Welches Tier steht für welche Eigenschaft

5. 2. Tiersymbolik

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Der Adler: Allgemein symbolisiert der Adler die Unsterblichkeit, Mut, Weitblick und Kraft, gilt als König der Lüfte und Bote der höchsten Götter. Da der Adler scheinbar in die Sonne fliegt, ist er Sinnbild für den Aufstieg in den Himmel (= Aufnahme in den Götterhimmel), und steht für die Überwindung des Irdischen und für die Erlösung der Seele. Der Adler ist deshalb r Begleiter der mythologischer Götter Zeus (Griechen), Jupiter (Römer) und Odin (Germanen). In diesem Zusammenhang ist Adler neben dem Löwen das beliebtestes Staatssymbol (Reichsadler) und zierte als Feldzeichen (Standarte) besonders römische Legionen. In der Bibel beschreibt das Tier Gottes Fürsorge, „trägt die Seinen auf Adlerflügeln" (Ex 19,4). Der Adler ist Sinnbild für die Erneuerung der jugendlichen Kraft (Ps 103,5; Jes 40,31); denn nach antiker Vorstellung fliegt der altgewordene Adler in die Sonne, verbrennt dort seine Gefieder, taucht dann dreimal in eine Quelle und wird wieder jung. Man sagt dem Adler nach, er könne Menschen und Tiere in den Himmel tragen; ist das Symbol für die Taufe und für Christus (Auferstehung und Himmelfahrt) und Heiligenattribut des Evangelisten Johannes.

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 Die Ameise:  Bibel - Sprüche 6,6 -8: „Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege an und werde weise!“ Allgemein, wie auch in der Bibel, gilt die Ameise als Vorbild für Fleiß und vorsorgende Klugheit (Spr. 30,25). Einige wenige Städte in Europa ehren die Ameise als Wappentier (z.B.: Multia, Brekendorf)

 

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  Der Affe: In der Bibel nur kurz erwähnt (1 Kö 10,22; 2 Chr 9,21), wird später fast ausschließlich zum Sinnbild für negative menschliche Eigenschaften gesehen (Verspieltheit, Boshaftigkeit, Schadenfreude, "Nachäffen"). Luther hält die Affen für besiegte Teufel (Tischreden). Im Buddhismus ist der Affe ein gefräßiges und habgieriges Tier, dagegen wird der ägyptische Gott Thot (Weisheit und Verkünder unheilvollen Gerichtsurteilen) als Pavian mit Hundekopf dargestellt. Die sprichwörtlichen drei Affen sind in sofern Weise, weil sie nichts Böses hören, sehen und sagen wollen. Ist man vom „Affen Gebissen“ verhält man sich wild und ungezügelt, gibt man seinen „Affen Zucker“ so pflegt man seine Unarten/ negative Eigenheiten. In der chinesischen Astrologie symbolisiert der Affe den Herbst und ist ein Tier das mutig und tapfer die Welt ergründet und sich dazu klug, wachsam und geistesgegenwärtig bewegt. 

Der Bär:  Allgemein verkörpert der Bär massive Lebenskraft, verbunden mit Intelligenz und Stärke, und er stellt sich auf die Natur ein. Aufgrund seiner Kraft vermittelt er Ruhe und Gelassenheit, sowie Bodenständigkeit, aber im Zorn

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wird der Bär auch als Bestie gesehen. In der Regel jedoch projiziert der Mensch positives in den Bären hinein und bildet Vergleiche, zu Vorfahren; Vaterfigur; fürsorgliche Mutter; behaarter, brummiger Verwandter; Verführer; mutiger Kämpfer und ist oft Tier und Mensch zugleich. Als Teddybär tröstet er wärmend Kinderherzen und taucht in Märchen als tapsiges aber gutmütiges Wesen auf. Das behäbige Wesen des Bären kommt auch im Begriff Faulpelz zum Ausdruck und von einen Bärendienst spricht man, wenn eine Hilfe mehr schadet als nutzt. In der Bibel wird der Bär mehrmals als gefährliches Tier erwähnt und in der christlichen Tradition zur Gestalt des Unheimlichen, zum Sinnbild des Bösen. Er steht in seiner Fressgier als Sinnbild der Völlerei und als „Tanzbär“verspottet, wenn jemand nach der Pfeife eines anderen tanzt (nachplappert, keine eigne Meinung hat). 
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Der Basilisk: Fabeltier (Hahn-Schlange), gilt bei den Kirchenvätern wegen seiner hohen Giftigkeit als Symbol des Todes und des Teufels. Kann vom Wiesel und vom Greif (Christussymbole) besiegt werden. Auch allgemein gilt das Fabelwesen als Symbol des Bösen, der Sünde, des Todes und ist ein Wesen des Teufels. Es steht für die Todsünde Wollust. Die Redewendung Basilikenblick bezeichnet einen sehr scharfen und stechenden Blick, der seinem Gegenüber nichts Gutes will.

Die Biene:  Es heißt, dass Zeus als Säugling von Bienen genährt wurde, somit ist Honig eine Götterspeise und Opfergabe. Bienen stehen unter dem Schutz von Artemis, Demeter und Persephone und gelten als himmlische Boten, die dem

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Menschen himmlische Gaben, wie Weissagung oder Wegweisung bringen. Volkstümlich steht das Bienenvolk für Fleiß ("Bienenfleiß"), Ordnung und vorbildliche Gemeinschaft und ihre Königin (ohne sie stirbt das Volk) symbolisiert die regenerativen Kräfte, durch eine weise, weitsichtige Regentschaft. In der Bibel sieht Jesus Sirach sie als Vorbild für Unscheinbarkeit, gepaart mit Erfolg (Sir 11,13). Der Bienenschwarm mit Honig, den Simson aus dem Kadaver eines Löwen holt (Ri 14,8-9). Wird christlich als Sinnbild der Auferstehung von den Toten gedeutet. Als Kerzenwachsproduzentin war die Biene wichtig für den Gottesdienst und wird deshalb heute noch in der katholischen Osternacht-Liturgie (Exsultet) ausdrücklich genannt. Da man dachte, Bienen sammeln ihre Brut von den Blumen, sind sie auch Symbol für Jungfräulichkeit und der Maria (Bienen-Korb auf Marienbildern).

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Der Delphin:  Der aus dem Wasser springende Delfin symbolisiert in der frühen Kirche den (aus dem Taufbad kommenden) Christen, der mit Lust und Freude, Eifer und Schwung seinen Glauben lebt. Er ist der Schiffbrüchige rettende und die Toten bergender Freund der Menschen auch Christussymbol.

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Der Drache:  Der Drache ist ein vieldeutiges Symbol und lässt sich auf die verschiedensten Mächte beziehen, die dem Menschen als gefährliches und lebenshemmendes Problem erscheinen. Drachen werden mit Naturgewalten, schwere Lebensschicksale, dem unheimlichen Unbekannten, das Dunkle und das Böse der Seele in Verbindung gebracht. Mit dem Bild des Drachen verbinden sich zahlreiche existentielle Ängste, die parallel zu den Dämonen, Teufel, Hexen, Horrorwesen und anderen Ungeheuern stehen. Drachen sind letztendlich die Wesen unserer Albträume, die uns zu verschlingen drohen und unsere Ängste nähren. Und so sind die Drachen in unserer Fantasie gefährlich, weil wir vor ihnen fliehen, statt sich dem Unbekannten, dem Chaos und das Fremde zu stellen. Der persönliche Drachenkampf wird somit zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Ich-Bewusstsein und dem Unterbewusstsein. Die Heldenerzählungen vom Drachenkampf ermutigen uns, sich der Angst vor dem Unbekannten zu stellen. In der aktiven Auseinandersetzung mit dem Drachen zeigen sich dann positive, förderliche Aspekte. In Indien, China und Japan werden Drachen als Symbol der Fruchtbarkeit und schöpferischen Kraft angesehen, und stehen für ein langes Leben, sowie für Glück und Weisheit. In der Bibel ist der Drache Symbol für alles Unheimliche, so auch für Satan (Offb 12,9). Das von Gott bezwungene Ur-Chaos wird in der Bibel als Drachen-Schlange (Leviatan, Rahab - Jes 27,1; 51,9) dargestellt. Auch dem gläubigen Menschen wird verheißen: "Du schreitest über Löwen und Nattern, trittst auf Löwen und Drachen."(Ps 91,3) Heilige können Drachen töten (z.B.: Georg, Margareta), unschädlich machen (Silvester) oder gar an der Leine führen (Martha). Maria, die Mutter Jesu, gilt als Urbild des erlösten Menschen und wird daher sehr oft mit einem Drachen zu ihren F
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üßen dargestellt.

Das Einhorn:  Das Fabeltier Einhorn steht symbolisch für elementare Kraft, Vitalität, Reinheit und Lauterkeit. Es dient als Logo für geistige Kraft und soll beim Menschen einen Wandlungsprozess bewirken. Das Einhorn ist in seinem Kern als Wandlungssubstanz zu verstehen, die eine positive Vollendung und Reifung von unvollkommenen oder unreifen Körper bewirkt. In der christlichen Tradition lässt sich das Fabeltier von einer Jungfrau einfangen/ zähmen. Im übertragenen Sinne symbolisiert das Einhorn den Heiligen Geist, durch den Maria ihren Christus empfangen hat. In seiner Reinheit wird das Einhorn zugleich Symbol für die Christliche Liebe. Weiterhin sagt man dem Einhorn Wunderkräfte nach, so kann es mit seinem Horn einen von Schlangen vergiftetes Wasser reinigen und ist daher auch ein Symbol für die (Reinheit) Taufe.

