Wie lange trinken Katzenbabys bei der Mutter

Katzen, die 14 Wochen oder länger bei ihrer Mutter bleiben dürfen, zeigen weniger Verhaltensauffälligkeiten.

Wie lange trinken Katzenbabys bei der Mutter

Die Frage, ab welchem Alter man Katzenbabys frühestens von Mutter und Geschwistern trennen und in ein neues Zuhause geben sollte, wird unter Katzenfreunden durchaus kontrovers diskutiert. Denn die ersten Lebenswochen sind – wie bei vielen anderen Spezies auch – besonders wichtig für die Sozialisierung der Tiere. Während manche Experten der Überzeugung sind, dass man die Samtpfoten bereits mit acht Wochen beruhigt einem neuen Besitzer überantworten kann, raten andere Tierliebhaber, lieber bis zur zwölften Lebenswoche zu warten. Eine Untersuchung, die ein Team um Milla Ahola von der Universität Helsinki in Finnland nun im Fachmagazin "Scientific Reports" veröffentlichte, deutet allerdings darauf hin, dass am Ende beide Empfehlungen zu kurz greifen könnten.

Die Wissenschaftler untersuchten mehr als 5700 Katzen verschiedenster Rassen, die in finnischen Haushalten lebten und deren Besitzer per Fragebogen ausführlich Auskunft zum Verhalten und zur Persönlichkeit der Tiere gegeben hatten. Dabei stießen Ahola und ihre Kollegen auf einen Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt, an dem die Samtpfoten von ihrer Mutter entwöhnt worden waren, und Verhaltensauffälligkeiten der Tiere. Katzen, die bereits vor Erreichen der achten Lebenswoche in ein neues Heim gegeben worden waren, zeigten sich den Angaben ihrer Besitzer zufolge deutlich häufiger aggressiv gegenüber fremden Menschen als Tiere, die 12 oder 13 Wochen bei ihrer Mutter hatten bleiben dürfen. Tiere, die erst mit 14 oder 15 Wochen entwöhnt worden waren, waren dagegen im Schnitt zahmer als alle Samtpfoten in der Studie, die sich vor der zwölften Lebenswoche von Mutter und Geschwistern trennen mussten. Außerdem zeigten diese Katzen auch seltener stereotype Verhaltensweisen wie übermäßiges Fellputzen oder Schlecken an Wolldecken oder -pullovern als Tiere, die bereits mit 12 oder 13 Wochen ihr Heim verlassen hatten. Am besten schnitten in beiden Belangen Katzen ab, die erst im Erwachsenenalter oder gar nicht von ihrer Mutter getrennt worden waren.

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Da die Wissenschaftler nur eine statistische Analyse vornahmen und kein Experiment durchführten, bei dem sie Katzenbabys nach dem Zufallsprinzip zu verschiedenen Zeitpunkten von der Mutter trennten und in neue Familien gaben, können sie lediglich einen Zusammenhang nachweisen. Ob die frühe Entwöhnung wirklich die Ursache für die Verhaltensauffälligkeiten der Samtpfoten ist, bleibt demnach unklar. So könnte es zum Beispiel auch sein, dass verantwortungsvollere Katzenhalter schon bei der Anschaffung stärker darauf achten, dass ihre künftigen Lieblinge nicht zu früh entwöhnt werden. Ebenso sei es möglich, dass die Nachteile, die durch eine frühe Trennung entstehen, durch ein gutes Heim wieder wettgemacht werden könnten. Die Ergebnisse der Untersuchung deuten aber in die gleiche Richtung wie zahlreiche Laborstudien, die ebenfalls dafür sprechen, dass eine längere Sozialisationszeit Vorteile haben könnte. Für das Team um Ahola reicht der entdeckte Zusammenhang daher aus, um Tierfreunden zu raten, kleine Katzen lieber 14 bis 15 Wochen bei ihrer Mutter zu lassen. Das sei mit vergleichsweise wenig Kosten und Aufwand verbunden – und käme den Tieren womöglich zugute.

