Was passiert wenn man nicht gemeldet ist

Für Wohnsitzangelegenheiten ist das Einwohnermeldeamt zuständig. In manchen Orten nennt sich die Behörde auch Bürgerbüro oder Bezirksamt. Welches Amt nach dem Umzug für Sie zuständig ist, verrät Ihnen der Behördenfinder.

Wohnsitz ummelden: Mit welchen Kosten muss ich rechnen?

Die Ummeldung des Wohnsitzes ist meistens kostenfrei, wenn Sie sie innerhalb der vorgegebenen Frist erledigen – mehr dazu unten.

Manche Ämter erheben allerdings eine Bearbeitungsgebühr. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten Sie etwa 20 Euro Bargeld dabeihaben – oder Sie informieren sich einfach vorher bei der zuständigen Behörde. Die meisten Ämter stellen die wichtigsten Informationen zur An-, Ab- und Ummeldung auf ihrer Internetseite zur Verfügung. Sie können also ganz bequem online nachlesen, welche Gebühren für das Ummelden des Wohnsitzes fällig werden.

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Fristen: Ab wann muss ich den Wohnsitz ummelden?

Im Regelfall haben Sie 1 - 2 Wochen Zeit, um sich nach dem Umzug auf den Weg zum Bürgeramt zu machen. Die genauen Ummeldefristen sind von Gemeinde zu Gemeinde verschieden.

Sie haben den vorgegebenen Zeitraum für das Ummelden Ihres Wohnsitzes versäumt? Dann müssen Sie unter Umständen ein Bußgeld zahlen. Denn: Sie sind gesetzlich dazu verpflichtet, sich an ihrem Wohnort anzumelden – jedenfalls, wenn Sie dort länger als 6 Monate wohnen werden. So ist es im Bundesmeldegesetz (BMG) verankert.

Sich rechtzeitig anzumelden, ist aber noch aus anderen Gründen sinnvoll: Sonst verzögert sich auch vieles andere, das Sie nach dem Umzug noch erledigen müssen. Erst wenn Sie am neuen Wohnsitz angemeldet sind, können Sie viele weitere Behördengänge angehen – z. B. das Auto ummelden.

Keine Zeit für den Gang zum Einwohnermeldeamt?

Die erste Zeit nach dem Umzug ist oft ein bisschen stressig. Damit es mit der Ummeldung des Wohnsitzes trotzdem rechtzeitig klappt, hier ein paar Tipps auf einen Blick:

Was passiert wenn man nicht gemeldet ist

  • Termin vereinbaren: Das spart Zeit und Nerven. Die meisten Behörden bieten diesen Service sogar schon online an. Ansonsten tut’s das gute alte Telefon.
  • Vertreter schicken: Sie können einem Freund alle wichtigen Unterlagen und eine Vollmacht für die Wohnsitz-Ummeldung mitgeben und müssen dann nicht selbst zum Amt.
  • Familie gemeinsam ummelden: Beim Familienumzug reicht es, wenn eine Person die Ummeldung unterschreibt und alle anderen mit anmeldet.
  • Ummeldung per Post: Manche Behörden akzeptieren die Anmeldung auf dem Postweg, wenn alle wichtigen Unterlagen und Unterschriften vorhanden sind.

Nach und nach werden die Angebote von Meldeämtern und anderen Behörden erweitert: Zum Vor-Ort-Termin kommen immer öfter auch Online-Services hinzu. In einigen Städten ist daher die Ummeldung des Wohnsitzes inzwischen auch online möglich. Ob das an Ihrem Wohnort der Fall ist, erfahren Sie über die Internetseite der zuständigen Behörde – oder rufen Sie einfach kurz beim Amt an.

Können Sie den neuen Wohnsitz online anmelden, brauchen Sie in der Regel die folgenden Unterlagen:

  • die Wohnungsgeberbestätigung
  • einen gültigen Personalausweis

Manche Meldeämter begnügen sich beim Personalausweis mit einer Kopie der Vorder- und Rückseite. Andere wiederum akzeptieren nur einen elektronischen Personalausweis mit PIN-Funktion.

Bußgeld: Wie teuer ist eine verspätete Ummeldung?

Fristüberschreitungen können teuer werden: Es liegt im Ermessen des Sachbearbeiters, ob und wie viel Bußgeld er Ihnen abnimmt. Meist werden aber nur 20 - 30 Euro Strafe fällig, wenn Sie Ihren Wohnsitz verspätet ummelden.

Wenn Sie dem zuständigen Mitarbeiter freundlich den Grund der Verspätung erklären und vielleicht einen Nachweis dabeihaben, warum sich die Anmeldung verzögert hat – z. B. eine Krankschreibung – drückt er vermutlich ein Auge zu.

Außerdem sind in vielen Städten und Gemeinden die Bürgerbüros so stark ausgelastet, dass es manchmal schwierig ist, rechtzeitig einen Termin zu bekommen. Auch in diesen Fällen sind die Sachbearbeiter meist nicht allzu streng, wenn Sie ein wenig zu spät dran sind. Darauf verlassen sollten Sie sich aber nicht.