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Der Elefant:  Der Elefant repräsentiert erdhafte Wirklichkeit, altersgraue ererbte Weisheit und friedfertige ruhende Stärke. Zudem steht das Tier für zuverlässige Tragfähigkeit, ausgeprägt bedächtige Ruhe, instinkthafte Kraft und steht als Sinnbild für eine fürsorgliche und treue Vaterfigur. Nach alter Ansicht gebärt ein Elefant seine Jungen in einem Fluss, um sie vor dem Zugriff des Drachen zu schützen und ist somit ein christliches Symbol der Taufe (das Wasser der Taufe schützt vor der Übermacht des Bösen). Mitunter gilt der Elefant als Vorbild der Keuschheit, da er sich angeblich selten paart.

Der Esel: Der Esel symbolisiert vor allem Dummheit, Faulheit, Trägheit und Starrsinn. In anderen Kulturen (z.B.: Sumerer) wird dagegen das Tier hochverehrt. Bei den Ägyptern wird der Gott Seth als Esel dargestellt und ist der Gott der

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Wüste und des Unwetters. Über das antike Griechenland symbolisiert der Esel auch die sexuelle Potenz, Ausschweifungen und Geilheit. In der Bibel beginnt (Gen 49, 11) mit dem Esel Jakobs Segen über Juda: „Er bindet seinen Esel an den Weinstock …“ und in Numeri 22 wird vom widerspenstigen Reittier des Propheten Bileam berichtet. Der Esel steht außerdem für Geschlechtslust (Ez 23,20), aber auch als Reittier des Friedenskönigs (Sach 9,9), somit Zeichen des Heils. Jesus reitet auf einen Esel in die Stadt Jerusalem (Mk 11,1-11). Daran erinnert der Palmesel im Osterbrauchtum: „Lerne vom Haustier, Gottes Christus zu tragen!“  In den Weihnachtserzählungen steht der Esel zusammen mit dem Ochsen an der Krippe des Jesuskindes, frei nach der Auslegung von Jesaja 1,3: „Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn ..." Der Wildesel ist auch Symbol für Enthaltsamkeit, weil er auf trübes Wasser verzichtet und geduldig frisches Wasser sucht.
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Die Eule:  Die Eule war in der Antike das Totem-Tier (Wappen) der Athener, ihrer Gottheit zu Ehren, mit der sie sich nah verbunden fühlten und die Eule ständiger Begleiter/Gehilfe der Göttin Athene. Sie blieb bis heute das Wappentier der Athener und symbolisiert die Weisheit/Bildung. Dagegen wurde sie im nördlichen Europa als Überbringer unheilvoller Botschaften gesehen, die den Tod ankündigt und deren Blick gefährlich und tödlich sein kann. Sie wird dort als dämonisches Tier gesehen, das besonders mit Hexen in Verbindung steht. Wie bei vielen Kulturen ist aber die Eule  biblisch ein Symbol für Weisheit und Klugheit (weil sie im Dunkeln sehen kann), aber ihr direktes Erscheinen verbreitet dennoch Angst vor dem unmittelbaren Tod. Dagegen sagt man der Stein-Eule in der Kirchenmauer von Notre-Dame in Dijon nach, sie soll bei der Berührung Wünsche erfüllen helfen (Christus - Muttergottessymbol?).

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Der Fisch :  Der Fisch ist das wichtigste Nahrungsmittel des Altertums und in vielen Kulturen ein Fruchtbarkeitssymbol und steht besonders als Sinnbild der sexuell gewachsenen Zeugungskraft. In einigen Ländern dient ein Fisch-Amulett zur Abwehr des bösen Blickes und als Schutzsymbol an sich. In China symbolisiert ein Fisch den Überfluss und steht für Glück, Reichtum und gute Ernte. Im Griechischen ergeben die Anfangsbuchstaben für die Worte =Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter!, das Wort =Fisch. Der Fisch ist deshalb auch Symbol für die Gläubigen und ist eine Metapher für die Aposteln („Menschenfischer“, „reicher Fischfang“), die für Christus „gefischt“ haben. Der Fisch, als Symbol für Christus, ist zugleich Sinnbild für die Zugehörigkeit zur christlichen Gemeinde. Das Symbol wurde auch auf Haustüren, an Gräbern, Amuletten und Ringen angebracht. Durch die Gleichsetzung von Fisch mit Christus, kam es auch zur Beziehung zum Abendmahl und zur Taufe, indem die Getauften -> „Fische“ (Pisces) genannt wurden. Die ersten Jünger Jesu waren Fischer. Der auferstandene Christus isst ein Stück Fisch (Lk 24,42f) und hält mit seinen Jüngern eine Fischmahlzeit (Joh 21,12ff). Der Amtsring des Papstes heißt „Fischerring“ und in christlichen Familien wird freitags traditionell Fisch gegessen. Und auch im AT, im Buch Tobit gilt das Verbrennen von Herz, Leber und Galle eines seltsamen Fisches als heilsam (Tob 6,7-9).

Die Fledermaus:  Sie ist im alten China Symbol für Glück und Wohlstand, aber im Abendland Symbol für das Unheimliche, Finstere, Dämonische (vgl. rumänische Dracula-Sage). Als Höhlenbewohner werden sie als Wächter zum Eingang ins Jenseits gesehen und stehen daher für Unsterblichkeit. Da ihre Köpfe beim Schlafen nach unten hängen, verkehren sie damit die natürliche Ordnung der Welt und stehen somit den dämonischen Wesen nahe, die Gottes Ordnung umkehren wollen. Heute sind Fledermäuse besonders geschützte Kirchturmbewohner.

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Die Fliege:  In der Bibel trägt der Teufel auch den Spottnamen Beelzebul (oder Beelzebub), was mit „Herr der Fliegen“ übersetzt werden kann. Fliegen wurden schon sehr früh mit Krankheiten in Verbindung gebracht. Vereinzelt gibt es später auch die Ansicht, die Fliegen (und anderes „Ungeziefer“) seien nicht von Gott, sondern nach dem Sündenfall vom Teufel zur Plage der Menschen erschaffen worden. Es wird aber auch überliefert, dass Kapuziner an Hand einer einfachen Stubenfliege über die Weisheit des Schöpfers gepredigt haben sollen.

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Der Frosch: In der Bibel von Gott als Strafe gegen die unnachgiebigen Ägypter eingesetzt (Ex 7,29ff). In der Symbolik oft mit der Kröte gleichgesetzt; im koptischen Christentum Sinnbild für Auferstehung und ewiges Leben. Die hitzebeständigen Landfrösche sind Symbol für die Gläubigen, die sonnenscheuen Wasserfrösche für die Ungläubigen. Im Allgemeinen wird der Frosch in den Drei Weltreligionen (Judentum, Christentum, Islam) jedoch negativ dargestellt, und steht für primitive Abgründe und Sittenverfall. In alter Zeit wurde der Frosch als sexuelles Symbol gesehen und wegen dem Bezug zu Geschlechtsorganen, war es für Mädchen und junge Frauen unschicklich, überhaupt den Namen zu nennen (bezeichneten Frosch als Wasserhuhn). Im alten Ägypten wurde die Geburtsgöttin Heket froschköpfig dargestellt. In den Märchen ist der Frosch meistens kein Sympathieträger, doch über ihn geschieht eine Wandlung zum Guten. Hierin könnte eine versteckte Botschaft der Geschichtenerzähler liegen, die bewusst den Frosch verwendeten (= Geschlechtsverkehr, kann so viel Freude und Glück geben).

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Der Fuchs:  Der Fuchs wird in vielen Märchen, Mythen und Fabeln als kluges, listiges und flinkes Tier dargestellt, dass die Schwächen, der anderen Tiere, ausnützt und gleichzeitig seine eigene geringe Körperkraft kompensiert. Daher gilt der Fuchs auch als verschlagen, betrügerisch, hinterlistig und angeberisch. Im realen Leben gilt er für die Bauern als gieriger Räuber, der über ihr Federvieh herfällt (Hühner, Gänse), gilt aber auch als Überträger von Seuchenkrankheiten (speziell die Tollwut). Als kulturelles Symbol schätzen ihn die asiatischen Völker und er steht für Langlebigkeit und Schlauheit, bei den Germanen war er Symboltier für den trickreichen Gott Loki und in der keltischen Tradition der Seelenbegleiter. Zum Mittelalter hin wurde das Tier Fruchtbarkeitsdämon und später als Begleittier von Waldhexen gesehen. Wegen seines rötlichen Fells wurde der Fuchs als Erscheinungsform des Teufels angesehen und bei der späteren Hexenverfolgung galt es als Indiz, wenn ein Fuchs in der Nähe des Hauses gesehen wurde. Füchse gelten in biblischer Zeit als Verwüster der Weinberge (Hld 2,15) und sind Sinnbild für die falschen Propheten (Ez 13,4). Jesus bezeichnet den Fürsten Herodes als „Fuchs“ (Lk 13,32) und der Fuchs gilt als Symbol der Arglist. Im biblischen Sprachgebrauch steht der Fuchs für Hinterlist, Bosheit, Maßlosigkeit und Gier. Mit der christlichen Verteufelung, wurde auch die Jagd auf das Tier maßgeblich entfesselt.

