Wie viel prozent ausländer gibt es in deutschland

2019 hatten nach Zahlen des Mikrozensus 21,2 Millionen Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund, was 26,0 Prozent der Bevölkerung in deutschen Privathaushalten entspricht. Mehr als die Hälfte davon sind deutsche Staatsangehörige (52,4 Prozent). Der Anteil der ausländischen Staatsangehörigen beträgt damit 47,6 Prozent.

Abbildung 1: Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland im Jahr 2019

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Quelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus

Insgesamt sind fast zwei Drittel (64,4 Prozent) der Personen mit Migrationshintergrund selbst migriert (erste Generation), während über ein Drittel (35,6 Prozent) bereits in Deutschland geboren wurde (zweite oder Folgegeneration).

Im Mikrozensus werden die Herkunftsgruppen der Bevölkerung mit Migrationshintergrund durch das Geburtsland der Befragten bzw. ihrer Eltern abgeleitet, sofern die Befragten selbst schon in Deutschland geboren sind. Die Ergebnisse des Mikrozensus 2019 zeigen, dass mehr als ein Drittel der Personen mit Migrationshintergrund aus EU-Staaten und knapp ein weiteres Drittel aus anderen europäischen Staaten kommt. Das restliche Drittel bilden Personen aus unterschiedlichen Ländern außerhalb Europas. Bezogen auf die wichtigsten "Geburtsländer" sind die rund 2,8 Millionen Menschen mit türkischem Migrationshintergrund die größte Gruppe.

Abbildung 2: Bevölkerung mit Migrationshintergrund nach Geburtsregionen in Deutschland 2019

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*Inkl. Türkei und die Russische Föderation
Quelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus

Selbst zugewanderte Personen leben im Durchschnitt seit rund 21 Jahren in Deutschland, gut ein Drittel (35,5 Prozent) aber auch weniger als zehn Jahre. Dies spiegelt insbesondere die starke Fluchtzuwanderung 2015/2016 wider.

Abbildung 3: Personen mit eigener Migrationserfahrung nach Aufenthaltsdauer 2019

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Quelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus

Im Mikrozensus wird der Migrationshintergrund seit 2016 folgendermaßen definiert:
"Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzt."

Diese Definition umfasst folgende Personengruppen:

  1. zugewanderte und nicht zugewanderte Ausländerinnen und Ausländer,
  2. zugewanderte und nicht zugewanderte Eingebürgerte,
  3. Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler,
  4. Personen, die die deutsche Staatsangehörigkeit durch Adoption durch einen deutschen Elternteil erhalten haben,
  5. mit deutscher Staatsangehörigkeit geborene Kinder der vier zuvor genannten Gruppen.

Bevölkerung in Gemeinschaftsunterkünften

Ab 2017 wird im Mikrozensus der Migrationshintergrund ausschließlich für die Bevölkerung in Privathaushalten erhoben und ausgewiesen. Das bedeutet gleichzeitig, dass für die rund 1,2 Millionen Menschen, die im Jahr 2019 in Gemeinschaftsunterkünften lebten, der Migrationshintergrund nicht mehr ausgewiesen werden kann. Zu Gemeinschaftsunterkünften zählen beispielsweise Krankenhäuser, Behindertenwohnheime, Alten- und Pflegeheime, Flüchtlingsunterkünfte, geschlossene Heime, Klöster und Gefängnisse. Diese Einschränkung auf Privathaushalte betrifft aber nur 1,5 Prozent der Bevölkerung in Deutschland, daher werden Aussagen über die Größenordnung sowie Struktur der Bevölkerung mit Migrationshintergrund nur geringfügig beeinflusst. In Gemeinschaftsunterunterkünften leben größtenteils Bewohnerinnen und Bewohner von Alten-/Pflegeheimen, im Jahr 2019 etwa 60 Prozent der Gesamtgruppe. Der Anteil der Menschen, die in Deutschland in Flüchtlingsunterkünften leben, lag im Jahr 2019 bei 6 Prozent.

Weiterführende Informationen zum Thema "Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland" in einer PDF-Datei sowie den dazugehörigen Tabellen-Anhang finden Sie unter "Downloads".

