischen Gesellschaften hatten sich im 19. Jahrhundert durchgesetzt. Die soziale Frage geriet in den Vordergrund und es entwickelten sich Gewerkschaften, sozialdemokratische Parteien und andere Organisationen der Arbeiterbewegung. Als Reaktion darauf entstanden in einigen Industrieländern sozialstaatliche Reformen aber auch Ausweitungen der demokratischen Mitbestimmung, etwa des Wahlrechts. Der technische Fortschritt erhöhte die Mobilität und verkürzte die Kommunikationswege durch die Eisenbahn und erste Kraftfahrzeuge spürbar.

In Europa standen sich völlig unterschiedliche Systeme und Regime gegenüber. Im Vereinigten Königreich oder auch in Frankreich hatten sich funktionierende plurale und liberale bürgerliche Demokratien durchgesetzt, die mit der Industrialisierung und der Durchsetzung der kapitalistischen Produktionsweise entstanden. In Deutschland herrschte dagegen ein repressives obrigkeitsstaatliches Regime, das seine Gegner unterdrückte und sich vor allem auf das Militär stützte. Noch autoritärer war das russische Zarenreich, wo sich großes Elend breiter Schichten, der Reichtum einer kleinen Oberschicht und ein ultrarepressives politisches Regime gegenüberstanden und entsprechende Unzufriedenheiten hervorriefen.

Am Ausgang des 19. Jahrhunderts war aber vor allem die Zuspitzung der Gegensätze der imperialen Staaten prägend. Kriege und Krisen zwischen den großen Mächten folgten teils ohne Unterbrechung aufeinander. Die Märkte in den Industrieländern konnten die immer massenhafter produzierten Waren kaum noch abnehmen, so dass dringend Absatzmärkte außerhalb der Heimat gesucht wurden. Da die Welt um 1900 bereits „aufgeteilt“ war, kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen. Das aufstrebende und nach Kolonien suchende deutsche Kaiserreich geriet hier immer öfter in Konflikt mit schon existierenden Großmächten wie Großbritannien oder Frankreich. Die Rüstungsausgaben der Großmächte machten den übergroßen Teil der Staatsausgaben aus und zwischenstaatliche Konflikte und Konkurrenzen wurden in vielen Krisen und Kriegen, meist außerhalb Europas, ausgetragen.

Erster Weltkrieg und Neuordnung

 

Schlachtfeld des Ersten Weltkriegs, 1917

 

Sturm auf das Winterpalais – 1920 nachgestellte Szene.

Dann kam es zu den „Urkatastrophen“ der Weltkriege. Nach einer relativ friedlichen Belle Époque und einem Flottenwettrüsten eskalierten 1914 die Rivalitäten der europäischen Mächte zum Ersten Weltkrieg der Mittelmächte gegen die Entente, welche ihn schließlich siegreich beendete. Die Pariser Vorortverträge, darunter der Versailler Vertrag, sollten eine stabile Nachkriegsordnung etablieren. Die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn wurde aufgelöst, die zweite polnische Republik gegründet, Deutschland verlor große Teile seines Gebietes, darunter auch das 1871 von Frankreich annektierte Elsaß-Lothringen.

Nach Ende des Kriegs entstanden in vielen europäischen Ländern neue Demokratien und das allgemeine Wahlrecht setzte sich fast überall in Europa durch. In Russland wurde der Erste Weltkrieg durch die Oktoberrevolution bereits 1917 vorzeitig beendet. Das Zarenreich, das letzte autokratische Regime Europas, wurde nach einem Bürgerkrieg durch eine Räterepublik ersetzt. Aus der Theorie Lenins abgeleitet, sollte sich in Russland der erste sozialistische Staat entwickeln, der sich nach dessen Tod unter Stalin allerdings in eine totalitäre Diktatur verwandelte.

In den 1920er Jahren entwickelte sich vielerorts ein neues Leben. Die „Goldenen Zwanziger Jahre“ brachten nach dem Krieg einen Wirtschaftsaufschwung mit sich und neue Formen der Unterhaltung entwickelten sich in den europäischen Städten. Die USA wurden nicht nur militärisch und politisch zu einer Weltmacht, sondern hatten mit dem Aufblühen von Jazz und anderer Unterhaltungskultur in Europa auch einen kulturellen Einfluss. Mit der folgenden Weltwirtschaftskrise ab 1929 verschärften sich aber auch weltweit die sozialen Probleme. In Deutschland waren die alten militärischen, politischen und wirtschaftlichen Eliten nicht ausgetauscht worden und hatten sich nie in die demokratische Republik integrieren lassen. Der letztlich gescheiterte Hitler-Ludendorff-Putsch von 1923 gab einen Vorgeschmack auf das, was aus dem Bündnis aus deutschnationalen Eliten und unzufriedenen Verlierern der Republik folgen sollte.