Die Gans: Die Gans verbindet mütterliche Aspekte des Wärmens (Federn), Nährens (Fleisch) und Behütens. Weiterhin wurde sie wegen ihrer Wachsamkeit (Geschnatter) vor den Stadttoren im Mittelalter gehalten. In vielen Kulturen gilt die Gans als

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heiliges Tier: im ägyptischen Schöpfungsmythos hat die Urgans das Welten-Ei gelegt, in der griechischen Mythologie sind sie weibliche heilige Wächter von Göttern (z.B.: wachen über die Schönheit der Aphrodite); und ebenso sind sie in der germanischen Mythologie für die Frau Hulda ein heiliges Tier. Wildgänse galten bei vielen nordasiatischen Völkern als Mittler zwischen Erde und Himmel, und in China sind sie Himmelsvögel. Die Gans symbolisiert auch die Freiheit im Gebundensein, Geistigkeit, Hingabe und Gelehrsamkeit. Im Sinne dieser traditionellen Symbolik wurden Gänse in Märchen und Geschichten häufig mit weisen Frauen und (guten) Hexen in Verbindung gebracht. Im christlichen Sinne symbolisiert die Gans die eheliche Treue (Familienwächter). Sie kennzeichnet den heiligen Martin, der sich, einer späten Legende zufolge, vor seiner Bischofsweihe im Gänsestall versteckt haben soll. Aber das aufgeregte Geschnatter der Tiere hat ihn verraten. In diesem Sinne leitet sich das Schimpfwort Gans (z.B.: dumme Gans) ab, für unüberlegtes, nichtdurchdachtes Gerede von Frauen bzw. Mädchen. Zur Strafe des Verrats hat der heilige Martin das Tier auf die Speisekarte gesetzt und gilt heute als Martinsgans als letzte üppige Mahlzeit vor dem Advent.

Der Geier: In der Bibel ist es das Symbol für plötzlich hereinbrechendes Unheil (Hos 8,1; Hab 1,8), aber auch für die Sicherheit der Wiederkunft Christi: „Überall wo ein Aas ist, da sammeln sich die Geier!“ (Mt 24,28). In späterer Zeit wurde es ein

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Mariensymbol, weil das Geierweibchen, nach antiker Ansicht, auf wunderbare Weise ihre Jungen zur Welt bringt. Im alten Ägypten symbolisiert das Tier teilweise und total die Göttinnen Mut und Nechbet. Beide Göttinnen gelten als Muttergöttinnen, wodurch der Geier als Schutzsymbol für die Familie gilt. Mit ausgebreiteten Schwingen wird das Tier auf Amulette abgebildet und getragen, und gilt auch als wertvolle Ehrung für den Gestorbenen als Grabbeigabe.

Ein Greif: Fabeltier (Adler-Löwe: Adlerkopf, Löwenkörper, Flügel, spitze Ohren). Im Christentum: Symbol für den Gott-Menschen Jesus Christus, den König des Himmels (Adler) und der Erde (Löwe). Der Greif kann den

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Basilisken (Symbol des Teufels) besiegen. Allgemein wird der Greif als mächtiges Schutzsymbol gesehen und ist daher ein beliebtes Wappentier. Wegen dieses Bezugs, gilt der Greif heute mehr als Tier der der Mächtigen und Herrschenden und steht für überzogene Hoffart (Etikette, Benehmensart) und Habgier.

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Der Hahn:  In der Bibel steht das Tier für Stolz (Spr 30,31) und gilt auch als Mahner zur Wachsamkeit und Treue (an Kirchtürmen!). Jesus sagt zu Petrus: „In dieser Nacht, noch ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ (Mt 26,34). Weil der Hahnenschrei dann Petrus zu Reuetränen bewegte, ist der Hahn auch Zeichen der Reue und Umkehr (z.B. an Beichtstühlen dargestellt). Als Verkörperung des Tages/Lichtes wird er gegen die Schildkröte (Nacht/ Finsternis) kämpfend dargestellt. Hoch an den Kirchturmspitzen soll er als Wetterhahn, zu gegebener Zeit die Wiederkunft des Herrn Christi am jüngsten Tag verkünden. Allgemein ist der Hahn positiv besetzt, kündigt den Tag an und verscheucht die Dämonen der Nacht. Wegen seiner Wachsamkeit wehrt er Dämonen ab und warnt vor teuflischem Tun. Bei den alten Kulturen war der Hahn Symbol des Feuergottes der Syrer und Ägypter, und wurde im Mittelalter mit dem Feuerteufel in Verbindung gebracht. In der griechischen Mythologie war er ein heiliges Tier des Sonnengottes und stand für Wachsamkeit, aber auch für Kampfeslust. Wegen des starken Fortpflanzungstriebes gilt das Tier ebenso als Fruchtbarkeitssymbol. Volkstümliche Beobachtungen brachten den Hahn ein negatives Image ein und steht für Streitsucht und vorschneller Gewalt, sowie für Mut und unüberlegter Kühnheit, infolge eines stolzen Selbstbewußtsein. Die überhebliche Erscheinung auf dem Hühnerhof (Imponiergehabe) bringt dem Hahn auch die Attribute potente Eitelkeit ein, der so von sich eingenommen ist und deshalb sein Umfeld nicht sieht, zum Hahnrei wird (betrogener bzw. hintergangener Ehemann).

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Der Hase: Allgemein ist der Hase ein Sinnbild für Schnellfüßigkeit, Ängstlichkeit und Feigheit (Angsthasen, Hasenfuß). So leitet sich der Begriff „alter Hase“ (für ein Fachmann mit sehr viel Erfahrung), von einem erfahrenen Hasen ab, der weiß, wie man dem Jäger entrinnt. Andere Redewendung leiten sich ebenso davon ab, wie zum Beispiel „Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts“ (täuscht Ahnungslosigkeit vor = es ist besser nicht zu Wissen). Hasen gelten als nachtaktive mondhafte Symboltiere, in manchen Kulturen werden die dunklen Flecken auf dem Vollmond als springenden Hasen gedeutet. Er ist deshalb Attribut aller Mondgottheiten der griechischen Mythologie. Die hasenköpfige Mondgöttin Oestras, gab dem Frühlingsfest „Ostern“ ihren Namen, wodurch der Hase zu Symbol des Festes wurde. Mit der christlichen Vereinnahmung, steht das Tier für Auferstehung und Wiedergeburt. Wegen der großen Vermehrungsrate gilt der Hase bei Griechen und Römern als Fruchtbarkeitssymbol. Seine Wehrlosigkeit macht ihn zum Inbegriff, des nur auf Gott vertrauenden Menschen. Ein weißer Hase (Schneehase) zu Füßen der Jungfrau Maria, stellt den Sieg über die sinnliche Begierde dar und ist Symbol der Verwandlung und Auferstehung (Ambrosius). In Byzanz soll das Hasen-Symbol für Christus gestanden haben. Weil der Hase angeblich mit offenen Augen schläft, ist er Zeichen für den Auferstandenen, der nie mehr „entschläft“. Der bergauf laufende Hase soll schneller als der Hund sein und ist Sinnbild für die Mühen des Guten, der dem Teufel entkommt. Lange Zeit galt er als magisches Wesen, um das Böse abzuwehren, dazu trug man einen Hasenfuß bei sich (im Sinne von: bei mir gibt es nichts zu holen / Denken und Handeln [aus Angst] sind [trügerisch] zweierlei).

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Die Henne: Im deutschen Aberglauben ist das Huhn mehr ein Orakeltier. Es ist einerseits Wetterprophet oder kündigt durch sein Krähen das Unglück (Streit, Feuer, Tod) an. In Naturkulten wie dem Voodoo-Kult fungiert das Huhn als Seelenführer bei Initiationsriten (mit dem Hühneropfer, glaubte man mit Toten in Kontakt treten zu können). Volkstümlich verbreitete sich das Bild von einer gackernden, geistarmen Kollektivität, die dumm vor sich hin picken. Mit „dumme“ Hühner werden deshalb eine Gruppe von geschwätzigen Frauen oder Mädchen bezeichnet, die lautstark keifend Umherwettern. Wenn dabei eine Frau mal etwas Kluges sagt, so entspricht es der Redewendung, daß „eine blinde Henne auch mal ein Korn findet.“ In Märchen und Geschichten wird jedoch mehr die mütterliche Seite der Henne betont (Liebe, Fürsorglichkeit, beschützende Mütterlichkeit). Unter dem Begriff Glucke werden diese Eigenschaften als einengend, stark kontrollierend verstanden. Im Christentum vergleicht sich Jesus selbst mit einer Henne: „Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Kücklein unter ihre Flügeln versammelt." (Matth. 23, 37). Das Huhn ist auch Symbol für die Kirche und für die Osterzeit (Ei, Osterei).

