Was darf ich als dialysepatient nicht essen

Die Trinkmenge spielt  für das Wohlergehen eines Dialysepatienten eine große Rolle! Je besser der Patient über sein Sollgewicht und die maximale Trinkmenge Bescheid weiß und einhält, desto besser geht es ihm während der Dialyse und an den dialysefreien Tagen.

Trinkmenge = Urin Aussscheidung + 500 ml pro Tag

Die Erfahrungen und Empfindungen zu diesem Punkt gehen bei den Dialysepatienten sehr auseinander. Viele halten die gebotene Trinkmenge ein, sie haben kein Bedürfnis mehr zu trinken und kein Durstgefühl. Die Dialysen verlaufen problemlos, der Kreislauf ist stabil. Leider bedeutet für andere Patienten das Einhalten der Trinkmenge einen täglichen Kampf. Diese Patienten klagen über Durstgefühl, trinken mehr als „erlaubt" und bringen dann zu den Dialysen, besonders nachdem „langen Intervall" zu viel angesammeltes Wasser mit. Während der Dialyse wird dann versucht möglichst nah an das Sollgewicht zu kommen, also viel Flüssigkeit zu entziehen, es kommt zu Muskelkrämpfen und Blutdruckabfall,- es geht den Patienten schlecht.

Es sollte versucht werden  immer, die vom Arzt angegebene Trinkmenge einzuhalten!

Tipps zur Trinkmenge:

Der Patient gewähnt sich leichter daran, wenn er im Alltag kleine Trinkgläser benützen.• Gegen ein trockenes Gefühl im Mund hilft es, zuckerfreie Kaugummis zu kauen oder ab und zu ein  Zitronenstückchen oder einen Eiswürfel zu lutschen.• Sparsamer Umgang mit  Salz ist geboten, denn Salz macht durstig• Bei starkem Schwitzen (Fieber, Sommerhitze, Sport) können der Patient etwas mehr trinken,. Man sollte das  Gewicht aber durch Zwischenwiegen zu Hause auf einer sehr genauen Waage kontrollieren. 

Bei der Ernährung gilt zunächst einmal: Alles ist erlaubt- aber alles in Maßen! Außer dem Wasser müssen für einen Dialysepatienten hauptsächlich zwei Stoffe in der Ernährung beachtet werden: Kalium und Phosphat.

a. Das Kalium. Dieses Spurenelement (auch Elektrolyt genannt) kann bei Dialysepatienten von der kranken Niere nicht mehr ausgeschieden werden. Während der Dialyse kann Kalium zwar effektiv und schnell reduziert werden, aber es kann im Blut auch sehr schnell wieder ansteigen. Ein zu hoher Kaliumspiegel im Blut (Hyperkaliämie) ist sehr gefährlich ! Er führt zunächst zu einem Schwächegefühl in allen Muskeln. Der Patient hat das Gefühl, keinen Schritt mehr gehen zu können oder weiche Knie zu haben. Danach folgen Herzrhythmusstörungen, die man als Herzrasen oder Herzstolpern spüren kann. Diese Herzrhythmusstörungen können im schlimmsten Fall mit einem tödlichen Herzstillstand enden! Diese Komplikation, wenn Sie auftreten, müssen sehr ernst genommen werden. Wenn ein Dialysepatient diese Symptome spürt, sollte er direkt zum Arzt gehen!

In welchen Nahrungsmitteln befindet sich Kalium? In Gemüse und Obst (besonders Bananen), Trockenfrüchten, Milch und Milchprodukten, Nüssen und Schokolade, Pommes frites und Chips. Als Faustregel gilt: je kompakter Obst und Gemüse, desto kaliumreicher! Nun muss der Patient  auf diese Nahrungsmittel keinesfalls völlig verzichten! Im Gegenteil. Auch Dialysepatienten brauchen in ihrer Ernährung Gemüse und Obst. Man kann  das darin befindliche Kalium verringern, wenn man auf die richtige Zubereitung von Obst und Gemüse achtet. Obst Gemüse sollten nicht roh gegessen werden! Kartoffeln, Gemüse und Obst sollten klein geschnitten,  mit reichlich Wasser gekocht und Kochwasser muss verworfen werden, denn darin befindet sich nun ein Teil des Kaliums!  Anstatt  Milch sollte lieber ein Gemisch aus 1/3Sahne und 2/3 Wasser verwendet werden, auch damit reduziert man die Kaliumzufuhr erheblich.

b. Das Phosphat:

