Wie heißt ein berühmtes Gedicht von Heinrich Heine?

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Heinrich Heine: * 13. Dezember 1797 in D�sseldorf; � 17. Februar 1856 in Paris

Heinrich Heine (Liebesgedichte)
Aus meinen Tr�nen sprie�en

Aus meinen Tr�nen sprie�en

Viel bl�hende Blumen hervor, Und meine Seufzer werden Ein Nachtigallenchor. Und wenn du mich lieb hast, Kindchen, Schenk ich dir die Blumen all, Und vor deinem Fenster soll klingen

Das Lied der Nachtigall.

Heinrich Heine Gedichte (Liebesgedichte)
Dass du mich liebst, das wusste ich ...
Dass du mich liebst, das wusste ich, Ich hatte es l�ngst entdeckt; Doch als du mir's gestanden, Hat es mich tief erschreckt. Ich stieg wohl auf die Berge Und jubelte und sang; Ich ging ans Meer und weinte Beim Sonnenuntergang. Mein Herz ist wie die Sonne So flammend anzusehen, Und in ein Meer von

Liebe Versinkt es gro� und sch�n.

Heinrich Heine Gedichte (Weihnachtsgedichte)
Altes Kaminst�ck
Drau�en ziehen wei�e Flocken Durch die Nacht, der Sturm ist laut; Hier im St�bchen ist es trocken, Warm und einsam, still vertraut. Sinnend sitz ich auf dem Sessel, An dem knisternden Kamin, Kochend summt der Wasserkessel L�ngst verklungne Melodien. Und ein K�tzchen sitzt daneben, W�rmt die Pf�tchen an der Glut; Und die Flammen schweben, weben, Wundersam wird mir zu Mut. D�mmernd kommt heraufgestiegen Manche l�ngst vergessne Zeit, Wie mit bunten Maskenz�gen Und verblichner Herrlichkeit. Sch�ne Frauen, mit kluger Miene, Winken s��geheimnisvoll, Und dazwischen Harlekine Springen, lachen, lustigtoll. Ferne gr��en Marmorg�tter, Traumhaft neben ihnen stehen M�rchenblumen, deren Bl�tter In dem Mondenlichte wehen. Wackelnd kommt herbei geschwommen Manches alte Zauberschloss; Hintendrein geritten kommen Blanke Ritter, Knappentross. Und das alles zieht vor�ber, Schattenhastig �bereilt - Ach! da kocht der Kessel �ber,

Und das nasse K�tzchen heult.

Heinrich Heine (Gedichte �ber den Tod)
Altes Lied
Du bist gestorben und wei�t es nicht, Erloschen ist dein Augenlicht, Erblichen ist dein rotes M�ndchen, Und du bist tot, mein totes Kindchen. In einer schaurigen Sommernacht Hab ich dich selber zu Grabe gebracht; Klaglieder die Nachtigallen sangen, Die Sterne sind mit zur Leiche gegangen. Der Zug, der zog den Wald vorbei, Dort widerhallt die Litanei; Die Tannen, in Trauerm�ntel vermummet, Sie haben Totengebete gebrummet. Am Weidensee vor�ber gings, Die Elfen tanzten inmitten des Rings; Sie blieben pl�tzlich stehen und schienen Uns anzuschaun mit Beileidsmienen. Und als wir kamen zu deinem Grab, Da stieg der Mond vom Himmel herab. Er hielt eine Rede. Ein Schluchzen und St�hnen,

Und in der Ferne die Glocken t�nen.

Heinrich Heine Gedichte Der K�fer sa� auf dem Zaun... Der K�fer sa� auf dem Zaun, betr�bt; Er hat sich in eine Fliege verliebt. Du bist, o Fliege meiner Seele, Die Gattin, die ich auserw�hle. Heirate mich und sei mir hold! Ich hab einen Bauch von eitel Gold. Mein R�cken ist eine wahre Pracht; Da flammt der Rubin, da gl�nzt der Smaragd. O dass ich eine N�rrin w�r! Ein'n K�fer nehm ich nimmermehr. Mich lockt nicht Gold, Rubin und Smaragd;

Ich wei�, dass Reichtum nicht gl�cklich macht.

