Was ist der unterschied zwischen kreditkarte und debitkarte

Was ist der unterschied zwischen kreditkarte und debitkarte

Kreditkarten von Visa und Mastercard

Im Fall der DKB dreht sich beispielsweise alles um Visa. Andere Banken setzen im gleichen Maße auf den Wettbewerber Mastercard. Auch Mastercard bietet wahlweise eine echte Kreditkarte oder eine Debitkarte an. Zum Einsatz kommt sie beispielsweise bei N26, einer der ersten reinen Smartphone-Banken.

Ob du eine echte Kreditkarte oder eine Debitkarte in den Händen hältst, ist beim klassischen Bezahlvorgang im Supermarkt erst einmal egal. Das Kassensystem wird beide Karten gleich behandeln. Du kannst also problemlos damit bezahlen. Die Unterschiede liegen im Detail. Apropos Detail: Durch ein Detail unterscheiden sich die beiden Karten-Typen auch optisch. Bei einer echten Kreditkarte findest du entweder auf der Rückseite oder auf der Vorderseite in der Nähe des Visa- beziehungsweise Mastercard-Logos das Wort „Credit“. Bei einer Debit-Karte steht dort entsprechend „Debit“.

Kreditkarte gibt’s nur mit Bonität

Was ist nun der Unterschied zwischen einer Debit-Karte und einer Kredit-Karte? Im Wesentlichen ist es die Abrechnung deiner Bezahlung. Denn bei einer Debit-Karte ziehen Visa und Mastercard den Betrag, den du ausgegeben hast, direkt von deinem Girokonto ein. Bist du hier schon knapp bei Kasse, schlägt eine größere Ausgabe direkt auf dem Konto durch. Anders bei einer Kreditkarte: Hier wird einen Monat lang gesammelt und vom Kartenanbieter vorfinanziert. Du bekommst einmal im Monat eine Rechnung. Außerdem gibt es noch sogenannte Revolving-Kreditkarten. Streng genommen sind sie die echten Kreditkarten – denn hier ist eine Ratenzahlung des Monatsbetrages möglich – aber gegen hohe Gebühren. Auf dem deutschen Markt spielen sie kaum eine Rolle.

Eine Kreditkarte geben Banken nur aus, wenn sie sicher sein können, dass sie das Geld, was sie dir leihen auch zurückbekommen. Du musst daher in der Regel wie bei einem Kredit Gehaltsnachweise liefern, bekommst nur ein bestimmtes Limit und bei einem negativen Schufa-Eintrag gibts meistens keine Kreditkarte. Bei einer Debitkarte sind die Banken freigiebiger, da sie dir keinen Kredit gewähren und du nur das Geld ausgeben kannst, das auf deinem Konto ist.

Nicht alles, was die Kreditkarte kann, kann auch die Debitkarte

Beide Methoden haben Vor- und Nachteile. Wer beispielsweise Schwierigkeiten hat, seine Ausgaben im Blick zu behalten und dazu neigt, mehr Geld auszugeben als er eigentlich hat, der ist in der Praxis mit einer Debitkarte besser bedient, um nicht in die Schuldenfalle zu geraten. Hast du indes den Überblick und weißt genau, dass du beispielsweise am 20. eines Monats dein Gehalt bekommst und am 25. die Kreditkarte abgebucht wird, dann kannst du damit auch planen. Außerdem ist eine Kreditkarte von Vorteil, wenn du viel im Versandhandel bestellst. Denn Artikel, die du zurückschickst, werden dir oftmals noch vor der Kreditkartenrechnung wieder gutgeschrieben. Bei einer Debitkarte fehlt dir das Geld zwischenzeitlich auf deinem Girokonto, bis die Gutschrift wieder da ist.

Bezahlen mit dem Handy, also beispielsweise mit Google Pay und Apple Pay, funktioniert grundlegend mit beiden Kartentypen. Entscheidend ist, dass die jeweilige Bank mit dem entsprechenden Kartentyp beim mobilen Bezahlen mitmacht. Auch das Bezahlen mit einer Debitkarte im Onlinehandel ist kein Problem.

