Als Konjunktion, auch Bindewort oder Fügewort, wird eine Wortart im Deutschen bezeichnet. Sie verbindet Wörter, Wortgruppen oder auch Hauptsätze, Nebensätze sowie einzelne Satzglieder miteinander. Die Konjunktionen gehören zu den nicht flektierbaren Wortarten. Somit passen sie sich nicht dem Geschlecht (Genus), der Anzahl (Numerus) und dem Fall (Kasus) eines Satzes an, wie etwa Nomen, Adjektive oder Numerale. Es gibt zwei Arten der Konjunktion: nebenordnende und unterordnende. Die nebenordnenden Konjunktionen verbinden zwei Hauptsätze, zwei Nebensätze oder zwei Satzteile miteinander, wobei unterordnende Konjunktionen stets einen Nebensatz einleiten und demzufolge einen Hauptsatz mit einem Nebensatz verbinden (vgl. Satzgefüge). Zu den Konjunktionen gehören aber, denn, oder, und, sondern, indem, sodass … (vgl. Liste der Konjunktionen). Show Der Begriff leitet sich vom lateinischen coniunctio ab, das sich mit Verbindung übersetzen lässt. Neben dem lateinischen Fachbegriff ist aber auch die Bezeichnung Bindewort gebräuchlich. Beide Begriffe verweisen also aufgrund ihres Namens auf ihre Funktion und zeigen an, worum es geht: nämlich um das Verbinden [mehrerer Satzglieder, Wortgruppen oder Sätze]. Außerdem ist die Bezeichnung Fügewort gebräuchlich. Hiermit sind aber nicht nur Konjunktionen, sondern auch Präpositionen gemeint. Schauen wir auf ein Beispiel: HS: Ich esse einen Apfel + und (Konjunktion) HS: Greta isst eine Birne. Im obigen Beispiel gibt es zwei Hauptsätze, die durch das Bindewort und miteinander zu einer Satzreihe verbunden wurden. Wir erkennen übrigens, dass es sich um Hauptsätze handelt, weil sie aus Subjekt, Prädikat und Objekt bestehen, das finite Verb an zweiter oder erster Stelle steht und sie grammatisch sowie inhaltlich vollständig sind. Das und ist somit eine nebenordnende Konjuntion, da es in der obigen Satzreihe zwei Hauptsätze miteinander verbindet. HS: Ich esse einen Apfel, + weil (Konjunktion) NS: ich hungrig bin. Im obigen Beispiel werden ein Hauptsatz und ein Nebensatz durch die Konjunktion weil miteinander verbunden. Dass es sich beim zweiten Satz um einen Nebensatz handelt, erkennen wir etwa daran, dass das Prädikat an der letzten Stelle im Satz steht und daran, dass er in den meisten Fällen durch eine Konjunktion eingeleitet wird. Darüber hinaus würde der obige Nebensatz nicht allein funktionieren, weshalb er als unvollständig zu betrachten ist. Auch das ist ein typisches Merkmal von Nebensätzen. Das weil ist demnach eine unterordnende Konjunktion, da es einen Satz, der dem Hauptsatz untergeordnet ist, einleitet. Hinweis: Wir haben nun den Unterschied zwischen nebenordnenden und unterordnenden Konjunktionen gezeigt. Der wesentliche Unterschied ist, dass die nebenordnende Konjunktion selbstständige Hauptsätze und Teilsätze, aber auch Satzglieder, verbindet, wobei kein Satz dem anderen untergeordnet ist. Die ist bei den unterordnenden Konjunktionen der Fall. Beide Formen werden im Folgenden nochmals mit zahlreichen Beispielen im Detail erläutert. Nachfolgend eine Übersicht zahlreicher Konjunktionen im Deutschen. Vermutlich ist die folgende Liste der Konjunktionen nicht vollständig. Aber sie liefert zu den häufigsten Konjunktionen Erläuterungen sowie ein Beispiel. Die Liste ist in nebenordnende und unterordnende Konjunktionen unterteilt und gibt Hinweise zur Einordnung.