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Während der ersten vier Wochen ist Muttermilch der Lebensquell für Katzenkinder. Die Milchmahlzeit steckt voller Nährstoffe, enthält wichtige Abwehrstoffe und schmeckt köstlich. In dieser Zeit benötigen die Säuglinge keine zusätzliche Nahrung. Danach aber heißt’s: Ran an die Fleischtöpfe. Die ersten getöteten Beutetiere bringt eine frei laufende Bauernhofkatze ihren Kleinen, sobald sie etwa vier Wochen alt sind, und lässt sie darauf herumkauen. Für die Versorgung der Hauskätzchen ist der Dosenöffner zuständig: Selbst wenn die Milch der Katzenmutter noch reichlich fließt, bieten Sie dem Nachwuchs ab der vierten bis fünften Woche Zusatzkost an.

Futterbrei ans MäulchenZwar kommen die Kätzchen meist ganz allein auf den Geschmack, wenn sie der Mutter beim Fressen zugucken und neugierig ihre Nase in den Napf stecken. Doch müssen sie erst lernen zu schlucken statt zu saugen. Zum Üben servieren Sie jedem Katzenkind etwas Jogurt oder Sahne auf dem Finger. Ebenso gut können Sie dem Kätzchen etwas Futterbrei ans Mäulchen streichen, um es zum Schlecken zu animieren. Zuvor wird das Breifutter (am besten eignet sich Dosenfutter für Welpen) mit einer Gabel zerdrückt und mit etwas Milch zu einem weichen Brei verrührt und auf Körpertemperatur erwärmt.

StandfestesKindergeschirrDoch Vorsicht, dass ihm bei den ersten Versuchen kein Futterbrei ins Näschen gerät oder die Nasenlöcher verstopft. Wer seinen Miezen gerne selber etwas zubereitet, kann als Einstieg in die tierische Kost Miniportionen von mit rohem Eigelb und warmem Wasser verquirltem Sahnequark auftischen. Als Behältnis für die Kinderkost eignen sich besonders Keramikschüsseln mit 3 cm hohem Rand und 19 cm Durchmesser. Groß und standfest ermöglichen sie gemeinsame Mahlzeiten und lassen sich dabei nicht so leicht umkippen. Drei bis vier Mal täglich gibt’s Beikost. Futtern dürfen die Welpen, so viel sie wollen. Nach einer Stunde werden die Futterreste entsorgt (sie dürfen nicht noch einmal angeboten werden) und die Schüsseln gründlich mit heißem Wasser gereinigt. Kätzchen bekommen immer alles frisch angeboten, aber bitte nie kalt aus dem Kühlschrank. Sonst sind Magen-Darm-Probleme vorprogrammiert. Mit Beginn der Beikost wird auch Trinkwasser serviert. In der Regel setzt die Katzenmutter ihre Jungen ab, wenn sie sechs oder acht Wochen alt sind. Mittlerweile haben sich die Kleinen an das Fressen fester Nahrung gewöhnt und decken nun so vollständig ihren Nährstoffbedarf.

Kalorienverbrauchvon KatzenkindernDas Welpenfutter bleibt jetzt unzerkleinert. Auch mit dem Anmischen mit Milch sollten Sie aufhören, denn nach dem Absetzen von der Muttermilch können die Katzenkinder den Milchzucker immer schlechter verdauen. Die Zugabe von Milch kann darum Durchfall bewirken. Wichtig ist, dass die heranwachsenden Kätzchen auch ausreichend mit Mineralstoffen und Vitaminen versorgt werden. Mangel an Calcium beispielsweise würde schnell zu Störungen im Knochenwachstum führen. Ein gutes Welpen-Fertigfutter muss alles enthalten. Ergänzungen sind darum zu viel des Guten. Solange sie nicht zu schwer werden, dürfen die Kätzchen nach Herzenslust fressen. Im Alter von acht oder neun Monaten sind die Katzenkids dann reif für die Erwachsenenkost.

Wohl jeder Katzenhalter erfreut sich daran, die Entwicklung von Katzenbabies mitzuerleben. Nach der Geburt sind die Jungen blind, taub und hungrig. Sie wiegen etwa 100 Gramm, wobei das Gewicht zwischen 60 bis 140 Gramm variieren kann.

Katzenbaby zwei Stunden alt | Foto: Petra Hegewald / pixelio.de

Mit Hilfe des Tast- und Geruchssinns suchen sie die Zitzen ihrer Mutter. Sie gibt ihnen über den Kolostrom, die erste sehr dünne Milch, Immunität durch Antikörper, die sie auf Grund früherer Impfungen und Infektionen gebildet hat. Nach wenigen Tagen wird die Kolostrom-Produktion eingestellt und richtige Milch gebildet.