Debitkarte kann in einigen Fällen problematisch sein

Unterschiede gibt es aber bei der Akzeptanz von Debit-Karten bei Hotels und Autovermietungen. Hier musst du oftmals eine Kreditkarte als Sicherheit hinterlegen. Solltest du einen Schaden an Auto oder Zimmer verursachen, können die Firmen sich so absichern. Das geht bei Debitkarten aber nur begrenzt. Zwar heißt es von der DKB, dass sich die Akzeptanz in den vergangenen Jahren „stark geändert“ habe und die Akzeptanz deutlich gestiegen sei. Als Beispiel nennt man den Autovermieter Sixt. Wer allerdings beispielsweise beim Vermittler Check24 nachschaut, der sieht, dass Debitkarten zum Hinterlegen einer Kaution nicht akzeptiert werden.

Hotels hingegeben sind nach Erfahrungen von inside digital oftmals kein Problem mehr. So war in der Vergangenheit der Einsatz einer Debit-Karte als Sicherheit auch im außereuropäischen Ausland kein Problem. Dass es aber durchaus zu Problemen kommen kann, weiß beispielsweise der Verbund der Volksbanken Raiffeisenbanken. Auf einer FAQ-Seite zum Thema Debitkarte heißt es: „Das bargeldlose Bezahlen per Debitkarte kann auch im außereuropäischen Ausland funktionieren. Vorausgesetzt, die elektronischen Kassen von Hotels, Tankstellen, Geschäften oder Restaurants sind mit dem Maestro- oder V-PAY-Logo gekennzeichnet. Weltweit akzeptieren Mietwagenverleiher oder Hotels allerdings häufig nur Kreditkarten. Das höhere Limit dient ihnen als Sicherheit und wird oft auch als Kaution akzeptiert.“

Unauffällig aber wichtig: Die Girocard

Ein viel größeres Problem bei der Umstellung von Kreditkarte auf Debitkarte, wie sie bei der DKB seit Monaten im Gespräch ist, dürfte sein, dass die DKB gleichzeitig auch die V-Pay-Karte abschafft. Diese ermöglicht die Nutzung der Girocard-Funktion. Im Volksmund wird diese als EC-Karte bezeichnet. Die neue Debitkarte wird keine Girocard-Funktion mehr haben. Das Zahlen bei Händlern, die oftmals Schilder wie „Nur EC-Karte“ im Fenster kleben haben, ist dann nicht mehr per Karte möglich.

Maestro und V-Pay funktionieren auch ohne eine Anbindung an das Girocard-System. Trotzdem siehst Du solche Karten eher selten in Deutschland. Der Fokus bei den internationalen Debitkarten liegt auf Mastercard Debit und Visa Debit, sie werden oft von Banken ausgegeben. 

Viele deutsche Verbraucher halten diese Karten oft für Kreditkarten. Sie haben die bei Kreditkarten typische Nummer, untergliedert in vier Blöcke à vier Ziffern, oft sogar geprägt und nicht gedruckt, dazu noch Kreditkartennummer, Sicherheitscode (CVV-Code) und Gültigkeitsdatum. Die Gültigkeit ist nicht nur mit einem Jahr, sondern auch mit einem Monat angegeben. Zudem tragen auch Debitkarten die Logos der Kreditkarten-Unternehmen und Kunden können mit ihnen online bezahlen. Doch tatsächliche Kreditkarten sind sie eben nicht.

Unterschied zwischen Kreditkarten und Debitkarten

Einige dieser Karten erkennst Du bereits am Aufdruck „Debit“. Doch den brauchst Du gar nicht, um zu erkennen, ob Deine Karte eine Debit- oder eine richtige Kreditkarte ist. Bist Du unsicher, frag einfach Deine Bank nach den Kartentyp.

Bei einer Kreditkarte leiht Dir die Bank Geld. Dafür bekommst Du einen Kreditrahmen. Wie hoch der ist, hängt von Deiner Bonität ab. Du musst kein Geld auf dem Kartenkonto haben, um eine Kreditkarte zu nutzen. Stattdessen nutzt Du den Kreditrahmen und zahlst Deine Schulden später zurück.