... weitere Beispiele für nebenordnende Konjunktionen (Klick!) Beispiele: und, allein, beziehungsweise, hingegen, weder – noch, oder, aber, sondern, doch, nur, bloß, denn, dennoch, sowohl – als auch Hinweis: Eine Sonderform der nebenordnenden Konjunktionen sind mehrteilige Konjunktionen, wie etwa weder – noch oder sowohl – als auch. Eine Erklärung findest Du im Folgenden.
... weitere Beispiele für unterordnende Konjunktionen (Klick!) Beispiele: als, damit, je, sodass, während, als dass, dass, nachdem, sofern, weil, als ob, ehe, ob, solange, wenn, als wenn, falls, obgleich, sooft, wenn auch, anstatt, geschweige, obschon, soviel, wenngleich, anstatt dass, gleichwie, obwohl, soweit, wie, außer dass, indem, obzwar, sowenig, wie wenn, außer wenn, indes, ohne dass, wiewohl, bevor, indessen, seit, statt, wo, bis, insofern, seitdem, statt dass, wohingegen, da, insoweit, sobald, trotzdem, zumal Hinweis: Als unterordnende Konjunktion können verschiedene Wortarten funktionieren, weshalb hierbei eine Liste auch kaum Sinn ergibt. Es sind schlicht und ergreifend zuviele Möglichkeiten. Eine genaue Erklärung findest Du weiter unten. Übersicht → Liste deutscher Konjunktionen Formen der KonjunktionNebenordnende KonjunktionNebenordnende K. verbinden zwei gleichrangige Sätze miteinander. Dies sind in den meisten Fällen Hauptsätze, wobei auch Nebensätze, die vom gleichen Hauptsatz abhängig sind, oder einzelne Satzglieder durch sie verbunden werden können. Eine besondere Form dieser Wortart bilden die mehrteiligen Konjunktionen. HauptsätzeWie beschrieben und durch einzelne Beispiele gezeigt, werden durch n. K. vor allem Hauptsätze miteinander verbunden. Hierbei gilt, dass die Konjunktion auf Position 0 steht und somit kein Teil einer der beiden Sätze ist. Sie steht gewissermaßen zwischen den Sätzen. Wenn das Bindewort also zwischen den Sätzen steht, hat es auch keinen Einfluss auf die Satzstellung und diese bleibt so, als würden die Sätze unabhängig voneinander stehen. Ein Beispiel:
Die Hauptsätze werden hier durch ein und miteinander verbunden. In den meisten anderen Fällen ist aber ein Komma vor dem Bindewort erforderlich (vgl. Interpunktion). Dieses ist lediglich bei und, sowie, oder und bei einigen der mehrteiligen Konjunktionen nicht notwendig. Darüber hinaus gilt, dass Verben oder Subjekte, die im zweiten Hauptsatz mit denen im ersten Hauptsatz identisch sind, im zweiten Hauptsatz auch weggelassen werden können. Einige Beispiele:
NebensätzeNebenordnende Konjunktionen können nicht nur Hauptsätze, sondern auch Nebensätze verbinden, die einem Hauptsatz untergeordnet sind. Auch hierbei gibt es einige Besonderheiten. Ein Beispiel:
Im Beispielsatz ist oder die nebenordnende Konjunktion, da es die beiden Nebensätze verbindet. Dass wenn ist eine unterordnende Konjunktion und leitet den Nebensatz ein. Die zweite unterordnende Konjunktion kann hier entfallen, wenn sie mit der aus dem ersten Nebensatz identisch ist. Folglich können wir diese im obigen Beispiel auch streichen.