Formulare und Unterlagen: Was braucht man für die Ummeldung?

Egal, ob Sie Ihren Wohnsitz nun anmelden oder ummelden – folgende Unterlagen und Dokumente müssen Sie beim Behördengang dabeihaben:

  • Personalausweise aller anzumeldenden Personen (Familienmitglieder)
  • wenn vorhanden: Reisepässe
  • ausgefülltes, unterschriebenes Meldeformular
  • für Mietwohnungen: Wohnungsgeberbestätigung (auch Vermieterbescheinigung genannt)

Wohnsitz anmelden ohne Mietvertrag: Geht das?

Sie müssen keinen Mietvertrag vorlegen, wenn Sie Ihren neuen Wohnsitz im Einwohnermeldeamt anmelden – die Wohnungsgeberbestätigung reicht. Aber: Um die zu bekommen, muss natürlich vorab ein Mietvertrag geschlossen worden sein. Es ist also nicht schlimm, wenn Sie nur einen mündlichen Mietvertrag haben oder gerade den schriftlichen Mietvertrag im Umzugschaos nicht finden können.

Scheinwohnsitz: Wohnsitz anmelden, ohne dort zu wohnen

Ein Wohnsitz an einer bestimmten Adresse kann viele Vorzüge haben: ein besserer Schulbezirk, günstigere Steuern oder eine schickere Wirkung auf der Visitenkarte. So verführerisch einfach es auch sein mag: Es ist verboten, einen Wohnsitz anzumelden, ohne dort zu wohnen. Es handelt sich dann um einen sogenannten Scheinwohnsitz.

Die Anmeldung eines Wohnsitzes unter einer falschen Adresse ist eine Ordnungswidrigkeit, die für alle Beteiligten teuer werden kann. Besonders empfindlich sind die Strafen für Vermieter, die sogenannte Gefälligkeitsbescheinigungen ausstellen, sprich: eine Wohnungsgeberbestätigung schreiben, obwohl sie genau wissen, dass die betreffende Person nicht bei ihnen wohnt. Diese Briefkastenvermietung kann mit bis zu 50.000 Euro Bußgeld geahndet werden.

Nun gibt es aber nicht nur das Einwohnermeldeamt, sondern noch eine ganze Menge anderer Stellen, wo man seine Adresse angeben muss – von der Zulassungsstelle bis zum Kreditkartenanbieter. Hier fragt üblicherweise niemand nach einem Nachweis, ob der Antragsteller wirklich an der angegebenen Anschrift zu Hause ist. Diesen Umstand machen sich Betrüger mitunter zunutze. Wenn Sie also Post für Personen bekommen, die gar nicht bei Ihnen wohnen, sollten Sie das Ordnungsamt und die Polizei informieren. Außerdem können Sie der Deutschen Post Bescheid geben, dass derjenige nicht unter Ihrer Adresse zu erreichen ist; dann bleibt Ihnen zukünftig lästige Post erspart.

Sie wollen nicht, dass Ihr Nachmieter versehentlich Alarm schlägt, weil er Ihre Post bekommt und denkt, sie hätten heimlich einen Wohnsitz angemeldet, ohne dort zu wohnen? Mit dem Umzugs-Dreamteam aus Nachsendeauftrag und Umzugsmitteilung genießen Sie die maximale Sicherheit, dass Ihre Post auch wirklich nur bei Ihnen ankommt – an der neuen Adresse.

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Hauptwohnsitz oder Nebenwohnsitz: Was gilt bei der Anmeldung?

Sie haben mehrere Wohnungen, weil Sie z. B. für Ihren Job pendeln? Dann müssen Sie sich für einen Hauptwohnsitz entscheiden und diesen entsprechend anmelden. Üblicherweise ist der Hauptwohnsitz der Ort, an dem Sie sich die meiste Zeit aufhalten.

Aber: Wer in einer Familie lebt, dessen Hauptwohnsitz ist immer der Familienwohnsitz. Das gilt auch, wenn Sie 5 Tage die Woche in Ihrer kleinen Dienstwohnung leben und nur am Wochenende zu Hause bei Ihrer Familie sind.

Natürlich müssen Sie auch Ihren Zweitwohnsitz anmelden – zumindest innerhalb Deutschlands. Falls Sie den ehemaligen Nebenwohnsitz zum Hauptwohnsitz machen wollen, müssen Sie ggf. den alten Wohnsitz abmelden.

Wer als Student sowohl in der eigenen Wohnung oder WG als auch bei den Eltern gemeldet ist, muss ebenfalls entscheiden, welches von beiden Erst- und Zweitwohnsitz ist. Die gute Nachricht: Auf das Kindergeld hat die Ummeldung keinen Einfluss. Dieses wird in jedem Fall bis zum 25. Geburtstag weiterhin ausgezahlt.

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