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Die Heuschrecke : In der Bibel wird eine Heuschreckenplage über Ägypten beschrieben (Ex 10,12). Es ist eine der zehn Plagen, die Gott über die Ägypter verhängt hatte, damit der Pharao die Israeliten aus seinem Land ziehen läßt. Der Prophet Joel ruft nach einer Heuschreckenplage, eindringlich zur Buße und Umkehr auf. Heuschrecken stehen auch für das nahende Gericht, in der Offenbarung des Johannes (Offb. 9,3). Johannes der Täufer soll sich von wildem Honig und Heuschrecken ernährt haben (Mt 3,4). Die Bibel rühmt auch die „Disziplin“ der Heuschrecken (Spr 30,27). Wegen ihrer Eigenschaft des Häutens, ist das Tier seit der Renaissancezeit Auferstehungssymbol (z. B. Dürer: „Madonna mit Heuschrecke“). Allgemein gelten Wanderheuschrecke als Symbol der Gefräßigkeit und Zerstörung, und werden meistens als Heimsuchung eines Gottes (der Götter) angesehen. Im alten China steht die Heuschrecke für reichen Kindersegen und für Glück und Wohlstand, dabei spielt die viermalige Häutung eine große Bedeutung. Die Häutungen werden für die Seele interpretiert, in Hinsicht der vier erstrebenswerten Ideale: ewige Jugend; Beherrschung von Begierde und Laster; Unsterblichkeit; das Fortleben nach dem Tod. Heuschreckenschwärme galten allerdings als Zeichen einer Störung der kosmischen Ordnung. Auch in Griechenland steht das Insekt für Unsterblichkeit, auf Grund der seiner Häutung.

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Der Hirsch:  In der Bibel ist es die Bezeichnung für den Geliebten (Hld 2,9) und Symbol für den Menschen, der Gott sucht: „Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, Gott, nach dir“ (Ps 42,2) = beliebtes Motiv altchristlicher Kunst. Als Schlangenbezwinger ist der Hirsch auch Symbol für Christus und die Taufe. Ein Hirsch, der ein Kreuz zwischen dem Geweih trägt, führte (nach einer Legende) die Heiligen Eustachius und Hubertus zum Glauben. Allgemein verbindet man mit dem Hirsch eine majestätische, kraftvolle Erscheinung und ist Symbol für Männlichkeit, Stärke und Führungskraft (Platzhirsch). Als aufmerksames und wachsames Tier kann es Materielles mit dem Geistigen verbinden. Da sich jährlich sein Geweih erneuert symbolisiert der Hirsch Erneuerung und Fruchtbarkeit (Manneskraft). Um Verstorbenen neues Leben zu sichern, wurden in der Steinzeit Hirschgeweihe in die Gräber gelegt. Nach einer Legende befreiten Hirsche die Insel Rhodos von der Plage giftiger Schlangen und sind seitdem Wahrzeichen dieser Insel. Im China steht der Hirsch im Zusammenhang mit hohem Ansehen und materialistischen Erfolg. Neben einer Gazelle soll ein Hirsch den Prediger Buddha begleitet haben und ihn spirituelle Erkenntnisse vermittelt haben. In der nordischen Mythologie der Germanen, Kelten und Wikinger spielt der Hirsch eine wesentliche Rolle als Namensgeber, Begleiter, Führer oder Helfer der Götter. In seiner prachtvollen Gestalt ist der Hirsch ein beliebtes Trophäentier, im Sinne von: ich hab als Jäger das Tier erlegt. In Verbindung mit der Hirschsymbolik wird die eigene Männlichkeit aufgewertet und läßt zugleich eine hohe sexueller Leidenschaftlichkeit anklingen.

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Der Hund: Im Buch Tobit ist neben dem Engel Raphael ein Hund treuer Begleiter des jungen Tobit auf seiner Reise (Tob 5,17). Der heilige Rochus (14. Jh.) soll, an der Pest erkrankt, täglich von einem Hund mit Brot versorgt worden sein. Abwertend mit Hunden verglichen werden im Judentum die Unbeschnittenen (Heiden). In der Ostkirche wird der heilige Christophorus meist mit Hundekopf dargestellt (eine Legende lässt ihn vom Stamm der „Hundeköpfigen“ abstammen). Als „Hunde des Herrn“ (lat. Domini canes) bezeichnen sich humorvoll die Dominikaner. Der Hund (bzw. Wolf) ist als ältestes Haustier der Menschen und Begleiter zahlreicher antiker Gottheiten. In den antiken Kulturen taucht der Hund in verschiedener Form auf, aber egal ob positiv oder negativ (Höllenhund), es ist ein treues, dienendes Tier scheinbar ohne eigenen Willen. Die indianischen Kulturen jedoch verehren den Hund (Kojote) als heilige Tiere. In der östlichen Mythologie wird der Hund wie Kuh, Esel, Schwein und Ziege zum unreinen Tier gestempelt oder verachtet. Dies gilt bis heute für den Islam. Nach der Christianisierung Europas, verwies man im Mittelalter besonders schwarze Hunde in den Bannkreis der Hexen und des Teufels. Redewendungen wie „Hundeleben“ oder „auf den Hund kommen“, bezeichnen elende Zustände; die Schimpfwörter „fauler Hund“ oder „feiger Hund“ spiegeln eine Verachtung wieder. Im Aberglauben galt der Hund als Geisterseher (spürte das Böse) und konnte den Tod wittern und wurde daher zum Orakeltier. Im Gegensatz zu seinem tieferen Rang in den romanischen Ländern, gewann er im neuzeitlichen Mittel- und Nordeuropa viel Sympathie. Man rühmt seine Treue und schätzt ihn als Wachhund und Jagdbegleiter. Es ist ein wehrhaftes Tier, das vor Gefahren warnen kann und seinen Herren selbstlos verteidigt.

Das Kalb: Im biblischen Zusammenhang ist ursprünglich ein Stier gemeint. In vielen Kulturen der Welt, so auch bei den vorderasiatischen Kulturen, steht das Rind in seiner verschiedenen Form (Kuh, Stier) für den Ursprung der Welt

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(Entstehung), dem Nähren der Götter, ist Muttergottheit und Gottheiten werden mit Stierköpfen dargestellt. Nach der Teilung des Reiches Israel, schuf der Norden zu Ehren Gottes die Heiligtümer von Dan und Bethel. Das vergoldete Stierbildnis sollte wegen seinem Glanz auf die Herrlichkeit Gottes verweisen, seine irdische und himmlische Bedeutung darstellen und symbolisiert für die Gläubigen Schutz und Segen. Der goldene Stier sollte gleichzeitig Ausdruck für Gottes helfende Präsenz für das Nordvolk sein und wurde Symbol des religiösen Staatskultes. Entgegen dessen, betrachteten jüdische Gelehrte (Süden), das geschaffene Heiligtum als unverzeihliche Sünde, weil nur der Tempel in Jerusalem als einziges Heiligtum der Gläubigen gelten kann. Mit dem Ausdruck Kalb, wird das Heiligtum von Bethel verspottetet und erniedrigt. Fortan steht der Begriff „Goldenes Kalb“ als Inbegriff des Götzendienstes und steht heute als Bild für extremen Materialismus. In mehreren Stellen der Bibel wird das „goldene Kalb“ erwähnt und bezieht sich auf die ursprüngliche Geschichte in Exodus 32. Diese Geschichte wurde wahrscheinlich erst im babylonischen Exil eingefügt und sollte die Gotteslästerung des ehemaligen Nordvolkes unterstreichen, weil der Tanz um das „Goldene Kalb“ schon nach dem Auszug aus Ägypten als schwere Sünde galt. Dem Nordvolk wurde somit eine absichtliche Sünde unterstellt. Das Kalb, ohne heiligen Bezug, wird an anderen Stellen der Bibel (Jer 46,21 / Jer 50,11 / Mal 3,20 / Ps 29,6 / Ps 68,31), für ausgelassene Freude im Glauben verwendet. Auch als Opfertier wird das Kalb erwähnt.

Das Kamel: Das Kamel wird sehr widersprüchlich symbolisiert, steht einerseits für Eigensinn, Zorn und Trägheit und andererseits für Demut, Mäßigkeit, Geduld und Klugheit. In den islamischen Kulturen wird es sehr verehrt,

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steht für Ausdauer, Belastbarkeit und Durchhaltevermögen. Als „Wüstenschiff“ lobt Augustinus (354-430 n. Ch.) das Tier, daß demütig Lasten trägt und wird im übertragenen Sinne für Christen gesehen, die Lasten zu tragen haben. Im NT trägt das Tier würdevoll die Drei Weisen aus dem Morgenland und taucht im Christus-Gleichnis auf: „Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, denn dass ein Reicher ins Reich Gottes komme." (Matt. 19, 23). Johannes der Täufer trägt ein Gewand aus „Kamelhaaren“ (Mt 3,4), äußert damit seine Bürdebereitschaft.

Die Katze: Die Katze steht für Eigenwilligkeit, Unberechenbarkeit, Triebhaftigkeit und Freiheit. Ihr lautloses sich Anschleichen verleiht der Katze etwas Unheimliches. In vielen Sagen, Märchen und Geschichten stehen Katzen

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in Verbindung mit Hexen, Zauberer und Dämonen. Die alten Ägypter heiligen die Katze, die Schlangen besiegt oder die Inkarnationsform des Sonnengottes ist. Als Nachtwesen ist sie heiliges Tier der Mondgöttin Bastet und fördert deren Kräfte. Sie bringt allerdings als Begleiter des Wüstengottes Seth Unheil und Tod, und sie zieht den Wagen der germanischen Göttin Frigga. Nach einer russischen Legende bewachen Hund und Katze das Paradies. Im Volksglauben steht die Katze für List und Lüsternheit, ist Tier Satans und sind Verkünder dämonischer Wesen über Zukunft und Schicksal. Die katholische Kirche ließ die Tiere deshalb lange Zeit verfolgen, wodurch in den mittelalterlichen Städten nicht nur einer Rattenplage herrschte, sondern sich entscheidend die Pest verbreiten konnte. Bis auf die schwarze Katzen wurde die Tiere rehabilitiert. Man sagt ihnen heute magische Kräfte nach, die denjenigen zugute kommt, die sie freundlich behandeln. Wer eine Katze ersäuft, ersäuft sein Glück. Ein Mann, der böse zu seiner Katze ist, bekommt eine schlechte Frau. Läuft eine Katze dem Brautpaar bis in die Kirche nach, so wird die Ehe glücklich. In der Bibel wird die Katze kaum erwähnt. Im christlichen Glauben ist sie ein Attribut der heiligen Gertrud von Nivelles (die deshalb auch gegen Mäuse- und Rattenplage angerufen wird).