Fußnoten

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Wie viel prozent ausländer gibt es in deutschland

Rund 10,6 Millionen Menschen in Deutschland hatten Ende 2020 keine deutsche Staatsangehörigkeit. Das entspricht einem Ausländeranteil von 13 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund umfasst sogar fast 22 Millionen Menschen. Allerdings sind die Ausländer regional sehr unterschiedlich verteilt.

Vor allem in Großstädten und teilweise auch in dessen Umland ist der Ausländeranteil hoch. Den höchsten Wert unter allen Landkreisen und kreisfreien Städten weist mit 37 Prozent die hessische Stadt Offenbach aus, gefolgt von der Nachbarstadt Frankfurt am Main mit 30 Prozent. Vergleichsweise wenige Ausländer leben demgegenüber in ländlichen Räumen sowie generell in Ostdeutschland. In zahlreichen ostdeutschen Landkreisen hat weniger als vier Prozent der Bevölkerung keine deutsche Staatsangehörigkeit. Den bundesweit niedrigsten Ausländeranteil haben mit zwei Prozent der Erzgebirgskreis und der Landkreis Bautzen, beide in Sachsen gelegen.

Ausländer zieht es traditionell überwiegend in Städte, weil sie hier leichter einen Arbeitsplatz finden oder studieren können. Im Gegensatz zu deutschen Bürgern bleiben sie mit steigendem Wohlstand häufig in den Städten wohnen und wandern seltener ins Umland ab – dies erhöht ihren Anteil an der städtischen Bevölkerung. Zudem ist die sogenannte Kettenwanderung von zentraler Bedeutung: Ausländer gehen bevorzugt dorthin, wo schon Verwandte, Freunde oder andere aus ihrer Nation leben. Dies führt zu einer Konzentration auf bestimmte Orte und Regionen.

Wie setzt sich die Bevölkerung in Deutschland zusammen? Wie viele Einwanderer und Nachkommen von Einwanderern sind darunter? Bevölkerungsstatistiken sind oft nicht eindeutig. Wir zeigen, welche Statistik was aussagt.

Die Zahl der "Ausländer*innen" – also der Einwohner*innen ohne deutsche Staatsangehörigkeit – variiert je nach Erhebung zwischen 10,1 und 11,4 Millionen.

  • Laut "Ausländerzentralregister" (AZR) lebten Ende 2020 rund 11,4 Millionen "Ausländer*innen" in Deutschland. Damit stieg die Zahl im Jahres­verlauf um 1,8 Prozent (rund 204.000 Personen). Dieser Zuwachs ist deutlich kleiner als 2019 (+ 2,9 Prozent). Die größten Zuwächse verzeichnete das AZR im Jahr 2020 aus Rumänien (+ 51.000 Personen), Syrien (+ 29.000 Personen) und Bulgarien (+ 29.000 Personen).QuelleStatistisches Bundesamt (März 2021): Pressemitteilung "Ausländische Bevölkerung im Jahr 2020 um 1,8 Prozent gewachsten", Link und eigene Berechnung auf Basis der Genesis-Datenbank
  • Die "Bevölkerungsfortschreibung" zählte für Ende 2020 rund 10,6 Millionen "Ausländer*innen". Anders als das AZR beruht die "Bevölkerungsfortschreibung" auf dem "Zensus 2011", der bis dato aktuellsten Volkszählung in Deutschland.Quelle Statistisches Bundesamt (2021): Ausländische Bevölkerung Ergebnisse des Ausländerzentralregisters
  • Laut Mikrozensus lebten 2021 rund 10,6 Millionen ausländische Staatsbürger*innen in Deutschland.Quelle Statistisches Bundesamt (2022): Bevölkerung mit Migrationshintergrund – Ergebnisse des Mikrozensus 2020. S. 38

Welche Zahl am verlässlichsten ist, lässt sich nicht eindeutig sagen. Expert*innen vermuten jedoch, dass die Zahlen des AZR zu hoch sind. Der Grund: Das AZR wurde zuletzt im Jahr 2004 "bereinigt", das heißt mit den Daten der regionalen Ausländerbehörden abgeglichen. Damals musste die Zahl der "Ausländer*innen" stark nach unten korrigiert werden. Auch ein Abgleich des AZR mit dem Zensus 2011 war bislang nicht möglich – aus "technischen und rechtlichen Gründen", wie das Statistische Bundesamt erklärt.

