Wo gibt es trüffel in deutschland

Wo gibt es trüffel in deutschland

Viele Menschen wissen zum Beispiel nicht, dass es unterschiedliche Arten an Trüffeln gibt, die an verschiedenen Stellen im Wald wachsen. Und auch das Finden ist komplizierter als viele denken. Zunächst wird einiges benötigt, damit die Suche auch erfolgreich verläuft:


  • ein Trüffelschwein

  • ein Trüffelhund

  • ein Messer

  • gute Augen

  • ein Körbchen

Wenn eine Mahlzeit mit Trüffeln verfeinert wird, bekommt diese einen unvergleichlichen Geschmack. Doch um die unterschiedlichen Arten des unterirdisch wachsenden Pilzes im Wald zu finden, werden die oben beschriebenen Hilfsmittel benötigt. 

Die Trüffelsuche im Wald

Aufgrund ihrer ausgezeichneten Geruchsorgane sind Trüffelschweine aber auch Trüffelhunde in der Lage die begehrten Pilze schnell im Wald zu lokalisieren. Früher wurden häufiger Schweine für die Suche genutzt, da diese aber auch Schäden verursachen, setzt man in der heutigen Zeit mehr auf Hunde. Denn die Schweine wälzen den Boden um und ziehen sogar die Wurzeln aus der Erde. Wenn also ein Gebiet gefunden ist, in dem es Trüffel zu finden gibt, muss der Mensch dieses schließlich umgraben, was ebenfalls sehr aufwendig ist. 

Aufgrund dieses hohen Aufwands in Sachen Suchen und Finden gehören Trüffel auch zu den teuersten Pilzen der Welt. Der Sommertrüffel zum Beispiel ist nur im Sommer zu finden, andere Sorten hingegen in verschiedensten Jahreszeiten. Wenn in einem Wald in Süddeutschland gesucht wird, sollte man vor allem unter Eichen und Buchen schauen, da sich der Sommertrüffel hier sehr häufig ansiedelt. Erkannt werden kann er an dem leicht knoblauchartigen und auch malzartigen Geruch. 

Trüffel finden ohne Schwein und Hund

Wenn kein Schwein oder Hund bei der Suche nach Trüffeln beteiligt ist, gestaltet sich diese weitaus schwieriger. Dennoch ist es möglich, wenn auf bestimmte Anhaltspunkte geachtet wird. Zum Beispiel gibt es eine spezielle Fliegenart, die ihre Eier in der Region ablegt, in der sich auch Trüffel befinden. Nach dem Ablegen fliegen sie in dem Gebiet über den Eiern herum und somit lässt sich erkennen beziehungsweise vermuten, dass hier auch Trüffel zu finden sind. Wichtig ist jedoch zu schauen, ob sich in den Pilzen bereits Larven befinden. Ein weiterer Hinweis auf Trüffel ist es, wenn sich ein Riss im Boden befindet. Zudem kann auch eine gewölbte Waldbodenschicht auf das Vorhandensein von Trüffeln hinweisen. Auch andere Lebewesen können dabei helfen Trüffel im Wald zu finden. 

Denn Wühlmäuse, Streifenhörnchen oder auch Eichhörnchen wissen die Trüffel genauso zu schätzen wie wir Menschen. Wenn also zu erkennen ist, dass bereits an einer bestimmten Stelle im Wald gegraben wurde, kann es sein, dass sich auch hier Trüffel befinden. Diese wachsen sehr häufig in sogenannten Clustern in direkter Nähe zueinander. Somit kann es gut sein, dass wenn einige Trüffel gefunden wurden, sich viele weitere in dieser Region des Waldes finden lassen. Grundsätzlich wachsen sie zumeist in der Nähe der Wurzeln von Bäumen. Wie oben schon erwähnt, gibt es Arten, die sich bevorzugt an bestimmten Baumarten finden lassen. Häufig können die unterschiedlichen Trüffelarten unter Douglasien, Tannen und Kiefern gefunden werden. 

Vorsicht ist geboten

Wenn eine Trüffel-Quelle gefunden wurde, und das Ausgraben begonnen wird, sollte man sicher sein, dass man unbemerkt ist und nicht in diesem Moment andere Menschen durch den Wald laufen. Denn sonst wäre die gefundene Stelle nicht mehr geheim, sodass schnell andere Menschen auf die Idee kämen, dort nach den begehrten Pilzen zu suchen. Da sich die schwarzen Knollen jedoch nicht in jedem Wald befinden, ist es gar nicht so einfach Trüffel zu finden. Vielmehr wird hierfür eine aufwendige Recherche oder auch ein Glückstreffer benötigt. 