Anders als beim Kalium bemerkt man bei einem zu hohen  Spiegel von Phosphat nichts. Aber ganz allmählich, über Wochen und Monate, verursacht ein zu hoher Phosphatspiegel einen Kalziumabbau in den Knochen. Die Knochen werden brüchig, der Patient ist bei Verletzungen und Stürzen besonders gefährdet. Andererseits lagert sich Kalzium an Stellen ab, an die es nicht hingehört: in den kleinen Gelenken, an Sehnenschei­den, in Blutgefäßen, Weichteilen und der Haut und verursacht dort Probleme, z.B. starken Juckreiz. Dieses Symptom wird Kalziphylaxie genannt. Phosphat kann durch die Dialyse alleine nicht ausreichend aus dem Körper entfernt werden. Phosphat ist als Zusatzstoff in einigen Nahrungsmitteln enthalten, die man vermeiden sollte , z.B. in Schmelzkäse und Wurst. Leider ist es auch in allen Nahrungsmitteln enthalten, in denen viel Eiweiß (Protein) vorhanden ist. Man braucht  aber eine ausreichende Menge dieses Nährstoffes und es sollte auf keinen Fall an (magerem) Fleisch oder Fisch, oder überhaupt an gesunder Ernährung, gespart werden. Die Lösung aus dieser „Zwickmühle" sind so genannte Phosphatbinder. Das sind Tabletten, die man, in der  vom Arzt verordneten Menge, zu den phosphat- und eiweißreichen Mahlzeiten einnimt und die verhindern, dass das Phosphat in Ihr Blut gelangt. Es gibt zahlreiche Bücher und Informationsmaterial (Tabellen, mit der Angabe des Kalium- oder Phosphatgehaltes von Nahrungsmitteln) über die Ernährung von Dialysepatienten. Im manchen Nierenzentren gibt es auch eine Ernährungsberaterin. Sie kann Patienten besonders dann helfen, wenn er  zusätzliche Probleme mit der Ernährung hat, also z.B. Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Diabetes.  

Rauchen ist verboten! Rauchen stört die Durchblutung aller kleinen Gefäße im Körper, auch der Niere. Dadurch wird die Niere wesentlich schneller geschädigt und verliert auch schneller (bis zu 10 Mal schneller) ihre Restfunktion als beim Nichtraucher!

Was darf ich als dialysepatient nicht essen

Wichtig ist es für chronisch Nierenkranke und Dialysepatienten, sich ausreichend und ausgewogen zu ernähren. Besonders hochwertiges Eiweiß, wie es in Fisch, Fleisch und Eiern enthalten ist, sollte regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Aufnahme von phosphatreichen Nahrungsmitteln reduziert werden sollte. 

Nahrungsmittel mit einem hohen Anteil an Phosphat sind beispielsweise bestimmte Wurstwaren, Schmelzkäse usw.. Hämodialysepatienten sollten zudem ihre Kaliumzufuhr beschränken, das besonders in manchen Gemüsesorten, Obst und Nüssen enthalten ist. Peritonealdialysepatienten sollten wenig zuckerhaltige Lebensmittel essen, da ihr Körper bereits über die Dialysierflüssigkeit Kohlenhydrate in Form von Glukose aufnimmt.

Ganz allgemein sollten Nahrungsmittel mit hohem Kochsalzanteil vermieden werden. Sie steigern nicht nur den Durst, sondern auch den Blutdruck. Im Einzelfall werden der betreuende Nephrologe und die Ernährungsberatung gezielte Hinweise und Empfehlungen zur Ernährung geben.

Flüssigkeitsaufnahme

Gesunden Menschen wird empfohlen, täglich etwa zwei Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Die tägliche Urinproduktion ist stark von den Umgebungsbedingungen abhängig und beträgt ca. 0,5 bis 1 Liter, bei größerer Flüssigkeitszufuhr auch deutlich mehr. Patienten mit Nierenversagen können überschüssige Flüssigkeit nicht mehr komplett ausscheiden. Deshalb muss die reine Trinkmenge pro Tag eingeschränkt werden. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass in vielen Nahrungsmitteln wie in Suppen, Pudding oder Obst große Mengen Flüssigkeit enthalten sind. Die individuell festgelegte Trinkmenge sollte möglichst nicht überschritten werden.  Sie ist abhängig davon, ob die Nieren noch Urin ausscheiden oder nicht. Bei Peritonealdialyse-Patienten bleibt die Urinproduktion durch die kontinuierliche Entwässerung und Entgiftung meist länger erhalten als bei der Hämodialyse. Der behandelnde Nephrologe kann hierzu Auskunft geben und die zulässige Trinkmenge ermitteln.

Tipp: "Wenn der Durst kommt"
  • Dialysepatienten sollten Salz in der Nahrung reduzieren. Da Salz den Durst verstärkt.
  • "Wasserarme" Durstlöscher-Alternativen sind zum Beispiel Eiswürfel (ein Würfel besteht aus 30 Milliliter Wasser). Außerdem hilft das Saugen an Zitronenscheiben. Wer Durst hat, kann auch einfach nur seinen Mund mit Wasser spülen, ohne das Wasser dabei zu schlucken!
  • Vermeiden Sie Speisen, die Mononatriumglutamat enthalten, z. B. viele Fertiggerichte, chinesisches oder indisches Essen.
  • Zur Einteilung der täglichen Flüssigkeitsmenge ist es hilfreich aus kleinen Tassen zu trinken und sich etwas für später am Tag übrig zu lassen.

