Wo befindet sich die arktis

Oft werden mit der Arktis Eisbären und große gefrorene Massen an Eis verbunden. Die Arktis ist aber viel mehr! Die dortige, vielfältige Tierwelt und die Menschen sind auch den Folgen des Klimawandels ausgesetzt. Diese Zusammenfassung klärt dich über die geografische Lage der Arktis, das Klima und die Lebensformen in der Arktis auf.

Kontinent Arktis

Die Arktis ist eine Region, die den geografischen Nordpol umgibt.

Der geografische Nordpol ist der nördlichste Punkt der Erde beziehungsweise das nördliche Ende der Erdachse. Das andere Ende der Erdachse ist dabei der Südpol.

Die Arktis befindet sich gemeinsam mit dem Nordpol in dem Arktischen Ozean, dabei sind sie von den Kontinenten wie Nordamerika, Asien und Europa umgeben. Sie besteht aus einer zugefrorenen Eisschicht und verfügt demzufolge über keine Landmasse. Das bedeutet, dass die Arktis kein Kontinent ist.

Durch die nicht vorhandenen Landmassen haben Forschungsschiffe, wie der Polarstern die Möglichkeit sich im Eis einfrieren zu lassen, um dort ihren Forschungen nachzugehen. Dabei wird beispielsweise der Klimawandel erforscht. Die durch den Klimawandel entstandene Erderwärmung sorgt dafür, dass die Eisflächen sich verkleinern und schmelzen.

Bei der Antarktis handelt es sich im Vergleich zur Arktis um einen Kontinent. Die Antarktis besitzt Land und Meer. Das Meer wird dabei als Antarktischer Ozean bezeichnet. Das Land von der Antarktis nennt sich Antarktika. Die Fläche der Antarktika ist circa eineinhalb Mal so groß wie der Kontinent Europa.

Die Antarktis liegt am Südpol. Ihr Name stammt ebenfalls aus dem Griechischen und bedeutet der Arktis gegenüber.

Wenn Du mehr über den Südpol erfahren möchtest, kannst Du Dir gerne die Zusammenfassung über die "Antarktis" durchlesen

Die genaue geografische Lage der Arktis lässt sich anhand von keinen bestimmten Grenzbestimmungen festlegen. Der Nordpol und damit auch die Arktis befinden sich im Nordpolarmeer, dem Arktischen Ozean.

Das Nordpolarmeer ist circa 16 Millionen km² groß und mit dieser Fläche das weltweit kleinste Meer. Im Schnitt ist es circa 1.200 Meter tief. Bei dem geografischen Nordpol beträgt die Meerestiefe ungefähr 4.000 Meter.

Nebenmeere des Nordpolarmeeres sind beispielsweise: Barentssee, europäisches Nordmeer, Weißes Meer, Laptewsee, Karasee und Grönlandsee.

In der Abbildung 1 siehst du die Nebenmeere des Arktischen Ozeans.

An die Arktis grenzen Länder wie Alaska, Kanada, Russland, Grönland und Norwegen an. Dabei gehört die Insel Grönland zu Dänemark, sie grenzt im Namen von Dänemark an die Arktis an. Bei Norwegen ist es die Inselgruppe Spitzbergen und bei Kanada die Königin-Elizabeth-Inseln.

Über eine sogenannte Meerenge wird das Nordpolarmeer zwischen Russland und Alaska mit dem Pazifischen Ozean verbunden. Diese Meerenge wird als Beringstraße bezeichnet. Des Weiteren gibt es eine Meerenge zwischen Grönland und Spitzbergen. Sie wird, verbindet das Nordpolarmeer mit dem Atlantischen Ozean.

Bei der Meerenge handelt es sich um eine Stelle im Meer, bei der sich zwei Länder in der Nähe voneinander befinden. Dadurch kommt ein Engpass des Meeres zustande.

In der folgenden Abbildung erkennst du die angrenzenden Länder an die Arktis.

Arktis Namensbedeutung

Der Name Arktis leitet sich aus dem altgriechischen Arktos ab, übersetzt bedeutet das "der Bär". Der Grund für diese Namensbenennung ist ein Sternbild, denn die Arktis befindet sich genau unter dem Sternbild des großen Bären.