Faschistische Diktaturen in Europa und Zweiter Weltkrieg

 

Mussolini und Hitler, die zwei einflussreichsten faschistischen Diktatoren

 

Foto vom Torhaus des KZ Auschwitz-Birkenau kurz nach der Befreiung 1945. Aufnahme Stanisław Mucha

Die unzureichende Nachkriegsordnung und die drückende Wirtschaftskrise, die Armut und Erwerbslosigkeit zur Folge hatte, förderte in vielen europäischen Ländern den Aufstieg des Faschismus. Dabei handelt es sich um eine nationalistische und totalitäre Ideologie. Die faschistischen Diktaturen negierten das Individuum, schufen sich riesige Armeen und verfolgten eine Modernisierungsideologie, die sich beispielsweise in der Kunst des Futurismus ausdrückte.

Die deutsche Spielart des Faschismus war der Nationalsozialismus. Adolf Hitler, der Vorsitzende der nationalsozialistischen NSDAP, gelangte 1933 an die Macht und errichtete sehr schnell eine totalitäre Diktatur. Die Machthaber entwickelten schon 1933 den Begriff Gleichschaltung, mit dem sie die völlige Unterwerfung des politischen, kulturellen und sonstigen öffentlichen Lebens unter ihre Ideologie beschrieben. Politische Gegner wie Sozialdemokraten, Kommunisten, Gewerkschafter und Liberale wurden verfolgt, inhaftiert und ermordet. Im Gegensatz zum italienischen Ursprung des Faschismus war der deutsche zusätzlich durch einen extremen Antisemitismus geprägt, der mit dem Holocaust zum größten Völkermord in der Geschichte der Menschheit führte.

Jedoch gelang es den Nationalsozialisten auch, die große Masse der deutschen Bevölkerung zu erreichen. Mit (scheinbaren) sozialpolitischen Maßnahmen nach der Machtübernahme, wie der Erklärung des 1. Mai zum Feiertag und letztlich des Begriffs „Nationalsozialismus“ konnten sie auch große Teile der Arbeiterschaft gewinnen. Unterstützt wurde dies mit einem großen Aufwand für Propaganda und einer betäubenden Massenkultur, die viele in ihren Bann zog.

Es gab aber auch Widerstand gegen die Ausbreitung des Faschismus. Zwischen 1936 und 1939 tobte in Spanien ein Bürgerkrieg, bei dem sich die demokratisch gewählte Regierung der jungen spanischen Republik und ihre Anhänger den faschistischen Truppen des Generals Francisco Franco gegenüberstanden. Sozialisten, Kommunisten, Anarchisten und viele andere unterstützten die Republikaner in ihrem Kampf, unterlagen aber schließlich, auch, da das nationalsozialistische Deutschland die Franco-Truppen militärisch unterstützte.

Im Deutschen Reich stellte sich der Widerstand komplizierter dar. Die Terrorherrschaft der Nationalsozialisten hatte viele Menschen eingeschüchtert, zudem gewannen die Herrschenden immer mehr an Zuspruch. Vor allem aber war die deutsche Arbeiterbewegung seit der Weimarer Republik tief gespalten. Die illegalisierte KPD hatte erst lange nach 1933 von ihrer Sozialfaschismusthese abgesehen, die Sozialdemokraten und Faschisten auf eine Stufe stellte. Auch die Sozialdemokratie, die im Exil in Prag und später in Paris residierte, tat sich schwer, Kontakte zu den Kommunisten zu knüpfen. Die erhoffte Einheitsfront blieb lange aus, trotz vieler Bemühungen. Trotzdem bildeten sich in Deutschland viele Widerstandszellen heraus, die trotz der bisher ungekannten Repressionsbedrohung illegal arbeiteten. Das bekannteste Beispiel für den Widerstand aus diesen Kreisen war das Bombenattentat auf Hitler 1939 durch den bayrischen Kommunisten Georg Elser. Neben dem Widerstand der Arbeiterbewegung existierte auch ein bürgerlicher. Die Bekennende Kirche wandte sich gegen die Machthaber, Gruppen wie die Weiße Rose um die Münchner Sophie und Hans Scholl verbreiteten Aufrufe gegen die Nationalsozialisten. Am 20. Juli 1944 verübten schließlich ranghohe Militärs der Wehrmacht ein Attentat auf Hitler, das allerdings missglückte.

1939 begann das Deutsche Reich schließlich mit dem Überfall auf Polen den Zweiten Weltkrieg. Im Laufe der nächsten sechs Jahre fielen ihm rund 60 Millionen Menschen zum Opfer. Über 50 Länder traten in den Krieg ein. Am 8. Mai 1945 wurde der Krieg in Europa mit der Kapitulation Deutschlands und einer verheerenden Bilanz an Opfern und Zerstörung beendet.

Im asiatisch-pazifischen Raum tobte noch für einige weitere Monate der Krieg zwischen den USA und dem mit Deutschland verbündeten Japan, der mit dem Angriff auf Pearl Harbor begann. Mit den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki fand diese Schlacht ihren Höhepunkt und gleichzeitig ihr Ende.

