Welche pickel darf man nicht ausdrücken

Welche pickel darf man nicht ausdrücken
Welche pickel darf man nicht ausdrücken

Eigentlich soll man Pickel ja nicht ausdrücken. Wenn's aber doch mal sein muss, dann bitte in diesen sechs Schritten.

Und gerade deshalb ist die Versuchung groß, daran herumzudrücken. Experten raten allerdings davon ab - schließlich kann es sogar gefährlich sein, an bestimmten Stellen des Gesichts an einem Pickel herumzudrücken (wir erinnern: an dieser Stelle solltet ihr Pickel niemals selbst ausdrücken). Außerdem gelangen durch das Ausdrücken auf der Haut sitzende Bakterien noch leichter in die offenen Wunden. Meist verbleibt ohnehin ein Talgrest in dem Talgdrüsenhaarfollikel und der Pickel fängt gleich wieder an zu sprießen. Dabei können sich natürlich auch Narben bilden. 

Manchmal muss es einfach sein – so drückt ihr einen Pickel gefahrlos aus

Bei aller Vorsicht: wer geht schon gern mit einer weißen Eiterhaube im Gesicht zum Date? Oder hat die Zeit, für jeden Pickel einen Termin bei der Kosmetikerin oder dem Dermatologen zu machen? Wer selbst Hand anlegen möchte, sollte auf ein paar Dinge achten. Wir zeigen, mit welchen sechs Schritten man einem Pickel schonend und effektiv zu Leibe rückt. Wichtig ist auch: Nach zwei oder drei erfolglosen Versuchen bitte aufgeben. Denn sonst steigt das Risiko der Verletzung und der Narbenbildung! Wer dauerhaft an Spätakne leidet, sollte sich beim Dermatologen beraten lassen.

Pickel ausdrücken – 6 Schritte

  1. Das erleichtert die Arbeit: Einen Waschlappen mit sehr warmem Wasser auf die betroffene Hautstelle legen. Das öffnet die Poren und der Pickel lässt sich leichter ausdrücken.
  2. Bevor man wild drauflos drückt, sollte man sich den Pickel ganz genau anschauen. Ist er verkapselt und liegt tief unter der Haut, darf man ihn auf gar keinen Fall anfassen. Dadurch würde er sich nur noch mehr entzünden. Ein "normaler" Pickel braucht ein bis zwei Tage, bis er an die Oberfläche tritt. Erst wenn das Weiße sichtbar wird, darf man drücken.
  3. Kleiner Beautytool-Tipp für hygienisches und schonenderes Ausdrücken: Ein Komedonenquetscher ist besser als die Finger. So kann kein Nagel die Haut verletzen und es können keine Bakterien in die Wunde gelangen.Der Komedonenquetscher ist ein kleines, etwa 10 cm langes Metallstück, mit dem es möglich ist, einen Mitesser vorsichtig auszupressen. An jedem Ende ist so etwas wie eine Öse, genau dazwischen positioniert man den Pickel. Vor der Anwendung unbedingt desinfizieren!
  4. Einen Pickel mit den bloßen Fingern ausdrücken? Absolutes No-Go! Erstens können so Bakterien in die Wunde gelangen, zweitens verletzt man mit spitzen Fingernägeln schnell die umliegende Haut. Wenn ihr keinen Komedonenquetscher besitzt, solltet ihr Folgendes tun: Um jeden Zeigefinger ein Taschen- oder Kosmetiktuchwickeln und sich dem Pickel vorsichtig nähern.
  5. Am besten positioniert man einen Finger in der 3-Uhr-, den anderen in der 9-Uhr-Stellung. Man sollte den Pickel nicht nur oberflächlich ausdrücken, sondern unter die Infektion gelangen. Daher die Finger nicht zu nah am Pickel ansetzen. Wenn der Pickel wirklich reif zum Ausdrücken ist, wird er bei leichtem Druck nachgeben. Falls nicht: aufhören! Sonst verschlimmert sich die Entzündung noch mehr! Falls der Pickel Eiter abgibt, sollte man ihn danach noch aus einer anderen Position heraus drücken, z.B. einen Finger auf 2 Uhr, den anderen auf 7 Uhr. Auf diese Weise geht man sicher, dass kein Eiter unter der Haut bleibt.
  6. Nach dem Ausdrücken behandelt man die Stelle am besten mit einem Anti-Pickel-Produkt. Die enthaltenen Inhaltsstoffe helfen bei der Ausheilung des Pickels und verhindern eine Neuinfektion. Da die Haut beim Ausdrücken aufbricht, bleibt meistens eine kleine Kruste zurück. Selbst wenn diese weg ist, bleibt oft ein Pickelmal zurück. Wenn der Pickel ganz ausgeheilt ist, helfen Brightening-Cremes oder Peelings mit Fruchtsäuren, die dunklen Stellen aufzuhellen.