Das Krokodil: In der ägyptischen Mythologie gehörte das Krokodil zur Unterwelt und gilt als Tier der mächtigen Gottheit Sobek und es galt als Ehre sich als Glaubender dem Krokodil im Nil zu Opfern (mehr im Sinne: geopfert

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
werden). Im alten Mexiko wird das Tier als Bild für die urzeitliche Erde benutzt und bei einigen indianischen Kulturen trägt das Krokodil die Welt auf seinem Rücken. Allgemein gilt das Krokodil als ein gefährliches Ur- und Untier, daß bösartig, getarnt, gnadenlos seine Opfer verspeist. Die Redewendung „Krokodilstränen“ meint Heuchelei, eine gespielte unehrliche Trauer oder Anteilnahme. Somit bedeutet Krokodil auch Heuchelei, Falschheit. In der Bibel symbolisiert es neben Leviathan und Drachen, das urzeitliche Chaos und sein Maul, wird seit dem Mittelalter als Höllenschlund angesehen. Das Krokodil steht für die bedrohliche Macht Ägyptens (Ez 29,3) und im Glauben ebenfalls für die Gefährlichkeit des Lasters, aber auch für gespielte Reue.

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
Das Lamm: Beliebtes Opfertier, Symbol für Christus, der von Johannes dem Täufer als „Lamm Gottes“ (Joh 1,29) bezeichnet wird. Das Lamm ist deshalb auch Kennzeichen für die Gläubigen, deren „guter Hirte“ Gott bzw. Christus ist. Ein Halsband (Pallium) aus Lammwolle, ist seit 1500 Jahren Würdezeichen des Papstes und der kath. Erzbischöfe (ursprünglich vom Kaiser verliehen?). Kleine vom Papst geweihte Wachslämmer, auch „Agnus Die“ genannt, waren Jahrhunderte lang beliebte Segenszeichen für Leib und Leben, Haus und Acker. Als „schwarze Schafe“ werden Außenseiter oder kriminelle Menschen bezeichnet. Das Lamm ist Attribut Johannes des Täufers und der heiligen Agnes. Allgemein steht Lamm wegen seines weißen Fells für Sanftmut, Unschuld und Reinheit, und besitzt starke christliche Bezüge, wie bei „lammfromm“ oder der Redewendung „wie ein Lamm zur Schlachtbank führen lassen“ (geduldig seinem Schicksal folgend/ ertragend). 

Ein Leviathan: Ist ein biblisches Geschöpf und bezeichnet ein mythisches Tier in der Bibel (Jes 27,1), einem Mittelding zwischen Schlange oder Drache und wird meistens als Meeresungeheuer dargestellt. Das Wesen gehört zu den gottesfeindlichen Mächten und ist für das urzeitliche Chaos verantwortlich (neben Drachen & Krokodile). Gott ist der Bezwinger des Leviathan (Jes 27,1; 51,9) und Ordner der Schöpfung.

Der Löwe: Der Löwe symbolisiert die majestätische Macht und ist ein beliebtes Wappentier. Er wird auf Grund der Mähne und der gelben Erscheinung als König der Tiere interpretiert. Als Doppellöwe unterstreicht der Löwe seine

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
absolute Herrschaft, wie z.B. über Leben und Tod, irdisches und himmlisches Reich u.a. Der Löwe steht für Lebenskraft, sexuelle Potenz, ist Sonne und Licht, mit kräftigen Herzen. Er ist selbst Sonnengott oder Begleiter der Götter, ist goldener König, dem Glanz umgibt und ist Wächter existentieller Schätze. In diesem Sinne leiten sich Redewendungen ab, wie „kämpfen wie ein Löwe“ (Optimum an Tapferkeit und Kraft). In der Astrologie steht das Symbol in Verbindung zur Sonne und Feuer und neben den Machtattributen, vereint der Löwe Kreativität, sinnliche Erfüllung (Geist) und Großzügigkeit. Neben den überwiegend positiven Eigenschaften taucht der Löwe in vielen Geschichten auch als gefährliche Bestie auf, er ist rücksichtslos und unbeherrscht, durchsetzt von Geltungssucht, Egomanie, selbstgerecht und selbstverliebt. In der Bibel ist der Löwe Symbol für (Königs-) Macht und es wird ebenso vor der Gefährlichkeit gewarnt, der auch schnell zum Wesen des Teufels (1 Petr 5,8) und Hölle werden kann („Rachen des Löwen“). Aber meistens wird in ihn die schützende Kraft Gottes (Hos 5,13) gesehen und Jesus wird „Löwe aus dem Stamme Juda“ (Offb 5,5) genannt. Der Löwe, der mit dem Schweif seine Spuren verwischt, ist Sinnbild für die geheimnisvolle Herkunft Jesu (Menschwerdung Gottes). Auch Auferstehungssymbol, weil man meinte, er könne mit offenen Augen schlafen und er könne seine totgeborenen Jungen durch An-Atmen am dritten Tag zum Leben erwecken. Der Löwe ist Symbol für den Evangelisten Markus und Attribut des heiligen Hieronymus, der mit einem Löwen zusammengelebt haben soll.

Der Marienkäfer:  In vielen europäischen Sprachen trägt er einen Namen, der sich auf Maria, die Mutter Jesu, bezieht. Der landwirtschaftliche Nützling gilt im Volksglauben als von Maria geschickter Himmelsbote und Glücksbringer.

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
Als Glückssymbol wird besonders der 7-Punkt-Käfer geschätzt. Landet ein Käfer auf einem jungen Mann, so steht ihm eine Hochzeit bevor und setzt sich der Käfer auf den Zeigefinger eines Mädchens, soll die Jungfer die Sekunden bis zu Abflug des Käfers zählen (solange dauert es bis zur Ehe, in Jahren). Es gibt 1500 Bezeichnungen für den Marienkäfer ⇒ z.B.: Mariechenkäfer (Berlin), Frauenkäfer, Ankenkäfer (Anken = Butter / Fruchtbarkeit), Himmelskäferlein, Läusfresser (Bezug zur nützlichen Ernährung), Maikäfer (nicht zu verwechseln mit dem richtigen Maikäfer), Glückskäferle, Motschekiebchen (sächsisch), Rotkalbl.

Die Maus: Mäuse erscheinen plötzlich, sind leise und nicht kontrollierbar und werden mit Schmutz und Verwesung in Verbindung gebracht. Da sich besonders Hausfrauen vor ihnen erschrecken, haben viele Frauen deswegen auch eine

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
Phobie und Ekel gegen die Tiere entwickelt. Wegen ihrer Winzigkeit und Schnelligkeit hat sich eine unbegründete Furcht entwickelt, sie könnten die Frauenbeine hochlaufen und in die Körperöffnungen hineinkriechen. Auch in der allgemeinen Sichtweise werden Mäuse als Symbol des Todes gesehen. Sie verbreiten die Pest und andere Krankheiten, sie fressen als Rachegeister die Kornspeicher leer und vernichten die Ernte. Die Maus wird mit dunklen, bedrohlichen und unheimlichen Mächten in Verbindung gebracht. Sie sind eine nagende Plage, stehen für böse Fantasien, Gedanken und Gefühle, sowie einer schamlosen Sexualität. Lediglich in der Antike und bei den Germanen gelten sie auch als Seelentiere, weil sie aus den Gräbern von Toten kommen. In der christlichen Interpretation sind sie Lebensmitteldiebe und stehen für Zerstörung, Irrlehren und dem Teufel, sowie bezeichnen eine maßlose Naschhaftigkeit.

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
Der Ochs: In der Bibel Sinnbild für die Arbeit der Apostel und der Vorsteher der Kirche (1 Kor 9,9ff; 1 Tim 5,17ff). Der geschlachtete Mastochse ist charakteristisch für ein großes Fest (Mt 22,4). Der Ochs an der Weihnachtskrippe wird als Vertreter des Judentums, der Esel als Vertreter des Heidentums gedeutet. Der Ochse ist Attribut des heilig Lukas, in dessen Evangelium der Opferaspekt im Leben Christi betont wird. Allgemein gilt der Ochse als friedfertig, geduldig, leidensfähig, kann sich abgekehrt passiv verhalten und ist von einer gutmütigen Stärke geprägt. Er wurde deswegen gern als Opfertier verwendet. Wegen seiner Abgekehrtheit von der Welt, wird das Tier auch als einfältig, schwerfällig und starrsinnig gesehen. Im gereizten Zustand, setzt der Ochse allerdings seine Kraft plump und unbeherrscht ein.