Die Arktis selbst besteht aus dickem Meereis, das auch Packeis genannt wird. Dieses Meereis ist circa vier bis sechs Meter dick und hat eine Fläche von rund 4,7 Millionen km². Trotz leichter Schwankungen in Form von Ab- und Zunahmen, nimmt die Arktis an Fläche ab. Seit knapp 40 Jahren schmilzt die Eisfläche im Sommer zur Hälfte.

Parallel zu dem Schmelzen des Eises steigt auch der Verlust des Eisflächenvolumens. Um den Verlust des Eisvolumens genauer bestimmen zu können, haben sich Polarforscher dazu entschieden, die Eisdicke zu messen. Dies geschieht mithilfe von Sonden, die an Hubschraubern und Schneefahrzeuge montiert sind. Auch Satelliten helfen bei der Ermittlung mit.

In dieser Abbildung sind die Eisflächen der Arktis zu sehen.

In der Arktis herrscht ein polares Klima. Dies äußert sich darin, dass:

  • die Temperaturen meistens permanent im Jahr unter 0 Grad Celsius liegen

  • im Sommer die Temperaturen kurz über den Gefrierpunkt steigen

  • die jährlichen Niederschläge niedrig sind

Polartag und Polarnacht

Darüber hinaus wird das Polarklima durch den Polartag und die Polarnacht geprägt.

Die Polarnacht und der Polartag entstehen aufgrund der Neigung der Erdachse in Bezug zu ihrer Umlaufbahn um die Sonne. Die Erde umrundet einmal im Jahr die Sonne, dabei fällt das Licht aus unterschiedlichen Richtungen auf die Erde. Dies ist auch der Grund, warum es die Jahreszeiten auf der Erde gibt.

In dem Monat Dezember neigt sich der Nordpol von der Sonne ab. Dadurch ist es auf der Nordhalbkugel Winter. Bei der Südhalbkugel sieht das anders aus. Bei ihr beginnt der Winter im Juni, wenn sich der Südpol von der Sonne abwendet.

Polarnacht

Im Winter führt die Neigung der Erdachse an den Polen und innerhalb der Polarkreise dazu, dass die Sonne selbst Gegenden, die sich gerade auf "Tagesseite" der Erde befinden, nicht mit Licht bestrahlt. Dies wird als Polarnacht bezeichnet.

In der Nähe der Polarkreise dauert die Polarnacht circa einen Tag. In dieser Zeit geht die Sonne nicht auf. Dies wird auch als Wintersonnenwende bezeichnet.

Die folgende Abbildung veranschaulicht dir die Neigung der Erdachse und die daraus verursachte Polarnacht.

Polartag

Den Vorgang, wie es zu der Polarnacht kommt, gibt es auch für den Polartag, allerdings genau umgekehrt.

In dem Monat Juni neigt sich der Nordpol der Sonne zu. Das bedeutet, dass es auf der Nordhalbkugel Sommer ist. Im Dezember ist der Südpol der Sonne zugeneigt. Dort beginnt dann der Sommer.

An den Polen und innerhalb der Polarkreise führt die Neigung der Erdachse im Sommer dazu, dass das Sonnenlicht selbst in Regionen scheint, die sich in dieser Zeit auf der "Nachtseite" der Erde befinden. Dies wird dann als Polartag definiert.

In der Nähe der Polarkreise dauert der Polartag circa einen Tag. In dieser Zeit geht die Sonne nicht unter. Dies wird auch als Sommersonnenwende bezeichnet.

Die nächste Abbildung zeigt dir die Erdposition des Polartags im Juni.

Durch das polar geprägte Klima hat die Arktis lange und kalte Winter. Die Sommer hingegen sind tendenziell kurz und die Sonne geht wochenlang nicht unter. Dadurch, dass die Sonne nicht untergeht, wird die Eisoberfläche länger mit Sonnenstrahlen angestrahlt und taut immer mehr an.

Temperatur in der Arktis

Die durchschnittlichen Temperaturen in der Arktis betragen im Sommer circa 0 Grad Celsius und im Winter ungefähr -35 Grad Celsius. Gleichzeitig fallen die Durchschnittstemperaturen von Süden nach Norden. Das bedeutet, es wird Richtung Norden kälter.

