Warum schreibt man Hände Zähne und kämmen mit ä?

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Warum schreibt man Hände Zähne und kämmen mit ä?

Hallo! Hast du schonmal Probleme gehabt den Buchstaben e von einem ä zu unterscheiden? Auch unser Max weiß da manchmal nicht was er schreiben soll, wie zum Beispiel bei dem Wort „Gäste“ oder „Berg“. E oder ä, eu oder äu? Da kommt er schnell durcheinander. Keine Sorge, mit Hilfe dieses Videos möchte ich, Nina, die Regeln zur Unterscheidung von e oder ä, eu oder äu vermitteln. Viel Spaß dabei. Beginnen werde ich mit e und ä. Hierzu erkläre ich dir die Ableitungsregel. Anschließend werde ich dir ein paar Übungen zeigen. Anhand der Doppellaute eu und äu werde ich dir zunächst die Ableitungsregel erklären und dann mit Beispielübungen ergänzen. Max hat ein Diktat geschrieben. Die Lehrerin hat dieses mit schwierigen Wörtern voll gepackt, so dass Max unsicher wurde. Er wusste bei manchen Wörtern nicht, ob sie mit e oder ä geschrieben werden. Zum Beispiel bei kräftig, Gelände oder Berg. Das hört sich doch alles gleich an. Max ging frustriert nach Hause. Max fragt sich, ob es denn eine Regel gibt, die er anwenden kann, damit er immer erkennen kann, ob ein Wort mit e oder ä geschrieben wird. Klar gibt es eine Regel. Du kannst das Wort ableiten oder Wortverwandte suchen. Bleiben wir bei den Wörtern kräftig, Gelände und Berg. Lass uns hierfür Wortverwandte suchen. Wenn jemand kräftig ist, dann besitzt er Kraft. Das Nomen zu kräftig, nämlich Kraft, schreibt sich mit a. Demnach wird kräftig mit ä geschrieben. „Wie ist es mit Gelände?“, fragt Max. Gelände enthält in sich ein verwandtes Wort. Entdeckst du es? Richtig, Land. Auch hier haben wir bei einem verwandten Wort das a, sodass Gelände mit ä geschrieben wird. Und was ist mit Berg? Kannst du das Wort ableiten? Nein? Max findet auch kein Wort. Immer wenn du das Wort nicht ableiten kannst, dann wird es sehr wahrscheinlich mit e geschrieben, so auch das Wort Berg. Das wäre dann geschafft. So einfach kann das Erkennen von e oder ä sein, wenn du die Ableitungsregel beherrscht. Merke: Um e und ä zu unterscheiden, kann man das Wort ableiten oder Wortverwandte suchen. Übe diese doch noch mit Max. Hier ein paar Übungswörter: Je/ährlich, e/älter, Be/ächer, Ge/äste, He/ärz. Überlege dir verwandte Worte. Findest du eins mit au, so wird das Übungswort mit äu geschrieben. Findest du keins mit au, so wird eu richtig sein. Super. Zu jährlich ist dir vielleicht Jahr eingefallen. Daher wird jährlich mit ä geschrieben. Älter ist mit dem Nomen das Alter verwandt. Daher ist hier auch das ä richtig. Hast du auch nichts zu Becher gefunden? Dann sind wir uns einig, dass Becher mit e geschrieben wird. Was ist mit Gäste? Hast du hier auch den Singular gebildet? Der Gast. Sprich Gäste wird mit ä geschrieben. Und Herz? Richtig, mit e. Max braucht auch manchmal Hilfe, um eu und äu zu unterscheiden. Die Lehrerin las im Diktat auch Wörter wie Heu/äuser, teu/äuschen und Eu/Äule vor. Doch auch hier kannst du die Ableitungsregel verwenden. Häuser steht im Plural. Bilden wir den Singular, Einzahl von Häuser, also Haus. Hier haben wir bei einem verwandten Wort das au, so dass Häuser mit äu geschrieben wird. Das Gleiche gilt für täuschen. Hier kennst du das verwandte Wort Tausch. Daher wird täuschen ebenfalls mit äu geschrieben. Zu Eule hingegen findest du kein verwandtes Wort mit au, sodass du weißt, dass Eule mit eu gebildet wird. Merke: Um die Doppellaute eu und äu zu unterscheiden, hilft das Ableiten auf ein verwandtes Wort. Auch hier möchte Max noch mit dir eine Übung zu eu oder äu machen. Hier ein paar Übungswörter: Beu/äute, Leu/äute, seu/äubern und Reu/äuber. Überlege dir verwandte Worte. Findest du eins mit au, so wird das Übungswort mit äu geschrieben. Findest du keins mit au, so wird eu richtig sein. Toll. Bei Beute hast du dir wahrscheinlich schwer getan um etwas zu finden, da es hier kein verwandtes Wort mit au gibt. Beute wird mit eu geschrieben. Bei Leute hat Max ebenfalls kein Wort gefunden, welches mit au gebildet wird und mit Leute verwandt ist. Leute wird mit eu geschrieben. Hast du zu dem Verb säubern das Adjektiv sauber gefunden? Säubern wird demnach ebenfalls mit äu geschrieben. „Wie sieht es mit den Räubern aus?“, will Max wissen. Wenn du das Verb zu Räuber gebildet hast, nämlich rauben, dann ist dir sicherlich klar, dass Räuber mit äu geschrieben wird. So, damit sind wir mit den Übungen durch. Max ist nun die Regel klar geworden, wie er herausfindet, ob er bestimmte Wörter mit e oder ä, eu oder äu schreiben muss. Merke dir: Verwende die Ableitungsregel, in dem du wortverwandte Wörter findest um e oder ä, eu oder äu zu unterscheiden. Nun kennst du die Ableitungsregel für e oder ä, eu oder äu und einige Beispielwörter und das nächste Diktat wird dir leichter fallen. Ich wünsche dir viel Spaß bei der Videofrage. Danke fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal.