Europäischer Neuanfang 1945

 

Churchill, Roosevelt und Stalin beraten im Februar 1945 auf der Konferenz von Jalta über die Nachkriegsordnung.

 

Mit Hilfe des Marshallplans wird 1949 in West-Berlin ein Haus gebaut.

Am 8. Mai 1945 kam es zur bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht und Deutschland wurde in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Die neuen Supermächte nach dem Ende des Kriegs waren die USA und die Sowjetunion, die sich in Deutschland direkt gegenüberstanden. Mit der Truman-Doktrin brach der schwelende Konflikt als Kalter Krieg offen aus. Deutschland wurde zu einem Schauplatz der Auseinandersetzungen. Auf die Einführung der D-Mark in den drei westlichen Besatzungszonen reagierte die östliche mit der Abriegelung West-Berlins. Bald entstanden zwei deutsche Staaten: Am 23. Mai 1949 die Bundesrepublik Deutschland in den britischen, französischen und US-amerikanischen Besatzungszonen und gut vier Monate später, am 7. Oktober 1949, die Deutsche Demokratische Republik. In der Bundesrepublik stand die Integration in den Einflussbereich der USA nicht zur Debatte. Dies war auch der Sowjetunion bewusst, die sich plötzlich an einer Landesgrenze mit der konkurrierenden Supermacht konfrontiert sah, und sie versuchte, auf ein neutrales geeintes Deutschland zu drängen. Mit den Stalin-Noten von 1952 wurde diese Politik konkret, wobei bis heute deren Ernsthaftigkeit umstritten ist. Die Perspektive eines geeinten Deutschlands gab auch die DDR offiziell mit ihrer neuen Verfassung von 1968 auf. Die deutsche Teilung war zementiert und seit 1961 durchzog eine massiv gesicherte Grenze das Land. Trotzdem waren vor allem in den 1970er Jahren Ansätze zum Dialog erkennbar. Die Ostpolitik Willy Brandts suchte den Kontakt zu den östlichen Nachbarn, die KSZE-Konferenzen in den 1970er Jahren brachten beide Blöcke an einen Tisch und letztlich schon viel früher, 1950, gelang ein Ansatz zur Normalisierung des traditionell problematischen Verhältnisses zwischen Deutschland und Polen durch die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze.

In Westeuropa begann erstmals die Konkretisierung der lang gehegten Träume von den Vereinigten Staaten von Europa und die Kriegsfolgen, Armut sowie die großen Vertreibungen bewirkten erste konkrete europäische Einigungsbewegungen. Der Schuman-Plan von 1950, die Gründung der Montanunion 1952 und schließlich die Unterzeichnung der Römischen Verträge von 1957 waren erste Schritte auf diesem Weg, der trotz aller Rückschläge zur Europäischen Integration führte, aus der 1993 die EU in ihrer heutigen Gestalt hervorging. Der Europarat, der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, die Westeuropäische Union sowie die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft wurde geschaffen und eine Zollunion begünstigte eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Im Einflussbereich der Sowjetunion entstand als Pendant zu den wirtschaftlichen Zusammenschlüssen des Westens der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW, im Westen auch Comecon genannt).

Weltweit lösten sich seit Kriegsende ehemalige Kolonien von ihren einstigen Beherrschern. An einigen Stellen gelang dies friedlich, an anderen mussten die Befreiungsbewegungen Gewalt einsetzen. Was anfangs vor allem direkt abhängige Kolonien betraf, weitete sich später auch auf de facto abhängige Regime aus. So wurde 1979 das Regime des persischen Schahs Mohammad Reza Pahlavi in der islamischen Revolution gestürzt. Der Schah und sein diktatorisches Regime hielt sich vor allem aufgrund der starken Unterstützung durch den Westen. An seine Stelle wurde eine islamische Republik installiert, die zwar unabhängig wurde, in der aber weiterhin scharfe Menschenrechtsverletzungen herrschten.

Dritte Industrielle Revolution und Postfordismus

 

Die industrielle Prosperität fand in den 1970er Jahren ihr Ende, mit ihr schwand auch die Bedeutung klassischer Industriereviere wie das Ruhrgebiet (Zeche Zollverein in Essen).