Nach idealen schw�rmt mein Sinn, Weil ich eine stolze Fliege bin. Der K�fer flog fort mit gro�em Gr�men; Die Fliege ging ein Bad zu nehmen. Wo ist denn meine Magd, die Biene, Dass sie beim Waschen mich bediene; Dass sie mir streichle die feine Haut, Denn ich bin eines K�fers Braut. Wahrhaftig, ich mach eine gro�e Partie; Viel sch�neren K�fer gab es nie. Sein R�cken ist eine wahre Pracht; Da flammt der Rubin, da gl�nzt der Smaragd. Sein Bauch ist g�lden, hat noble Z�ge; Vor Neid wird bersten bar manche Schmei�fliege. Spute dich, Bienchen, und frisier mich, Und schn�re die Taille und parf�mier mich; Reib mich mit Rosenessenzen, und gie�e Lavendel�l auf meine F��e, Damit ich gar nicht stinken tu, Wenn ich in des Br�utigams Armen ruh. Schon flirten heran die blauen Libellen, Und huldigen mir als Ehrenmamsellen. Sie winden mir in den Jungfernkranz Die wei�e Bl�te der Pomeranz. Viel Musikanten sind eingeladen, Auch S�ngerinnen, vornehme Zikaden. Rohrdommel und Horniss, Bremse und Hummel, Die sollen trompeten und schlagen die Trummel;

Sie sollen aufspielen zum Hochzeitfest -

Schon kommen die bunt befl�gelten G�st, Schon kommt die Familie, geputzt und munter , Gemeine Insekten sind viele darunter. Heuschrecken und Wespen, Muhmen und Basen, Sie kommen heran - Die Trompeten blasen. Der Pastor Maulwurf im schwarzen Ornat, Da kommt er gleichfalls - es ist schon spat. Die Glocken l�uten, bim-bam, bim-bam - Wo bleibt mein liebster Br�utigam? - Bim-bam, bim-bam, klingt Glockengel�ute, Der Br�utgam aber flog fort ins Weite. Die Glocken l�uten, bim-bam, bim-bam - Wo bleibt mein liebster Br�utigam? Der Br�utigam hat unterdessen Auf einem fernen Misthaufen gesessen. Dort blieb er sitzen sieben Jahr,

Bis dass die Braut verfaulet war.

Heinrich Heine (Nordsee-, Ostsee-Gedichte)
Der Sturm spielt auf zum Tanze
Der Sturm spielt auf zum Tanze, Er pfeift und braust und br�llt; Heisa, wie springt das Schifflein! Die Nacht ist lustig und wild.

Ein lebendes Wassergebirge

Bildet die tosende See; Hier g�hnt ein schwarzer Abgrund, Dort t�rmt es sich wei� in die H�h'. Ein Fluchen, Erbrechen und Beten Schallt aus der Kaj�te heraus: Ich halte mich fest am Mastbaum,

Und w�nsche: W�r' ich zu Haus!

Heinrich Heine Gedichte (Gedichte �ber den Tod)
Die Bergstimm'
Ein Reiter durch das Bergtal zieht In traurig stillem Trab "Ach, zieh ich jetzt wohl in Liebchens Arm Oder zieh ich ins dunkle Grab?" Die Bergstimm' Antwort gab: "Ins dunkle Grab!" Und weiter reitet der Reitersmann Und seufzet schwer dazu "So zieh ich nun hin ins Grab so fr�h, Wohlan, im Grab ist Ruh'." Die Stimme sprach dazu: "Im Grab ist Ruh'." Dem Reitersmann eine Tr�ne rollt Von der Wange kummervoll. "Und ist nur im Grabe die Ruhe f�r mich, So ist mir im Grabe wohl." Die Stimme erwidert hohl:

"Im Grabe wohl!"

Heinrich Heine (Gedichte �ber und gegen den Krieg)
Die Grenadiere
Nach Frankreich zogen zwei Grenadier', Die waren in Russland gefangen, Und als sie kamen in's deutsche Quartier, Sie ließen die Köpfe hangen. Da hörten sie beide die traurige Mär: Dass Frankreich verloren gegangen, Besiegt und zerschlagen das tapfere Heer, - Und der Kaiser, der Kaiser gefangen. Da weinten zusammen die Grenadier' Obwohl der kläglichen Kunde. Der eine sprach: "Wie weh wird mir! Wie brennt meine alte Wunde!" Der and're sprach: "Das Lied ist aus, Auch ich möcht' mit dir sterben, Doch hab' ich Weib und Kind zu Haus, Die ohne mich verderben." "Was schert mich Weib, was schert mich Kind, Ich trage weit bess'res Verlangen; Lass sie betteln gehn, wenn sie hungrig sind, - Mein Kaiser, mein Kaiser gefangen! Gewähr' mir, Bruder, eine Bitt': Wenn ich jetzt sterben werde,