Wir beraten unsere Patienten individuell, weil die Anforderungen an die Ernährung nicht für jeden Patienten gleich sind.

Sie sind abhängig von der Restfunktion der Nieren, Art der Nierenersatztherapie und begleitenden Erkrankungen

Was darf ich als dialysepatient nicht essen

Was soll auf den täglichen Speiseplan eines Dialysepatienten?

  1. Ein Milchprodukt
  2. Eine Portion Gemüse und Obst (handvoll)
  3. Eine Portion Fleich, Fisch oder Ei
  4. Eine Portion Nudeln oder Reis
  5. Hochwertige Fette

Worauf sollten Dialysepatienten achten?

  1. Flüssigkeitszufuhr
  2. Phosphathaltige Lebensmittel
  3. Kaliumhaltige Lebensmittel
  4. Salzzufuhr

Gegen den Durst

  • Weniger Salz und Zucker
  • Mund mit Wasser ausspülen
  • Kleine Eiswürfel oder saure Bonbons lutschen
  • Zitronenscheiben aussaugen
  • Lippen nicht trocken werden lassen („Labello“)
  • Für gute Luftfeuchte in den Räumen sorgen
  • Öfter ein Mundspray benutzen
  • Medikamente möglichst mit dem Essen einnehmen
  • Bewusst und genussvoll trinken
  • In kleinen Schlucken trinken

  • Mineralwasser (natrium-,calciumarm)
  • Tee, Früchtetee
  • Kaffee
  • verdünnte Fruchtsäfte

  • Obst- und Gemüsesäfte
  • Kakao
  • Cola
  • Wein, Bier

Hierauf sollten Sie achten:

Folgende Produkte enthalten sehr viel Flüssigkeit und zählen daher zur Trinkmenge.

  • Obst, Gemüse
  • Eis, Joghurt, Pudding
  • Suppen, Breie

Auch Kaffee und Tee werden zur Trinkmenge zugerechnet!

Kalium-haltige Lebensmittel

  • Gurken
  • Grüne Bohnen
  • Chinakohl
  • Paprika
  • Zwiebeln
  • Möhren
  • Eisbergsalat
  • Spargel
  • Äpfel
  • Apfelsinen
  • Birnen
  • Konservenobst ohne Saft!
  • Reis, Nudeln
  • Semmelknödel

  • Tomaten
  • Hülsenfrüchte
  • Brokkoli
  • Rosenkohl
  • Pellkartoffeln
  • Pommes frites
  • Kartoffelchips
  • Bananen
  • Aprikosen
  • Trockenobst
  • Obstsäfte
  • Nüsse, Mandeln
  • Müsli
  • Schokolade, Kakao
  • Diätsalz

Möglichkeiten, den Kaliumspiegel zu senken:

  • Säfte mit Wasser verdünnen
  • Früchtetees mit einem Spritzer Zitrone ein guter Durstlöscher
  • Vor dem Verzehr von Kompott oder Dosenobst stets das Wasser weggießen
  • Fleisch oder Gemüse in der doppelten Menge Wasser schmoren
  • Bei Würstchen aus der Dose frisches Wasser verwenden
  • Kartoffeln in Scheiben schneiden und mit der 8-10-fachen Wassermenge kochen
  • Sahne-Wassergemisch statt Milch für die Zubereitung von Pudding, Grießbrei oder Vanillesoße
  • Gemüse sehr klein schneiden und in viel Wasser kochen

Phosphathaltige Lebensmittel

  • Fleisch
  • Eiklar
  • Quark
  • Fisch: Scholle Heil-, Steinbutt
  • Weichkäse
  • Frischkäse
  • Hüttenkäse
  • Cammembert 60 %
  • Limburger 40 %
  • Harzer
  • Bavaria blue
  • Schafskäse
  • Gorgonzola
  • Butterkäse
  • Esrom
  • Ziegenkäse
  • Wurst, Schinken
  • Bratenaufschnitt
  • Weinsteinpulver
  • Cola light

  • Innereien
  • Eigelb
  • Milch, Joghurt
  • Kusten-, Schalenriere
  • Räucherfisch
  • Gesalzener Hering
  • Hartkäse
  • Schmelzkäse
  • Pökelfleisch
  • Backpulver (Bakin)
  • Schokolade, Kakaopulver
  • Cola

Möglichkeiten, den Phosphatspiegel zu senken:

  • Statt Milch ein Wasser-Sahne-Gemisch verwenden
  • Auf Schmelzkäse völlig verzichten
  • Zum Backen Weinsteinpulver verwenden
  • Zum Backen auf 1-2 Eigelbe verzichten
  • Weniger Käse, besser Wurst und Schinken
  • Salate besser mit Essig und Öl statt mit Majonnaise
  • Auf Phosphatzusätze in Nahrungsmitteln achten:
    • E 338 (Cola)
    • E 339 (Kondensmilch)
    • E 340 (Kaffeeweißer)