Wo erschien die erste briefmarke der welt

Wo erschien die erste briefmarke der welt
Frankreich ist seit 1789 eine Republik. Seine erste Briefmarke trägt das Porträt der Göttin Ceres, obwohl der offizielle Name der Briefmarke “Republik” lautet. Die Briefmarke Nr. 1 des Katalogs von Yvert und Tellier ist die bistrefarbene 10c mit Ceres. Sie wurde 1850 herausgegeben, was insofern etwas Besonderes ist, als die erste ausgegebene Briefmarke als Nr. 3 aufgeführt ist. Es ist die 20c, die ebenfalls ein Porträt von Ceres trägt.

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Spanien: Die erste spanische Briefmarke stammt aus dem Jahr 1850, sie zeigt Königin Isabel II. im Profil in Weiß auf schwarzem Hintergrund. Diese Marke hat einen Wert von 6c und ist Teil eines Satzes von 5 Marken (andere Werte: 12c lila, 5r rotbraun, 6r blau, 10r hellgrün).
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Großbritannien: Es ist unverzeihlich, die 1840 herausgegebene 1-Penny-Briefmarke Großbritanniens nicht zu kennen, da es sich um die allererste Briefmarke der Welt handelt. Sie zeigt ein Porträt von Königin Victoria in Weiß auf schwarzem Hintergrund und ist an ihrem kleinen Kronenwasserzeichen zu erkennen, das sie von den Nachdrucken von 1864 unterscheidet. Gleichzeitig wurde diese Briefmarke auch in 2p-Blau herausgegeben.

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In Luxemburg wird die erste Briefmarke mit einem Porträt (im Profil) von Wilhelm III. im Medaillon auf braunschwarzem Hintergrund herausgegeben. Sie stammt aus dem Jahr 1852 und ist Teil eines Satzes von 2 Briefmarken (der andere Wert ist 1s braun-rot). Um diese Erstmarken von den Nachdrucken zu unterscheiden, ist das Wasserzeichen der Erstausgabe ein W.
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Die erste Schweizer Briefmarke stammt aus dem Kanton Genf. Es handelt sich um eine doppelte 2*5c-Marke, gedruckt in Schwarz auf grünem Hintergrund mit der Aufschrift “Port Cantonal” auf der Oberseite. Sie trägt das Wappen des Kantons Genf. Erst 1850 wurde die erste für die ganze Schweiz gültige Briefmarke herausgegeben. Mit dieser Briefmarke konnte die Post im “Rayon I” verschickt werden.

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Die erste Briefmarke der ehemaligen italienischen Staaten vor der Vereinigung ist ein Satz von 5 Briefmarken der Lombardei-Venetien aus dem Jahr 1850. Als Italien 1861 eine unabhängige Nation wurde, wurden zunächst 4 Marken der 4. Ausgabe des Königreichs Sardinien durch Perforation verwendet. Erst 1863 erschien die erste Marke mit dem Wort “Italienisch”, eine 15c-Marke mit dem Abbild von Victor-Emmanuel II.

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Die erste belgische Briefmarke trägt ein Porträt von Leopold dem Ersten. Es handelt sich um die Ausgabe “Epauletten”, die einen Satz von zwei Briefmarken enthält, die 10c braun und die 20c blau. Die Nr. 1 ist die 10c-Marke aus dem Jahr 1849. Es gibt viele verschiedene Farbschattierungen dieser Briefmarke.
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Wie auch in der Schweiz, sind die ersten deutschen Briefmarken lokale Marken. Die erste Empire-Briefmarke stammt aus dem Jahr 1872. Mit einem Wert von ¼ Groschen zeigen diese Briefmarken einen erhabenen Adler in einem Medaillon und sind in violett gedruckt.

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Die ersten Briefmarken der Vereinigten Staaten waren zunächst lokale Briefmarken, darunter der berühmte Blue Boy of Alexandria. Mit der ersten allgemeinen Ausgabe muss bis 1847 gewartet werden. Die erste Briefmarke von 5c ist mit einem Porträt von Benjamin Franklin versehen. Sie ist Teil eines Satzes von zwei Briefmarken, wobei die andere das Porträt von George Washington und einen Wert von 10c trägt.