So nimm meine Leiche nach Frankreich mit,

Begrab' mich in Frankreichs Erde. Das Ehrenkreuz am roten Band Sollst du auf's Herz mir legen; Die Flinte gib mir in die Hand Und gürt' mir um den Degen. So will ich liegen und horchen still, Wie eine Schildwach', im Grabe,

Bis einst ich höre Kanonengebrüll

Und wiehernder Rosse Getrabe. Dann reitet mein Kaiser wohl über mein Grab, Viel Schwerter klirren und blitzen;

Dann steig' ich gewaffnet hervor aus dem Grab, -


Den Kaiser, den Kaiser zu schützen."

Heinrich Heinem   (Weihnachtsgedichte)
Die heil'gen Drei K�nige aus dem Morgenland
Die heil'gen Drei K�nige aus dem Morgenland, Sie frugen in jedem St�dtchen:

"Wo geht der Weg nach Bethlehem,

Ihr lieben Buben und M�dchen?" Die Jungen und Alten, sie wussten es nicht, Die K�nige zogen weiter, Sie folgen einem goldenen Stern, Der leuchtete lieblich und heiter. Der Stern blieb steh'n �ber Josefs Haus, Da sind sie hineingegangen; Das �chslein br�llte, das Kindlein schrie,

Die heil'gen Drei K�nige sangen.

Heinrich Heine (Freundschaftsgedichte)
Die Philister, die Beschr�nkten
Die Philister, die Beschr�nkten, Diese geistig Eingeengten, Darf man nie und nimmer necken. Aber weite, kluge Herzen Wissen stets in unsren Scherzen

Lieb und Freundschaft zu entdecken.

Heinrich Heine   (politische Gedichte)
Die Wanderratten
Es gibt zwei Sorten Ratten: Die hungrigen und satten. Die satten bleiben vergn�gt zu Haus, Die hungrigen aber wandern aus. Sie wandern viele tausend Meilen, Ganz ohne Rasten und Weilen, Gradaus in ihrem grimmigen Lauf, Nicht Wind noch Wetter h�lt sie auf. Sie klimmen wohl �ber die H�hen, Sie schwimmen wohl durch die Seen; Gar manche ers�uft oder bricht das Genick, Die Lebenden lassen die Toten zur�ck. Es haben diese K�uze Gar f�rchterliche Schn�uze; Sie tragen die K�pfe geschoren egal, Ganz radikal, ganz rattenkahl. Die radikale Rotte Wei� nichts von einem Gotte. Sie lassen nicht taufen ihre Brut, Die Weiber sind Gemeindegut. Der sinnliche Rattenhaufen, Er will nur fressen und saufen, Er denkt nicht, w�hrend er s�uft und frisst, Dass unsre Seele unsterblich ist. So eine wilde Ratze, Die f�rchtet nicht H�lle, nicht Katze; Sie hat kein Gut, sie hat kein Geld Und w�nscht aufs neue zu teilen die Welt. Die Wanderratten, o wehe! Sie sind schon in der N�he. Sie r�cken heran, ich h�re schon Ihr Pfeifen - die Zahl ist Legion. O wehe! Wir sind verloren, Sie sind schon vor den Toren! Der B�rgermeister und Senat, Sie sch�tteln die K�pfe, und keiner wei� Rat. Die B�rgerschaft greift zu den Waffen, Die Glocken l�uten die Pfaffen. Gef�hrdet ist das Palladium Des sittlichen Staats, das Eigentum. Nicht Glockengel�ute, nicht Pfaffengebete, Nicht hochwohlweise Senatsdekrete, Auch nicht Kanonen, viel Hundertpf�nder,

Sie helfen Euch heute, Ihr lieben Kinder!

