Was ist der unterschied zwischen kokosöl und kokosfett

Zusammengefasst: Wird von Kokosöl und Kokosfett gesprochen ist es oft ratsam genauer hinzusehen, um herausfinden, ob es sich dabei um unterschiedliche Aggregatzustände des Kokosöls oder um eine Unterscheidung von nativem Kokosöl zu RBD-Kokosöl (raffiniertes, gebleichtes und desodoriertes Kokosöl) handelt.

Die Frage nach dem Unterschied zwischen Kokosöl und Kokosfett wird häufig gestellt. Es gibt zwei Möglichkeiten Kokosöl und Kokosfett zu unterscheiden.

  • Nach der Herstellungsmethode
  • Nach dem Aggregatzustand

Unterscheidung nach der Herstellungsmethode:

Die meisten Hersteller benutzen die Begriffe Kokosöl und Kokosfett, um es dem Kunden einfacher zu machen. Sie unterscheiden zwischen ihrem unbehandelten, nativen Öl mit charakteristischem Kokosduft und Kokosgeschmack und ihrem desodorierten Kokosfett mit neutralem Geschmack und Duft.

Kokosöl oder auch Kokosnussöl wird aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuss (cocos nucifera) gewonnen. Der Namenszusatz „nativ“ bzw. „virgin“ von VCO (Virgin Coconut Oil) bezieht sich auf die Frische des Fruchtfleisches. Es wird kurz nach der Ernte separiert und getrocknet. Dieses weiße bzw. klare Kokosnussöl erfährt nach der Kaltpressung keine weiteren technischen Einflüsse und ist naturbelassen.

Hier liegt die klare Abgrenzung zum Kokosfett aus dem Rohstoff „Kopra“ (dt. getrocknete Nuss). Häufig wird dazu das Kokosnussfruchtfleisch über lange Zeiträume, ungeschützt vor Tieren, Umweltgiften und Schimmelbildung, in der Sonne luftgetrocknet oder semigetrocknet in Hallen gelagert. Zudem wird auch die Hitzeentwicklung von offenem Feuer zur Trocknung eingesetzt. Das im „Kopra“ enthaltene Öl wird dadurch mit Kontaminanten angereichert. Auch die Ranzigkeit erhöht sich mit voranschreitender Zersetzung beim Trocknen der Kokosnüsse. Das so gewonnene „Rude Coconut Oil“ ist dunkelbraun und für den menschlichen Verzehr ersteinmal ungeeignet. Es muss vor der Vermarktung raffiniert, desodoriert und gebleicht werden, um die meisten Schadstoffe, sowie die Zersetzungsprodukte zu entfernen. Das Endprodukt kommt als klassisches RBD-Kokosöl (refined, bleached and deodorized Oil) in den Handel. Manchmal folgt noch eine Fetthärtung, bei der sogenannte trans-Fettsäuren entstehen, die Herz, Hirn und Gefäße schädigen.

Das Problem an dieser Unterscheidung ist, dass beide Endprodukte als Kokosöl, wie auch als Kokosfett bezeichnet werden können und du als Konsument getäuscht wirst. Du kannst aber Anhand der Produktbezeichnungen sichergehen, um welche Art es sich handelt.

Natives Kokosöl mit Kokosgeschmack und –Duft enthält in der Regel die Bezeichnungen:

  • Kaltgepresst
  • Nativ oder virgin
  • Naturbelassen
  • Aus 1. Kaltpressung

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Geschmack- und geruchloses RBD-Kokosfett welches raffiniert, gebleicht und desodoriert ist, erkennt man an der Bezeichnung:

  • Ohne Aroma
  • desodoriert
  • fraktioniert

Unterscheidung nach Aggregatzustand:

Ob es ein flüssiges Kokosöl oder ein festes Kokosfett ist liegt am Aggregatzustand, welcher von der Umgebungstemperatur bestimmt wird. Unterhalb von 24-26°C beginnt das Kokosöl verschieden große kristalline Strukturen zu bilden, bis es vollständig zum Kokosfett erstarrt. Über dieser Temperatur verflüssigt sich das Kokosfett zu Kokosöl. Eine schnelle Abkühlung führt zu einer homogenen weißen Struktur. Eine langsame Abkühlung hingegen bewirkt die Bildung von besonders großen Strukturen.