Darüber hinaus kann das Subjekt zusammen mit der unterordnenden Konjunktion im zweiten Nebensatz weggelassen werden, wenn es mit dem im ersten Nebensatz identisch ist. Auch hierfür ein Beispiel:
Ebenfalls entfallen kann das finite Verb, das im Nebensatz stets an der letzten Stelle steht, wenn es in den verbundenen Nebensätzen identisch ist. Als finites Verb wird das Verb am Satzende bezeichnet, das sich an die grammatischen Merkmale des Subjekts anpasst. Hierbei entfällt das Wort – das ist anders als bei den vorherigen Weglassungen (!) – im ersten Nebensatz. Zwei Beispielsätze:
SatzgliederWie gezeigt, können nebenordnende Konjunktionen Hauptsätze mit Hauptsätzen und Nebensätze mit Nebensätzen verbinden. Darüber hinaus können sie auch einzelne Satzglieder miteinander verbinden. Dies gilt für sämtliche der nebenordnenden Konjunktionen, wobei denn eine Ausnahme bildet. Dieses Bindewort kann einzelne Satzglieder nicht miteinander verbinden. Ein Beispielsatz:
Im obigen Beispiel wird das Subjekt durch das Bindewort und zu einem mehrteiligen Subjekt. Aber natürlich können auf dem gleichen Weg auch alle anderen Satzglieder miteinander verbunden werden. Wesentlich ist hierfür nur, dass es sich um identische Satzglieder handelt. Verbinden wir nun Prädikate miteinander:
Zusammenfassung: Nebenordnenden Konjunktionen können gleichrangige Sätze oder Satzglieder miteinander verbinden. Dies können zwei Hauptsätze, zwei Nebensätze oder zwei Satzglieder sein. Wesentlich ist, dass die Dinge, die verbunden werden, gleichrangig sind und keines untergeordnet. Dies übernehmen die unterordnenden Konjunktionen: die Subjunktionen. Eine Form der nebenordnenden Konjunktionen sind die mehrteiligen Konjunktionen. Sie werden auch als Doppelkonjunktionen bezeichnet. Grundsätzlich funktionieren sie nach dem gleichen Muster, bestehen allerdings aus mehreren Bestandteilen – meist zwei oder drei. Wichtig ist, dass der erste Teil einer Doppelkonjunktion vor dem ersten zu verbindenden Element und der zweite Teil zwischen den zu verbindenden Elementen steht, also an der Stelle, wo auch andere nebenordnende Konjunktion platziert sind. Ein Beispiel: Sabine mag + sowohl (Konjunktion) Schokolade + als auch (Konjunktion) Weingummi. Im Beispielsatz werden die Objekte – Schokolade und Weingummi – durch die Doppelkonjunktion sowohl – als auch verbunden. Der erste Teil steht vor dem ersten zu verbindenden Element (Schokolade) und der zweite Teil zwischen den zu verbindenden Elementen, also zwischen Schokolade und Weingummi. Wir fahren + entweder (Konjunktion) ins Schwimmbad + oder (Konjunktion) in den Freizeitpark. Im Beispiel wurden erneut zwei Objekte verbunden. Dieses Mal mit der Doppelkonjunktion entweder – oder. Auch hierbei sehen wir, dass der erste Teil vor dem ersten zu verbindenden Element steht (ins Schwimmbad) und der zweite Teil zwischen den zu verbindenden Elementen, also zwischen ins Schwimmbad und in den Freizeitpark. Natürlich lassen sich auch Sätze mithilfe einer Doppelkonjunktion verbinden. Schauen wir uns das Ganze anhand zweier Hauptsätze an, die wir miteinander verbinden. + Entweder (Konjunktion) ich gehe nach Hause + oder (Konjunktion) wir schauen einen Film. Im obigen Beispiel wurden zwei Hauptsätze miteinander verbunden. Hierbei rückt der erste Teil der Doppelkonjunktion erneut vor das erste zu verbindende Element – also vor den ersten Hauptsatz. Der zweite Teil steht, wie alle anderen nebenordnenden Konjunktionen, zwischen den Elementen, also zwischen den beiden Hauptsätzen.