Der Pfau: Da sein Fleisch in der Antike als unverweslich galt, sehen Christen in ihm ein Symbol für die Auferstehung und den (unverweslichen) Auferstehungsleib, auch Sinnbild für die Gläubigen, die mit der Eucharistie ewiges Leben

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
empfangen. Sein klagender Schrei erinnert manche an die Reueklage der Sünder. In seinem Schwanz sah man das Abbild des Heiligenscheins, so wurde er zum Symbol der Heiligen. Da der Pfauenschwanz alle Farben enthält, ist er ebenfalls ein Ganzzeitsymbol. Allgemein steht das Tier wegen seines Imponiergehabes, für selbstgefällige Eitelkeit, Stolz, Hochmut, Selbstverliebtheit und den auskostenden Luxus.

Das Pferd:  Der wiederkommende Christus reitet in der Apokalypse auf einem „weißen Pferd“ (Offb 19,11). Der Schimmel ist auch Reittier des christlichen Kaisers und des Papstes, somit Symbol für die Kirche. Wegen seines

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
Springens ist das Pferd Symbol für die aufsteigende Seele, für Auferstehung und Himmelfahrt. Eine Legende besagt, Jesus habe das Pferd des heiligen Stephanus geheilt. Am Stephaintag (26.12) finden daher vielerorts Pferdesegnungen statt (seit über 1000 Jahren bezeugter Brauch; vorchristliche Wurzel). Das Pferd kann ebenso Symbol für den Stolz sein. Der Teufel erscheint in volkstümlichen Darstellungen gerne mit Pferdefuß. Allgemein symbolisiert das Pferd einen Ganzheitscharakter und polarisiert die Aspekte zwischen Leben & Tod; Sonne & Mond; männlich & weiblich; Triebnatur & Geist; Feuer & Wasser; Wildheit & Kontrolle; Freiheit & Unterordnung; dem Göttlichen & dem Teuflischen und anderes. Sie zogen den Mondwagen der griechischen Mondgöttin Selene und den Sonnengottheiten (wie Sol, Hellios, Apollon). Aber sie können auch den Dämonen dienen als Gespenster- oder Geisterpferd. Dämonen reiten in Alpträumen durch den Wahnsinn der Nacht oder als Boten des Teufels bringen sie Verführte zu Orten maßloser Unzucht (Sex). In der Regel ist das Pferd jedoch positiv besetzt und steht für vitaler, kraftvoller und wilder Lebensenergie, die sich teils elegant und teils ungezähmt (wild) ausdrückt.

Der Phönix: Die griechische Bezeichnung leitet sich ab von: phoinix = purpur, leuchtend, von himmlischem Glanz, dauerhaft. In dem mythischen Vogel der Griechen, Römern und der christlichen Kirchenvätern, glaubt

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
man, daß der alte Phönix regelmäßig (mindestens alle 500 Jahre) von Osten her kommen wird. Er wird sich ein Nest bauen und in dem er verbrennt, und wird nach 3 Tagen verjüngt aufsteigen und zurück gen Osten fliegen. Im Christentum ist er deshalb Symbol für Christus als Lichtbringer, der durch seinen Opfertod und die Auferstehung die Unsterblichkeit der menschlichen Seele verkündet. Seine zwei wohlriechenden Flügel versinnbildlichen das AT und NT. In der Alchemie ist er Symbol der Vervielfältigung, weil sich nach ihrer Ansicht aus der Asche mehrere Vögel erheben. Im Volksglauben heilt der Gesang des Vogels jede Krankheit und ist Symbol der unsterblichen Seele und steht für Erneuerung (läßt aus Altem Neues entstehen). In zahlreichen Mythen, Märchen und Geschichten taucht der Phönix als wundersames Wesen auf, bewirkt selbst Wunder oder leitet Wunder ein.

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
Der Rabe:  Raben, Krähen und insbesondere den Elstern (eine Art der Rabenvogel), sagt man eine diebische Veranlagung nach („Klauen wie die Raben“), gepaart mit hoher Intelligenz. Ein „weißer Rabe“ bezeichnet dagegen eine große Ausnahme, Seltenheit, wird als besonders weiser Vogel (Klugheit) angesehen. Man sagt den Raben nach, daß sie ihre Jungen aus dem Nest stoßen, wenn sie sie nicht mehr füttern wollen. Davon leitet sich das Bild von lieblosen, hartherzigen Bezugspersonen ab („Rabenmutter“, „Rabeneltern“). In der griechischen Mythologie sind sie die Boten des Sonnengottes Hellios und im germanischen Mythos fungieren sie als intelligente Boten. Allgemein werden Raben mehr mit Unheil und Tod in Verbindung gebracht, sie sind Begleiter von Totengötter, Zauberern und Hexen. Der Rabe hat Zugang zu anderen dunklen Welten (Jenseits, Unterwelt, Unterbewußtsein) und ist ein Überbringer von Botschaften. In der Bibel sendet Noah einen Rabe aus, um Land zu finden (1. Mos. 8, 7), der aber nicht zurückkehrt. In Jes. 34, 11 tritt der Rabe im Zusammenhang mit Zerstörung und Verwüstung auf: „Nachteulen und Raben werden dort wohnen“. Elias dagegen wird von Raben mit Nahrung versorgt (1. Kön. 17, 6). Bei den Kirchenvätern ist der Rabe Symbol für den Sünder, sein Schrei wird legendär als „cras, cras!“ (lat. für „Morgen, morgen!“ im Sinne von: „Nicht heute!“) und damit als Verlockung, die Verwirklichung eines guten Vorsatzes hinauszuschieben, verstanden. Jesus lehrt: „Seht auf die Raben: Sie säen nicht und ernten nicht, sie haben keinen Speicher und keine Scheune; denn Gott ernährt sie. Wieviel mehr seid ihr wert als die Vögel!“ (Lk 12,24). Als mythologisch weiser Vogel ist der Rabe Attribut von Heiligen (z.B. Benedikt v. N.).

Die Schildkröte:  Allgemein symbolisiert die Schildkröte Weisheit, Stärke, Ausdauer und ist tief verwurzelt mit dem Mythos der Mutter Erde. In dem Zusammenhang steht sie für Fruchtbarkeit, Altersweisheit, Stabilität, Güte,

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
Geduld und ein ewiges Leben. Besonders im asiatischen Raum wird deren Weisheit, Klugheit und Unsterblichkeit hervorgehoben. Bei den Mongolen und Indern trägt sie die Welt (Erde) auf ihren Rücken. In Thailand ist sie Glückssymbol und Beschützer vor Gefahren. In Europa wird ihre Fruchtbarkeit betont und die Indianer glauben, sie habe die Erde aus dem Urozean gezogen und besitzt heilende Fähigkeiten. Nach der jüdischen Auffassung ist sie ein Symbol der Unterwelt und Finsternis (ihr Gegenspieler ist der Hahn!), aber auch der Fruchtbarkeit (viele Eier), der Häuslichkeit (Panzerhaus), der Keuschheit (Panzerbekleidung?) und der Bedachtsamkeit und der Geduld.

Die Schlange:  In meisten Mythen ist die Schlange negativ besetzt (z.B.: Chimäre, Hydra, Medusa). Mit ihr assoziiert man böse Eigenschaften, die Schlange ist teuflisch, boshaft, doppelzüngig, falsch, giftig, hinterlistig, heimtückisch, tödlich, um- und verschlingend, verführerisch. Andererseits gibt es Mythen, die sie als kosmische Urenergie sehen, die ewig kreisend und strömend das Universum belebt. In der indischen Philosophie wird die hochsteigende Schlange als Basis für Wirbelsäule des Menschen gesehen, durch die der Mensch erst lebensfähig ist. In dem Zusammenhang wird die Schlange auch in vielen Kulturen als Wissenssymbol über Krankheiten, Heilung und der Gesundheit angesehen. Wegen ihrer Häutung steht sie für Unsterblichkeit, Erneuerung des Lebens, von Wandlung und Heilung. Der hebräische Mythos von der erhöhten Heilsschlange (Äskulapschlange) wurde zum Symbol der Heilkunst bei Medizinern und Apothekern, und findet sich wieder, in der Gleichsetzung des gekreuzigten Christus als Heilsbringer der Welt und seiner Widergeburt. Bereits im uralten Schöpfungsmythos der Bibel steht die Schlange zwar als Widersachers des Göttlichen, überführt aber den Menschen in eine Entwicklungsfähigkeit (Weiterentwicklung, Wissen), die der Mensch im Garten Eden nicht gehabt hätte. Somit fällt die Strafe Gottes für die Schlange gnädig aus. Obwohl die Schlange als Versuchung des Teufels gesehen wird, so lobt die Schrift ebenso seine Klugheit. Jesus mahnt: „Seid klug wie die Schlangen ...!" (Mt 10,16). Eine Schlange, die ihren Schwanz verschlingt (Uroborus), ist Symbol für die Ewigkeit (Schlangenring). Die „eherne Schlange“, die Moses an einer Stange befestigt (Num 21), ist ein Heilszeichen und wird im NT als Vorausbild des gekreuzigten Christus gedeutet (Joh 3,14). Der Bischofsstab byzantinischer und koptischer Bischöfe trägt an der Spitze zwei Schlangen (als Mahnung zur pastoralen Klugheit).

