Esperanto ist eine künstliche Sprache, die entwickelt wurde, um die Welt zu verändern / Ein Überblick.
I think I spider! Das denken sich viele, wenn sie das Gefühl haben, in dem ganzen Denglisch überhaupt nichts mehr zu verstehen. Niemand sagt mehr Mobiltelefon zu Handy beziehungsweise Smartphone, Klapprechner zu Laptop und Rechenmaschine zu Computer. Aber was ist daran eigentlich so schlimm? Wir nähern uns so einer Weltsprache an, was eigentlich nur Vorteile hätte. Es gäbe keine Verständnisprobleme mehr, die Welt würde sich einander annähern und dadurch würden vielleicht auch weniger Kriege geführt werden. Diese Idee gab es auch schon, bevor sich Englisch so durchgesetzt hat. Einfache Grammatik und keine Ausnahmen Die Grammatik von Esperanto ist sehr einfach aufgebaut, es gibt nur 16 Regeln. Sie basiert sehr stark auf Endungen. Das Wort "lernejoj" zum Beispiel lässt sich in vier Teile teilen: "lern-" bedeutet das Themengebiet "Lernen", "ej" bedeutet "Ort", "o" bedeutet Substantiv und "j" bedeutet, dass das Wort im Plural ist. Also haben wir "Lern-Orte", was man mit "Schulen" gleichsetzen kann. Es gibt anstatt "o" (Substantiv) auch noch andere Suffixe, zum Beispiel "a" für Adjektiv. "lerneja" heißt übersetzt zum Beispiel so viel wie "schulisch". So kann man sich auch andere Wörter herleiten. Wenn man zum Beispiel "städtische Schule" auf Esperanto übersetzen will, braucht man für das "städtisch" nur zu wissen, was "Stadt" bedeutet. Wenn man das "o" durch ein "a" ersetzt, hat man schon das Adjektiv: "urba", also "urba lernejo". Ganz ähnlich kann man auch Verben bilden: Wenn man den Stamm "lern" für alles, was mit lernen zu tun hat, kennt, ist das einzige, was man machen muss, ein "i" daran zu hängen, um den Infinitiv "lernen" zu erhalten. Wenn man jetzt "ich lerne" übersetzt, muss man erstmal wissen, was "ich" heißt, nämlich "mi", und dann braucht man nur ein "as" hinter das "lern" zu hängen, schon hat man "mi lernas" und damit "ich lerne" auf Esperanto. Mit diesem Wissen kann man dann schon den ersten längeren Satz übersetzen: "Cu vi lernas por la lernejo?": "Cu" bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie "ob", wird aber oft als Anfang für einen Ja/Nein-Satz benutzt: "Cu vi dormas" bedeutet "Schläfst du". "Vi lernas": "du lernst", "vi" ist genauso wie "mi" (ich), nur für "du". "Por" heißt "für", "la" bedeutet "der", "die" oder "das". Also: "Lernst du für die Schule?" Ein anderer wichtiger Teil der Grammatik ist der Akkusativ: "Mi lernas gin." ("gi" bedeutet "es"). Das "n" hinter dem "gi" heißt, dass es im Akkusativ (Wen oder Was?) steht. Also: "Ich lerne es". Das, was die Grammatik von Esperanto allerdings so besonders macht, ist, dass es überhaupt keine Ausnahmen gibt. Sogar "esti" (deutsch "sein") wird genau so wie alle anderen Verben behandelt. Zamenhof hat die meisten Wörter aus dem Französischen, Deutschen oder anderen romanischen Sprachen entlehnt. Aus dem Französischen kommen zum Beispiel "fari" (deutsch "tun"/französisch "faire") oder "aeti" (deutsch "kaufen"/französisch "acheter"). Aus dem Deutschem entlehnt sind unter vielen anderen Wörtern zum Beispiel "lampo" (Lampe), "noto" (Note) oder auch unser vorheriges Beispiel "lerni" (lernen). Das einzige mehr oder weniger Unlogische an Esperanto sind die Akzente, die auf einigen Buchstaben sitzen. Zamenhof konnte sie auf seiner polnischen Schreibmaschine ohne Probleme schreiben, auf modernen Tastaturen geht das aber nicht mehr. Die Akzente verleihen dem Buchstaben eine Art Zischlaut.Esperanto will sprachliche Barrieren überwinden Es gibt mehrere 100 Esperanto-Organisationen und deutlich mehr als 1000 Esperanto-Klubs. Am bekanntesten ist die UEA (Universala Esperanto Asocio, die Allgemeine Esperanto-Gemeinschaft), sie veranstaltet jedes Jahr einen Esperanto-Kongress, bringt Bücher heraus und vertritt die Esperanto-Bewegung unter anderem vor der Unesco, den Vereinten Nationen und dem Europäischen Rat. Außerdem hat so gut wie jedes Land seine eigene Esperanto-Organisation und viele Unterorganisationen. In Deutschland sind die zwei bekanntesten Organisationen die GEA (Germana Esperanto-Asocio, Deutsche Esperanto-Gemeinschaft) und die DEJ (Deutsche Esperanto-Jugend). Auch in der Stadt Freiburg gibt es einen Esperanto-Klub: Die Esperanto-Grupo Friburgo (Esperanto-Gruppe Freiburg). Allerdings treffen sich die meisten Organisationen gerade nur noch per Videokonferenz. Esperanto ist eine leicht lernbare Sprache, der die sehr gute Idee zugrunde liegt, zumindest die sprachlichen Barrieren zwischen den Ländern durch eine Internationale Sprache abzubauen. Es hat eine aktive weltweite Gemeinschaft, die versucht, diese Idee weiterzuverbreiten. Die Grammatik ist wegen nur 16 Grundregeln und keinen Ausnahmen sehr leicht erlernbar und die Vokabeln kann man sich zu einem großen Teil selbst bilden. Es gibt leider bis jetzt noch kein Land, in dem man diese Sprache aktiv spricht, aber dadurch, dass man sie lernt, leistet man einen kleinen Teil, um näher an dieses Ziel zu kommen.