In den 1970er Jahren veränderten sich die ökonomischen Eckdaten in den Industriestaaten außerhalb des sowjetischen Einflussbereichs spürbar. Die materielle Warenproduktion hatte nach Ende des Kriegs immense Produktivitätssteigerungen vollzogen und brachte hohe Profitraten. Deren Steigerung schwächte sich in den 1970er Jahren nun deutlich ab. Die Dritte industrielle Revolution brachte die Computertechnik in den Produktionsprozess ein, die Ölkrise wirkte zusätzlich lähmend auf die Industrie. In Europa brachen die schwersten Wirtschaftskrisen seit Ende des Kriegs aus. Die Erwerbslosigkeit wurde in vielen Ländern ein massenhaftes Phänomen. Anstelle starker Lohnsteigerungen in den Jahrzehnten zuvor, die maßgeblich zum Wachstum beitrugen, gab es nun zeitweise Lohnsenkungen. Neue Arbeitsverhältnisse kamen auf, zunehmende Beschäftigung in Büros und in der Dienstleistungsbranche konnten die wegfallenden Industriearbeitsplätze allerdings nur unzureichend ersetzen. Mit diesem Wandel, der auch zunehmend prekäre Beschäftigung mit einschloss, vollzog sich auch eine Schwächung der Gewerkschaften. Beginnend mit Großbritannien unter Margaret Thatcher setzte sich nun immer mehr die politische und wirtschaftliche Theorie des Neoliberalismus um. Entwickelt als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise von 1929 und den folgenden Jahren und als Gegenbewegung zur damals bevorzugen Lösungsstrategie des Keynesianismus, sah er den freien Markt als Zentrum der Wirtschaftspolitik an und versprach so eine Lösung der Probleme des Postfordismus. So sollte als Ausweichort zur Profitgewinnung der Wirtschaft vielerorts die Privatisierung der Öffentlichen Daseinsvorsorge fungieren, etwa durch Privatisierung von Bahngesellschaften oder Versorgungsbetrieben. Diese Politik rief teils heftige Gegenwehr der Gewerkschaften und linken Parteien hervor, durchsetzen konnten sie sich allerdings nicht. Die Vorherrschaft dieser Art von Politik weitete sich mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion, dem damit verbundenen Wegfall einer eventuellen Systemalternative und der Enttäuschung weiter Kreise der politischen Linken aus.

Zusammenbruch des Realsozialismus

 

Nur scheinbare Einhelligkeit: Michail Gorbatschow und Erich Honecker 1986

 

Am 4. November 1989 demonstrierten über eine halbe Million Menschen für eine demokratische und freie DDR

 

Aus Wir sind das Volk wurde Wir sind ein Volk. Leipziger Montagsdemonstration im Januar 1990

Als 1985 in der Sowjetunion mit Michail Gorbatschow ein neuer Generalsekretär an die Macht kam, war die Supermacht bereits großen Problemen ausgesetzt. Die Versorgungslage gestaltete sich immer schwieriger, ein Problem, mit dem auch die DDR konfrontiert war, deren Sozialpolitik unter der Regierung Honecker – etwa Wohnungsbau und Ausweitung der Versorgung mit Konsumgütern – nicht mit der volkswirtschaftlichen Leistung standhalten konnte. Mit der Politik von Perestroika und Glasnost versuchte Gorbatschow gesellschaftliche Reformen durchzusetzen. Die zunehmende Meinungsfreiheit in der Sowjetunion konnte freilich die Probleme nicht beseitigen. Als sich die sowjetische Intervention in Afghanistan als Fiasko abzuzeichnen begann, wurde die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 zu einem Symbol für das Versagen des kommunistischen Systems und offenbarte die allgemeine Missachtung der Bevölkerungsinteressen durch die Behörden. Die sowjetische Reformpolitik stieß zudem auf zum Teil heftige Ablehnung in den anderen Ostblockstaaten. So verharrte die DDR-Führung auf ihrer über die Jahre erprobten Linie und unterdrückte sogar Nachrichten aus der Sowjetunion. Sie nahm beispielsweise 1988 die sowjetische Zeitschrift Sputnik aus dem Postvertrieb, was einem Verbot gleichkam, da diese einen Artikel veröffentlichte, der sich mit den Verbrechen des Stalinismus auseinandersetzte. Die Opposition in der DDR stieg zunehmend an. Im Sommer 1989 nutzten schließlich unzählige DDR-Bürger die Öffnung der Grenze zwischen Ungarn und Österreich und flohen über Budapest in den Westen, weitere suchten Zuflucht in der Deutschen Botschaft Prag. Im Herbst 1989 gingen erstmals in Leipzig Menschen auf die Straße, um auf den Montagsdemonstrationen für politische Reformen zu protestieren. Am 4. November fand auf dem Berliner Alexanderplatz die größte nicht staatlich organisierte Demonstration in der Geschichte der DDR statt. Die Teilnehmer forderten eine demokratische DDR mit einem pluralen Parteiensystem, ohne Staatssicherheit und ein Ende der Entmündigung. Eine Vereinigung mit der Bundesrepublik wurde explizit abgelehnt. Diese Stimmung dominierte fünf Tage lang die DDR, bis am 9. November die Berliner Mauer und die Grenzen zur Bundesrepublik geöffnet wurden und noch in der Nacht zehntausende Menschen den Westteil Berlins besuchten. Die DDR-Führung konnte sich nicht mehr halten, Mitglieder des Politbüros traten zurück, die Führung wurde von Honecker auf Egon Krenz übertragen, aber auch dieser war zu einem Bruch nicht in der Lage. Nachdem der Führungsanspruch der SED aus der Verfassung der DDR getilgt wurde, hielt die ehemalige Staatspartei gegen den Willen ihrer Führung im Dezember einen Parteitag ab, der sich über zwei Wochenenden hinzog. Es war der erste Parteitag, dessen Delegierte frei gewählt wurden und auf dem frei diskutiert werden konnte. In der Folge wurde die Parteiführung komplett ausgetauscht, die Strukturen verändert und dem Parteinamen SED das Kürzel PDS – Partei des Demokratischen Sozialismus – beigefügt. Die ehemalige Staatspartei, die sich ab 1990 nur noch PDS nannte, konnte sich bei der folgenden Volkskammerwahl 1990 nur noch schwer gegen die neue Konkurrenz durchsetzen und kam nur auf den dritten Platz.