Die Aufgaben der Katzenmutter

Die Katzenmutter wählt ihre Körperhaltung so, dass ihr Gesäuge für die Katzenbabies zugänglich ist. Sie hilft ihnen mit sanften Stößen der Nase, an ihre Zitzen zu gelangen. Katzen haben 8 Zitzen, das vorderste Paar produziert oft keine Milch. Die Jungtiere entwickeln bald eine Vorliebe für einen bestimmte Zitze, bei den Mahlzeiten kommt es oft zu Drängeleien. Die Katzenbabies saugen anfangs bis zu 8 Stunden am Tag. Während der ersten 3 Wochen gehen alle Initiativen für das Säugen von der Katzenmutter aus. Die Mutter schnurrt während des Säugens, und die Katzenbabies stimulieren den Milchfluss mit dem Milchtritt.

Die Kleinen sind hinsichtlich Nahrung, Schutz und Körperwärme völlig von ihrer Mutter abhängig. Aber schon nach kurzer Zeit fauchen sie zaghaft, wenn sie berührt werden oder einen bestimmten Geruch wahrnehmen, und schnurren, wenn sie sich an den Körper der Mutter schmiegen. In den ersten Wochen leckt die Mutter die Anal- Genitalregion der Kätzchen, um die Ausscheidung von Urin und Kot zu stimulieren. Die Katzenmutter verlässt ihre Katzenbabies während der ersten Tage kaum oder nur für kurze Zeit, sie verbringt fast ihre ganze Zeit mit ihren Jungen, bis diese ca. 4-5 Wochen alt sind. Deshalb sollte man Futter, Wasser und Katzenklo in der Nähe der Katzenmutter unterbringen.

Katzenbabies – Wachstum und Entwicklung

Ein ruhiger Platz ist wichtig

Wird die Mutter oft gestört, sucht sie sich einen neuen Platz für ihr Nest. Sie packt dann die Jungen – eines nach dem anderen – am Genick und trägt sie im Maul zum neuen Nest. Der Orientierungssinn ist bei den Neugeborenen noch nicht voll ausgebildet. Entfernt sich ein Junges aus dem Nest, kann es in den ersten Lebenstagen nur aus einer Entfernung von ca. 50 cm zurückfinden. Entfernt sich das Junge zu weit vom Nest, kann es nur durch sein Schreien auf seine Lage aufmerksam machen.

Mit 2 Wochen öffnen die Katzenbabies die Augen, richten die Ohren auf und entdecken neue Sinneswahrnehmungen. Sie wiegen nun bereits 200 Gramm. Ab der zweiten Woche widmen sich die Kätzchen der Entdeckung des eigenen Körpers, der Geschwister und der unmittelbaren Umgebung des Nestes. Sie lernen, sich immer schneller und geschickter zu bewegen und bei spielerischen Kämpfen mit den Geschwistern, mit den Pfoten und dem Maul umzugehen. Ebenso erfahren sie, worauf die Artgenossen mit Beißen, Miauen, Flucht und Fauchen reagieren.

Die ersten Wochen nach der Geburt

Ab der 3. Woche werden Katzenbabies aktiver und unternehmen kürzere Ausflüge. Das Junge beginnt nun, mit seinen Wurfgenossen und der Katzenmutter soziale Spiele zu spielen. Frei laufende Katzenmütter fangen nun an, den Jungen selbst gefangene, gerade getötete Beute nach Hause zu bringen. Wenige Zeit später schaffen sie auch lebende Mäuse herbei. Der Katzenforscher Professor Paul Leyhausen konnte nachweisen, dass viele der Verhaltensmuster, die für das Fangen und Töten von Beutetieren erforderlich sind, angeboren sind.

Die Katzenbabies brauchen allerdings Hilfe seitens der Mutter, um die Motivationsschwelle für den Tötungsbiss (Nackenbiss) zu erreichen. Die Entwöhnung von der Milch beginnt etwa in der 4. Lebenswoche und ist in der Regel bis zur 8. Woche abgeschlossen. Erst dann sind die Katzenbabies fähig, von fester Nahrung zu leben – hierbei ist nicht von Bedeutung, ob dabei Mäuse oder von Menschen gereichte Nahrung im Spiel waren. Etwa gleichzeitig mit der Entwöhnung findet eine Reorganisation des Spielverhaltens statt.