Bei Debitkarten bekommst Du keinen Kredit, Deine Bank bucht das Geld sofort oder zeitnah vom Konto ab, so wie Du es von Deiner Girocard kennst. Einige Banken warten mit dem Abbuchen ein paar Tage, solche Karten werden im Fachjargon als Deferred-Debit-Karten bezeichnet. 

Debitkarte: Kosten beim Bezahlen und Abheben

Wenn Du in Deutschland mit einer Debitkarte von Mastercard oder Visa bezahlst, ist das für Dich kostenlos. Anders sieht es beim Geldabheben aus: Einige Banken legen dafür Gebühren fest. Die Einzelheiten stehen in der Entgeltinformation zu Deinem Konto. Zusätzlich können fremde Automatenbetreiber Gebühren verlangen, wenn Du mit Debitkarten von Mastercard abhebst. Die Banken, die zur Cash Group gehören (zum Beispiel Deutsche Bank und Commerzbank), verzichten allerdings darauf.

Gleichfalls können Gebühren anfallen, wenn Du die Karte im Ausland benutzt. Die Kosten fürs Abheben und die Fremd­wäh­rungs­ge­bühr, falls es nicht der Euro ist, findest Du ebenfalls in der Entgeltinformation.

Und auch die Automatenbetreiber dürfen weitere Gebühren verlangen, sowohl bei Mastercard als auch bei Visa. Die Gebühren sollten die Automaten vor dem Abheben auf dem Bildschirm anzeigen. Vereinzelt gibt es Kartenanbieter, die Dir diese Gebühr erstatten, allerdings gilt das oft nur für teure Premiumkarten oder Karten, die sich an bestimmte Kundengruppen richten.

Debitkarte: Bezahlen an der Kasse

Lange haben Händler die Karten von Mastercard und Visa nicht beim Einkaufen in Läden akzeptiert, egal ob Kreditkarte oder Debit. Inzwischen hat sich das gebessert, in einigen Läden kannst Du aber immer noch nur mit Girocard bezahlen – oder gar nur mit Bargeld.

Wenn die Karte akzeptiert wird, kannst Du sie entweder ins Lesegerät stecken und die Zahlung mit der Pin oder teilweise mit Deiner Unterschrift bestätigen. Oder Du hältst die Karte an das Lesegerät und bezahlst kontaktlos – bei Summen unter 50 Euro sogar in den meisten Fällen ohne Pin. Hast Du sehr oft ohne Pin bezahlt, fragt Dich das Lesegerät dann wieder nach der Pin. Nach dem Eingeben geht es für die nächsten Zahlungen ohne Pin weiter.

Online-Shopping mit Debitkarten

Online kannst Du ganz einfach mit Debitkarten bezahlen. Dafür gibst Du beim Bestellen die Kartendaten an: Kartennummer, Gültigkeitsdauer und den Sicherheitscode.

Abgesichert sind die Zahlungen in der Regel über das 3D-Secure-Verfahren. Geht trotzdem etwas schief, kannst Du das Geld über das Chargeback-Verfahren zurückholen.

Debitkarte: Akzeptanz im Ausland

Im Gegensatz zur Girocard hast Du im Ausland mit den Debitkarten von Visa und Mastercard viel mehr Möglichkeiten; sie werden international akzeptiert. Einziges Manko: In einigen Ländern wird vielleicht ein Kartenanbieter bevorzugt. Geht es für Dich also in ferne Gefilde, solltest Du Dich vorher in Internetforen informieren, wie es jeweils mit der Kartenakzeptanz aussieht.

Probleme kann es trotz der guten Akzeptanz beim Bezahlen an der Kasse geben. Das liegt dann nicht an der Debitkarte oder an der Wahl zwischen Mastercard und Visa, sondern an einem technischen Detail bei Karten und Lesegeräten. Beim Bezahlen müssen Gerät und Karte miteinander kommunizieren, damit Du die Zahlung auch bestätigen kannst. 