Nach der Maueröffnung wurde der Ruf nach der Einheit Deutschlands immer lauter. Aus der Parole der Montagsdemonstrationen Wir sind das Volk wurde bald Wir sind ein Volk. Nach der Volkskammerwahl begannen Verhandlungen der DDR-Regierung mit der der Bundesrepublik über einen Beitritt des Landes. Im Sommer wurde die D-Mark auch auf dem Gebiet der DDR zum offiziellen Zahlungsmittel. In der Folge standen dem großen Warenangebot zu Preisen wie im Westen die Gehälter auf DDR-Niveau gegenüber. Viele Betriebe, die von der schwachen DDR-Währung profitierten und preisgünstige Waren für den Export produzierten, waren nicht mehr konkurrenzfähig. Nachdem die Volkskammer schließlich die Auflösung der DDR und den Beitritt des Gebietes zum Geltungsbereich des Grundgesetzes beschloss, wurde am 3. Oktober der Einigungsvertrag vollzogen.

Die Revolutionen im Jahr 1989 führten zum Zusammenbruch der realsozialistischen Systeme in Zentral- und Osteuropa. Einige dieser Aufstände, wie die Samtene Revolution in der Tschechoslowakei oder die Singende Revolution in den baltischen Staaten, blieben friedlich. Andere verliefen gewalttätig, etwa der Sturz des rumänischen Diktators Nicolae Ceaușescu, der sich schon Jahre vorher von der Sowjetunion distanzierte und ein neostalinistisches System installiert hatte. Der gescheiterte Augustputsch in Moskau 1991 führte zum Verbot der KPdSU und zum endgültigen Zerfall der Sowjetunion. Der KPdSU-Funktionär Boris Jelzin ersetzte Michail Gorbatschow und wurde Präsident der neuen Russischen Föderation.

Neue Weltordnung

 

Der Zerfall Jugoslawiens

Mit dem Untergang der Sowjetunion hörte auch die Phase der Bipolarität in der Welt auf. Die USA waren die einzige verbliebene Weltmacht. Entsprechend änderten sich auch die Konfliktlinien. Wurde in der Zeit des Ost-West-Konflikts und des Kalten Kriegs Stellvertreterkriege geführt, in denen die beiden Machtblöcke mittels jeweils unterstützter dritter Parteien aufeinandertrafen, so brachen mit dem letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts andere Kriege aus. Bereits 1991 begann der Golfkrieg zwischen den USA und dem Irak unter dem Diktator Saddam Hussein, der Jahre vorher noch von den Amerikanern als antisowjetische und anti-iranische Kraft gestützt wurde. Es folgten Kriege auf dem Balkan, wo der Staat Jugoslawien in seine Einzelstaaten auseinanderbrach. Auch in Osteuropa brachen Staaten in ihre Teilbestände auseinander. Bei der Sezession der baltischen Staaten gelang dies nur mit Gewalt, bei der Teilung der Tschechoslowakei in ihren tschechischen und slowakischen Teil wurde hingegen keine Waffe benutzt. Kriegerische Konflikte verloren ihre Zentren, die Zeit der großen Panzerschlachten war genauso beendet wie der Krieg zwischen zwei Armeen zweier Staaten. An ihre Stellen traten Luftangriffe und andere aus der Ferne gesteuerte Methoden der Kriegführung, die sich gegen einen nicht-staatlichen, meist als Guerilla organisierten Gegner richteten.

Auf der anderen Seite vergrößerte sich die Europäische Union seit den 1990er Jahren stetig. Im neuen Jahrtausend sollten auch immer mehr Staaten des ehemaligen sowjetischen Einflussbereichs ihr beitreten. Durch die Installierung der europäischen Gemeinschaftsorgane konnte bereits am 1. November 1993 der europäische Binnenmarkt Wirklichkeit werden. Die OEEC und EFTA ermöglichten eine große Freihandelszone. Es folgte die Europäische Gemeinschaft bzw. die EU und die EU-Erweiterung mit den mittel- und osteuropäischen Ländern.