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Sie gehören zu den Delikatessen in der Küche: Trüffel. Wer diese gern im Laden kaufen möchte, wird jedoch meist eines Besseren belehrt. Trüffel sind nicht wie andere Früchte einfach im Handel erhältlich. Wer auf der Suche nach den schwarzen oder den weißen Trüffeln ist, sollte daher bei einem Spezialgeschäft oder einem Kaufhaus mit sehr gut sortierter Lebensmittelabteilung nachfragen. Genauso schwer sind Trüffel in ihrer natürlichen Lebensumgebung zu finden. Generell gehören Trüffel zu den Pilzen und wachsen unterirdisch. Sie haben sich an ihre Umgebung perfekt angepasst, sodass die Früchte nicht aus dem Boden herausragen, sondern von speziellen Trüffelhunden gefunden werden müssen. Trüffel sind die essbaren Bestandteile der Wildpilze, die knollige nuss- bis apfelgroße Abmessungen erreichen können.

Das Vorkommen der edlen Früchte in Europa lässt sich grob in zwei Regionen unterscheiden: Die sogenannten Périgord-Trüffel stammen aus dem Périgord in Frankreich und sind von schwarzer Farbe. Innen verlaufen in den Trüffeln feine weiße Adern. Der helle, weiße Trüffel wächst dagegen im Piemont in Norditalien. Daneben gibt es die Trüffel ebenfalls in weiteren Regionen der Welt, sie kommen beispielsweise im Himalaya vor, wo die Pilze an den Ausläufern des Himalaya in mehr als 2000 Meter Höhe in den dort vorhandenen Mischwäldern hervorragende Wachstumsbedingungen finden. Ebenfalls zu finden sind die Pilze in China sowie in Syrien, wo vor allem in früheren Jahrhunderten ein reger Handel mit ihnen betrieben wurde.

Welche natürliche Umgebung weiße und schwarze Trüffel zum Wachsen benötigen

Was so selten ist, benötigt eine spezielle Umgebung, die das Wachsen und Gedeihen der weißen und schwarzen Trüffel unterstützt. Die Pilze wachsen in Eichenwäldern, wo sie um die Bäume herum ein dichtes unterirdisches Netz aus Wurzeln und Verzweigungen bilden. Reine Eichenwälder, die es heute nur noch sehr selten gibt, sowie das mediterrane Klima der südlichen Regionen Frankreichs und Italiens sowie des Himalaya stellen damit hervorragende Wachstumsmöglichkeiten für die Trüffelpilze dar.

Die ersten Trüffel wurden bereits vor Jahrtausenden gegessen

Die ersten Trüffel wurden wohl in Mesopotamien gegessen, wo sie eher zufällig bei der Suche nach essbaren Pilzen entdeckt wurden. So soll bereits der ägyptische Pharao Cheops ein begeisterter Trüffelesser gewesen sein. In Europa wurden die Trüffel durch die Vorkommen in Italien ab der Antike bekannt. Die Römer sowie auch die Griechen schätzten die feinen Früchte und setzen diese sogar als Aphrodisiakum ein.

Die Suche nach den verborgenen Kostbarkeiten

Um die Trüffel in den ausgedehnten Wäldern Frankreichs und Italiens zu finden, werden heute meist Trüffelhunde eingesetzt. Es handelt sich bei den Hunden um speziell geschulte Tiere der Rasse Lagotto Romagnolo. Die Hunde dieser Rasse können sich vor allem bei der Suche im Unterholz ausgesprochen gut bewegen. Alternativ werden Trüffel inzwischen auch auf großen Feldern angebaut, um den weltweit gestiegenen Bedarf an den Früchten zu decken.

Der Trüffel steht in Deutschland auf der Roten Liste: Wer danach sucht, wird kriminalisiert

Deutschland ist das einzige Land in Europa, in dem es untersagt ist, nach Trüffel zu suchen. Angeblich stecken die Nationalsozialisten hinter dem Verbot, um die Juden am Handel zu hindern.

Peter Schenk 18.12.2017, 17.00 Uhr

Während in der Schweiz seit etlichen Jahren ein Hype auf Trüffel und das Sammeln der edlen und teuren Pilze im Wald im Gang ist, geht es in Deutschland diskreter zu. Auf einem Foto, das einen Vortrag zu Naturschutz und Trüffelnutzung abschliesst, werden Menschen beim Degustieren der Knolle im Wald mit schwarzen Balken über den Augen abgelichtet.