Im Zentrum der Arktis sind die meisten Gebiete ganzjährig mit Eis und Schnee bedeckt. Beim südlichen Teil der Arktis sieht das ein wenig anders aus. Beispielsweise können dort im Sommer Schnee und Eisgebiete abtauen.

Darüber hinaus sind die arktischen Temperaturen dem regionalen Klima ausgesetzt. Damit sind die unterschiedlichen warmen und kalten Meeresströmungen gemeint. Beispielsweise ist in Kanada das Randmeer namens Hudson Bay ein ganzes halbes Jahr zugefroren. Dagegen ist der Hafen von Hammerfest in Norwegen das ganze Jahr eisfrei. Dies liegt daran, dass der warme Golfstrom das Zufrieren verhindert.

Klimawandel Arktis

Die Arktis ist den Folgen des Klimawandels stark ausgesetzt. Dies äußert sich beispielsweise durch die steigenden Luft- und Wassertemperaturen. Im 20. Jahrhundert stiegen die Temperaturen im Schnitt um 2 Grad Celsius an. Für 2100 erwarten Klimaforscher einen Anstieg von bis zu 6 Grad Celsius. Dieser Temperaturanstieg hat zur Folge, dass sowohl das arktische Eis, als auch die Dicke der Eisdecke abnimmt. Das führt dazu, dass die Arktis im Sommer größtenteils ohne Eis sein wird.

Auch Tiere sind den Veränderungen des arktischen Eises ausgesetzt. Sie sind durch ihre Lebensräume an die Arktis gebunden. Dazu zählen zum Beispiel Säugetiere, Fische und Vögel. Stressfaktoren und Ozeanversauerungen sind Folgen für die Tiere.

Die Ozeanversauerung entsteht durch eine zu hohe Aufnahme von Kohlendioxid im Meer. Dadurch bildet sich Kohlensäure. Der pH-Wert sinkt und das Meer fängt an zu säuern.

Durch den Klimawandel schmelzen die Eisflächen und der Meeresspiegel steigt an. Die Sonnenstrahlen werden von den weißen Eisflächen zurück ins All reflektiert. Dieses Phänomen ist auch als Albedo-Effekt bekannt. Wenn die Eisflächen schmelzen, werden auch weniger Sonnenstrahlen reflektiert. Das bestärkt den Klimawandel zusätzlich, da die Meere sich dadurch noch schneller erwärmen.

Schätzungen zufolge wird in den nächsten 20 bis 30 Jahren der Arktische Ozean im Sommer komplett eisfrei sein. Dadurch ist ein Zugang zu den Ressourcen im Nordpolarmeer gegeben, der über den Schiffsweg zu erreichen wäre. Im Nordpolarmeer werden große Vorkommen an Öl und Gas vermutet.

Die Bevölkerung in der Arktis

In der Arktis leben circa zwischen zwei und vier Millionen Menschen. Hierbei handelt es sich um einen groben Schätzwert, denn die Zahlen sind abhängig von der Definition der Arktisregion und welche Landesregionen zu der Arktis zählen.

Von dem genannten Schätzwert aus betrachtet, wird angenommen, dass davon circa 12,5 Prozent indigene Völker sind.

Indigene Völker sind Bevölkerungsgruppen. Sie sehen sich als Nachkommen von vorherigen Bewohnern in bestimmten räumlichen Gebieten an. Diese Bewohner lebten bereits vor Eroberungen und Staatsgründungen von fremden Völkern in den Landesgebieten.

Als indigene Völker leben in der Arktis beispielsweise die Inuit, Aleuten, Athabasken, Samen, Tschuktschen Sie leben in den angrenzenden Ländern der Arktis, allerdings eher in der Nähe der Küste.

Durch ihre enge Verbundenheit an den dortigen Lebensraum und ihre individuellen Traditionen leben die indigenen Völker etwas abgeschieden von der dort lebenden Bevölkerung. Dennoch haben sie stabile und feste Häuser, in denen sie wohnen. Darüber hinaus verfolgen die indigenen Völker ihre Traditionen weiter, wie zum Beispiel die Rentierwirtschaft der Samen.