In den Herkunftsländern ist es sehr warm, weshalb die Einheimischen das flüssige Öl als Kokosöl bezeichnen. In Europa wird das Kokosöl meist bei 21° C Raumtemperatur gelagert, weshalb es zu festem Kokosfett aggregiert.

Was ist der Unterschied zwischen Kokosöl und Kokosfett? Diese Frage wird oft gestellt. Doch gibt es tatsächlich einen Unterschied?

Was ist der unterschied zwischen kokosöl und kokosfett

Die Antwort ist nein. Ob Sie Kokosöl oder Kokosfett verwenden, bestimmt sich allein durch die Umgebungstemperatur. Lediglich die vorherige Behandlung des Öls kann zu qualitativen Unterschieden führen. Die Industrie differenziert vornehmlich zwischen kaltgepresstem, nativen Kokosöl und desodoriertem, gehärteten Kokosfett.

Was ist Kokosöl?

Kokosöl (Oleum cocos) wird aus dem getrockneten Fruchtfleisch der Kokosnuss, der Kopra, gewonnen, ist klar, ungefärbt und wässrig und erinnert geschmacklich im naturbelassenen Zustand nur leicht an Kokosnuss. Es besitzt einen niedrigen Schmelzpunkt, weshalb sich Kokosöl bereits ab 24 °C, also Zimmertemperatur, in Öl verwandelt.

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Kokosöl ist im desodorierten (raffinierten) Zustand mit etwa 92 g pro 100 g (nativ: 80 g) reich an gesättigten Fettsäuren, wie Laurinsäure mit 46,7 g (nativ: 48,9 g), Myristinsäure mit 19 g im nativen Zustand, Palmitinsäure mit 8,1 g (nativ: 8,7 g), Caprylsäure mit 8,0 g (nativ: 7,3 g), Ölsäure mit 7,2 g (nativ: 5,4 g) und Caprinsäure mit 5,9 g (nativ: 6,1 g).

Ebenso enthalten sind Stearinsäure mit 2,5 g (nativ: 3,1 g), Linolsäure mit 2,2 g (nativ: 0,8 g), Alpha-Linolensäure mit 0,05 g (nativ: 0,05 g), Arachinsäure mit 0,1 g (nativ: 0,1 g) und Eicosensäure mit 0,01 g (nativ: 0,05 g).

Insgesamt enthält Kokosöl im desodoriertem und auch nativen Zustand einen Fettanteil von 99,8 g pro 100 g. Daher enthält das Öl fast bis gar keine Kohlenhydrate, Proteine, Salze und Zucker. Trotz der nicht vorhandenen Kohlenhydrate besitzt das Öl einen Brennwert von 828 kcal pro 100 g. Damit eignet sich Kokosöl zum Abnehmen.

Was ist Kokosfett?

Kokosfett ist nichts anderes als Kokosöl, nur in verfestigter Form. Kokosfett entsteht, wenn die Umgebungstemperatur unter 24 °C liegt. Dann wird aus dem klaren Kokosöl eine weiße bis leicht gelbliche streichbare Masse, die Kokosfett genannt wird. Wird Kokosfett bei niedrigen Temperaturen, beispielsweise im Kühlschrank gelagert, so lässt sich das Fett wegen seiner Aushärtung nicht mehr streichen.

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Was ist der Unterschied zwischen desodoriertem und nativen Kokosöl?

Natives Kokosöl enthält einen hohen Anteil an mittelkettigen Triglyceriden sowie einige Vitamine, vor allem Vitamin E, und Mineralien. Unbehandeltes Kokosöl hat einen leichten Kokosgeschmack und Duft. Desodoriertes Kokosfett hingegen ist geruchs- und geschmacksneutral. Bei desodoriertem Kokosöl werden sämtliche Duftstoffe (Odors) herausgefiltert. Vitamine sind hitzeempfindlich, weshalb sie bei der Filterung größtenteils zerstört werden. Häufig wird Kokosfett desodoriert verkauft und Kokosöl im naturbelassenen Zustand.

Ist Kokosöl tatsächlich zum Braten, Backen und Kochen geeignet?

Mit Kokosöl und auch Kokosfett können Sie hervorragend braten, backen und kochen, da das Öl einen hohen Rauchpunkt aufweist.

Wozu werden Kokosöl und Kokosfett verwendet?