Das Ausländerzentralregister ist eine umfangreiche Datensammlung zu allen Personen, die in Deutschland leben und nicht die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Viele Behörden haben Zugriff auf die Datenbank, darunter Polizei, Jobcenter und Gerichte. In den letzten Jahren hat die Bundesregierung das AZR einige Male erweitert, zuletzt im Juli 2021.

Fachleute kritisieren das AZR aus verschiedenen Gründen:

Sensible Daten schlecht geschützt: Das AZR speichert unter anderem asyl- und aufenthaltsrechtliche Gerichtsurteile im Volltext, also auch Angaben zur Fluchtgeschichte wie sexuelle Orientierung und politische Einstellungen. Tausende Behördenmitarbeiter*innen können die Daten einsehen und potenziell missbrauchen.

Diskriminierende Datenerhebung: Das AZR gehört zu den umfangreichsten Datenbanken in Deutschland und soll unter anderem der Bekämpfung von Kriminalität dienen. Es erfasst jedoch nur Ausländer*innen.

Fehlerhafte Daten: Die Zahlen des AZR sind teilweise veraltet oder enthalten Fehler. Diese können wiederum zu Fehlentscheidungen in Asylverfahren führen.

2021 lebten in Deutschland rund 22,3 Millionen Menschen mit einem sogenannten Migrationshintergrund – das entspricht 27,2 Prozent der Bevölkerung (2020 lag der Anteil bei 26,7 Prozent).QuelleStatistisches Bundesamt (2022): Bevölkerung mit Migrationshintergrund - Ergebnisse des Mikrozensus 2021, S. 39f.

  • Rund 11,8 Millionen von ihnen haben einen deutschen Pass.
  • Etwa 10,6 Millionen sind Ausländerinnen und Ausländer.
  • Rund 14 Millionen haben "eigene Migrationserfahrung", sind also im Ausland geboren und eingewandert.QuelleStatistisches Bundesamt (2022): Bevölkerung mit Migrationshintergrund - Ergebnisse des Mikrozensus 2021, S. 39f.

Deutschlands Einwohner*innen mit "Migrationshintergrund" sind deutlich jünger als diejenigen ohne. Menschen mit Migrationshintergrund waren 2021 im Schnitt 35,6 Jahre alt, diejenigen ohne Migrationshintergrund hingegen 46,9 Jahre.QuelleStatistisches Bundesamt (2022): Bevölkerung mit Migrationshintergrund - Ergebnisse des Mikrozensus 2020, S. 68

Das Geschlechterverhältnis unter Menschen mit und ohne Migrationshintergrund unterscheidet sich kaum. 2021 waren etwa 51 Prozent der Menschen ohne Migrationshintergrund Frauen. Bei den Menschen mit Migrationshintergrund lag der Frauenanteil bei 49,2 Prozent.QuelleStatistisches Bundesamt (2022): Bevölkerung mit Migrationshintergrund - Ergebnisse des Mikrozensus 2020, S. 38

In einer Expertise für den MEDIENDIENST erläutert die Sozialanthropologin Anne-Kathrin Will, wie Zuwanderer und ihre Nachkommen in der Statistik erfasst werden. Wie andere europäische Länder den "Migrationshintergrund" erfassen, erklärt die Soziologin Linda Supik hier. Da der "Migrationshintergrund" seit Jahren in der Kritik steht, hat das Statistische Bundesamt eine neue Kategorie eingeführt: Eingewanderte und Ihre Nachkommen (Arbeitstitel). Die erste Publikation dazu erscheint voraussichtlich Anfang 2023. Weitere Informationen hier.