Dafür können Karte und Gerät mehrere Verfahren nutzen: Offline-Pin, Online-Pin und Unterschrift. Bei der Pin geht es um den Speicherort und ob bei der Zahlung eine Verbindung zu Deiner Bank aufgenommen wird. Das Problem dabei: Teilweise finden Karte und Kasse beim Bezahlen nicht zusammen, da sie nicht die gleichen Verfahren verwenden. Oft hilft dann die Unterschrift als Notlösung, aber dazu muss es sich natürlich um eine Kasse mit Mitarbeiter handeln.

Ob dieses Problem auftauchen kann, hängt vom jeweiligen Land ab. In Deutschland wird an den Kassen die Online-Pin bevorzugt, entsprechend sind die Karten mit dieser Möglichkeit ausgestattet. Deine Bank entscheidet, ob die Karte auch am Offline-Verfahren teilnimmt. Ist die Karte nicht offline-fähig, wird es in Ländern wie Frankreich und Polen oder auch in Großbritannien womöglich schwierig beim Bezahlen.

Debitkarten bei Mietwagen

Wenn Du oft Mietwagen buchst, ist eine Debitkarte womöglich nicht die richtige Wahl für Dich. Denn viele Autovermietungen akzeptieren diese Karten nicht. Es kann sogar passieren, dass Du das Auto zwar im Internet mit der Karte buchen konntest, es aber vor Ort damit nicht anholen kannst. 

Uns haben Leser auch berichtet, dass die Karte vor Ort nur akzeptiert wurde, wenn beim Abholen ein teures Versicherungsangebot abgeschlossen wurde. Das Mietwagen-Schnäppchen wird so zum finanziellen Reinfall. Bei Deferred-Debit-Karten tritt dieses Problem zwar seltener auf, auf der sicheren Seite bist Du aber nicht. 

Wir haben uns in der Branche umgeschaut und listen Dir einige Beispiele zu Autovermietungen und deren Umgang mit Debitkarten auf.

Mietwagen und Debitkarte

Autovermietung

Debitkarte akzeptiert?

Hinweis
Alamoja 
Argus Car Hirenein 
Arum Cars 

abhängig vom Fahrzeugflottenanbieter

autoreisen.comja 
Avisja

Ausnahme: Island und Kanada

billiger-

mietwagen.de

 

abhängig vom Land

Buchbinderjeinabhängig von der Fahrzeugkategorie ab
Budget 

hängt von Land/Anmietstation ab

Check24 

abhängig von Fahrzeugflottenanbieter

Dertournein 
Dollarnein 
Enterpriseja

nicht bei größeren Autos/Premiumautos

Global Rent-a-carnein 
gotrentalcars.comnein 
Guerinnein 
Hertzja 
Holiday Autosnein 
Interrentnein 
National 

hängt von Land/Anmietstation ab

OK Rent a Car ja 
Sixt hängt vom Land ab
Sunny Cars 

geht bei „ohne Kaution“-Angeboten

Thriftyja 
TopCarja 
Tuicarsnein 

Quelle: Websites der Anbieter (Stand: April 2022)

Du solltest also vor dem Buchen fragen, ob die Karte später vor Ort als Zahlungsmittel gilt – und das auch dann, wenn der Anbieter angeblich Debitkarten akzeptiert. Lass Dir die Bestätigung am besten schriftlich geben. 

Debitkarten beim Reisen

Nicht nur bei Mietwagen kann es zu Problemen kommen, insgesamt ist das Bezahlen mit Debitkarte während einer Reise etwas schwieriger. Zwar werden die Karten inzwischen bei Hotels, Kreuzfahrten und Flugbuchungen akzeptiert, doch ein Problem bleibt bestehen: die Kaution.

