Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Asteroid die Erde trifft

Er könnte die Erde treffen

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Asteroid die Erde trifft

Experten schätzen 350 Asteroiden als gefährlich ein. Der nächste nimmt im Jahr 2048 Kurs auf die Erde (Symbolbild).

Immer wieder warnen Experten vor Himmelskörper, die der Erde gefährlich nahe kommen könnten. Eine Berechnung sagt den nächsten Asteroiden für 2048 voraus.

Stuttgart - Asteroiden sind sternähnliche Himmelskörper, die auf Umlaufbahnen um die Sonne kreisen. Allein in unserem Sonnensystem sind bislang über eine Million Asteroiden entdeckt worden, monatlich kommen mehrere Tausend hinzu. Dass ein solcher Himmelskörper eines Tages mit voller Wucht auf die Erde krachen könnte, ist nicht nur in Science-Fiction-Filmen ein Szenario. Theorien gehen beispielsweise noch immer davon aus, dass die Dinosaurier durch einen Asteroiden-Einschlag ausgelöscht wurden und die erste Frage bei Google lautet: Wann trifft uns der nächste Asteroid?

In den kommenden Jahren könnten laut Berechnungen mehrere Asteroiden der Erde gefährlich nahekommen. Ein wirklich gefährlicher Himmelskörper wurde dagegen für das Jahr 2048 angekündigt, berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa). Dieser Asteroid mit einer zerstörerischen Kraft könnte unserem Heimatplaneten nicht nur nahe kommen, sondern ihn mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:1.800 auch direkt treffen.

Asteroiden auf dem Kurs zur Erde: Experten stufen 350 Himmelskörper als gefährlich ein

Ein gigantischer Asteroid rast bereits auf die Erde zu und kommt uns im Mai 2022 gefährlich nahe. Die NASA beschäftigt sich seit Jahren mit dem rund 13-Meter großen Himmelskörper „2009JF1“. Bei einem Aufschlag auf dem Planeten könnte der Asteroid die 15-fache Zerstörungskraft der Hiroshima-Bombe entwickeln. Um ein solches Szenario zu verhindern, arbeitet die NASA an Abwehrmechanismen. Die Weltraumbehörde will Asteroiden mit einem Raumschiff abschießen. Aktuell bereitet auch der Riesen-Asteroid 4660 in der Größe des Eiffelturms Sorgen, wie Merkur* berichtet. Dieser wird aller Wahrscheinlichkeit nach jedoch haarscharf an der Erde vorbeischießen.

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Aktuell hat es den Anschein, dass außergewöhnlich viele Himmelskörper Kurs auf den blauen Planeten nehmen. Dem sei jedoch nicht so, sagte Detlef Koschny von der europäischen Raumfahrtbehörde ESA der dpa. „Die Bedrohung hat nicht zugenommen. Zugenommen hat, was wir darüber wissen“, so der Experte. „Vor 20 Jahren hat fast niemand gewusst, wie viel Objekte da wirklich im Weltraum herumfliegen.“ Aktuell würden etwa 350 Asteroiden als potenziell gefährlich eingeschätzt. Das erscheint angesichts der bislang entdecken Anzahl von über einer Million Himmelskörper nicht viel, sollte jedoch ernst genommen werden.

Asteroiden-Einschlag könnte laut Expertem ganze Zivilisationen auslöschen

Der für das Jahr 2048 berechnete Asteroid hat eine Wahrscheinlichkeit von 1:1.800 die Erde zu treffen. Die Wahrscheinlichkeit eines Asteroiden-Einschlags auf der Erde sei zwar vergleichsweise gering, jedoch nicht zu unterschätzen, sagte Detlef Koschny. Der Einschlag eines großen Himmelskörpers könnte nämlich ganze Zivilisationen auslöschen. „Die Wahrscheinlichkeit, dass man von einem Asteroiden erschlagen wird, liegt zwischen einem Flugzeugabsturz und einem Haibiss“, erklärt der Experte. Vorsicht sei dennoch geboten. „Bei Haien im Wasser steht auf Schildern am Strand: Hier bitte nicht baden.“

Laut dem ESA-Experten sind diese Berechnungen jedoch nur theoretischer Natur. „Wir müssen uns viel eher um die kleineren Objekte Sorgen machen - so was wie das Tunguska-Ereignis in 1908“, erklärte er der dpa. Das „Tunguska-Ereignis“ bezeichnet eine ganze Reihe an sehr großen Explosionen am 30. Juni 1909 in Sibirien. Die Ursache konnte seitdem nicht zweifelsfrei geklärt werden. Es wird jedoch vermutet, dass es sich um einen Asteroiden handelte, der in die Erdatmosphäre eingetreten und dort in großer Höhe explodiert war.