Heut helfen Euch nicht die Wortgespinste Der abgelebten Redek�nste. Man f�ngt nicht Ratten mit Syllogismen, Sie springen �ber die feinsten Sophismen. Im hungrigen Magen Eingang finden Nur Suppenlogik mit Kn�delgr�nden, Nur Argumente von Rinderbraten, Begleitet mit G�ttinger Wurst-Zitaten. Ein schweigender Stockfisch, in Butter gesotten, Behaget den radikalen Rotten Viel besser als ein Mirabeau

Und alle Redner seit Cicero.

Heinrich Heine Gedichten
Es schauen die Blumen alle
Es schauen die Blumen alle Zur leuchtenden Sonne hinauf; Es nehmen die Str�me alle Zum leuchtenden Meere den Lauf. Es flattern die Lieder alle Zu meinem leuchtenden Lieb

Nehmt mit meine Tr�nen und Seufzer,


Ihr Lieder, wehm�tig und tr�b!

Heinrich Heine (Fr�hling Gedichte)
Fr�hlingsbotschaft

Leise zieht durch mein Gem�t Liebliches Gel�ute. Klinge, kleines Fr�hlingslied, Kling hinaus ins Weite. Kling hinaus bis an das Haus, Wo die Veilchen sprie�en! Wenn du eine Rose schaust,

Sag, ich lass sie gr��en.

Heinrich Heine (Fr�hling Gedichte)
Gedicht �ber den Fr�hling
Es kommt der Lenz mit dem Hochzeitgeschenk, Mit Jubel und Musizieren,

Das Br�utchen und den Br�utigam

Kommt er zu gratulieren. Er bringt Jasmin und R�selein, Und Veilchen und duftige Kr�utchen, Und Sellerie f�r den Br�utigam,

Und Spargel f�r das Br�utchen.

Heinrich Heine Gedichte  (Die sch�nsten Liebesgedichte) Himmlisch wars... Himmlisch wars, wenn ich bezwang Meine s�ndige Begier, Aber wenns mir nicht gelang,

Hatt ich doch ein gro� Pl�sier.

Heinrich Heine Gedichte (Vaterland Gedichte)
Ich hatte einst
Ich hatte einst ein sch�nes Vaterland. Der Eichenbaum Wuchs dort so hoch, die Veilchen nickten sanft. Es war ein Traum. Das k�sste mich auf deutsch, und sprach auf deutsch (Man glaubt es kaum, Wie gut es klang) das Wort: �ich liebe dich!�

Es war ein Traum.

Heinrich Heine Gedichte (Fr�hlingsgedichte)
Im wundersch�nen Monat Mai...
Im wundersch�nen Monat Mai, Als alle Knospen sprangen, Da ist in meinem Herzen

Die Liebe aufgegangen.

Im wundersch�nen Monat Mai, Als alle V�gel sangen, Da hab ich ihr gestanden

Mein Sehnen und Verlangen.

Heinrich Heine (Liebesgedichte)
Im tollen Wahn hatt' ich dich einst verlassen
Im tollen Wahn hatt' ich dich einst verlassen, Ich wollte gehn die ganze Welt zu Ende, Und wollte sehn ob ich die Liebe f�nde, Um liebevoll die Liebe zu umfassen. Die Liebe suchte ich auf allen Gassen, Vor jeder T�re streckt' ich aus die H�nde, Und bettelte um gringe Liebesspende, � Doch lachend gab man mir nur kaltes Hassen. Und immer irrte ich nach Liebe, immer Nach Liebe, doch die Liebe fand ich nimmer, Und kehrte um nach Hause, krank und tr�be. Doch da bist du entgegen mir gekommen, Und ach! was da in deinem Aug' geschwommen,

Das war die s��e, lang gesuchte Liebe.

Heinrich Heine Gedichte)
In der Fremde
Es treibt dich fort von Ort zu Ort, Du wei�t nicht mal warum; Im Winde klingt ein sanftes Wort, Schaust dich verwundert um. Die Liebe, die dahinten blieb, Sie ruft dich sanft zur�ck: O komm zur�ck, ich hab dich lieb, Du bist mein einzges Gl�ck! Doch weiter, weiter, sonder Rast, Du darfst nicht stillestehn; Was du so sehr geliebet hast,

Sollst du nicht wiedersehn.

Heinrich Heine Gedichte  (Liebesgedichte)
Du bist wie eine Blume
Heinrich Heine Du bist wie eine Blume so hold und sch�n und rein; ich schau' dich an, und Wehmut schleicht mir ins Herz hinein. Mir ist, als ob ich die H�nde aufs Haupt dir legen sollt', betend, dass Gott dich erhalte

so rein und sch�n und hold.