Wenn Du in ein Hotel eincheckst, blocken viele Anbieter eine Summe als Kaution. Bei einer Kreditkarte geht das in Deinen Kreditrahmen hinein, bei einer Debitkarte wird ein Teil des Guthabens geblockt, das auf dem Konto zur Karte liegt. In vielen Fällen wird das Dein Hauptkonto sein. Hast Du genug Geld auf dem Konto, ist das kein Problem. Schwierig wird es aber, wenn die Kaution so hoch und Dein Guthaben so niedrig sind, das wichtige Buchungen wie Deine Miete nicht abgehen können. 

Der blockierte Betrag wird womöglich nicht sofort nach Deinem Aufenthalt wieder freigegeben. Du kannst aber bei der Rezeption nachfragen, wie hoch die Kaution ist. Ist die Summe so hoch, dass es zum Problem werden kann, kannst Du Geld auf Dein Konto überweisen, falls Du es vielleicht auf einem anderen Girokonto liegen hast oder bei einem schlecht oder gar nicht verzinsten Tagesgeldkonto.

So funktioniert es auch bei vielen Kreuzfahrten: An Bord bekommst Du eine Karte, mit der Du über Dein Bordkonto auf dem Schiff bezahlen kannst. Bei diesem Konto ist aber unter Umständen Deine Debitkarte hinterlegt und es werden Summen geblockt, falls Du mehr Geld ausgibst. Die Rechnung wird dann zwar am Ende der Reise beglichen, aber der Block beim Konto bleibt womöglich noch bestehen.

Egal ob Schiff oder Hotel: Frag vor der Buchung beim Anbieter nach, ob Deine Karte vor Ort akzeptiert wird.

Auch bei Flugbuchungen wird zunächst der Betrag auf Deinem Konto geblockt, bevor die Fluglinie Dir das Ticket schickt. Dabei kann es passieren, dass die Fluglinie den Betrag ein zweites Mal blockt, da sie nicht auf das Geld aus dem ersten Block zugreift. Bei einer Kreditkarte mit höherem Limit ist das kein Problem, beim Girokonto aber vielleicht schon. Solche Probleme sollten aber eher selten auftauchen.

Weitere Probleme kann es hin und wieder während des Fluges oder der Zugfahrt geben. Denn im Flugzeug werden Debitkarten zuweilen nicht akzeptiert. Auch das ist aber nicht so weit verbreitet und stört eher bei längeren Strecken.


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Immer wieder kommt es vor, dass Kriminelle an Kreditkarten-Daten kommen, dank Hackerattacken, Sicherheitslücken oder Phishing-Mails. Damit sie Deine Daten nicht ohne Weiteres für eine Einkaufstour im Internet nutzen können, haben die Kreditkarten-Unternehmen das 3D-Secure-Verfahren entwickelt.

3D-Secure soll das Bezahlen mit Kreditkarten im Internet sicherer machen, indem Du den Bezahlvorgang noch einmal bestätigst, beispielweise mit einem Passwort oder einem Fingerabdruck. Mastercard nennt seine Variante des Sicherheitsverfahrens Mastercard Identity Check (früher: Securecode), bei Visa heißt sie Verified by Visa.

Das Verfahren soll dabei helfen, nachzuweisen, dass hinter der Zahlung mit einer Kreditkarte auch wirklich der Besitzer der Karte steckt. Dieser zusätzliche Sicherheitsschritt ist seit Dezember 2020 verpflichtend. Hintergrund ist die zweite Zahlungsdienstrichtlinie (Payment Service Directive 2, kurz PSD2). Sie sieht vor, dass Du bei allen elektronischen Zahlungen in der Europäischen Union Deine Identität zweifach nachweisen musst.

Mit 3D-Secure können Händler und Banken diese Sicherheitsvorgaben der Zahlungsrichtlinie erfüllen. Das Verfahren existiert mittlerweile in zwei Varianten.

Die etwas in die Jahre gekommene erste Version kennen bereits viele Verbraucher. Sie gilt als unbequem für Kunden und bringt viele dazu, den Kauf abzubrechen. Kein Wunder also, dass nicht alle Händler 3D-Secure nutzten, bis die Zahlungsdienstrichtlinie PSD2 sie dazu gezwungen hat. Die neuere Variante von 3D-Secure ist einfacher für den Nutzer und soll so dafür sorgen, dass Kunden ihren Einkauf seltener abbrechen.