Kokosöl und Kokosfett werden hauptsächlich in der Küche und in der Kosmetik eingesetzt. Kokosöl wird häufig bei der Eis- und Schokoladenherstellung sowie als Speisefett verwendet.

In der Kosmetik wird das Öl insbesondere in Shampoos, Sonnenschutzcremes, Seifen, Massageölen und vielen weiteren Hygienemitteln eingesetzt.

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Fazit: Nativ oder desodoriert? Welches Kokosöl ist besser?

Dies hängt davon ab, was Sie bevorzugen. Naturbelassene, native Kokosöle eignen sich insbesondere zur Körperpflege, aber auch in der Küche. Desodorierte Kokosfette können Sie beispielsweise dann einsetzen, wenn kein Kokosgeschmack oder –duft erwünscht ist.

Dies ist häufig in der Küche der Fall, weshalb desodorierte, gehärtete Kokosfette als Speiseöle eingesetzt werden. Sie werden gewöhnlich als Blöcke verkauft und schmelzen beim Braten. Allerdings enthalten native Kokosöle Vitamine, weshalb die gesündere Variante ein naturbelassenes Öl ist.

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass Kokosöl besonders gesund ist.
  • Kokosöl hilft nicht beim Abnehmen.
  • Kokosöl ist relativ teuer und verursacht lange Transportwege.
  • In Maßen ist Kokosöl wegen des angenehmen Geschmacks eine passende Zutat für Gerichte, dann aber am besten fair gehandelt und in Bio-Qualität.

Natives Kokosöl wird aus dem frischen Fruchtfleisch der Kokosnuss gepresst oder aus Kokosmilch gewonnen und nicht weiter behandelt. Je nach Raumtemperatur ist Kokosöl flüssig, cremig oder fest. Erst ab etwa 23 Grad Celsius schmilzt es und wird flüssig. Man könnte also eigentlich auch von Kokosfett sprechen. Unter diesem Namen sind allerdings seit vielen Jahren feste Platten oder Würfel im Handel, die sich zum geschmacksneutralen Braten und Frittieren verwenden lassen.

Im Gegensatz zum nativen Kokosöl wird für Kokos-Plattenfett getrocknetes Kokos-Fruchtfleisch gepresst oder extrahiert und das so gewonnene Öl anschließend stark bearbeitet. Dabei gehen der kokoseigene Geruch und Geschmack verloren.

Kokosöl ist nicht gesünder als andere Öle

Vor allem bei Anhängern der Paleo-Ernährung, bei der versucht wird, sich wie Steinzeit-Menschen zu ernähren, ist Kokosöl beliebt. Es soll sich positiv auf die Blutfettwerte auswirken und beim Abnehmen helfen, Demenzerkrankungen und Krebs vorbeugen und Bakterien, Viren und Pilze abwehren. Begründet wird dies mit dem Gehalt der Fettsäuren Laurin-, Capryl- und Caprinsäure sowie verschiedenen Polyphenolen. Wissenschaftlich nachgewiesen sind diese Aussagen jedoch nicht. So genannte "Health-Claims", also Gesundheitsversprechen, die Anbieter von Kokosöl auf ihre Produkte drucken wollten, wurden von der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit nicht zugelassen. Betrachten Sie daher Berichte über Heilwirkungen sehr kritisch.

Raps-, Walnuss- und Olivenöl sind besser

Kokosöl enthält nur wenige ungesättigte Fettsäuren und dafür etwa 90 Prozent gesättigte Fettsäuren. Grundsätzlich sollte eine gesunde Ernährung möglichst viele ungesättigte Fettsäuren enthalten. Im Kokosöl stecken allerdings relativ viele mittelkettige Fettsäuren, die leicht verdaulich sind und möglicherweise nicht vom Körper gespeichert werden. Doch für diese Theorie, die Kokosöl als Wundermittel zum Abnehmen erklärt, fehlen Langzeitstudien.

In Maßen ist Kokosöl wegen des Geschmacks eine passende Zutat für asiatische Gerichte - dann aber am besten fair gehandelt und in Bio-Qualität. Mit 11 bis 25 Euro pro Liter in Bioqualität ist es jedoch recht teuer. Raps-, Walnuss- und Olivenöl liefern mehr gesundheitlich günstigere Fette und sind preiswerter. Da Kokospalmen nur in tropischen Regionen wachsen sind die Transportwege entsprechend lang.