Für das indigene Volk der Samen ist dies ein wichtiger Baustein in Bezug auf ihre Selbstständigkeit. Durch das Nutzen von modernen Schneemobilen entfällt für sie das Nomadenleben. Das bedeutet, dass die indigenen Völker nicht mehr von Ort zu Ort ziehen, sondern sesshaft geworden sind.

Tiere in der Arktis

In der Arktis leben die weltweit am längsten lebenden Tiere, wie beispielsweise der Grönlandwal. Im Schnitt wird er 272 Jahre alt, allerdings kann er bis zu 400 Jahre alt werden. Parallel dazu leben zwischen 50 und 75 Säugetierarten in der Arktis. Dazu zählen Säugetiere im Meer und Säugetiere an Land.

Säugetiere im Meer:

Robben

Wale

  • Grönlandwal

  • Narwal

  • Belugawal

Säugetiere am Land:

Hasen

Pflanzenfresser

Polarfüchse

Eisbären

Der Eisbär ist das bekannteste Tier, das in der Arktis lebt. Durch seine dicke Speckschicht wird die Kälte abgehalten und gleichzeitig speichern seine Haare die Sonnenwärme in seinem Fell. Dies ist möglich, weil die Haare hohl sind und somit eine Speicherfunktion möglich machen.

Der Polarfuchs besitzt auch ein dichtes Fell, das das wärmste Fell von allen Säugetieren ist.

Auf Abbildung 7 ist ein Säugetier der Arktis zu sehen, der Polarfuchs.

Die meisten Tiere in der Arktis leben nicht auf dem arktischen Eis, sondern eher in der Tundra. Von dort aus können sich die Pflanzenfresser beispielsweise ihre Nahrung holen.

Die Tundra wird auch als Kältesteppe bezeichnet. Sie ist eine baumlose Landschaft, die aus Sträuchern und Moose besteht. Die Tundra ist eine Art Übergangszone der Arktis, sie befindet sich zwischen den Eisgebieten und dem nördlichen Nadelwald.

Wenn du mehr über die Kältesteppe wissen möchtest, kannst du dir gerne die Zusammenfassung über die "Tundra" durchlesen.

Die in der Arktis lebende Fische sind das Meereseis als Lebensraum gebunden, von ihnen gibt es zwei Arten.

  • Grönlanddorsch

  • Polardorsch

Den Polardorsch kannst du auf der folgenden Abbildung sehen.

Neben den Säugetieren und Fischen leben auch Vögel in der Arktis, allerdings ziehen sie, sobald der Winter anfängt, weiter nach Süden.

  • Schnee-Eule
  • Bartkauz
  • Küstenseeschwalbe
  • Papageitaucher
  • Pfeifschwan

Die Abbildung 9 zeigt eine Schnee-Eule.

Pinguine in der Arktis?

Oftmals wird geglaubt, dass es in der Arktis auch Pinguine gibt. Das ist falsch. Pinguine leben nicht in der Arktis, sondern in der Antarktis. Dadurch dass Pinguine flugunfähig sind, haben sie keine Möglichkeit in die Arktis zu gelangen.

  • Die geografische Lage der Arktis lässt sich anhand von keinen bestimmten Grenzbestimmungen festlegen. Sie befindet sich mit dem Nordpol im Nordpolarmeer.
  • Da in der Arktis keine Landmassen vorhanden sind, ist sie kein Kontinent. Stattdessen ist sie von den Kontinenten Nordamerika, Asien und Europa umgeben.

  • Die Arktis hat ein polares Klima, dass von dem Polartag und der Polarnacht geprägt ist. Die durchschnittlichen Temperaturen in der Arktis betragen im Sommer circa 0 Grad Celsius und im Winter ungefähr -35 Grad Celsius.

  • Der Klimawandel sorgt in der Arktis dafür, dass der Meereswasserspiegel, Luft- und Wassertemperaturen ansteigen und das Eis schmilzt.

  • In der Arktis leben verschiedene indigene Völker, wie zum Beispiel Inuit, Aleuten, Athabasken, Samen, Tschuktschen und Lappen.

  • In der Arktis leben die weltweit ältesten Tiere. Dazu zählen Säugetiere, Fische und Vögel.