Der Schwan:  Der Schwan ist ein besonderes Seelentier und hat mit seiner Grazie schon immer die Menschen inspiriert. Seine Anmut symbolisiert das Licht, die Reinheit, der Reifung (Gefieder wird immer weißer) und

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
Vollendung. In vielen Mythen sind Schwäne die Begleittiere eines Gottes, z. B. des Apollon, Brahma oder als Verwandlungsform des Gottes Zeus (der sich so Leda naht). Der Schwan steht für die zeugende Kraft des Mannes und ist Bote von Ahnungen (Vorahnungen, z. B. vor dem nahenden Tod). Bei skandinavischen und slawischen Völkern herrscht mehr die weibliche Bedeutung vor, in Form von Geschichten mit einem schönen erlösenden Ende. Im christlichen Sinne wird die Jungfrau Maria mit der Reinheit des Schwans dargestellt und ist Symbol der Kartäuser und der Zisterzienser von Salem.

Das Schwein:  Allgemein galt das Schwein in den alten Kulturen als Sinnbild für Fruchtbarkeit, Glück und Wohlstand. Dagegen stehen allerdings auch negative Aspekte, wie Gefräßigkeit, Habgier, Wollust, Zorn, Unreinlichkeit und ungezügelte Leidenschaft. Das Schwein taucht in zahlreichen Mythen auf und wird wie kein anderes Tier zweifach innerhalb einer Religion betrachtet. Je nach Umstand und Standpunkt, umgibt ein Schwein eine göttliche Aura, kann aber ebenfalls

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
als verfluchtes Wesen dem Bösen dienen. Nur in der griechischen Mythologie ist das Schwein überwiegend positiv, es ist das Tier der Göttin Demeter und steht für Fruchtbarkeit und Ackerbau. Da aber das Schwein mit der Schnauze im Schlamm wühlt und sich im Dreck suhlt, wurde das Tier als schmutziges, verdorbenes Wesen angesehen. Als unreines Tier wurde dem Schwein alles Göttliche abgesprochen. Die Juden übernahmen die ablehnende Haltung gegenüber dem Tier und setzten sie konsequent um. Im Judentum und Islam wurde verboten Schweinefleisch zu essen und zählt noch immer zu den wichtigsten Speisevorschriften der Gläubigen. Gleichzeitig drückten Juden damit ihre Ablehnung zu den heidnischen Fruchtbarkeitskulten aus. Sie bezeichneten Nicht-israelische Völker als Schweine, wodurch sich der verachtende Begriff Sau für Andersgläubige durchsetzte. Schwein steht in der Bibel für kultische und moralische Unreinheit. Selbst Jesus warnte, keine „Perlen vor die Schweine zu werfen“ (Mt 7,6). Das sich nach der Schwemme gleich wieder suhlende Schwein, ist Bild für den rückfälligen Sünder (2 Petr 2,22). „Schweinisch“ wird zum Synonym für unkeusche Fleischeslust. Im Gegensatz zu den Juden, ist es den Christen erlaubt Schweinefleisch zu essen. Patron der Hausschweine ist der heilige Einsiedler Antonius („Sautoni“), weil der Mönch erfolgreich Schweinezucht betrieb. Für die Christen symbolisiert das Schwein allerdings Unkeuschheit, Maßlosigkeit, Niedrigkeit, Verrohung und Unwissenheit. Längst vergessen ist das Schwein als urzeitliches Symbol der Großen Mutter und als Zeichen der Erdfruchtbarkeit. Sowohl in Ägypten, Vorderasien und im alten Griechenland besaß das Tier diese Heiligkeit und gilt heute mehr als primitives Tier, wobei sich wenigstens das Symbol des Glücksschweins erhalten hat.

Der Skorpion:  Der Skorpion, „Herr der steinigen Orte“, ist ein Symbol des Unheimlichen, Bösen und Dämonischen. Er jagt nachts und steht wegen seines plötzlichen, giftigen Stichs in Verbindung zu Krisen, dem Unbewußten (Finsternis, Anderswelt, Geheimnis) und Umwandlung (Tod, Transzendenz). Die ägyptische Skorpion-Göttin Selket birgt in sich, neben ihrer zerstörerischen Seite, auch Schutz- Geist- und Erlösung. In vieler Hinsicht ähnelt der Skorpion symbolisch der Schlange,

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
wobei besonders das Hintergründige, Geheimnisvolle und Grenzenübertretende betont wird. Der Skorpion steht für Verbrechen, Krieg, Perversionen und Gewalt. Astrologisch ist der Skorpion ein Wasserelement und steht hier für Gründlichkeit und Tiefenforschung, aber auch für Zwanghaftigkeiten. In der christlichen Symbolik steht der Skorpion für heilsgefährdende Mächte, ist Symbol des Satans, für Todesdrohung, Ketzerei und ist Attribut der Erde (Darstellung des Erdteils Afrika im MA). Jesus verwendet diese Symbolik: „Seht, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die ganze Macht des Feindes zu überwinden. Nichts wird euch schaden können!“ (Lk 10,19)

De Spinne: Spinnen werden als geheimnisvoll, wie unheimlich, nützlich wie gefährlich interpretiert. In China ist die Spinne ein Glückssymbol und im europäischen Aberglauben verbinden sich mit dem Tier zahlreiche Wetterregeln,

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
aufgrund des Verhaltens von Spinnen. Ihr Spinnennetz bietet Schutz vor Ungeziefer und ist somit auch Symbol gegen allerlei Unheil und Dämonen. In Indien ist ihr Netz Symbol der kosmischen Ordnung und in Afrika gilt sie als Urgottheit, die Sonne, Mond und Sterne geschaffen hat, sowie das Leben. Mit ihrer instinktiven Intelligenz nutzt sie aber ihre Netze auch als Fanginstrument. Sie lauert in versteckten Ecken und tötet plötzlich, lautlos ihr Opfer mit ein giftigen Biss oder fesselt es lebendig (Kokon) in ihrer Speisekammer. Im diesem Zusammenhang und mit ihrer tödlichen Hinterlist und ihrer sadistischen Ader, projizierten besonders Hausfrauen ein Abscheu gegenüber der Spinne. Das Tier mit seinen tentakelartigen Beinen erzeugt Ekel und ist das Tier, das die meisten Phobien (krankhafte Angst) erzeugt. In christlicher Symbolik waren Spinnen mit Sünde und Verderbnis assoziiert und den fleißigen Bienen entgegengesetzt.

Der Stier:  Dem Stier umgibt das gewaltige Bild vom gewordenen Urlicht, eine Inkarnation göttlicher Geistes- und Lebenskraft. Der Stier versinnbildlicht überwältigende Kraft, Körpermasse und Majestät. Demzufolge gab es große Stierkulte (Kreta, minoische Kultur, Minotaurus) in den antiken Kulturen im Mittelmeerraum. In Indien ist der weiße Stier Nandi das Reittier Shivas und im allgemeinen Bezug zu Kuh, Büffel sind Rindtiere heilige Wesen. Traditionell steht ihr Glaube

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
tief verwurzelt mit der Großen Göttin Parvati (stierköpfig), so dass sich für Hindus der Verzehr von Rindfleisch strengstens verbietet. Parvati, ist die Gattin des großen Gottes Shiva, die sich gekränkt fühlte, als er sie wegen ihres dunklen Aussehens „Kali“ (= „die Schwarze“) nannte, worauf sie sich von ihrer Hautfarbe befreit und sich Gauri nannte. In vielen Kulturen steht das Rind (Kuh, Büffel, Stier) in Verbindung zu den Schöpfungsgöttern (meistens Muttergöttin). Aufgrund seiner kraftvollen Gestalt symbolisiert der Stier allgemein auch Reichtum (Besitz, Geld) und Macht (Herrscher). In der Astrologie steht das Tier für Beständigkeit, Ausdauer, Stabilität und Substanz anhäufend. Aufgrund dessen ist es ein Symboltier der Banken und steht für eine positive Entwicklung, wogegen der Bär einen negativen Trend verbildlicht. Psychologisch wird mit dem Stier ein starkes Selbstbewusstsein ausgedrückt, verbunden mit manifestierten Eigenarten und betonten Selbstwertgefühl. Aufgrund dessen kann sich der Stier materialistisch, konsumorientiert und überheblich Verhalten, ist wenig kompromißbereit und kann stark unter Trennungs- und Verlustängsten leiden, die zu einer Psychose führen können. In der Bibel ist der Stier ein wichtiges Opfertier im Tempel (AT) und Symbol der Stärke (Ps 92,11). Es steht für den Evangelisten Lukas und ist Attribut des heiligen Papstes Silvester (soll einen Stier zum Leben erweckt haben). Auf Grund eines Übersetzungsfehlers von Ex 43,30 wird Mose oft mit „Stierhörnern“ (Zeichen der Kraft) dargestellt (im Urtext sind "Strahlen" gemeint). In Anlehnung an den Stierkult der alten Kulturen, ehrte und betete das Nordvolk Israel Gott über einem Goldenen Stier an (siehe „ Kalb“).