Darf ich mal? Pickel ausdrücken verschafft offenbar Befriedigung

Pickel auszudrücken übt offenbar eine große Faszination auf uns alle aus. Wie sonst ist der übergroße Viralerfolg von Dr Pimple Popper zu erklären? Dr Pimple Popper ist eine Dermatologin aus Upland, im US-Bundesstaat Kalifornien namens Dr. Sandra Lee. Vor etwa einem Jahr begann die Ärztin auf einem YouTube-Kanal Videos von Pickel-Behandlungen zu veröffentlichen – mit sagenhaftem Erfolg. Die Ärztin geht an die Ekel-Grenze und dokumentiert eisenhart das Ausdrücken schlimmster Vereiterungen. Die Videos sind wirklich nur was für SEHR starke Nerven.

Videotipp: Adieu Pickel: Tipps für eine reine Haut

Die gute Nachricht bei Acne vulgaris dass sie sich irgendwann von selbst erledigt, meist nach dem 30. Lebensjahr. Denn dann ist die hormonelle Umstellung in der Regel abgeschlossen. Allerdings möchten Betroffene das Pickelproblem lieber gestern als heute lösen.

Die meisten versuchen es erst einmal alleine: Pickel mit den Fingernägeln ausdrücken, Gesichtswasser darüber geben und dann mit dicker abtönender Schminke überdecken. Leider hilft diese Art Behandlung nicht, da sich die Pickel durch die fettreiche Schminke sogar noch eher vermehren, denn die Poren verstopfen schneller.

Die Therapie bei Akne erfolgt je nach Alter, Auftreten, Ursache und Schwere. Natürlich können auch Stoffwechselerkrankungen oder bestimmte Medikamente bei Patienten jeden Alters zu Akne führen. Auch Sonneneinstrahlung („Mallorca-Akne“) kann in Verbindung mit Sonnenschutzcreme, vermutlich durch das Zusammenspiel von Chlorwasser, Zusatzstoffen in Sonnencremes und Schweiß auf der Haut, Akne auslösen.

Zur Aknetherapie bieten sich verschiedene Medikamente an. In der Regel kommen zunächst antibiotische Salben und Cremes zum Einsatz. Die Bakterien auf der Haut werden hierdurch abgetötet. Die langfristige Wirkung ist als gut anzusehen. In schweren Fällen werden Antibiotika auch oral als Tabletten verordnet.

Wer trotz einer begonnenen medizinischen Aknetherapie am Anfang noch Pickel und Mitesser sieht und keine Kosmetikerin zur Stelle hat, sollte beim Pickel ausdrücken vorsichtig sein. Am besten sollte man es ganz sein lassen oder höchstens mit gewaschenen Händen und nur unter Zuhilfenahme von sauberen Papiertüchern versuchen, „reife“ Pickel auszudrücken.

Ist dies nicht auf Anhieb möglich, ist es besser, sie „stehen“ zu lassen. Denn die Gefahr, dass man durch das Quetschen doch noch die auf der Haut liegenden Bakterien in die Porenöffnungen hineindrückt, ist groß. Und dann macht man den Schaden nur noch größer.