Im Corona-Jahr 2020 hat sich gezeigt, welche Schweizer Banken von den Marktschwankungen profitieren konnten – und welche nicht. Dies hatte direkte Auswirkungen auf die Gehälter, wie eine Auswertung von finews.ch zeigt. Show
Das von der Corona-Pandemie und starken Börsenschwankungen gekennzeichnete Jahr 2020 haben die Schweizer Banken alle gut gemeistert. Doch der Blick auf die einzelnen Resultate zeigt: Manche konnten die sich bietenden Chance im Handel und im Private Banking besser nutzen. Das waren beispielsweise die UBS, die Zürcher Kantonalbank (ZKB) und Julius Bär. Demgegenüber standen schlechtere Ergebnisse bei der Credit Suisse (CS) und bei Vontobel. Das zeigt sich zumindest auch in Ansätzen in den Gehältern der Bankerinnen und Banker. Die einsame Spitzenreiterin Gemäss der alljährlichen Auswertung von finews.ch anhand der Personalkosten sank der durchschnittliche Jahreslohn pro Vollzeitstelle bei der CS und bei Vontobel recht deutlich; nämlich um knapp 7'000 Franken bei der CS und um knapp 4'000 Franken bei Vontobel. Bei der UBS führten die höheren Boni zu einem klaren Anstieg des Durchschnittslohns um 6'300 Franken. Bei der ZKB waren es gar 18'000 Franken. Am «Ranking» der Bank mit den höchsten Durchschnittslöhnen hat sich allerdings auch 2020 nichts geändert: Die Bank Vontobel ist mit 317'618 Franken die einsame Spitzenreiterin, gefolgt von der UBS mit 240'723 Franken und praktisch gleich auf Julius Bär mit 240'539 Franken. Deutliche Veränderungen inner Jahresfrist (Zum Vergrössern, Tabelle einfach anklicken) Dahinter haben die CS und ZKB die Plätze getauscht: Die Staatsbank bezahlt inzwischen einen Durchschnittslohn von 217'375 Franken. Bei der CS sind es noch 202'789 Franken, womit sich bei der zweitgrössten Schweizer Bank eine seit Jahren anhaltende Tendenz zu tieferen Löhnen 2020 weiter akzentuiert hat. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 hatte ein CS-Mitarbeitender im Schnitt noch einen Jahreslohn von knapp 240'000 Franken erhalten. Premiere bei der ZKB Der gegenteilige Trend offenbart sich bei der ZKB. Bei der Staatsbank stiegen die Lohnkosten pro Mitarbeitenden von Jahr zu Jahr an: 2015 erhielten Bankerinnen und Banker noch durchschnittlich 183'000 Franken – inzwischen sind es 34'000 Franken mehr. Die ZKB erklärte anlässlich ihrer diesjährigen Medienkonferenz denn auch, dass der Anstieg der Personalkosten auf die Vergütung höherer Boni zurückzuführen sei. Der höhere Personalaufwand 2020 ist massgeblich durch das bereits im Vorjahr beschlossene Jubiläumsgeld in Höhe von 46 Millionen Franken geprägt, wie eine Sprecherin der ZKB präzisierte. Es handelte sich hierbei um einen Einmaleffekt. Die Zürcher Kantonalbank feierte im Jahr 2020 ihr 150-jähriges Bestehen. Im Rahmen ihres Jubiläums berücksichtigte sie auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zahlte ihnen ein einmaliges Jubiläumsgeld aus. Die Höhe des Betrags belief sich nach Dienstjahren und Arbeitspensum und war unabhängig von Rang und Funktion. Gleichzeitig führte der anhaltende Trend zu einer stärkeren Diversifizeriung der Erträge bei der ZKB zu einer Premiere: Erstmals waren die Erträge – dem hohen Neugeldzufluss und dem Handelsboom sei Dank – aus der Vermögensverwaltung und dem Investmentbanking höher als diejenigen aus dem klassischen Zinsdifferenzgeschäft. Auch dies spiegelt sich in den deutlich höheren Durchschnittslöhnen der ZKB. Philipp Rickenbachers Handschrift Bei der Privatbank Julius Bär zeigte sich 2020 ein neuer Trend: Sowohl die Anzahl der Mitarbeitenden sank wie auch der Durchschnittslohn. Beide Entwicklungen tragen die Handschrift von CEO Philipp Rickenbacher. Er ist daran, ein neues Bonussystem für seine Private Banker einzuführen. Dieses soll sich stärker am erzielten Umsatz pro Kunde orientieren und weniger am Wachstum der Kundengelder. Bei Julius Bär weht seit geraumer Zeit generell ein steiferer Wind; ein Sparprogramm wird im laufenden Jahr rund 280 Jobs kosten. Und bereits 2020 verabschiedete sich Julius Bär von mehr als 90 Kundenberaterinnen und -beratern. Entsprechend sanken die Personalausgaben wie auch die Durchschnittsentlöhnung.
Kann sich der Schweizer Finanzplatz als weltweit führendes Zentrum für nachhaltige Finanzanlagen etablieren?
Beste Aussichten Aktualisiert: 02.03.20 - 11:01 © picture alliance/Arne Dedert/dpa Jeder weiß, dass man in der Finanzbranche gut verdienen kann. Doch welches Unternehmen zahlt das höchste Gehalt? Eine Auswertung von Glassdoor gibt Antwort.