Ein wichtiges Prinzip der Orthografie ist die weitgehende Konstanz in der Stammschreibung. Wortstämme werden möglichst gleich geschrieben. Hieraus folgt, dass man die Schreibung von Wörtern grundsätzlich von der Schreibung verwandter Wörter ableiten kann.

ä von a, äu von au

Man schreibt ä, wenn es eine Grundform mit a gibt und man schreibt äu, wenn es eine Grundform mit au gibt. Man kann die Schreibweisen also von den Grundformen ableiten.

älter, ängstlich, ärmer, Bäcker, Bäume, fährt, fällt, fängt, gefährlich, hält, Hände, Häuser, jährlich, kälter, kämmen, kämpfen, kräftig, länger, läuft, Mäuse, Räder, Sträucher, trägt, träumen, Wände, Wärme, Wäsche, zählen, Zähne

In wenigen Wörtern schreibt man allerdings ä oder äu, obwohl man die Schreibweisen nicht von a oder au ableiten kann. Solche Ausnahmen müssen einzeln gelernt werden.

Beispiele: Ärger, Bär, März, Käfer, Märchen, spät, während

Wort verlängern

In großen Teilen des deutschen Sprachgebietes tritt bei den Konsonanten b, d, g im Auslaut eine lautliche Verhärtung ein. Aus dem weichen b wird ein hartes p (gelb, Korb, lieb), aus dem weichen d ein hartes t (Hand, fremd, Bild), aus dem weichen g ein hartes k (Berg, richtig, Zug). Steht der verhärtete Konsonant am Wortende, kann die Schreibung aus der Aussprache erweiterter Formen abgeleitet werden.

Beispiele: gelb – ein gelbes Papier, eine Hand – zwei Hände, richtig – eine richtige Lösung.

Band, Beitrag, eilig, Gewand, grub, günstig, Kalb, Korb, mild, Mitglied, neblig, Schmied, schob, stieg, sprang, trug, Werkzeug, winzig, zornig, Zweig

Zwischen e und ä hören wir im Deutschen keinen Unterschied. Hier erklären wir, wann wir für den betonten e-Laut e und wann ä schreiben müssen.