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Die neuen EU-Standards verlangen eine sogenannte starke Kundenauthentifizierung bei elektronischen Zahlungen in der Europäischen Union, zum Beispiel bei Kartenzahlungen oder Überweisungen. Dabei weist Du Deine Identität über zwei Faktoren nach.

Alle infrage kommenden Faktoren sind in Kategorien unterteilt. Die zwei Faktoren, die Du für die Identifizierung nutzt, müssen aus unterschiedlichen Kategorien stammen. Die Kategorien sind:

  • Wissen, zum Beispiel Passwörter oder eine Pin
  • Besitz, etwa die Kreditkarte oder das Smartphone
  • Inhärenz (Eigenschaften oder Verhalten), dazu gehören Fingerabdrücke oder Bewegungen

Um beim Online-Shopping mit der Kreditkarte zu zahlen, reichen künftig die Kartennummer und der Sicherheitscode auf der Rückseite der Karte also nicht mehr aus. Du musst Dich zusätzlich mit einem Passwort, einer Pin oder Tan oder Deinem Fingerabdruck identifizieren.

Das kennst Du auch vom Online-Banking. Dort loggst Du Dich mit Deinen persönlichen Zugangsdaten in Dein Bankkonto ein, musst Überweisungen oder Daueraufträge jedoch trotzdem noch einmal mit einer Tan bestätigen.

Auch beim mobilen Bezahlen über Apps wie Google Pay oder Apple Pay greift eine doppelte Absicherung. Hier kommen die in der App gespeicherten Kreditkarten-Daten, der Besitz des Handys sowie das notwendige Entsperren des Handys zum Bezahlen mittels Pin oder Fingerabdruck zusammen.

Du kannst Dich bei der Bank für das 3D-Secure-Verfahren registrieren, von der Du Deine Kreditkarte bekommen hast. Das machst Du entweder beim ersten Bezahlen in einem Onlineshop, der das Verfahren nutzt, oder Du erledigst es vorher in Deinem Online-Banking. Bei einigen Banken musst Du Dich überhaupt nicht registrieren. Du erhältst den Code für das Bezahlen dann zum Beispiel über die Telefonnummer, die Deine Bank gespeichert hat.

Wie das Sicherheitsverfahren genau funktioniert, hängt von der jeweiligen Bank ab. Bei einigen Banken hinterlegst Du als Karteninhaber beim Registrieren für 3D-Secure ein Passwort sowie eine persönliche Mitteilung. Wenn Du im Internet einkaufst, wirst Du während des Bezahlvorgangs von der Website des Händlers auf die Seite des Kreditkarten-Anbieters geleitet.

Dort gibst Du Dein Passwort ein und bestätigst damit die Zahlung. Damit Du erkennst, dass Du Dich tatsächlich auf einer vertrauenswürdigen Website befindest, wird Dir zusätzlich Deine persönliche Mitteilung angezeigt.

Andere Banken senden bei jedem Einkauf eine neue Tan an Dein Handy oder lassen Dich den Kauf über eine App mit Pin-Eingabe bestätigen.

Das 3D-Secure-Verfahren lässt sich umgehen, das ist jedoch schwierig. Wenn jemand Dein 3D-Secure-Passwort und die Kreditkarten-Daten kennt, kann er ohne Dein Wissen im Internet auf Shoppingtour gehen. Es ist auch denkbar, dass jemand Deine persönlichen Daten – zum Beispiel Namen und Adresse – und Kreditkarten-Details kennt. Dann könnte er sich selbst für das 3D-Secure-Verfahren registrieren, ohne dass Du es erfährst.

Mit der neueren Version von Identity Check und Verified by Visa reagieren die Kartenunternehmen nicht nur auf die PSD2, sondern auch auf das geänderte Kundenverhalten. Beispielsweise war das Einkaufen mit dem Smartphone noch kein großes Thema, als die erste Version von 3D-Secure auf den Markt kam. Das neue 3D-Secure soll nun auch auf Smartphones unkomplizierter und sicherer funktionieren.