 

Albert Einstein

 

Die DNS wird als Erbmolekül identifiziert und analysiert

Albert Einstein entwickelt die Spezielle und später die Allgemeine Relativitätstheorie, in deren Folge sowohl die Atombombe als auch Kernkraftwerke entwickelt werden. Mit der Begründung der Polymerchemie wird die Basis für die Entwicklung der Kunststoffindustrie gelegt und der Siegeszug von Plastik nimmt seinen Lauf. Die Identifikation der Desoxyribonukleinsäure als Erbsubstanz gelingt Oswald Avery; ihre Struktur entschlüsseln Francis Crick und James Watson. Damit wird die Gentechnologie begründet. Hans Krebs entdeckt zentrale metabolische Reaktionszyklen wie etwa den Citratzyklus. Die Architektur von Atomen wird von Ernest Rutherford durchleuchtet. Christiaan Barnard führt die erste Herztransplantation durch. Die über 300 Jahre alte Fermatsche Vermutung wird von Andrew Wiles und Richard Taylor bewiesen. Der Orthopäde Gawriil Abramowitsch Ilisarow entwickelt grundlegende Verbesserungen orthopädischer Operationsmethoden. Durch seine Forschungsarbeiten zur Kallusdistraktion gelingt ihm die Entwicklung des Fixateur externe, womit er einen fundamental bedeutenden Beitrag zur Osteosynthese leistet.

Technik und Konsum

Im 20. Jahrhundert entwickeln sich technologische und elektronische Geräte zu Massenkonsumgütern wie Haushaltsgeräte, Werkzeuge, Computer, Kommunikationsmittel, Medien, Ton- und Bildwiedergabegeräte sowie auch Fortbewegungsmittel. Mechanische Geräte werden in immer mehr Bereichen durch digitale oder elektrische Innovationen ersetzt; Hygiene, Verpackung und Mobilität gewinnen an Bedeutung.

Der Verbrennungsmotor sowie die Elektrizität ersetzen zunehmend die Dampfmaschine zum Antrieb von Schienen- und Wasserfahrzeugen. Der individuelle Straßenverkehr gewinnt gegenüber dem Schienenverkehr an Dominanz, was sich signifikant auf die Stadtplanung auswirkt. Der Luftverkehr kommt auf und entwickelt sich zum planmäßigen Linienverkehr. Globaler Personenfernverkehr wird bald fast ausschließlich in der Luft abgewickelt. Im Schienenverkehr kommen Hochgeschwindigkeitszüge, in der globalen Handelsschifffahrt Tank- und Containerschiffe auf.

Raumfahrt

Am 4. Juni 1944 durchbrach eine Rakete vom typ Aggregat 4 (V2) als das erste von Menschen konstruierte Objekt, die Grenze zum Weltraum (nach Definition der FAI mehr als 100 km Höhe, die Kármán-Linie). Am 4. Oktober 1957 wurde mit Sputnik 1 der erste künstliche Erdsatellit gestartet – der Beginn der Raumfahrt. Im selben Jahr wurde am 3. November die Hündin Laika, als erstes Lebewesen, ins All befördert. Juri Gagarin gelang es am 12. April 1961 mithilfe von Wostok 1, die erste Erdumkreisung durchzuführen. Bei der Mission Woschod 2, 1965, glückte der erste Weltraumausstieg von Alexei Leonow. Drei Jahre später, am 21. Dezember, gelang die erste bemannte Mondumkreisung der Mission Apollo 8. Am 20. Juli 1969 landete Apollo 11 zusammen mit Neil Armstrong, als erstem Menschen auf dem Mond.

 

Buzz Aldrin, zweiter Mensch auf dem Mond (Juli 1969, Apollo 11)

Die Apollo 17 startete am 7. Dezember 1972 den letzten bemannten Flug zum Mond. 1977 wurden mit der Voyager 1 und der Voyager 2 erstmals Sonden losgeschickt, die eine Goldene Datenplatte mit Aufnahmen der Erde enthalten.

 

Golden Record an Voyager 2

Mit 51 Pegasi b, wurde 1995 der erste Planet außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. 1998 begann das Projekt der Internationalen Raumstation ISS.

Die Bildende Kunst des 20. Jahrhunderts war von der Avantgarde und Stilrichtungen wie Moderne, Kubismus, Pop Art und Surrealismus geprägt. Herausragende Protagonisten waren Salvador Dalí, Pablo Picasso und Max Beckmann.

Musik

 

Ragtime in Claude Debussys Golliwogg’s Cakewalk…

 

…und ein Zitat aus Wagners Tristan und Isolde im selben Stück

 

US-Soldaten brachten ihre Musik nach Europa, hier Glenn Miller

 

Der Ausklang des Jahrhunderts: Loveparade 1998 in Berlin

Das 19. Jahrhundert verabschiedete sich mit Tendenzen, die die bekannte europäische Musikkultur langsam auflösten. Franz Liszt und sein Schwiegersohn Richard Wagner experimentierten mit neuen Harmonien, Claude Debussy rezipierte Wagner, ließ sich von fernöstlicher Pentatonik beeinflussen und wandelte die Malerei des Impressionismus in die Musik mit gleicher Bezeichnung um. Betroffen waren alle von den ökonomischen Entwicklungen. Wagner schrieb bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert über die Ökonomisierung der Kunst, in der diese zur Ware werde – gewiss ohne bereits den marxschen Begriff zu gebrauchen. Im Laufe des 20. Jahrhunderts verband sich an vielerlei Stellen die ökonomische, politische und gesellschaftliche Entwicklung mit der Kunst. Der Periode der atonalen Musik folgte die Zwölftonmusik des österreichischen Komponisten Arnold Schönberg. Schönberg strich sämtliche Hierarchien der Töne aus der Musik und ersetzte sie durch alle 12 Töne, die gleichberechtigt in einem Stück fungierten.