Von den 22,3 Millionen Menschen mit "Migrationshintergrund" haben

  • 12,3 Prozent einen türkischen Migrationshintergrund (rund 2,75 Millionen),
  • 9,8 Prozent einen polnischen Migrationshintergrund (rund 2,18 Millionen),
  • 5,8 Prozent einen russischen Migrationshintergrund (rund 1,3 Millionen).QuelleStatistisches Bundesamt (2022): Bevölkerung mit Migrationshintergrund - Ergebnisse des Mikrozensus 2020, S. 65

Von den rund 14 Millionen Menschen, die selbst nach Deutschland eingewandert sind, kommen die meisten aus Europa: rund 64,7 Prozent aus europäischen Ländern (inklusive Türkei), rund 36,5 Prozent aus EU-Mitgliedsstaaten.QuelleStatistisches Bundesamt (2022): Bevölkerung mit Migrationshintergrund - Ergebnisse des Mikrozensus 2021, S. 101

Deutsche "Volkszugehörige" aus Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion – sogenannte Aussiedler*innen und Spätaussiedler*innen – waren 2021 dem Mikrozensus zufolge mit knapp 2,68 Millionen Menschen die zweitgrößte Einwanderergruppe in der Bundesrepublik, knapp hinter der Gruppe der Türkeistämmigen. 2016 ging das Statistische Bundesamt noch davon aus, dass 3,2 Millionen Aussiedler*innen und Spätaussiedler*innen in Deutschland leben. Laut dem Statistischen Bundesamt wird die Gruppe seit 2017 genauer erfasst, etwa weil das Geburtsland und das der Eltern neuerdings mit abgefragt wird. Dadurch wurde deutlich, dass viele Menschen zuvor mitgezählt wurden, die nicht unter die Definition von Aussiedlern und Spätaussiedlern fallen – etwa weil sie ihren Geburtsort außerhalb von Europa und Asien haben.QuelleStatistisches Bundesamt (2021): Bevölkerung mit Migrationshintergrund - Ergebnisse des Mikrozensus 2020, S. 7

Laut Definition des Bundesinnenministeriums handelt es sich bei Aussiedler*innen und Spätaussiedler*inen um "Personen deutscher Herkunft, die in Ost- und Südosteuropa sowie in der Sowjetunion unter den Folgen des Zweiten Weltkrieges gelitten haben (und die) noch Jahrzehnte nach Kriegsende aufgrund ihrer Volkszugehörigkeit massiv verfolgt" wurden. Sie genießen seit der frühen Nachkriegszeit einen besonderen Schutz in der Bundesrepublik. 1953 bot ihnen die Bundesregierung unter Konrad Adenauer mit dem Bundesvertriebenengesetz an, gemeinsam mit ihren Familien einzuwandern und hier volle Bürgerrechte zu genießen, die ihnen nach dem GrundgesetzArtikel 116 zustehen. Die meisten Spätaussiedler kamen aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion, dort vor allem aus Russland und der ehemaligen Sowjetrepublik Kasachstan, wohin das Stalin-Regime die "Russlanddeutschen" während der Kriegszeit verbannt hatte.QuelleBerechnungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) aufgrund von Daten des Bundesverwaltungsamts; BAMF (2013)

Laut Mikrozensus lebten 2021 in Deutschland rund 2,75 Millionen Menschen mit Migrationsbezügen zur Türkei. Damit stellen sie die größte Gruppe von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland.QuelleStatistisches Bundesamt (2022): Bevölkerung mit Migrationshintergrund - Ergebnisse des Mikrozensus 2021, S. 65

Welche Staatsangehörigkeit haben sie?

Angaben zur Staatsangehörigkeit Türkeistämmiger finden sich in unterschiedlichen statistischen Quellen. Laut MikrozensusFür den Mikrozensus wird eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung befragt. Die Ergebnisse werden hochgerechnet. hatten 2021 etwa 1,44 Millionen Türkeistämmige einen deutschen Pass, 285.000 waren "Doppelstaatler*innen".QuelleStatistisches Bundesamt auf Anfrage des MEDIENDIENSTES

Hingegen hatten dem letzten Zensus Im Zensus 2011 wurden bereits vorhandene Verwaltungsregister ausgewertet und mit Ergebnissen aus Befragungen ergänzt. von 2011 zufolge knapp 530.000 Menschen sowohl den deutschen als auch den türkischen Pass.QuelleStatistisches Bundesamt auf Anfrage des MEDIENDIENSTES

Die Zensus-Zahlen, die hauptsächlich auf Auswertungen von Melderegistereinträgen beruhen, dürften zu hoch liegen. Das liegt unter anderem daran, dass die türkischen Behörden die deutschen nicht immer informieren, wenn sie eine Person ausgebürgert haben. Die Mikrozensus-Zahlen hingegen, die auf einer Selbstauskunft der Befragten beruhen, dürften zu niedrig sein. Das liegt unter anderem daran, dass die Befragten ihre zweite Staatsangehörigkeit nicht immer angeben.