Auch die neue Version des Sicherheitsverfahrens setzen die einzelnen Banken unterschiedlich um. Beispielsweise ist es möglich, dass Du zunächst Deine Kartendaten eingeben musst und den Kauf dann ein zweites Mal durch eine Tan oder ein Einmal-Passwort bestätigst. Oder aber Du weist Deine Identität über die Banking-App mit einem Fingerabdruck nach.

Bei der neuen Variante des 3D-Secure-Verfahrens werden zwischen Händler und Bank zudem mehr Informationen ausgetauscht als bisher; über 100 Datenpunkte können dies sein. Zu den Daten gehören zum Beispiel Informationen zum Browser, dem genutzten Gerät (Handy, Tablet) sowie die Lieferadresse.

Die Bank kann so beispielsweise abgleichen, ob die vom Händler übertragenen Daten zu den Daten passen, die sie ohnehin schon vom eigenen Kunden vorzuliegen hat. So soll es einfacher werden, Missbrauch zu erkennen. Die Daten werden bei der kartenausgebenden Bank gespeichert, jedoch in der Regel nach einem Jahr gelöscht.

Du musst Dich jedoch nicht immer zweifach identifizieren, egal ob es um Kreditkarten-Zahlungen oder andere elektronische Zahlungen wie Überweisungen geht. In der Zahlungsdienstrichtlinie sind unterschiedliche Ausnahmen festgelegt. Allerdings kann Deine Bank entscheiden, ob sie eine Ausnahme zulässt oder doch die doppelte Identifizierung fordert.

Zahlungen unter 30 Euro - Bei Zahlungen unter 30 Euro muss keine starke Kundenauthentifizierung stattfinden. Nach fünf hintereinander folgenden Zahlungen ohne eine solche Authentifizierung oder aber wenn die Summe der einzelnen Zahlungen 100 Euro übersteigt, muss wieder eine starke Authentifizierung erfolgen.

Wiederkehrende Zahlungen - Auch bei Abos oder Deiner Telefonrechnung musst Du Dich nicht immer wieder identifizieren. Solche Abbuchungen werden direkt vom Händler gestartet und sind von der Zahlungsrichtlinie ausgeschlossen. Bei Daueraufträgen authentifizierst Du Dich nur einmal doppelt, danach läuft das regelmäßige Abbuchen wie gewohnt weiter.

Erlaubte Händler - Sogenannte Whitelists sind ebenfalls erlaubt, also Listen, auf die Du Deine bevorzugten Händler setzen kannst. Für Zahlungen an die dort genannten Händler ist dann keine zweifache Identifizierung notwendig. Banken können solche Listen anbieten, sie sind jedoch nicht dazu verpflichtet. Die Händler müssen keine bestimmte Voraussetzung erfüllen, um sich für solche Whitelists zu qualifizieren.

Geringes Risiko - Auch Zahlungen, bei denen Deine kartenausgebende Bank mit einem geringen Betrugsrisiko rechnet, können mit einer einfachen Authentifizierung durchgehen. Dies gilt nur, wenn Du einen Betrag von weniger als 500 Euro zahlst. 

Falls Deine Kreditkarten-Daten im Internet von Betrügern zum Einkaufen genutzt werden, steht Deine Bank dafür gerade. Sie ist diejenige, die das Risiko einschätzen muss, dass Kriminelle am Werk sind. In wenigen Fällen haftet der Händler. Das gilt zum Beispiel, wenn er die Kreditkarten-Prüfnummer beim Bezahlen nicht abfragt.

Dir als Kunden gegenüber gilt seitens Mastercard und Visa eine sogenannte „Zero Liability Policy“. Wenn Du die Zahlung nicht autorisiert hast, musst Du nicht dafür aufkommen. Ausnahmen gelten nur bei grob fahrlässigem Verhalten.

Wie Du Dich vor Missbrauch schützen und wie Du Deine Kreditkarte sperren lassen kannst, liest Du in unserem Artikel zum Thema Kreditkarten-Betrug.

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