Der europäische Faschismus hatte tiefgreifende Folgen auch auf die Entwicklung der Musik. Die in den 30er Jahren bereits entwickelte Moderne wurde als „entartet“ oder „jüdisch-bolschewistisch“ gebrandmarkt, die meisten Komponisten und Musiker mussten ins Exil fliehen. Vor allem die Nationalsozialisten setzten an ihre Stelle konservative Töne, wie die des noch in der Spätromantik verhafteten Hans Pfitzner. Die repressive und rückwärtsgewandte Kulturpolitik der Nazis setzte dem europäischen Musikleben stark zu und verhinderte, dass 1945 ungebrochen an die Entwicklungen Anschluss gehalten werden konnte.

In der Sowjetunion und ihren späteren Satellitenstaaten entwickelte sich eine vom Staat beeinflusste Musik unterdessen gänzlich anders. Zwar installierten die Herrschenden die Ideologie des Sozialistischen Realismus, dieser Begriff blieb allerdings schwammig. So galt die Zwölftonmusik als „bürgerlich-dekadent“, als allerdings Hanns Eisler mit ihr experimentierte und ernsthaft komponierte, nahm sie still Einzug in den Kanon des Sozialistischen Realismus. Auch in der Sowjetunion entwickelte sich ein reichhaltiges Musikleben, das vor allem in der Zeit des Stalinismus ständig zwischen Anpassung und Verfolgung pendelte. Sergei Prokofjew und vor allem Dmitrii Schostakowitsch bewegten sich ständig zwischen den Polen höchster Auszeichnung und der Furcht vor der Verhaftung. Trotzdem gehören ihre Werke zu den bedeutendsten der Kunstmusik des 20. Jahrhunderts.

Auch in der westlichen Welt war das Musikschaffen nicht von der Politik abgekoppelt. In den 60er und 70er Jahren, im Umfeld der 68er-Bewegung und der folgenden sozialen Bewegungen, zum Beispiel gegen den Vietnamkrieg, fungierten viele Kunstschaffende als politische Akteure. Vor allem in Italien wurde drei Namen aus der Kunstmusik für diese engagierte Musik bekannt: Der Komponist Luigi Nono, der Dirigent Claudio Abbado und der Pianist Maurizio Pollini. Auch in Deutschland fungierte mit Hans Werner Henze ein gewichtiger Vertreter der Kunstmusik, der sich zu den politischen Ereignissen der Zeit positionierte, das als drückend empfundene Land aber schon in den 50er Jahren Richtung Italien verließ.

Stilistisch war die Nachkriegszeit von der seriellen Musik, der Verwendung von Synthesizern und anderen elektronischen Stilmitteln geprägt. Diese breiteten sich mit der Verzögerung von Jahrzehnten auch in der populären Musik aus.

Das 20. Jahrhundert war aber vor allem durch den Aufstieg der populären Musik gekennzeichnet. Aus den USA kam Anfang des Jahrhunderts der Ragtime nach Europa und vor allem nach dem Ersten Weltkrieg breitete sich überall in den europäischen Städten der Jazz aus. Die Vielzahl an Unterhaltungslokalen machte es möglich. Nach dem Zweiten Weltkrieg brachten wiederum amerikanischen Besatzungstruppen den Swing nach Deutschland, der während der NS-Herrschaft verboten war. Später breitete sich der Rock ’n’ Roll aus, der auf scharfen Widerstand der konservativen deutschen Gesellschaft stieß. Ähnlich wie Beatmusik wurde er zum Ausdruck einer rebellierenden neuen Generation.

Deutlicher wurden diese generationsgeschichtlichen Zusammenhänge nochmals in den Jahren nach 1990, als sich vor allem in Berlin eine neue Richtung der elektronischen Musik herausbildete. Techno stand für einen neuen Hedonismus, den die neue Weltordnung nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Wegfall der Blockauseinandersetzung hervorbrachte und prägte eine gesamte Jugendgeneration.

Film

 

Filmplakat zum expressionistischen Stummfilm Das Cabinet des Dr. Caligari

Das 20. Jahrhundert war das Jahrhundert des Films. 1895 fand in Berlin die erste belegte Aufführung eines Stummfilms statt. In den folgenden drei Jahrzehnten entwickelte sich dieser zur Blüte. Schon im Ersten Weltkrieg gehörten Filme zu einem gewichtigen Teil der Propaganda, sie brachten die neuen bedrohlichen Panzer an die Heimatfront und trugen dazu bei, dass Militärs wie Paul von Hindenburg zu Kriegshelden stilisiert wurden. In Deutschland entstand in Babelsberg das zeitweise weltweit bedeutendste Zentrum des Films. Dort entstanden Klassiker wie Das Cabinet des Dr. Caligari, Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens oder Metropolis. Sehr bald entwickelte sich jedoch eine ernstzunehmende Konkurrenz im kalifornischen Hollywood, wo im Laufe des 20. Jahrhunderts die größte Ansammlung von Filmstudios in der westlichen Welt entstehen sollte.