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In den Niederlanden wird als erste Briefmarke ein Porträt von Wilhelm III. im Profil im Medaillon auf blauem Hintergrund herausgegeben. Der Wert beträgt 5c. Sie stammt aus dem Jahr 1852 und ist Teil eines Satzes von 3 Briefmarken (die anderen Werte: 10c Karmin, 15c Orange).

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Anlass: Sonderpostwertzeichen mit Zuschlag, Serie:„Tag der Briefmarke“ Thema: „175 Jahre Briefmarken“ 

In Großbritannien fiel vor 175 Jahren der Startschuss für die Erfolgsgeschichte der Briefmarke. 1837 schlug der Engländer Sir Rowland Hill (1795–1879) die Einführung eines Einheitsportos für inländische Postsendungen unabhängig von der Zustelldistanz vor. Dieses sollte bereits vom Absender vorausbezahlt werden und nicht - wie bis dahin üblich - vom Empfänger einer Postsendung. 

Er schlug vor, kleine Papierstücke zu drucken - auf der Rückseite mit Leim bestrichen -, die vom Absender durch Anfeuchten auf einem Poststück befestigt werden konnten. Sie sollten anzeigen, dass das Porto vorausbezahlt wurde. Am 6. Mai 1840 erschienen die ersten beiden aufklebbaren Postwertzeichen der Welt mit dem Porträt von Königin Victoria: eine schwarze Marke mit dem Nominalwert 1 Penny und eine blaue Marke mit dem Nominalwert 2 Pence. Philatelistisch werden bei gleichem Ausgabetag Marken mit niedrigerer Wertstufe zuerst katalogisiert.

Die „One Penny Black“ gilt deshalb als die erste Briefmarke der Geschichte. Neun Jahre später folgten die ersten deutschen Briefmarken: Am 1. November 1849 erschienen im Königreich Bayern drei Werte zu 1, 3 und 6 Kreuzern in den Farben Schwarz, Dunkelblau und Rotbraun. Vor allem der „Schwarze Einser“ ist bis heute ein begehrtes Sammlerstück unter Philatelisten. 

Briefmarken sind Zeitzeugen. An ihnen lassen sich politische Entwicklungen eines Landes genauso ablesen wie historische Ereignisse. Briefmarken sind aber auch Kunstwerke im Kleinformat. Auf wenigen Quadratzentimetern entführen sie den Betrachter über ihre Motive in andere Welten – in die Geschichte, die Kunst, die Architektur, die Natur und vieles mehr. In ihnen spiegelt sich das jeweilige Selbstverständnis der Staaten. Neue Briefmarkenausgaben sind deshalb kein Zufallsprodukt, sondern werden sorgfältig geplant. 

In Deutschland fällt die Entwicklung und Herstellung von Briefmarken seit 1998 in den Verantwortungsbereich des Bundesministeriums der Finanzen. Jedes Jahr erscheinen rund 50 neue Briefmarken.

Text-Quelle: Deutsche Post AG, Monatliche Ausgabe der Stempel&Informationen, Ausgabe 16 - 2015, Seite 3

Vor 175 Jahren die erste Briefmarke der Welt Die erste Briefmarke der Welt entstand in Großbritannien am 1. Mai 1840 und wurde bekannt unter dem Namen One Penny Black oder Penny Black, da der Nominalwert der Marke einen Penny beträgt und sie mit schwarzer Farbe gedruckt wurde. Sie konnte ab dem 6. Mai verwendet werden. Die Marke ist ungezähnt und zeigt das Profil von Königin Victoria. Am oberen Rand steht das Wort POSTAGE, am unteren Rand der Nominalwert ONE PENNY. Eine Länderbezeichnung, wie es heutzutage üblich ist, wurde nicht verwendet, da es damals nicht als nötig erschien, war die Marke doch die bisher einzige ihrer Art. Die britischen Marken tragen auch bis heute keinen Ländernamen, sondern zeigen stets das Profil des jeweiligen Oberhauptes. Die Buchstaben in der linken und rechten unteren Ecke geben die Markenposition (Reihe / Spalte) der Briefmarke im Druckbogen an. Die Einführung von Briefmarken war Teil der britischen Postreform von Rowland Hill, die es nun ermöglichte, die Briefe vom Absender bezahlen zu lassen. Dem war der Schatzamtswettbewerb vorausgegangen, mit dessen Hilfe das Schatzamt des Vereinigten Königreiches sich Ideen für die Gestaltung dieser Briefmarke erwartete.