Heinrich Heine Gedichte  (Gedichte �ber die Fremde)
In der Fremde - Du bist ja heut so grambefangen
Du bist ja heut so grambefangen, Wie ich dich lange nicht geschaut! Es perlet still von deinen Wangen, Und deine Seufzer werden laut. Denkst du der Heimat, die so ferne, So nebelferne dir verschwand? Gestehe mirs, du w�rest gerne Manchmal im teuren Vaterland. Denkst du der Dame, die so niedlich Mit kleinem Z�rnen dich erg�tzt? Oft z�rntest du, dann ward sie friedlich, Und immer lachtet ihr zuletzt. Denkst du der Freunde, die da sanken An deine Brust, in gro�er Stund? Im Herzen st�rmten die Gedanken, Jedoch verschwiegen blieb der Mund. Denkst du der Mutter und der Schwester? Mit beiden standest du ja gut. Ich glaube gar, es schmilzt, mein Bester, In deiner Brust der wilde Mut! Denkst du der V�gel und der B�ume Des sch�nen Gartens, wo du oft Getr�umt der Liebe junge Tr�ume, Wo du gezagt, wo du gehofft? Es ist schon sp�t. Die Nacht ist helle, Tr�bhell gef�rbt vom feuchten Schnee. Ankleiden muss ich mich nun schnelle

Und in Gesellschaft gehn. O weh!

Heinrich Heine (Gedichte)
Lore-Ley
Ich wei� nicht, was soll es bedeuten, Dass ich so traurig bin, Ein M�rchen aus alten Zeiten, Das kommt mir nicht aus dem Sinn. Die Luft ist k�hl, und es dunkelt, Und ruhig flie�t der Rhein; Der Gipfel des Berges funkelt Im Abendsonnenschein. Die sch�nste Jungfrau sitzet Dort oben, wunderdar Ihr gold'nes Geschmeide blitzet, Sie k�mmt ihr gold'nes Haar. Sie k�mmt es mit gold'nem Kamme Und singt ein Lied dabei, Das hat eine wundersame Gewaltige Melodei. Den Schiffer im kleinen Schiffe Ergreift es mit wildem Weh; Er sieht nicht die Felsenriffe, Er schaut nur hinauf in die H�h'.

Ich glaube die Wellen verschlingen

Am Ende Schiffer und Kahn, Und das hat mit ihrem Singen

Die Lore-Ley getan.

Heinrich Heine (Jahreszeiten Gedichte) Unterm wei�en Baume sitzend... Unterm wei�en Baume sitzend, H�rst du fern die Winde schrillen, Siehst, wie oben stumme Wolken Sich inn Nebeldecken h�llen; Siehst, wie unten ausgestorben Wald und Flur, wie kahl geschoren; Um dich Winter, in dir Winter, Und dein Herz ist eingefroren. Pl�tzlich fallen auf dich nieder Wei�e Flocken, und verdrossen Meinst du schon, mit Schneegest�ber Hab der Baum dich �bergossen. Doch es ist kein Schneegest�ber, Merkst es bald mit freudgem Schrecken; Duftge Fr�hlingsbl�ten sind es, Die dich necken und bedecken. Welch ein schauers��er Zauber! Winter wandelt sich in Maie,

Schnee verwandelt sich in Bl�ten,


Und dein Herz es liebt aufs neue.

Heinrich Heine (Wintergedichte, Gedichte und Winter)
Winter
Die K�lte kann wahrlich brennen Wie Feuer. Die Menschenkinder Im Schneegest�ber rennen Und laufen immer geschwinder. Oh, bittre Winterh�rte! Die Nasen sind erfroren, Und die Klavierkonzerte Zerrei�en uns die Ohren. Weit besser ist es im Summer, Da kann ich im Walde spazieren, Allein mit meinem Kummer,

Und Liebeslieder skandieren.

Heinrich Heine Gedichte
Wir fuhren allein
Wir fuhren allein im dunkeln Postwagen die ganze Nacht; Wir ruhten einander am Herzen, Wir haben gescherzt und gelacht. Doch als es morgens tagte, Mein Kind, wie staunten wir! Denn zwischen uns sa� Amor,

Der blinde Passagier.

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