Die Katzenjungen können sich stundenlang miteinander beschäftigen, geübt wird nun das Aufrichten zum Sprung, das Anschleichen und das Zupacken. Sie sind sehr neugierig und untersuchen jede Ecke ihres Heims. Die Mutter unterstützt dies, indem sie sie nach drei bis vier Wochen in ein anderes Nest bringt, wo sie mehr Bewegungsfreiheit haben, aber sich nicht zu weit aus dem Kontrollbereich der Mutter entfernen können. Dieser Ort liegt oft in der Nähe des Hauses der Menschen oder auch im Wohnzimmer. Mit einem Monat wiegen die Kätzchen bereits 300 Gramm und beginnen, sich selbst zu putzen und mit Gegenständen zu spielen. Sie können bereits feste Nahrung fressen. Da ihre Mutter sie streng zur Stubenreinheit erzogen hat, können sie in der Regel das Katzenklo selbstständig nutzen.

Die Sozialisierung der Katzenbabies

Jungtiere müssen das ihren Artgenossen gegenüber normale Verhalten erst erlernen (Sozialisierung). Alle Erlebnisse mit Artgenossen, aber auch andere Erfahrungen, die sie während der Sozialisierung sammeln, haben nachhaltige Wirkungen auf spätere soziale Bindungen. Jungtiere, die 10-12 Wochen bei ihren Wurfgenossen bleiben können und mit anderen Katzen in einem sozialen Milieu aufwachsen, sind später Artgenossen gegenüber positiv eingestellt. Die Kätzchen entwickeln ihre Sinne, indem sie vom ersten Lebenstag an stimuliert und angeregt werden. Um sie dabei an Menschen zu gewöhnen, sollten sie aufgehoben und gestreichelt werden. Dabei werden sie auch an den Menschen gewöhnt.

Ein junges Kätzchen, das ohne soziale Kontakt oder mit vorwiegend negativen Erfahrungen aufwächst, tendiert eher dazu, Einzelgänger zu bleiben. Kätzchen die in den ersten Lebenswochen positive Kontakte mit Menschen haben, entwickeln sich zu zutraulichen Tieren. Ohne diesen Kontakt während der ersten Lebensphase bleiben die Tiere den Menschen gegenüber meist scheu und ängstlich.

Eine Jungkatze sollte frühestens ab der 8. Lebenswoche abgegeben werden, eher noch etwas später mit 10-12 Wochen, denn sie lernt immer noch viel Nützliches von ihrer Mutter und den Geschwistern. Das in den ersten 3 Lebensmonaten Erlernte und Erlebte ist also ganz entscheidend für die spätere Entwicklung und das soziale Verhalten unserer Katzen.

In der Entdeckung der Welt sieht man, wie verschieden die Kätzchen ihrem Wesen nach sind. Nach zehn Wochen werden alle Kätzchen vorsichtiger und werden Neuem gegenüber voreingenommener.
Mit zwei Monaten beginnt das Erwachsenwerden, bei in Freiheit lebenden Katzen oft erst mit vier. In dieser Zeit lernt das Kätzchen, sich nach dem Beispiel der Mutter allein zu putzen. Die Jungen folgen der Mutter, die sie streng überwacht und verhindert, dass sie sich zu weit entfernen, auf allen Wegen. Wenn ein Garten zur Verfügung steht, werden sie auch in der Kunst des Jagens unterwiesen. Nun wird das Spielen zur Hauptaktivität der Kätzchen.

Wie lange trinken Katzenbabys bei der Mutter
Foto: Angeles Katzenhilfe e.V.

Mit drei Monaten klettern die Jungen Vorhänge und Bäume hoch, schärfen ihre Krallen an Gegenständen und springen voller Eifer. So festigen sich die Nervenbindungen, die Muskulatur entwickelt sich und die Bewegungen werden immer präziser. Außerdem fördert und prägt das Spielen das Sozialverhalten. Nach drei Monaten wollen die jungen Katzen nicht mehr saugen und ernähren sich selbständig. Im fünften Monat verlieren sie die Milchzähne und beginnen, ihr Revier zu markieren. Mit sechs Monaten sind sie vollkommen unabhängig von der Mutter.