Kommentare Der Kommentarbereich ist geschlossen. Eine neue Sprache zu lernen ist nicht einfach. Es verlangt Engagement, Disziplin und Motivation. Allerdings sind einige Sprachen für deutsche Muttersprachler leichter zu lernen als andere. So fällt es uns aufgrund von ähnlichen Wörtern und manchmal sogar Gemeinsamkeiten in der Struktur deutlich leichter, germanische und lateinische Sprachen zu lernen als zum Beispiel schon in den Grundlagen sehr verschiedene Sprachen wie Chinesisch. Um dir den Weg zum Multilinguisten zu erleichtern, habe ich einige Sprachen zusammengestellt, die für uns Deutschsprachige am einfachsten zu lernen sind. 1. EnglischEnglisch ist die meistgesprochene Sprache der Welt, was das Üben erleichtert. Die Wörter sind kurz, es gibt keine Geschlechter und die Verben ändern sich nur in der dritten Person. Weltweit gibt es circa 360 Millionen Muttersprachler und etwa 2 Milliarden Menschen sprechen die Sprache – das sind 30 Prozent der Weltbevölkerung! Lerne eine Sprache ganz einfach mit EF 2. AfrikaansMehr als 10 Millionen Menschen weltweit sprechen Afrikaans, die meisten davon leben in Südafrika und Namibia. Die Sprache, die vom Niederländischen abstammt, wurde von verschiedenen Sprachen wie Malaiisch, Englisch, Bantu- und Khoisan-Sprachen und Portugiesisch beeinflusst. Verben und Pronomen werden nicht konjugiert und es gibt keine Geschlechter. Die Grammatik ist alles in allem einfacher als die der niederländischen Sprache. 3. SpanischSpanisch ist stark von Latein und Arabisch beeinflusst und die Sprache wird genauso gesprochen wie sie geschrieben wird. Zudem hat sie weniger grammatikalische Unregelmäßigkeiten als andere romanische Sprachen. Es ist außerdem eine der weltweit am meisten gesprochensten Sprachen mit Muttersprachlern nicht nur in Ländern wie Spanien und Mexiko, sondern auch in Ländern wie den Vereinigten Staaten. Es gibt sogar Schätzungen, dass bis 2050 die USA zweisprachig sein werden mit Englisch und Spanisch als Amtssprachen. ¡Viva Los Estados Unidos! 4. ItalienischItalienisch wird nicht nur in Italien gesprochen, sondern teilweise auch in der Schweiz, Malta, Argentinien und 25 weiteren Ländern. Weltweit sprechen 70 bis 125 Millionen Menschen Italienisch. Die Grammatik ist ähnlich wie die anderer romanischer Sprachen, aber es gibt weniger Verbformen als in Französisch oder Spanisch. Das Lernen fällt umso leichter, da du schon einige Wörter weißt: Spaghetti, Pizza, Risotto. Lerne eine Sprache ganz einfach mit EF 5. NiederländischDie niederländische Sprache wird oft als eine Mischung aus Englisch und Deutsch beschrieben. Sätze wie “Ik kom uit Duitsland” (dt.: Ich komme aus Deutschland) kann man verstehen, ohne die Sprache fließend zu sprechen. Das erleichtert den Einstieg ungemein und macht Spaß beim Lernen. Wie so oft in den Sprachen, die Parallelen zum Deutschen haben, gilt es jedoch auch hier, sich nicht von sogenannten falschen Freunden in die Irre führen zu lassen: “Brutaal” heißt beispielsweise nicht “brutal”, sondern “frech”. |