Hamburg, 27. Februar 2020 – Die Finanzbranche zieht noch immer viele Jobsuchende an. Nicht zuletzt, weil sie sich dort gute Verdienstmöglichkeiten erhoffen. Wer aber zahlt am meisten? Dieser Frage ist Glassdoor, eine der weltweit größten Job- und Recruiting-Plattformen, nachgegangen und hat aktuelle Gehaltsinformationen von Berufstätigen im Zeitraum zwischen dem 1. August bis zum 31. Juli 2019 ausgewertet. Dabei ist eine Rangliste der zehn Finanzunternehmen in Deutschland entstanden, die ihren Mitarbeitenden hierzulande die höchsten Bruttogrundgehälter zahlen. Entscheidend für die Reihenfolge ist der Median aller Gehaltsangaben zum jeweiligen Unternehmen auf Glasssdoor. Das sind die Top-10-Finanzunternehmen in Sachen Grundvergütung
Deutsche Bank ist das Finanzunternehmen mit den besten VerdienstmöglichkeitenAuf den ersten beiden Plätzen landen zwei Platzhirsche der Branche: Die Deutsche Bank zahlt nach der Analyse mit 68.544 Euro (Median) die höchsten Grundgehälter. Knapp gefolgt von der Commerzbank, die mit 66.625 Euro ein vergleichbares Lohnniveau bietet. Den dritten Platz sichert sich der Zahlungsdienstleister Wirecard mit Sitz in München, der seinen Mitarbeitenden ein Grundgehalt von 63.903 Euro zahlt. Mit dem Versicherungskonzern Allianz folgt ein weiteres DAX-Unternehmen auf dem vierten Platz mit einem Basissalär von 57.263 Euro. Das Wirtschaftsprüfungsunternehmen Deloitte bietet mit 54.394 Euro das höchste Gehaltsniveau der so genannten "Big Four" (Deloitte, EY, KPMG, PwC), die allesamt in der Rangliste vertreten sind. Bemerkenswert: Die erst 2013 gegründete mobile Direkt-Bank N26 stößt mit ihrer Vergütung in die Phalanx der etablierten Global Player der Finanzbranche vor. Alle vertretenen Unternehmen bis auf die Sparkasse auf dem zehnten Platz zahlen mehr als die meisten anderen Arbeitgeber in Deutschland am Monatsende ihren Angestellten überweisen. Das durchschnittliche Bruttogrundgehalt* vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer in Deutschland 2018 lag bei 46.560 Euro. Lesen Sie auch: Unfaire Gehälter haben diese drastische Folge - und das können Sie dagegen tun. FinTechs, Banken und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften locken mit Top-GehälternBesonders Banken locken offenbar weiterhin mit großzügiger Vergütung. So zählen gleich vier der Top-10-Unternehmen zum Bankensektor. Mit Deutsche Bank und Commerzbank stehen ausgerechnet die beiden Finanzinstitute an der Spitze, die im letzten Jahr Sondierungsgespräche über eine Fusion geführt haben. Zumindest das Gehaltsniveau hätte schon mal gepasst. Das große Lohngefälle zwischen Deutsche Bank auf dem ersten Platz und der Sparkasse am Ende der Rangliste, das immerhin fast 30.000 Euro beträgt, geht zum Teil sicherlich auf unterschiedliche Geschäftsausrichtung zurück. Während die Banken aus der Finanzmetropole Frankfurt stärker auf Unternehmenskunden und Investment-Banking ausgerichtet sind, agieren die Sparkassen traditionell eher im Endkunden- und Filialgeschäft mit geringeren Profitmargen. Gleichzeitig schneiden Unternehmen an der Schnittstelle von Tech- und Finanzwirtschaft (FinTechs) wie Wirecard und N26 gut ab. Eine mögliche Erklärung: Wer wie Wirecard und N26 begehrte Tech-Talente anziehen möchte, muss sie auch mit guten Verdienstmöglichkeiten locken. Gerade in der Finanzwirtschaft ist die Grundvergütung häufig nur die "halbe Miete". Durch Bonuszahlungen fällt die Gesamtvergütung häufig noch höher aus. Ein Beispiel nach Gehaltsangaben auf Glassdoor: Eine Führungskraft mit dem Titel "Direktor/in" verdient bei Deutsche Bank im Schnitt ein Jahresgrundgehalt von rund 130.000 Euro. Die durchschnittliche Bonuszahlung auf dieser Position beläuft sich auf rund 35.000 Euro und würde das Gesamteinkommen noch einmal um 27 Prozent in die Höhe schrauben. Zum Vergleich: Ein/e "Direktor/in" bei der Commerzbank verdient im Schnitt rund 120.000 Euro und rund 28.000 Euro (23 Prozent) an Bonuszahlungen. Selbst Angestellte, die nicht im Finanzbereich arbeiten, profitieren von Boni-Regelungen. So kann ein/e Software-Entwickler/in bei Wirecard das Jahreseinkommen von rund 64.000 Euro bei Zielerreichung um circa 8 Prozent aufbessern. Auch interessant: In diesen Berufen winkt Fachkräften das höchste Gehalt. Video: Bewerbungsgespräch - Wichtige Tipps für die GehaltsverhandlungWollen Sie über aktuelle Karriere-News auf dem Laufenden bleiben? Dann folgen Sie unserer Branchenseite auf dem Karriereportal Xing. Gehalt: Die zehn bestbezahlten Ausbildungen in Deutschland© Lino Mirgeler / dpa © Peter Steffen / dpa © Jan Woitas / dpa © Stefan Sauer / dpa © pixabay / 422737 © Oliver Berg / dpa © Matthias Balk / dpa © pixabay / Free-Photos © Philipp Schulze / dpa © Ingo Wagner / dpa *merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Zentral-Redaktionsnetzwerks. |