Bereits in der Antike wurden erste Poststellen errichtet und die Schriftstücke per Schiff oder Pferd verschickt. Über die nächsten Jahrhunderte war es üblich, dass das Porto vom Empfänger eingehoben wurde ein System, das den Briefverkehr nur liquiden Bürgern ermöglichte und das einigen Erneuerungsversuchen, die lange vor der One Penny Black unternommen wurden, vehement widerstand. So entwickelte etwa Jean-Jacques Renouard de Villayer von der Pariser Stadtpost 1653 einen Gebührenstreifen aus Papier, der an einen Brief angebunden oder angeheftet werden konnte. Um 1680 führten William Dockwra und Robert Murray von der London Penny Post einen Einheitspreis für die Stadtpost ein, der mittels Stempelfreimachung, den triangular postmarks, entrichtet wurde. Anfang des 19. Jahrhunderts organisierten mehrere Städte Europas ihre Post mit vom Empfänger entrichteten Stadtkuverts. Die Erfindung der Briefmarke wird heute vor allem drei Herren zugeschrieben: Der schottische Zeitungsverleger und Druckerei-besitzer James Chalmers (1782 1853) entwickelte bereits 1834 kleine, gummierte Papierstreifen mit Nominalen, reichte aber seine Entwürfe erst vier Jahre später ein und fand trotz seiner maßgeblichen Vorarbeit bei der Erstausgabe der One Penny Black keinerlei Erwähnung. Der aus Slowenien stammende Laurenz Koschier bzw. Lovrenc Košir (1804 1879) hatte die Idee zu gepressten Papieroblaten, um das Postporto im Voraus zu begleichen. Er präsentierte seinen Vorschlag der k. k. Allgemeinen Hofkammer, wo dieser zwar lange geprüft, jedoch letztlich abgelehnt wurde. Erst die britische Postreform, die unter der Leitung von Sir Rowland Hill in den Jahren 1839 bis 1840 durchgeführt wurde, verhalf der Briefmarke zu ihrem weltweiten Siegeszug. Dieser Postreform war ein Wettbewerb des Schatzamts für die Gestaltung der Briefmarken vorangegangen. Rowland Hill wählte schließlich das Porträt der damals 21-jährigen Königin Victoria als Motiv aus. Die One-Penny-Black-Marke war nur ein Jahr in Gebrauch, bevor sie durch die Penny Red ersetzt wurde.

Gedruckt wurden 68.808.000 Marken. Ursprünglich waren die Entwertungen in rot. Sehr schnell fand man aber, dass die Entwertungen ziemlich leicht zu entfernen waren. Deswegen entschied die Post, schwarze Entwertungen zu benutzen. Auf einer schwarzen Marke war es aber schwer zu erkennen, ob die Marke bereits entwertet war, so dass häufig versucht wurde, die Marke ein zweites Mal zu verwenden. Auf der Penny Red war der schwarze Poststempel dagegen deutlicher zu erkennen. Am 1. September 2015 verausgabt das Bundes-Finanzministerium eine Sondermarke zum Tag der Briefmarke 2015. Motiv ist die erste offizielle Briefmarke der Welt, die berühmte One Penny Black, die am 6. Mai 1840 erstmals zur Vorausentwertung eines Briefes Verwendung fand. Denn bis dahin musste immer der Empfänger das Briefporto entrichten sowohl im Vereinigten Königreich als auch im Rest der Welt. Die industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts erzeugte eine enorme Nachfrage nach verbesserter und bezahlbarer Kommunikation. Dies war der Auslöser für eine Reform Postwesens, eingeleitet von Sir Rowland Hill, die unter anderem die Briefmarke brachte. Was die Väter der Briefmarke wahrscheinlich nicht vorhergesehen hatten war, dass die Briefmarken-Revolution auch Objekte voller Schönheit und Formenreichtum schaffen würden, die von den frühen 1860er Jahren an, womöglich schon eher, Sammler faszinieren und zu einem ganz neuen Sammelgebiet führen würden: der Philatelie. Briefmarkensammler lädt der Briefmarkensammlerverein Worms e.v. zu seinem nächsten Treffen ein. Es findet am Montag, 14. September, ab 18.30 Uhr im Anna- Günther-Saal des Horchheimer Bürgerhauses statt. Weitere Informationen unter www.briefmarken-worms.de