Besonderheiten bei der Verbindung von Hauptsätzen (Klick!) Dieser Bereich wird bis August 2018 überarbeitet. Entschuldigung. Aufgabe der n. KonjunktionenDie nebenordnenden Konjunktionen können verschiedene Aufgaben in einem Satz wahrnehmen. Anhand dieser Aufgaben ist es mitunter leichter, diese Wortart zu erkennen. Nachfolgend eine Übersicht:
Unterordnende Konjunktion (Subjunktion)Unterordnenden Konjunktionen, auch als Subjunktionen bezeichnet, verbinden Hauptsätze mit Nebensätzen. Sie haben die Aufgabe, Nebensätze einzuleiten, weshalb Nebensätze fast immer mit einer unterordnenden Konjunktion beginnen – auch dann, wenn der Neben- vor dem Hauptsatz steht. Nebensätze geben weitere Informationen zu bestimmten Wörtern, Wortgruppen oder Satzgliedern im Hauptsatz. Wir erkennen den Nebensatz daran, dass er nicht ohne den Hauptsatz funktioniert und daran, dass das finite Verb, also das gebeugte Verb, immer am Ende steht. Außerdem werden Haupt- und Nebensatz immer mit einem Komma voneinander getrennt. HS: Ich gehe in den Pool + weil (Konjunktion) NS: mir heiß ist. Der obige Beispielsatz verdeutlicht diese Merkmale. Der Hauptsatz besteht aus einem Subjekt, Prädikat und Objekt, wobei das finite Verb an zweiter Stelle steht und somit das Prädikat bildet. Im Nebensatz steht das gebeugte Verb am Ende – es lautet ist und ist eine gebeugte Form von sein. Wichtig ist, dass die Konjunktion im Nebensatz auf Position 1 steht. Das bedeutet, dass sie stets ein Teil des Satzes ist. Der Nebensatz könnte also nicht auf die Konjunktion verzichten und wird fast immer mit ihr eingeleitet, wobei Hauptsätze auch ohne sie auskommen, weshalb sie dort an Position 0 steht und kein Teil des Satzes ist.
Konjunktionen als StilmittelDie Hypotaxe ist ein Stilmittel. Es gilt, dass jeder Satz, in dem einem Hauptsatz ein Nebensatz untergeordnet wird, als Hypotaxe benannt werden kann. Bei einer Gedichtanalyse würden wir das jedoch noch nicht als Stilmittel begreifen, da die meisten Sätze so funktionieren. Eher geht es darum, dass der Einsatz untergeordneter Sätze so stark ausgeprägt ist, dass dabei ellenlange Sätze entstehen, was eben eine sprachliche Auffälligkeit darstellt (vgl. Bandwurmsatz). Ich möchte dich am Sonntag ins Schwimmbad einladen, weil du so nett zu mir warst und weil du immer zu mir gestanden hast, als die anderen gemein waren. Wir können aber auch ins Kino gehen, wenn das Wetter schlecht ist, obwohl ich das nicht glaube, da der Wetterbericht vielversprechend war. Das obige Beispiel besteht aus vielen Nebensätzen, die mithilfe von Konjunktionen miteinander und den wenigen Hauptsätzen verbunden wurden. Ein solcher Text wäre stilistisch auffällig und könnte dann auch als hypotaktisch gelten. Auffällig ist außerdem, dass die Hypotaxe einen Text unübersichtlich erscheinen lassen kann, wobei sie häufig bei Gedankengängen oder inneren Monologen zum Einsatz kommt (vgl. Figurenrede). Zahlreiche Texte von Thomas Mann und Heinrich von Kleist zeichnen sich durch einen hypotaktischen Satzbau aus, weshalb ihre Werke teils auch als mühsame Lektüre bezeichnet werden. Die Hypotaxe gilt aber auch als Stilmittel der Wissenschaft und zeichnet detaillierte Texte aus. ZusammenfassungKurzübersicht: Das Wichtigste zur Wortart im Überblick
Hinweis: Konjunktionen können darüber hinaus auch als Stilmittel in einem literarischen Text eingesetzt werden. Dadurch können ganze Bandwurmsätze entstehen, was als hypotaktischer Satzbau oder als Hypotaxe bezeichnet wird. Weitere Stilfiguren, die durch Bindewörter gebildet werden sind beispielsweise das Polysyndeton und das Anapodoton.
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