Das AusländerzentralregisterAusländerzentralregister werden alle Ausländer erfasst, die sich länger als drei Monate in Deutschland aufhalten. (AZR) erfasst nur ausländische Staatsangehörige: Rund 1,5 Millionen Menschen hatten Ende 2020 demzufolge einen türkischen Pass. Wie viele der im AZR registrierten Ausländer auch einen deutschen Pass haben, wird nicht erhoben.QuelleStatistisches Bundesamt (2021): "Ausländische Bevölkerung – Ergebnisse des Ausländerzentralregisters", S. 23

Ein Blick in die Geschichte: Die türkische Migration nach Deutschland begann 1961 mit dem "Anwerbeabkommen". Bis zum Anwerbestopp 1973 kamen zahlreiche Arbeitnehmer*innen aus der Türkei.  Von allen "Gastarbeiter*innen" waren rund ein Drittel Frauen. Nach dem Anwerbestopp gewann der Familiennachzug an Bedeutung. Rund die Hälfte der türkeistämmigen Menschen in Deutschland heute kamen über den Familiennachzug.QuelleMediendienst Integration (2021): 60 Jahre Gastarbeiter*innen, Link

Welche Wanderungsbewegungen gibt es zwischen Deutschland und der Türkei?

Im "Corona-Jahr" 2020 sind laut Statistischem Bundesamt weniger türkische Staatsangehörige nach Deutschland gezogen: Rund 30.400 türkische Staatsangehörige zogen neu nach Deutschland, etwa 22.200 verließen Deutschland. 2019 gab es knapp 44.000 Zuzüge und etwa 25.000 Fortzüge.QuelleStatistisches Bundesamt (2021): Wanderungen zwischen Deutschland und dem Ausland; BAMF (2019): Migrationsbericht 2018, S. 208f

Zahlen und Fakten zur neueren Migration aus der Türkei haben wir 2020 in einem Factsheet zusammengestellt. Zu den politischen Einstellungen, zur Religiosität und zum Zugehörigkeitsgefühl von Türkeistämmigen hat der Integrationsforscher Hacı-Halil Uslucan 2017 einen Gastbeitrag für den MEDIENDIENST verfasst.

"Die Alterung der Bevölkerung in Deutschland wird sich trotz hoher Nettozuwanderung und gestiegener Geburtenzahlen weiter verstärken", schrieb das Statistische Bundesamt im Juni 2019. Die erwerbsfähige Bevölkerung werde von 51,8 Millionen im Jahr 2018 um rund 4 bis 6 Millionen bis 2035 schrumpfen, so die Prognose. Ohne Nettozuwanderung würde der Rückgang sogar rund 9 Millionen betragen. Laut Statistischem Bundesamt werde auch eine "steigende Geburtenhäufigkeit und eine dauerhaft hohe Nettozuwanderung die Alterung lediglich abbremsen und nicht verhindern können."QuelleStatistisches Bundesamt: Statistisches Bundesamt (2019): 14. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung zur "Bevölkerung Deutschlands bis 2060" und Statistisches Bundesamt (2019): Pressemitteilung vom 27. Juni 2019

Laut den Vereinten Nationen (UN) gab es 2019 weltweit rund 272 Millionen Migrant*innen. Dazu zählen laut UNsiehe Vereinte Nationen (2019): "International Migration Report 2017", S. 3 alle Menschen, die außerhalb des Landes leben, in dem sie geboren sind. In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl deutlich gestiegen: 1990 lag sie noch bei rund 153 Millionen.Quellefür 2019: Vereinte Nationen (2019): "International Migration Report 2019", S. 3 f.; für 1990: Vereinte Nationen (2018): "International migration stock – The 2017 revision", Excel-Tabelle "Total international migration stock"

2019 kamen die meisten Migrantinnen und Migranten aus Indien, Mexiko und China. Die Länder, in denen die meisten Migranten lebten, waren die USA (mehr als 50 Millionen), Deutschland und Saudi-Arabien (jeweils rund 13 Millionen).Quelle Vereinte Nationen (2019): "International Migration Report 2019, S. 26