Nachdem sich um 1930 langsam der Tonfilm durchsetzte, stieg Hollywood endgültig zur führenden „Filmmacht“ auf. Während des Zweiten Weltkriegs spielte der Film eine immense Rolle für die Propaganda der kriegführenden Parteien. Bekanntestes und herausragendes Beispiel dieser Art von Film ist Der große Diktator mit Charlie Chaplin als Regisseur und in mehreren Hauptrollen unter anderem in der Figur des an Hitler angelehnten ins Lächerliche gezogenen Anton Hynkel.

Nach dem Krieg spaltete sich auch die Filmgeschichte in Deutschland. Im Westen wurden über Jahrzehnte vorrangig belanglose Unterhaltungs- und Heimatfilme produziert. Die jüngere Vergangenheit wurde explizit ausgeblendet. Erst in den 70er Jahren gewann das Kino der Bundesrepublik langsam wieder an Bedeutung. In der DDR hingegen entstand mit der DEFA ein Filmproduzent von hoher Qualität, der eine ganze Reihe an Autorenfilmen und vor allem solchen Werken produzierte, die sich mit der NS-Vergangenheit auseinandersetzten. Allerdings entstanden auch Filme, deren Ansatz nicht den Vorstellungen der politischen Führung entsprach. Der Film Spur der Steine beispielsweise, mit Manfred Krug in der Hauptrolle, wurde 1966 drei Tage nach der Uraufführung aus dem Programm genommen und in der DDR erst wieder 1989 gezeigt. Dieses Schicksal teilten noch eine Reihe anderer Filme.

 

Das Olympiastadion München als Beispiel für Architektur des 20. Jahrhunderts. Es war Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1972, der Finalspiele der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 und von Spielen der Fußball-Bundesliga

Im 20. Jahrhundert wurden viele Sportarten professionalisiert und es etablierten sich weltweit beachtete Sportereignisse, die in regelmäßigen Abständen wiederholt wurden, so Welt- und Kontinentalmeisterschaften in vielen Sportarten, die Olympischen Sommer- und Winterspiele und andere. Durch die Berichterstattung der Massenmedien und die entsprechende Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erzielten Spitzenathleten Einkommen, von denen sie ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten und die ihnen ermöglichten, sich hauptberuflich auf ihren Sport zu konzentrieren. Später im Jahrhundert wuchsen die Einkommen entsprechend herausragender Aktiver in einzelnen Sportarten zu Gehältern der Oberschicht an. Zu den Sportarten, mit denen zunehmend solche Einkünfte erzielt werden konnten, zählen u. a. American Football, Basketball, Baseball, Eishockey, Radsport, Tennis, Golf, Automobilsport und Fußball. In letzterem etablierten sich weltweit organisierte Profiligen, auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mit der Möglichkeit, mit Sport nennenswerten Gewinn zu erzielen, erwuchsen auch entsprechende Manipulationstechniken, so wurden etwa Doping oder in Deutschland der Bundesliga-Skandal bekannt.

  • 100 Wörter des Jahrhunderts
  • Bibliothèque de documentation internationale contemporaine (BDIC)
  • Kurzes 20. Jahrhundert
  • Eric Hobsbawm: Das Zeitalter der Extreme. Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts. Hanser, München, Wien 1995, ISBN 3-446-16021-3.
  • Eric Hobsbawm: Gefährliche Zeiten. Ein Leben im 20. Jahrhundert. Hanser, München 2003, ISBN 3-446-20375-3.
  • Dan Diner: Das Jahrhundert verstehen. Eine universalhistorische Deutung., Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt 2000, ISBN 3-596-14766-2.
  • Mark Mazower: Der dunkle Kontinent. Europa im 20. Jahrhundert. Berlin 2000.
  • Hans-Heinrich Nolte: Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts. Böhlau, Wien 2009, ISBN 978-3-205-78402-9.
  • Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens. 4 Bände. Beck, München 2009–2015:
    • Von den Anfängen in der Antike bis zum 20. Jahrhundert. 2009 (3. Auflage 2012), ISBN 978-3-406-59235-5.
    • Die Zeit der Weltkriege 1914–1945. 2011, ISBN 978-3-406-59236-2.
    • Vom Kalten Krieg zum Mauerfall. 2014, ISBN 978-3-406-66984-2.
    • Die Zeit der Gegenwart. 2015, ISBN 978-3-406-66986-6.

 

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100(0) Schlüsseldokumente zur deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert. In: 1000dokumente.de

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