Beispiel:eben, Peter, beten, Bett
erklären, träge, Säle, Fälle

Normalerweise sind die Wörter mit ä von Wörtern mit a abgeleitet. Deswegen schreiben wir in der Regel ä, wenn es verwandte Wörter mit a gibt, und e, wenn es keine gibt.

Beispiel:er lebt (leben) → wir schreiben e
er gräbt (graben) → wir schreiben äWege (Weg) → wir schreiben e
Täler (Tal) → wir schreiben äehrlich (Ehre) → wir schreiben e
nämlich (Name) → wir schreiben ä

Manchmal sind die Wörter nicht ganz so einfach abzuleiten.

Beispiel:Ärger (arg) → wir schreiben ä
Geschäft (schaffen) → wir schreiben ä
Mädchen (Magd) → wir schreiben ä

Außerdem schreiben wir ä

  • in der Endung -wärtsBeispiel:vorwärts, seitwärts, rückwärts
  • in der Vorsilbe prä-Beispiel:Präposition, prähistorisch
  • in den Endungen -ität und -ärBeispiel:Qualität, UniversitätMilitär, populär, legendär

In einigen Wortfamilien gibt es sowohl Wörter mit e als auch Wörter mit a.

Bei Wörtern aus diesen Wortfamilien müssen wir nach dem nächsten Verwandten suchen und dann entscheiden, ob wir e oder ä schreiben.

Beispiel:Bedenken ist näher mit denken verwandt → wir schreiben e
Gedächtnis ist näher mit dachte verwandt → wir schreiben äabschmecken ist näher mit schmecken verwandt → wir schreiben e
Geschmäcker ist näher mit Geschmack verwandt → wir schreiben ä

Diese beiden Wörter können wir mit e oder ä schreiben

Beispiel:aufwendig (von aufwenden) oder aufwändig (von Aufwand)
Schenke (von ausschenken) oder Schänke (von Ausschank)

  • Wenn das Wort mit langem e-Laut von einem Wort mit ah stammt, schreiben wir äh.Beispiel:nah → Nähe
    Gefahr → gefährlich
    Stahl → stählern
  • Wenn das Wort mit langem e-Laut von einem Wort mit aa stammt, schreiben wir ä (ää gibt es im Deutschen nicht).Beispiel:Saal → Säle
    Paar → Pärchen

Es gibt aber auch Wörter mit ä, die wir von keinem anderen Wort mit a ableiten können. Diese Wörter muss man sich einfach merken.

Folgende Wörter schreiben wir mit ä:

Beispiel:Bär, Gerät, Gefäß, Käfig, Käfer, Käse, Känguru, Lärm, Märchen, März, Säbel, Schädel, Schläfe, Träne, Kapitänbestätigen, sägen, dämmern, gebären, ätzen

spät, träge, schräg, dämlich, grässlich, schäbig

Folgende Wörter schreiben wir mit äh:

Beispiel:Währung, Ähre (Teil einer Pflanze), Mähne, Strähne, Kräheerzählen, erwähnen, (ein)prägen, gähnen, gewähren, mähen, schmähen, spähen, blähen

ähnlich, während, ungefähr, allmählich, fähig

Manche Wörter haben unterschiedliche Bedeutungen, je nachdem, ob sie mit e oder ä geschrieben werden.

Trainiere und verbessere dein Deutsch mit den interaktiven Übungen von Lingolia! Zu jedem Grammatik-Thema findest du auf Lingolia eine frei zugängliche Übung sowie viele weitere Übungen für Lingolia-Plus-Mitglieder, die nach Niveaustufen unterteilt sind. Damit du die Lösungen noch besser nachvollziehen kannst, sind unsere Übungen zusätzlich mit kleinen Erklärungen und Tipps versehen.

e oder ä – Übung

e oder ä – Zusatzübungen

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  1.   Wortfamilien mit e und a (1)
  2.   Wortfamilien mit e und a (2)
  3.   e oder ä – Länder
  4.   e oder ä – Fremdwörter (1)
  5.   e oder ä – Fremdwörter (2)
  6.   e oder ä – Fremdwörter (3)

A1Anfänger A2Anfänger (fortgeschritten) B1Fortgeschrittene B2sehr Fortgeschrittene C1Profis