Ein 40-Meter großer Brocken hätte damals 2.000 Quadratmeter Wald flachgelegt, so Koschny. „Das passiert alle 300 bis 500 Jahre, das heißt, es kann morgen schon wieder passieren“, warnt der Experte und verweist darauf, dass so ein Ereignis auch Städte verwüsten könne. *Merkur ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Aktualisiert: 14.08.2021, 11:01 | Lesedauer: 3 Minuten

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Asteroid die Erde trifft
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Asteroid die Erde trifft

Di, 11.08.2020, 13.14 Uhr

Meteor, Meteoroid und Meteorit: Die Bezeichnungen klingen fast identisch, aber es gibt Unterschiede zwischen den Himmelskörpern. Das Video erklärt, was da durchs All fliegt.

Forscher haben neue Erkenntnisse zum Asteroiden Bennu: Er wird unserem Planeten gefährlich nahe kommen. Was die Folgen sein könnten.

Berlin. 

  • Ein Asteroid in der Form eines verbeulten Fußballs könnte Kurs auf die Erde nehmen
  • Der Himmelskörper mit der Bezeichnung Bennu könnte der Erde näher kommen als der Mond
  • Forscher schätzen die Wahrscheinlichkeit für einen Einschlag auf der Erde jetzt deutlich höher ein

Laut neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse liegt die Wahrscheinlichkeit, dass der Asteroid Bennu die Erde trifft bei 1 zu 1750. Zuvor waren Forscher von einer 1 zu 2700 ausgegangen. Bennu könnte demnach die Erde in den nächsten 200 Jahren treffen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP.

Der Asteroid wird im Jahr 2135 bei seinem Vorbeiflug der Erde näher kommen als der Erdmond. Die Schwerkraft der Erde könnte Bennus Flugbahn so verändern, dass er sich in den 2200er Jahren auf Kollisionskurs mit der Erde befindet – was jedoch laut den Wissenschaftlern nicht allzu wahrscheinlich ist.

„Wir sollten uns darüber nicht zu viele Sorgen machen“, sagte Davide Farnocchia, Hauptautor der Studie und Wissenschaftler am NASA Center for Near Earth Object in Pasadena, Kalifornien. Denn gleichzeitig haben die Forscher nun dank der NASA-Raumsonde Osiris-Rex jetzt eine bessere Vorstellung von Bennus Weg. „Ich denke also, dass sich die Situation insgesamt verbessert hat“, sagte Farnocchia gegenüber Journalisten.

Asteroid Bennu: So groß wäre die Zerstörung bei einer Kollision

Videografik: Die Mission Osiris-Rex

Osiris-Rex war am 8. September 2016 gestartet, um vom Asteroiden Proben von Bennu zur Erde zurückzubringen. Die Entnahme von Bodenproben erfolgte während eines wenige Sekunden dauernden Aufsetzens des Roboterarms am 20. Oktober 2020. Am 10. Mai 2021 begann die Rückreise zur Erde. Die Kapsel soll 2023 mit etwa 100 Gramm Material in den USA landen.

Die Nasa-Sonde "Osiris Rex" hat eine Asteoriden-Probe entnommen.
Foto: dpa

Wenn Bennu tatsächlich auf die Erde prallen würde, würde dies jedoch nicht das Leben auslöschen – wie etwa durch den Meteoriteneinschlag, der die Dinosaurier tötete –, sondern einen Krater erzeugen, der etwa 10 bis 20 Mal so groß wie der Asteroid ist, sagte Lindley Johnson, Planetary Defense Officer der NASA. Der Bereich der Verwüstung wäre aber wohl deutlich größer: bis zu 100-mal so groß wie der Krater.

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Bennu: Durchmesser von 492 Metern

Bennu ist etwa so weit von der Sonne weg wie die Erde, wenn er auch nicht auf einer so runden Bahn unterwegs ist, wie die Erde es ist. Bennu läuft auf einer Ellipse und braucht 437 Tage für eine Runde. Seine Form gleicht einem verbeulten Fußball von etwa 492 Meter Durchmesser und ist mit durchschnittlich 100.000 km/h unterwegs.

Auch interessant: Asteroid „2011 ES4“ rast bald knapp an der Erde vorbei

Dadurch dass Bennu bereits 1999 entdeckt wurde, können Wissenschaftler seine Flugkurve vorhersehen. Das frühzeitige Auffinden bedrohlicher Asteroiden erhöht die Chancen und Möglichkeiten, sie aus dem Weg zu räumen, sagte Lindley Johnson. (bef)