Die Einladung zur Besichtigung eines Trüffelfelds wird mit den Aufforderungen begleitet: «Keine Berichterstattung. Wir sind dort ganz privat.» Auch Hannes Schmidt, der für die Herstellung von Gin Trüffel von Plantagen aus dem Schwarzwald kauft, bestätigt, dass er beim Besuch einer derartigen Plantage um Diskretion gebeten worden sei. Burgundertrüffel, die im Schwarzwald wachsen, können um die 550 Euro pro Kilo kosten. Das macht sie auch für Diebe interessant.

Dass es überhaupt Trüffel im Schwarzwald gibt, ist relativ unbekannt. Auf der Internetseite von Schmidts Boar Gin wird dies auf das Reichsnaturschutzgesetz der Nationalsozialisten vom 26. Juni 1935 zurückgeführt. Demnach sei das Sammeln von Trüffeln verboten worden, weil die Nazis so die Juden, die den Trüffelhandel damals dominiert haben sollen, aus diesem Geschäft drängen wollten.

Trüffel auf der Roten Liste

Markus Mayer, Leiter der Geschäftsstelle des deutschen Trüffelverbands, bestätigt, dass wilde Trüffel heute in Deutschland nicht gesammelt werden dürfen. «Warum das so ist, wissen wir aber nicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg rutschte der Trüffel auf die Rote Liste.» Die Nazi-These will er nicht bestätigen.

Laut Reinhold Schaal vom baden-württembergischen Umweltministerium wurden die in Deutschland heimischen Trüffelarten sogar erst 1984 als gefährdet eingestuft. Zudem würden in dem erwähnten Reichsnaturschutzgesetz Trüffel nicht aufgelistet. «Dem Ministerium liegen keine Informationen darüber vor, «ob zwischen 1933 und 1945 andere – nicht naturschutzrechtliche – Regelungen zum Schutz von Trüffeln erlassen wurden». Schmidt räumt ein, dass er einen explizit antisemitischen Hintergrund des Trüffelsammelverbots nicht beweisen könne. «Fakt ist aber, dass der Handel wohl vornehmlich von Juden betrieben wurde.» Ähnlich äusserten sich im Rahmen der Recherchen mehrere Gesprächspartner.

So ganz egal scheint den Nazis das Thema Trüffel nicht gewesen zu sein. Das beweist auch ein Beitrag des niederländischen Historikers Rengenier C. Rittersma im Magazin Humboldt Kosmos, auf den der deutsche Trüffelverband hinwies. Demnach habe es in den 1930er-Jahren einen abrupten Abschwung in Hinblick auf die Bedeutung der Trüffel gegeben. «Auf einmal gab es viel weniger Dokumentationen, und die wenigen Unterlagen, die es aus dieser Zeit gibt, lassen auf eine eher trüffelfeindliche Ernährungspolitik seitens der Nationalsozialisten schliessen.»

Von Abstinenz weiter geprägt

Von dieser neuen Abstinenz und Entfremdung sei Deutschland weiter geprägt. «Denn obwohl die Trüffel wirtschaftlich eine lukrative Ressource hätten sein können, hat das Land sich in der Nachkriegszeit nie mehr als Trüffelnation behauptet.» Stattdessen habe man die Trüffel unter Naturschutz gestellt. «So ist Deutschland gegenwärtig das einzige Land in Europa, in dem ein allgemeines Trüffelsuchverbot gilt.»

Ein Hinweis, dass sich jetzt auch dort etwas tut, ist die Aktivität des deutschen Trüffelverbands. Er setzt sich für eine Ausbildung beziehungsweise Zertifizierung von Trüffelsammlern ein. Wie es sonst Jagdpachten gebe, sei es zudem auch vorstellbar und wünschbar, Trüffelpachten einzurichten.

Trüffel leben in enger Symbiose mit den Feinwurzeln von Laubbäumen und Sträuchern wie Eichen, Buchen und Haseln. Die Knollen wachsen unterirdisch und vermehren sich wie Pilze durch Sporen. Es ist möglich, die Wurzeln der Bäume zu impfen. Bis die Bäume einer Plantage Früchte tragen, vergehen in der Regel sechs bis acht Jahre. In der Schweiz und auch im Schwarzwald gibt es Burgundertrüffel. Als sehr aromastark gilt der Perigord-Trüffel aus der gleichnamigen französischen Region. Am wertvollsten ist der Alba-Trüffel aus dem italienischen Piemont. Ende 2014 wurde in New York ein 1,89 Kilo schwerer Alba-Trüffel für stolze 61'250 Dollar versteigert. (psc)