Der Storch:  Nach altem Volksglauben ist der Storch ein Glücksbringer, auf dem Hause, auf dem er nistet. Der Storch gilt als Vorbild der Wachsamkeit (lässt das Nest nie unbewacht) und seine Elternliebe. Er ist der Frühlingsbote

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
und steht für die erwachende Natur. Im norddeutschen und arabischen Raum glaubt man, daß der Storch ein verwandelter Mensch sei. Diese Ansicht spiegelt sich besonders in Märchen wieder. Das ein Storch die Kinder bringen soll, geht wahrscheinlich auf einen skandinavischen Mythos zurück. Nach dieser Ansicht beißt der Storch eine Frau ins Bein, die daraufhin das Bett hüten muß und in dieser Zeit holt der Storch das Baby. Der Storch ist deshalb das kinderbringende Tier, weil es wegen seiner Kinderfürsorge verehrt wird und ihr Jagdrevier Teiche und Sümpfe sind. Einerseits sollen dort die Seelen, der ungeborenen Kinder leben und zum anderen leben dort die schamlosen, sexgierigen Frösche, denen Kinder egal sind (siehe „Frosch“). In der christlichen Symbolik ist er als Schlangenfresser ein Widersacher der Teufels. In der hebräischen Bibel heißt der Storch (weiblich) „chasidah“ (= die Fromme, Liebreiche). Wegen der Zweifarbigkeit seines Gefieders, galt er als Symbol für die „zwei Naturen“ Christi (Gott & Mensch). Sein regelmäßiges Wiederkehren im Frühling ist ein Sinnbild für die Auferstehung Christi (Himmelfahrt & Wiederkunft).

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
Die Taube: Die Taube taucht in der Bibel an zentralen Stellen auf. „Schwebt sie als Geist Gottes über den Wassern“ (Schöpfung: 1. Mose 1, 2) und befindet sich deswegen über mancher Kanzel, um den Prediger mit dem Schöpfergeist zu inspirieren. In der Sintflutgeschichte, bringt sie Noah ein frisches Ölblatt in ihrem Schnabel (Gen 8,11), als Zeichen des Friedens Gottes und Ende der Sintflut. Im Hohelied (2,14) bezeichnet die Taube eine geliebte Frau. Im NT ist sie Symbol des Heiligen Geistes (Mt 3,16), aber auch für die Seele (Seelenvogel) und Maria, die Mutter Jesu. Jesus zitiert die Tauben als Vorbilder für Arglosigkeit (Mt 10,16). Bei der Verkündigung des Erzengels Gabriel an Maria (Luk. 1, 26 ff.) symbolisiert die Taube, die Präsenz des Heiligen Geistes und ebenso bei der Taufe Jesu. „Ich sah den Geist als Taube vom Himmel herabschweben und auf ihm verweilen“, sagte der Täufer über Jesus (Joh. 1, 32). In Israel war die Taube das Opfertier des Volkes. So opferten die Eltern Jesu bei der Beschneidung ihres Erstgeborenen im Tempel ein Taubenpaar (Luk. 2, 22-24). In anderen Kulturen stand die Taube im Zusammenhang mit Liebesgöttinnen sowohl Ischtar (Babylon), als auch Aphrodite (Griechen) und Venus (Römer). Ihr Gurren wird als Liebesbrunst gedeutet im Sinne herzlicher und partnerbezogener Gefühle (Sinnlichkeit). Die Taube symbolisiert somit Sanftmut, Zärtlichkeit, Friedfertigkeit, Treue und Poesie. Im Orient wurde sie seit alters her als zuverlässige Brief-Taube verwendet. Und als "Weiße Friedenstaube" wurde sie zum Symbol der sozialistischen Ideologie.

Der Wal:  Der Wal ist oft Symbol des alles verschlingenden Teufels. Der „große Fisch“, der laut biblischer Erzählung (Buch Jona) den Propheten Jona verschlungen und wieder an Land gespuckt hat. Er wird im NT als Symbol für die Auferstehung Christi (Mt 12,40) gedeutet. Das Untertauchen und neu (reingewaschene) Auferstehen, wurde als symbolische Praxis der Taufe übernommen. Der Wal ist Symbol für Tod und Wiedergeburt, Reinigung und Erneuerung und spielt in dieser

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
Zweiheit eine wichtige Rolle in allen Religionen und Mythen. Bei den Kelten wird der Aspekt der Wiedergeburt betont und alle möglichen Reifeprozesse. In der griechischen Mythologie kämpft Perseus gegen einen Wal, der in diesem Fall ein Untier ist und im Urtext, das Tier nicht deutlich wird (könnte Meeresungeheuer oder gar Drachen sein). Ebenfalls bei der biblischen Geschichte um Jonas, wird in ursprünglichen Texten das Tier nicht deutlich. Anstatt eines Wales ist eher ein Leviathan gemeint. In der Psychologie steht Wal für die Wechselwirkung von Resignation und Hoffnung, symbolisiert ein Hin- und Hergerissensein (Schizophrenie). Bei den Insulanern (Polynesier, Maori) steht der Wal im Zusammenhang mit der Erschaffung und Bewahrung der Welt. Mensch und Wal werden dabei als Symbiose der Natur betrachtet. Im Hinduismus verwandelt sich Gott Vishnu in einen Wal und holt aus der Tiefe des Meeres die Heiligen Bücher über das Wissen über die Welt (Entstehung). 

Das Wiesel:  In der Antike ein beliebtes Haustier, gerühmt für seinen mutigen Kampf gegen Schlangen, Ratten, Basilisken; es soll heilkundig sein und seine toten Jungen wiederbeleben können. Weil das Wiesel angeblich lieber

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
stirbt, als sich schmutzig zu machen, ist es ein Symbol für Reinheit und Keuschheit. In diesem Sinne ist es auch ein Symbol für Christus und seinen Gläubigen.

Der Wolf: Kein anderes Tier wurde so sehr zum Symbol des Schreckens, des Bösen, zum Hexen- und Gespenstertier, Todesdämon und Endzeittier (Edda) zum Höllenhund und Tier der Unterwelt. Im Hinduismus ist er ein Begleiter schrecklicher Gottheiten, in der antiken Mythologie ist er aber Göttertier (Osiris, Apoll, Ares, Mars, Artemis, Athene), und in China und der Mongolei kannte man ihn als himmlischen Wolf, den Wächter des Himmelspalastes. In zahlreich

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
e Geschichten, Märchen und Legenden taucht der Wolf auf. Er nährt Romulus und Remus, die Begründer Roms und wird bei den Indianern als Bruder angesehen. Der Wolf wird aber in der Regel als böses Wesen dargestellt, besonders Werwolf-Geschichten. Erst in jüngster Zeit bemühen sich Autoren das reale scheue Tier darzustellen („Der mit dem Wolf tanzt“) und machen deutlich, wann der Wolf gefährlich werden kann. Der Wolf ist ein Nachttier und lebt gewöhnlich in einem Rudel und besonders ein hungriger Wolf (im Winter) durchbricht seine natürlichen Hemmungen. Im Christentum wurde der Wolf zum Symbol der Bedrohung und Wollust und wird deshalb mit dem Teufel gleichgesetzt. Jesus sagt seinen Jüngern: „Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben!“ (Lk10,16 = Assoziation zu Rom). Falsche Propheten sind „Wölfe in Schafspelzen“ (Mt 7,15). Der heilige Franziskus soll den gefährlichen Wolf von Gubbio überzeugt haben, fortan friedlich zu leben.

Der Wurm:  „Motte und Wurm“ zerstören (so die Bibel) die irdischen Schätze (Mt 6,19). Da auch der Mensch im Grab von „Würmern gefressen“ wird, steht der Wurm für Vergänglichkeit, Tod und zusammen mit dem Feuer, auch

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
für die Hölle (Mk 9,48). Er ist auch Zeichen der Niedrigkeit (Ps 22,7). Als „Gewissenswurm“ ist er bildlicher Ausdruck für das anklagende Gewissen. Wurm, Schlange (griechisch drakon) und Drache (Lindwurm!) sind in Sage und Legende bedeutungsähnlich und oft austauschbar.

Welches Tier steht für welche Eigenschaft
Der Ziegenbock:  Nach Mt 25,32 trennt der Weltenrichter die Gerechten von den Ungerechten, wie der Hirte die Schafe von den (Ziegen-)Böcken. Der Ziegenbock gilt in der späteren Tradition als Sinnbild für den Sünder, für Unkeuschheit und für den Teufel. In der christlichen Kunst ist er auch Symbol für das Judentum (wegen der Tieropfer!) und ist zentrales Opfertier im Jom Kippur Fest in der Funktion als „Sündenbock“ (Lev 16,5ff). Demnach können die Gläubigen symbolisch ihre Sünden auf das Tier laden und sich mit Gott versöhnen. Das gehörnte Symboltier repräsentiert allgemein die Männlichkeit, mit überschäumender Lebenskraft, schöpferischer Energie und aggressiver Überlegenheit. Er ist hellenischen Gottheiten heilig, wie etwa Pan, Hermes, Aphrodite oder Dionysos. In Indien ist er das Reittier des Feuergottes Agni, der für Zeugungs- und Schöpferkraft bekannt ist. In Ägypten symbolisiert es den Sexualkult und die Fruchtbarkeit und der griechische Gott Pan ist halb Mensch halb Ziegenbock. Dem hellenistische Wald- und Weidegott der Hirten und Bauern sagt man eine hohe Lüsternheit nach, der obszönen Sexualpraktiken nicht abgeneigt war. Wahrscheinlich um das Fruchtbarkeitsimage zu zerstören, prägte die katholische Kirche das Bild vom triebhaften Dämon und wurde zum Tier des Teufels, auf denen die Hexen ritten.

Diese Auswahl von Tiersymbolen soll die Vielfältigkeit und Widersprüchlichkeit in der Bedeutung von Tiersymbolen deutlich machen. In den genannten Quellen in der Inhaltsübersicht finden Sie weitere Tiere und zu den genannten Tieren noch ausführlichere Betrachtungen !!!